Als die Schule zu Ende war, machte ich mich sofort auf den Weg nachhause, um zu lernen. Nicht viele Kinder in meiner Umgebung haben das Privileg in die Schule zu gehen, deswegen musste ich meinen Vorteil nutzen, um meine Familie aus der Armut zu holen. Meine Schwester bleibt zuhause mit meiner Mutter und hilft ihr im Haushalt. Sie darf nicht in die Schule gehen, weil es zu teuer ist. Ich wünschte es wäre anders.
Fast war ich bei meiner Wohnung, ich ging den schimmernden Asphalt entlang, zur letzten Kreuzung. Plötzlich hörte ich es. Ein gewaltiges Krachen. Sofort blickte ich vor Schreck über meine Schulter. Ein Wohngebäude, um die 100-mal größer als ich, war kurz davor auf mich herabzufallen. Mit Pochetten herzen rannte ich so schnell wie möglich davon. Das Gebäude kollabiert voller Wucht auf den Boden, dass es mich mit einem Stoß zu Boden warf. Mein Kopf viel stark am Boden auf. Keine Ahnung wie lang ich bewusstlos da lag, aber als ich wieder zu meinen Sinnen kam, zerbrach meine Welt vor meinen Augen. Meine Sicht war noch verschwommen, in meinen Ohren nur ein grässlich hoher Ton. Als würde jemand mit einem Messer über Glas schleifen. Doch ich konnte mich noch gut genug konzentrieren und Schaf genug sehen wie meine Heimat, die Straße, in der ich aufgewachsen bin, vor meinen Füßen in Schutt und asche lag. Der Boden bedeckt mit Trümmern und Glasscherben des Gebäudes. Meine hatte sowas ähnliches bereits vorhergesagt. Ein Anschlag aufs Nachbarland, auch noch mit einer der stärksten Militär der Welt, bleibt nicht ungestraft. Auch wenn 90% der Opfer unschuldig sind. Wir sind kein freies Land. Alles wird kontrolliert. Und wenn das nicht schlimm genug ist, wir werden von einem anderen Land kontrolliert. Jede Straße, jedes falsche Wort, jede falsche Bewegung, wie in einem Käfig aus Glas.
Plötzlich erinnerte ich mich an meine Familie. Meine Schwester, meine Mutter. Ich wollte auf springe und rennen, doch das war der Moment, in dem ich realisierte, dass meine Beine verletzt und blutig waren. Doch durch diesen Schmerz musste ich jetzt durch.
So schnell ich konnte humpelte ich in die Richtung zu meinem Haus. Doch was ich bei meinen einst warmen und gemütlichen zuhause auffand, stoppte mir den Atem. Meine Schwester. Meine liebevolle, hübsche Schwester. Unter Trümmern zerdrückt. Ihr einst beneidenswerte Gesicht, mit Splitter übermalt. Ihre noch offenen Augen spiegelten sich in den splittern. Doch es waren nicht dieselben. Sie waren leer. Farblos. Leblos.
Wir waren in keinem Käfig aus Glas. Es war eine Schutzwand, die mich und meine Familie schützte. Ein Schlag hat es gebraucht, ein Kratzer und die ganze Mauer zersprang.
Wie ist es so weit gekommen? Wieso mussten wir hinter dieser Mauer stehen? Diese Fragen stelle ich mir jeden Tag. Ich blick herab, jeden Tag, auf mein einst schönes Land. Bald liegt sie in Ruinen. Warum ignoriert jeder die Schreie? Will uns den keiner helfen? Sehen sie nicht was täglich passiert? Nein, jeder sieht es. Doch sie alle haben Angst. Angst davor das die Splitter, die herabfallen, sie treffen werden.
Tja besser ihr als wir. Nicht wahr?