Licht fiel auf das fragile Glas aus dem die Welt bestand. Ein Leben in dem Körper durchsichtigen waren und jede falsche Bewegung Spuren hinterließ: Sprünge, Risse, Scharfkantige Narben, die niemals verschwanden.
Eva trug mehr davon als andere, ihr Brustkorb war übersät von feinen Rissen, wie ein zerbrochener Spiegel.
Sie ging langsam, sehr langsam, den Gang der Schule entlang, er erschien endlos und die Blicke, die sie auf ihr fühle, würden heißer mit jeder Sekunde, die sie in dem Korridor verbrachte. Sie wollte rennen, doch das Glas unter ihren Füßen war immer noch zerbrechlich und es würde mehr Aufmerksamkeit auf sie ziehen.
Sie öffnete ihren Spind und die Abdeckung gab ihr die langersehnte Sicherheit die er ihr gab, als sie sich so klein wie möglich machte um sich vor den Blicken zu verstecken. Zumindest stellte sie es sich vor, da die Wand aus Glas bestand.
Sie hielt die Bücher vor die Brust, als ob sie irgendetwas verstecken könnten. Als sie die Klasse, die schon voller Schüler:innen war, betrat, war ihr Blick zu Boden gerichtet als sie sich auf ihren Platz in der Ecke setzte.
Kinder um sie herum lachten und redeten, ihr Glas erschien dicker und deren Risse sanfter als die, die sie in sich selbst sah.
Sie Sprünge fraßen sich ein wenig tiefer mit jeder Sekunde in der es ihr vorkam, als ob alle sie anstarrten und das Tuscheln und Kichern der Schüler:innen hinter ihr selbst galt und jedes Mal, wenn, sie glaubte, ihren Namen zu hören, durchfuhr ein neuer kalter Sprung ihren gläsernen Körper.
Sie dachte zu viel.
Immer.
Doch die überwältigende Last die Eva fast zersplittern ließ, schien für einen Moment nachzulassen, als Marie den Raum betrat.
Das andere Mädchen trug ebenso viele Risse, doch sie hatte gelernt, sie zu verbergen. Trotzdem wirkte das Lächeln, das sie Eva schenkte, so echt.
Mit Marie an ihrer Seite fühlte sich alles leichter an, als ob die Risse in Evas Kopf und Herz für einen Moment aufhörten sich zu weiten.
Doch das Zerbrochene bleib, tief im Inneren, denn die Welt war immer noch Glas, brüchig und fragil. Aber nun wusste sie, es war nicht ihr alleiniger Kampf.
Die scharfen Rissen definierten sie nicht, nicht mehr, doch sie konnte sie noch spüren.
Denn auch wenn sie nicht heilen konnte, musst sie nun nicht mehr alleine zerbrechen.