Alles, was ich sein soll, bin ich.
Aber auch nur, weil ich in die Norm passe, weil mein Aussehen mit den anderen verschmilzt, weil ich so bin wie sie. Wie wäre mein Leben, wenn es anders wäre?
Wenn ich besonders wäre, auffallen würde wie ein Diamant in einem ausgehobenen Erdloch. Wenn ich herausstechen würde, in jeder erdenklichen Lage. Wie wäre mein Leben, wenn ich nicht dazu gehören würde. Wäre es dann vielleicht besser?
Alles, was ich sein soll, bin ich.
Doch ist es wirklich besser, so zu sein wie die anderen? Es ist, als würde ich in einen Spiegel schauen, ein Spiegel, der alles zeigt, außer mich selbst. Der alles zeigt, außer die Person, die ich sein möchte, die Person, die ich im Inneren bin. Wir sind wie Klone, gemacht nach den Wünschen der Gesellschaft, die irgendwann beschlossen hat, wie man sein soll, doch niemand hinterfragt, ob das auch richtig ist.
Alles, was ich sein soll, bin ich.
Die Regierung, die jede Einzigartigkeit auslöschen will, die jede Besonderheit an den Menschen verlieren möchte, das ist, was aus uns geworden ist. Doch wer sind wir, wer bin ich, wenn ich nicht sein darf, wer ich sein möchte, wenn es mir verboten wird, denn alles, was heraussticht, wird automatisch als Bedrohung angesehen. Doch ich bin auch nur ein Mensch, genau wie alle anderen.
Alles, was ich sein soll, bin ich.
Denn weiterhin existierte dieser Spiegel der Gleichheit, dieses Schönheitsideal, dieses Bild wie man sein soll. Doch so bin ich nicht, versuche mich zu wehren, doch die Macht der Norm ist zu stark. Sticht einer heraus, wird er niedergetreten, zurückgedrängt, denn wir sollen sein wie Schafe in einer Herde. Alle gleich, doch im Inneren komplett anders, aber zeige es ja nicht, sonst könnte das vielleicht deinen Tod bedeuten. Denn im Spiegel, den Augen der Norm, sollen alle gleich sein, auch wenn du es nicht bist.