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Gläserne Augen

Simona Sharkawi

Leere Augen. Leere Augen in denen ich mich selbst sehe. Sie spiegeln. 

Verbirgt sich hinter ihnen etwas? Emotionen, Gedanken, Gefühle oder sind sie einfach leer?

Das Gefühl mit jemanden zu reden und das Einzige, was ich sehe, ist die Reflektion meiner Gefühle, Träume, Ambitionen in ihren Augen.

Es wirkt, als kämen sie von innen, ganz tief drinnen, doch es sind meine Eigenen. Gläserne Augen.

Sie sind erschreckend. Die Ruhe in ihnen.

Als wäre jegliches Leben aus ihnen rausgesaugt. In ihren Augen sehe ich nur mich.

Da kommen Fragen auf? Wann und Wieso? Waren sie schon immer da? Wo ist das Leben in ihren Augen geblieben? Wieso sehe ich nur mich?

Keine Traurigkeit, keine Freunde, keine Langeweile, keine Liebe. Nichts.

Die Augen, die der Weg zur Seele sein sollten, lassen mich mich stattdessen in einem Labyrinth dorthin verirren.  

Meine lang angelernte Menschenkenntnis lässt mich hier im Stich. Menschen wie ein Buch zu lesen, keine Option

Denn in ihren gläsernen Augen sehe ich nur mich.

Es scheint, als könnte kein Glück der Welt ihnen wieder Leben einhauchen. 

Wie viel hat es wohl gekostet, um sie so leblos zu bekommen? Wie viel Angst, Trauma, Kämpfe, Hass?

Ein Phänomen, dass nicht oft auftritt.

Aber wenn, dann erzählen die gläsernen Augen schon Geschichte genug.


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