Mein Handy vibrierte am Bett.
Dutzende Nachrichten kamen herein.
Alle von derselben Person.
Du versprachst mir die Welt, dass du alles für mich tun würdest.
Du versprachst mir eine bessere Welt, gabst mir das Gefühl endlich jemand für dich zu sein und gabst mir eine Aufgabe.
Ich erfüllte diese, allerdings mit wenig Erwartung, dass dies so klappen würde, wie du es dir vorstellst.
Ich kam zurück, dutzende Nachrichten, mein Handy hörte nicht auf zu leuchten.
Du schriebst mir wie es gelaufen sei.
Du versprachst mir ein Zuhause, Liebe und Geborgenheit. Vertrauen ebenso.
Ich war naiv genug, dir zu glauben.
Der große Tag kam, ich fing an zu reden. Dabei bemerkte ich den Schmerz in ihren Augen und ich stoppte, mitten im Satz.
Ich entschuldigte mich für mein Verhalten und diese Idee, die ich aufbrachte und ging.
Du legtest in derselben Woche noch Beschwerde ein.
Ein Amtstermin, nach 16 Jahren ein erneuter Termin beim Jugendamt.
Ich sprach für sie, nicht für dich.
Nicht, weil sie mich manipulierte, sondern, weil ich endlich Erkenntnis bekam.
Meine Sicht wurde mit Weihnachten zunehmend klarer.
Du standest nicht für mich ein, nein, für sie.
Du fandest Geld und Zeit welches du für die beiden investiertest, anstatt für mich.
Mein Zuhause gabst du leichtfertig her, mit der Begründung „es allen doch nur Recht machen zu wollen“.
Du versprachst mir allerdings, alles würde bleiben wie es war.
Doch auch dies war gelogen, wie alles was du versprachst.
Mein Raum, nicht mehr derselbe. Fotos welche irgendwo einen Platz fanden, ausser da.
Der Tisch, den ich mir voll Freude aussuchen durfte, in deinem Zimmer untergebracht.
Ich blieb voller Schmerz zurück, da ich eigentlich dachte, wir würden uns endlich gut verstehen, nach mittlerweile 17 vergangenen Jahren.
Die Verbindungen, welche ich durch dich fand, verschwanden wie ein Sandkorn im Sturm.
Nun sag mir, Papa, war ich dir das wert?
Bin ich dir etwas wert?
Papa, du machst mir Vorwürfe über Vorwürfe, doch du bist derjenige, der sich selbst Vorwürfe machen sollte.
Ich bin doch nur ein Kind, du solltest mich doch eigentlich schützen.
Was habe ich dir getan?
Warum kannst du mich nicht einfach so lieben, wie du die beiden liebst?
Du versprachst mir eine Welt, doch am Ende wurde mir klar, du versprachst nichts als eine Gläserne Welt um mich in deinen Bann zu ziehen.