Es geht wieder los. Wasser strömt von allen Richtungen auf mich. Es ist heiß. Glühend heiß. Ich werde hin und her gerissen, kann mich kaum festhalten. Doch dann – Pause. Das Wasser hört auf zu fließen, doch der heiße Wasserdampf steht in der Luft. Ich fühle mich, als hätte mich jemand in einer Sauna eingesperrt und den Temperaturregler bis ans Limit gedreht. Aber wenigstens kein heißes Wasser mehr. ZISCHHH. Zu früh gefreut. Das Wasser ist zurück. Allerdings ist es noch heißer und noch angsteinflößender als zuvor. Es ertränkt mich, schubst mich, verbrennt mich. Brocken fallen auf mich herab, andere komische Teile schlängeln sich um mich herum, verhängen sich - nur um ein paar Sekunden später von der nächsten Wasserwelle wieder weggeschleudert zu werden. Es ist laut hier drinnen. So laut. Durch die Geräusche des strömenden Wassers kann man manchmal hören, wie Metall gegeneinanderstößt oder Gläser klirren. Nur so weiß ich, dass ich nicht allein hier bin. Und manchmal, wenn ich im richtigen Moment genau hinhöre, höre ich Stimmen. Gedämpfte Stimmen. Stimmen, die man fast nicht hören kann. Doch ich weiß, sie sind da. Sie sind verantwortlich dafür, dass ich hier drinnen bin. Sie haben mich hier eingesperrt. Es ist dunkel hier. So dunkel, dass man denken müsste alles würde von der Dunkelheit verschlungen werden und gleich einfrieren. Doch das glühend heiße Wasser holt mich in die Realität zurück. Das geht schon eine halbe Ewigkeit so. Doch dann – wieder Pause. Ich mache mich darauf bereit, dass ich gleich wieder überflutet werde. Ein Klacken. Noch ein Klacken. Plötzlich – Licht. Ich spüre kühle Luft auf mir. Sie strömt überall an mir vorbei, und der heiße Wasserdampf verschwindet. Es ist vorbei.
... ein Sektglas im Geschirrspüler