Tausende von Scherben.
Sie sind überall. Trostlos.
Mit jeder meiner Bewegungen schlitzen sie meine Haut auf.
Der Schmerz verschlingt meinen Körper. Leere. Ich nehme nichts mehr wahr. Er befreit mich von den Gedanken. Lässt mich vergessen.
Er ist alles, woraus ich noch bestehe.
Ich wühle mir einen Weg durch die Berge an Scherben. Einfach nur weiter. Immer weiter.
Der Geschmack von Blut in meinem Mund. Das Knirschen unter meinen Füßen, wie vorwurfsvolle Schreie.
Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Minuten. Stunden. Tage.
Ich weiß nicht, worauf ich noch warte.
Hoffnung. Das Wort fühlt sich fremd an. Fast schon lächerlich. Ein fernes Flüstern in den Weiten der Zerstörung.
Aber es ist da.
Sonst wäre ich nicht mehr hier.
Vielleicht ist es das Funkeln in den Augen der anderen.
Derjenigen, die die Glasbauten noch sehen können. In deren Welt es kaum Scherben gibt.
Derjenigen, die umgeben sind von den glitzernden schimmernden Welten. Zauberhaft.
Die Schönheit des Glases nimmt sie ein, umhüllt sie.
Lässt sie tanzen. Ihre Schritte eine zarte Melodie.
Lässt sie vergessen, dass Glas zerbrechlich ist.
Wenn ich die Augen schließe, kann ich sie auch sehen. Die einst atemberaubenden Konstrukte. Sie glitzern und schillern. Magisch.
Ich lasse mich fallen. Die Erinnerung zieht mich mit sich, weit fort von all dem, was noch übrig ist.
Verloren. Die Überreste meiner Vergangenheit bohren sich in meine Haut wie feine Nägel. Der Schmerz pulsiert pochend in meinem Körper. Es wird nie wieder so sein. Man kann Scherben nicht wieder zusammensetzen.
Ein Lichtstrahl bricht sich an den unzähligen Splittern. Tausende kleine Lichtpunkte. Ein funkelndes Meer aus leuchtenden Sternen. Unendlich.
Wunderschön.