Der Tag begann mit Licht
Sonnenstrahlen durchbrachen die Dunkelheit
Rot und orange
Grün und gelb
Meine Augen geblendet
Mein Herz erhellt.
Ich lebte den Tag wie den letzten
Jeden von ihnen gleich
Immer dasselbe
Immer wiederholt
Wie eine Schleife
Endlos, beständig, perpetuell
Immer dasselbe
Ich sah die gleichen Leute
Sah dieselben Häuser
Dieselbe Kerze erhellte die Nächte
Auf meinem Weg, der immer gleichblieb
Ich wagte keinen Schritt zur Seite
Keinen Schritt zurück
Nur nach vorne
Immer weiter wie in einer Blase
Meine eigene kleine Welt
Nur das, was ich kannte, existierte
Nur diese Straßen
Auf denen ich wandelte wie ein Geist
Meine Armbanduhr war stehengeblieben
Ich brauchte sie nicht
Die Vögel flogen in den Süden
Das Gezwitscher weckte mich nun nicht mehr auf
Um zwei Minuten nach Fünf
Die Tage wurden kälter
Und mit ihnen mein Herz
Doch der Weg blieb gleich
Zwei Mal links, dann rechts
Geradeaus, dem Bach entlang
Der das Wasser führte mit einem sanften plätschern
Das sich in der Ferne verlor
Zwischen der Allee aus Kastanienbäumen
Die ihre Früchte nicht mehr trugen
Das Rascheln der Blätter,
Als ich sie in den Boden trat
Die ersten Schneeflocken fielen
Kalt in mein Gesicht
Wärmten sich an meinen Händen
Wie Motten auf dem Weg zum Licht
Der Weg blieb gleich
Zwei Mal links, dann rechts
Gerade aus, dem Bach entlang
Dessen Wasser gefroren war
Und sich sanfte Risse auf der Oberfläche bildeten
Zwischen der Allee aus Kastanienbäumen
Die ihre Blätter nicht mehr trugen
Und zwischen denen sich meine Spuren
Durch die Schneeschicht zogen
Nächster Tag, selbes Spiel
Gleicher Weg, wieder Schnee
Weg hin, Weg zurück
Zündete die Kerze an
Doch dann
Der Docht versank im Wachs
Die Flamme sprang nicht über
Die Nacht blieb kalt
Und ich fühlte mich einsam, so allein
Ohne die sonst so flackernde Kerze
Kein Auge tat ich zu
In dieser kalten Nacht
Die Decke, sie wärmte mich nicht
Das Kissen, es wog mich nicht
Die Träume, sie kamen nicht
Diese Träume, auf die ich wartete
Jeden Tag, jede Nacht
Sie waren bunt, sie waren frei
Ich träumte von dem Meer
Das Schaukeln, ein ewiges hin-und-her
Fühlte mich geborgen
Ein einziges Boot
In der großen weiten See
Und ich ließ mich treiben
Hinaus in die Ferne
Hinweg von dem, was ich kannte
Zu dem Ort an dem ich glücklich war
Ein Ort von Glück und Hoffnung
Das träumte ich
Doch nicht diese Nacht
Diese Nacht blieb ich allein
In der Dunkelheit
da wo ich wollte, konnte ich nicht sein
Die Nacht ging über in den Tag
Die Grenze verschwamm
Aus Tagen wurden Wochen
Vielleicht Monate, ich wusste es nicht
Mein Weg blieb gleich,
Zweimal links, dann rechts
Gerade aus…
Dem Bach entlang
Dessen plätschern meine Gedanken nicht übertönen konnte
Je schneller ich ging
Desto lauter wurden sie
Bis ich rannte
Und ich rannte
Weg von mir selbst
Weg von der Welt
Durch die Allee aus Kastanienbäumen
Fühlte mich wie einer dieser Äste
Immer enger schienen sie zu rücken
Auf mich zu, Zerdrückten mich
Immer weiter
Immer schneller
Und es regnete auf mich herab
Die Scherben meiner Welt
Splitter wie Glas
Bohrten sich in mein Herz
Verfehlten es knapp
Hilflos lag ich da
Zwischen den Kastanienbäumen
Die bedeckt waren mit Blüten
Und eine der Blüten
Sie löste sich
Fiel langsam
Von der Baumkrone
Direkt
In mein Gesicht
Das Kitzeln war etwas Neues
Etwas anderes
Ich lag nur da
Die Blüte auf mir
Zwischen den Scherben
Meiner gläsernen Welt
Die Blume verwelkte
In meinem Krug voller Wasser
Ich holte keine neue
Blumen waren vergänglich
Wie die Zeit
Die immer weiterlief
Stoppen war keine Option
Mein Pfad erschien auf einmal klar
Ich ging meinen Weg
Zweimal links, dann rechts
Und dann
Ich zögerte
Ich wählte rechts