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Der Planet aus Glas

Paul Schlachter

Vor langer Zeit flog ein Komet durch das Weltall. Er war schnell, heiß und voller Energie. Als er auf einen Planeten traf, geschah etwas vollkommen Unglaubliches. Der Einschlag war so stark, dass Berge schmolzen und Meere verdampften. Der Boden wurde flüssig und die Hitze auf dem Planeten war größer als in jedem Vulkan. In diesem Feuer mischten sich Sand, Kalk und einige andere Stoffe. Diese Stoffe verschmolzen miteinander zu einer glühenden Masse, welche mit der Zeit langsam abkühlte. Als er vollständig abgekühlt war, blieb ein Planet zurück, welcher glänzte und funkelte. Er bestand nicht mehr aus Erde, Sand und Wasser, sondern aus Glas. Nach vielen Jahrhunderten kamen Lebewesen von einem fernen Planeten aus dem All, um diesen Ort zu erforschen. Ihre Raumschiffe flogen über die durchsichtige Oberfläche, und sie sahen sich selbst im Boden gespiegelt, als würden sie über einen riesigen Spiegel fliegen. Der Planet leuchtete im Sonnenlicht und so wunderschön aus. Doch er war auch still. Kein Wind. Kein Wasser. Kein Leben. Die Forscher landeten auf der Oberfläche und stiegen aus ihren Raumschiffen. Dabei stellten sie fest das der Boden warm war, als würde der Planet selbst noch atmen. Unter dem Glas sahen sie dunkle Schatten, die aussahen wie Gebäude, Straßen oder sogar Lebewesen. Niemand wusste genau, was das war. Vielleicht Reste einer alten Stadt, vielleicht Lebewesen die nach dem Einschlag für immer dort eingeschlossen wurden. Nach ein paar weiteren Untersuchungen flogen die Forscher wiederdavon, aber sie dachten weiter über diesen Planeten nach. Er war wunderschön, doch auch sehr traurig, weil dort kein Leben mehr existierte. Vielleicht hatte es früher einmal Lebewesen und vielleicht sogar Zivilisationen gegeben, die jetzt unter dem glas eingeschlossen waren. Aber niemand wusste es genau. Als die Raumschiffe in den Himmel stiegen, sahen sie noch einmal zurück. Der Planet glitzerte im Sonnenlicht wie ein riesiger Kristall. Still und geheimnisvoll blieb die gläserne Welt im All zurück.  


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