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Was sind wir?

Wir leben in einer Zeit, in der das Unsichtbare sichtbar geworden ist. Jeder Mensch trägt ein Smartphone bei sich, dass nicht nur hinausblickt, sondern auch zurückblickt. Wir kommunizieren, wir teilen, wir zeigen und dabei enthüllen wir mehr, als wir vielleicht wissen 

So wird der Mensch selbst durchsichtig, ein Wesen aus Licht und Daten, ohne geglichen Gedanke. Sind wir dann noch Menschen?

Wir leben in unserer eigenen Welt, eine gläserne Welt, sie ist wie ein Spiegel unserer Sehnsucht. Wir wollen gesehen werden, verstanden werden und dazugehören. Doch wo wollen wir dazu gehören? Gibt es noch Gemeinschaften, die nicht in dieser Welt leben, die frei sind?

Philosophen sprachen einst davon, dass Freiheit im Inneren beginnt, in den Raum, den niemand betreten kann. Doch was geschieht, wenn dieser Raum verschwindet, weil alles nach außen drängt? Vielleicht tauschen wir Stille gegen Sichtbarkeit, Tiefe gegen Aufmerksamkeit, Sein gegen Freiheit.

Die gläserne Welt ist kein Gefängnis aus Stahl, sondern aus Licht. Sie ist hell, bequem, faszinierend und gerade darin gefährlich. Der Mensch steht im Mittelpunkt eines globalen Panoramas, beobachtet und beobachtend zugleich.

Vielleicht liegt wahre Freiheit heute nicht mehr darin, alles zu zeigen, sondern wieder lernen zu dürfen, etwas zu verbergen. Denn was durchsichtig wird, hört irgendwann auf, zu fühlen und ohne Gefühle verliert der Mensch ein Stück seiner Identität und ohne Charakter existieren wir nur noch online, in einem Netz aus Daten.


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