Wie oft ich schon hier auf meinem Sessel saß und nur aus dem Fenster starrte. Ein leichter Wind zieht durch die Blätter des gegenüber stehendem Baum, auf dem Grundstück der Nachbarn. Die Wolken färben den Himmel in helle und dunkle Grautöne, während alles andere in Farben aufgeht.
Ich beobachte, wie ein Käfer vorsichtig an dem Gitter vor meinem Fenster entlang krabbelt, verfolge mit meinen Augen eine Gruppe von Vögeln, die im Einklang fliegen und dann schließlich hinter einem Baum außer Sicht sind. Meine Gedanken werden still und alles, was ich höre, ist die leise Musik, die über meine Kopfhörer spielt. Es war schon länger her seitdem ich nur aus meinem Fenster starrte und nur hinsah. An nichts anderes Denken. Für mich fühlt sich das surreal an, daher mein Kopf nie wirklich ruhig ist, vor lauter rasender Gedanken, also genieße ich diese Ruhe sehr hin und wieder. Zu merken, wie die Zeit vergeht, Dinge nur zu beobachten und auf das zu warten was man als nächstes sehen könnte. Wieder eine Gruppe von Vögeln, welche die nun aber über das Haus fliegen und am oberen Rand meines Fensters nicht mehr zu sehen sind. Die Welt aus einem bestimmten Ausschnitt nur zu betrachten, während auf dem Rest des Planeten unzählbare Dinge passieren. Schrecklich sowie gut und das alles, während ich nur aus meinem Fenster sehe. Einfach daran zu denken, ist für mich unglaublich. Auch nicht jeder nimmt die Dinge gleich wahr, was all dem ein noch größeres Ausmaß verleiht. Dies alles zu sehen, macht mir auch bewusst, wie zerbrechlich alles doch ist. Wir, die Tiere, die Pflanzen und selbst unser Planet. Alles kann in irgendeiner Form brechen und irgendwann wird es das auch.
Eine wahrlich gläserne Welt in der wir alle Leben. Jetzt hat es angefangen zu regnen und ich beobachte, wie alles mit kleinen Wassertropfen übermalt wird. Einfach unglaublich.