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Die Angst zu zerbrechen

Alles ist durchsichtig und besteht aus Glas. Häuser, Straßen, Bäume und selbst die Menschen bestehen aus Glas. Man sieht durch sie hindurch, man sieht ihre Gedanken, wie sie in ihrem Kopf umherschwirren, und auch ihre Gefühle sieht man wie sie in ihren gläsernen herzen umherfliegen. Nichts ist mehr privat. Die Welt ist gläsern geworden, und mit der völligen Transparenz kam auch eine neue Angst. Die Angst davor, dass man zerbricht. Denn, sobald etwas oder jemand einen starken Riss bekommt und zerbricht, wird er sterben. Die Menschen haben Angst irgendwo hinzugehen da überall Gefahr lauert. Die Angst vor dem Zerbrechen erstickt jede Motivation und Lebenslust. Es ist alles sehr düster und traurig.

Doch es gibt ein Licht in dieser düsteren Welt namens Mira. Mira ist anders sie ist nicht aus Glas, sie erstickt nicht vor der Angst des Zerbrechens. Ihre Haut ist undurchsichtig, warm und verletzlich, aber nicht zerbrechlich. In dieser Welt ist sie wie eine Fremde. Manche haben Angst vor ihr, manche bewundern sie, denn alles, was sie berührt, verwandelt sich zurück in das, was es einst war. Wenn sie mit der Hand über eine gläserne Wand fährt, wird sie wieder zu Beton. Wenn sie eine Blume berührt, erhält sie wieder Blätter, Erde, Duft. Und wenn sie einen Menschen berührt, verliert dieser seine gläserne Gestalt und wird wieder Fleisch und Blut, so wie früher. Doch das Wunder hat auch einen Haken, denn sobald der Kontakt endet, kehrt die Transparenz zurück. Nur Mira bleibt unverändert. Sie trägt die Sehnsucht in sich, die Welt dauerhaft zu heilen da sie schon immer gutes für die Menschen wollte, denn dadurch würde es wieder Privatsphäre und keine Angst mehr davor hinauszugehen.

Viele Menschen aber wollen diese Veränderung nicht, da manche sich an die gläserne Welt gewöhnt haben. Sie schätzen die völlige Offenheit, in der niemand lügen kann, weil jeder sofort erkennt, was im Inneren des anderen vorgeht. Sie fürchten die Rückkehr zum normalen Leben, da es dort Lügen und Geheimnisse gab. Und so stößt die Hauptfigur nicht nur auf Dankbarkeit, sondern auch auf Widerstand und Hass.

Ihre Reise wird zu einer Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung und Gefahr. Jeder Mensch, den sie berührt, erfährt für kurze Zeit wie es ist, wieder ein normales Leben zu führen. Was vielen Menschen die Hoffnung gibt, wieder ein normales Leben zu führen.


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