Wir leben in Glas, so klar und so rein,
doch was glänzt wie Kristall, kann gefährlich sein.
Die Welt ist durchsichtig, sie schaut in dein Herz,
doch sie sieht nur das Lächeln – und übersieht den Schmerz.
Wir posten Momente, die glänzen im Licht,
doch das, was uns bricht, das zeigen wir nicht.
Wir teilen die Freude, den schönen Schein,
doch unsere Tränen… die sperren wir ein.
Denn Glas ist so stark – und doch bricht es schnell,
ein kleiner Riss reicht, und der Schlag hallt grell.
Die Splitter sind scharf, sie schneiden so tief,
und jeder erkennt, was man lieber verschrieb.
Wir sind wie Figuren in einem Vitrinenschrank,
sichtbar für alle – unsichtbar krank.
Wir lächeln nach außen, doch innen zerreißt
ein stiller Schrei, den niemand begreift.
Und manchmal, da wünsch ich, das Glas geht kaputt,
dass endlich ein Ende dem Schaufenster tut.
Die Scherben sie fallen, sie klirren, sie schreien,
und endlich darf man auch unsichtbar sein.
Denn die gläserne Welt ist hell – doch nicht wahr.
Sie glänzt wie ein Traum, doch bleibt nur Gefahr.
Drum wünsch ich mir Mut – dass die Mauer zerfällt,
für ein echtes Leben… in der echten Welt.