Liebes Tagebuch, heute erzähle ich dir mein allergrößtes Geheimnis, die Geschichte mit der Zauberscheibe. Du musst wissen, dass ich eine magische Zauberscheibe besitze, welche sich gut versteckt in meinem Zimmer befindet. Allerdings musst du wissen, dass ich keine Ahnung hatte, dass sie magische Kräfte besitzt, naja, zumindest bis zu dem Tag, der mein Leben für immer komplett veränderte.
Aber erstmal alles von vorne. Nach der Schule kehrte ich in mein Zimmer zurück und plötzlich bemerkte ich, dass anstelle der sonst harten Oberfläche plötzlich eine weiche, sich in Wellen bewegende und leuchtende Oberfläche zu sehen war. Ich war geschockt und wusste gar nicht wie mir geschah. Wie aus dem Nichts, zog mich ein Tunnel fort, es kam ganz plötzlich. Ich sah nichts, alles um mich herum war dunkel und ich wurde herumgewirbelt, als ich plötzlich mit einem Ruck auf einer weichen Wiese landete. Ich hatte keine Ahnung wo ich war oder was passiert war, allerdings war mir sofort bewusst, dass etwas ganz und gar nicht stimmen konnte. ,,Hallo, wer bist du denn?“, fragte mich plötzlich eine Katze, die vorbeispazierte. Ich war wie in Trance, völlig steif und so verwirrt, dass ich gar nicht wusste, was ich der Katze antworten sollte. Als sie dann jedoch wieder mit mir sprach war mir bewusst, dass es die Realität war und ich mir die ganze Situation nicht einbildete. Völlig benommen hörte ich mich selbst fragen, ,,Hey, ich bin Mila. Wer bist du? Wieso verstehe ich dich? Wo bin ich?“ ,,Du bist im Wunderland und hier wird dir dein größter Wunsch erfüllt.“ Fröhlich schnurrend schlenderte die Katze in Richtung Wald davon. Endlich schaute ich mich um und realisierte erst dann, dass ich mich in Mitte einer großen, hellen Lichtung befand, umgeben von vielen Pflanzen.
Auf einmal kam ein anderes Mädchen auf mich zu und ich war überglücklich, dass es hier auch Menschen gab und nicht nur sprechende Tiere. Sie stellte sich mir als Malina vor und erzählte mir, dass sie vor zwei Jahren das erste Mal ins Wunderland gekommen war. Lange Zeit unterhielten wir uns einfach nur, bis sie mich aufforderte, mit ihr ins Schloss mitzukommen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und machte mich mit Malina auf den Weg. Endlich dort angekommen staunte ich nicht schlecht, ein riesengroßes Schloss mit endlos vielen kleinen Türmchen, rosaroter Farbe und goldenen Verzierungen zu sehen. Einige Zeit lang passierte nichts Spannendes, doch dann kam Malina plötzlich völlig aufgelöst zu mir. Es stellte sich heraus, dass sich ein kleiner Fuchs verletzt hatte und niemand so recht wusste, was ihm fehlte. Jeder Mensch der sich im Wunderland befindet, erhält eine besondere Gabe. Malinas Gabe war es unter Wasser atmen zu können und meine, Tiersprache zu verstehen. Schnell machten wir uns auf den Weg, um dem Jungen zu helfen. Schockiert stellten wir fest, dass das Tier nicht mehr richtig laufen konnte. ,,Soeben berichtete er mir, dass er gestolpert sei und ihm seitdem seine Pfote wehtut.“ Malina hatte vorsichtshalber schon einen großen Verbandskasten mitgebracht. Behutsam nahm ich die weiche Pfote in meine Hand und verteilte eine Heilsalbe, danach wickelte ich den weißen Verband herum. Eine paar Minuten später ging es dem kleinen Tier schon deutlich besser und es konnte vorsichtig davongehen. Dem kleinen Fuchs helfen zu können, war ziemlich aufregend.
Endlich zurück im Schloss berührte ich vorsichtig meine Zauberscheibe, die plötzlich wieder weich wurde. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus, auf einmal wurde mein ganzer Körper eingesaugt und es war ganz wie beim ersten Mal. Alles war schwarz und ich wurde herumgewirbelt, als ich plötzlich in meinem weichen Bett landete.
Nun ja, das ist die Geschichte von meinem ersten Ausflug ins Wunderland, von da an war es mir möglich jederzeit durch meine magische Zauberscheibe dorthin zu gelangen. Allerdings wird dies für immer mein Geheimnis bleiben, welches ich nur mit meinen Freunden aus dem Wunderland teile.