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Gläsernes Gefängnis

Wir leben in einer Welt aus Glas, 

eine Welt, in der Worte keinen Schatten werfen dürfen,

in der jedes Gespräch, jede Nachricht, jedes Bild

durchsichtiger ist als das Material, aus dem die Welt besteht.

Die Europäische Union nennt es Sicherheit

Doch was bedeutet Sicherheit,

wenn ein jeder Gedanke, ein jedes Geheimnis

schon vor dem Senden gesehen wird?

Das Glas ist klar, aber auch kalt.

Es schützt nicht, es zeigt.

Wir leben in einem Haus ohne Vorhänge,

mit Wänden, die unsichtbar und durchlässig sind.

Und während man uns sagt,

dass dies notwendig sei, um die Kinder zu schützen,

merken wir kaum, wie wir alle schwach gemacht werden,

zu Objekten aus Glas

zerbrechlich, ausgestellt, verletzlich.

Doch was geschieht, wenn ein Splitter fällt?

Wenn Vertrauen in tausend Scherben bricht,

und jeder Schnitt uns daran erinnert,

dass wir nie wirklich sicher waren?

Die Wärme des Privaten

verblasst im grellen Licht der Kontrolle.

Und so bleibt uns die Frage:

Wer schützt uns eigentlich

und vor wem?


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