In einer Glaswelt sind alle Mauern durchsichtig, jeder Atemzug, jeder Schritt jedes Geflüster für jeden sichtbar.
Es gibt keinen Schatten mehr, nur Spiegelbilder. Es geht so weit, dass deine Freunde deine Gedanken und Träume kennen, so als wärst du ein offenes Buch in einem Schaufenster.
Eine Glaswelt scheint schön, wirkt schön, aber jeder kennt die Schattenseiten, jeder nimmt sie wahr. Ohne Privatsphäre bleibt nur eine laute Stille zurück.
Was tun, wenn alle Mauern durchsichtig sind?
Sich abheben von der Mehrheit, die Vorhänge zuziehen.
Was also tun, wenn wir vom Spiegelbild getäuscht werden?
Die Mehrheit realisiert meist, wenn es zu spät ist, wenn jeder dich in- und auswendig kennt, wie ein offenes Buch, wenn jeder alles über jeden weiß, auch wenn es noch so kleine Sachen sind. Wie konnte so etwas passieren und wie rettet man sich davor? Das muss jeder für sich selbst rausfinden, obwohl die Antwort einfacher ist, als man glaubt.
Was also tun, damit die Privatsphäre sich nicht ganz auflöst?
Du kannst nicht umkehren, was schon geschehen ist, aber du kannst das, was noch vor dir liegt, ändern. Du kannst dich abheben von den anderen, dich nicht mehr preisgeben, als wärst du ein Tier im Zoo. Den meisten kostet das viel Überwindung, doch unmöglich ist es nicht. Am Ende hängt es ganz von dir ab.
Was tun? Stille.
Es ist eine laute Stille, eine beunruhigende Stille, nicht die entspannende Art, schon fast unangenehm, könnte man meinen. Doch wie kann man etwas daran ändern? Kann man es ändern?