An einem Morgen wachte Maya in ihrem Bett auf, gähnte und rieb sich die Augen. Gerade als sie aus dem Fenster schauen wollte, blieb sie wie verzaubert stehen. Alles in ihrer Umgebung glitzerte und funkelte wie ein riesiger Kristall. Die Bäume waren durchsichtig, die Häuser aus Glas und sogar die Katze, die gerade über die Straße lief, glänzte, als wäre sie aus funkelndem Glas gemacht. Sie rieb sich die Augen erneut, um sicherzustellen, dass sie nicht träumte.
Maya rannte in die Küche zu ihrer Mutter, um alles zu erzählen. Doch selbst die Küche war aus Glas. Sie konnte sehen, wie die Milch in der Verpackung schwappte. ,,Mama, was ist hier los?‘‘ fragte Maya mit großen Augen. Die Mutter zuckte mit ihren Schultern und meinte das sie es nicht wisse.
Am Anfang des Tages fand Maya die gläserne Welt toll. Sie konnte ihre Nachbarn dabei beobachten, wie sie ihr Frühstück aßen, wie die Mäuse in ihrem Loch schliefen und wo ihr Bruder die ganzen Süßigkeiten versteckte, doch im Laufe des Tages wurde es immer komischer. Jeder der an ihrem Haus vorbeiging, konnte sie dabei beobachten, wie sie ihre Aufgaben erledigte.
Als Maya in der Schule saß, konnte die Lehrerin sogar sehen, dass sie ihre Aufgabe nicht richtig gemacht hatte, obwohl diese noch in ihrer Schultasche lagen. Als Maya im Hof spielte, bemerkte sie wie sie von allen angestarrt wurde. Jetzt konnte auch jeder Mayas Gedanken sehen, wenn man in ihren Kopf sah. Das war ein bisschen peinlich, denn sie war ein kleines bisschen in Lukas, aus der Parallelklasse, verliebt.
Am Nachmittag ging Maya mit ihrer besten Freundin Sophie spazieren. Sie unterhielten sich über den Vorfall im Schulhof, als Maya von allen angestarrt wurde. Durch dieses Gespräch fand Maya heraus, dass Sophie ihre Gedanken gar nicht sehen konnte und fing an zu lächeln.
Nach der Schule, als Maya wieder zuhause war, lief sie weinend in ihr Zimmer und versteckte sich dort. Nach wenigen Momenten kam ihre Mutter in ihr Zimmer, um nach ihrer Tochter zu schauen. Maya blickte in das mitfühlende Gesicht der Mutter und meinte, dass alles wieder so sein solle wie früher
Tag für Tag fühlte sich Maya immer unwohler in dieser neuen Welt. Sie verlor jeden Tag etwas mehr Hoffnung, dass die Welt wieder so wird wie sie einmal war. Es war gar nicht so schlimm, doch Maya fühlte sich in der gläsernen Welt wie eine Figur in einer Schneekugel, sie fühlte sich eingesperrt und beobachtet.
Am nächsten Morgen wachte Maya auf, schaut aus dem Fenster und seht, dass alles gleich war wie die letzten Tage. Sie ging in die Schule, doch als sie in ihrer Klasse saß, wurde Maya wegen ihrer Aufgaben gelobt. Als sie gerade mit ihrer besten Freundin im Schulhof verstecken spielte und gerade an der Reihe war zu suchen, bemerkte sie, dass sie, dass sie von niemanden mehr angestarrt wurde.
Nach der Schule wurde Maya von Sophie nach Hause begleitet. Maya öffnete die Haustüre auf und rief:,, Hallo Mama, ich bin zuhause!‘‘. Ihr Bruder kam herunter und meinte:,, Mama ist einkaufen, aber sie meinte, sie kommt bald.‘‘
Als die Mutter nach Hause kam, rannte Maya zu ihrer Mama, umarmte sie und meinte, dass alles wieder werden würde, wie es gewesen war. Sie lief wieder in ihr Zimmer und machte ihre Aufgabe mit voller Freude.
Am Abend, als die ganze Familie zu Abend aß, saß Maya mit einem ständigen Lächeln am Tisch. Ihre Hoffnung wuchs und wuchs, dass alles wieder war, wie es gewesen war.
Nach dem essen ging Maya nach oben, um sich fertig für das Bett zu machen. Als sie fertig war, legte sie sich hin und schlief ein.
Am nächsten Morgen wachte sie voller Freude auf und schaute raus. ,,Alles ist wie es war!‘‘ rief Maya und lief hinunter zu ihrer Mutter und umarmte sie innig.
Im laufe des Tages wurde sie immer fröhlicher. Keiner konnte ihre Gedanken lesen, alles war wie sonst auch immer und das beste ist, dass sie sich nicht mehr wie eine Figur in einer Schneekugel fühlte.