Dies ist die Geschichte eines Mannes geboren inmitten der Wirren des zweiten Weltkrieges, seine Zukunft ungewiss, eine alte Welt brüchig wie Glas.
Tag für Tag saß er als Kind mit seiner Mutter am Tisch die Hände gefaltet mit glasigen Augen. Er flehte im stillen Gebet. “Oh Herr, lass meinen Vater und meine Brüder heimkommen. Der Gnade der späten Geburt verdankte er keinen Marschbefehl erhalten zu haben. Plötzlich, zerriss ein Poltern die Stille. Aus Tränen der Sehnsucht wurden Freudentränen – sie waren zuhause, unversehrt!
Der Krieg war verloren und forderte viele Opfer, die ganze Nation stand vor einem Scherbenhaufen und doch war dieses Ende der Beginn etwas Wundervollem. Der Junge hatte plötzlich eine Zukunft.
Die Jahre zogen ins Land. Aus dem Knaben war ein Mann geworden der stolz und voller Tatendrang den Hof übernahm und mit starker Hand die Spuren der dunklen Vergangenheit beseitigte. Schon bald fand er die Liebe seines Lebens und gründete selbst eine Familie.
Das kleine Bauernhaus war ein Ort der Geborgenheit, ein Ort der Freude, ein Ort an dem Freunde stets willkommen waren und so begab es sich, dass es für den Mann glasklar erschien ein Gasthaus zu eröffnen.
Freunde und Fremde von Nah und Fern kehrten in das Häuschen ein. Höhen und Tiefen, Freude und Trauer, Stille und Trubel. Nichts das es in dem Haus nicht gegeben hätte.
Heute lange Zeit später blickt der Mann auf sein Lebenswerk. Nun sind die jungen am Zug. „Es ist gut so wie es ist“. Er schließt die Augen und mit einem friedlichen Lächeln verließ er seine gläserne Welt.
Der Mann war mein Großvater. Das Häuschen mein Zuhause.