Die Maske.
Es ist der Raum zwischen dir und der Außenwelt.
Die Oberfläche: Perfekt und glänzend, aber im Inneren zerbrochen.
Es ist eine Welt, die du erschaffen hast – die Welt, die alle sehen wollen.
Es ist sehr ironisch – wir leben in einer Welt, die sagt: Sei echt – sei du selbst.
Aber auf der anderen Seite nur ein makelloses Ich sehen will.
Deine Unsicherheit hat sie erschaffen – die Sorge, was andere zu deinem wahren Gesicht sagen würden – dem mit seinen Spuren und Geschichten.
Dem Gesicht, das auch deine Ängste kennt.
Es ist nicht so, dass du sie nicht abnehmen möchtest …ja, manchmal wünschst du dir, diese Last von den Schultern zu legen.
Aber die Wahrheit ist – du bist unsicher, wem du dein wahres Gesicht anvertrauen kannst.
Die Menschen, denen du vertraust – verstehen dich oft nicht ganz.
Und die Menschen, von denen du denkst, dass sie dich vielleicht verstehen könnten – wirken nicht immer vertrauenswürdig.
Und dann gibt es noch jene, die sich schlicht nicht dafür interessieren.
Du würdest die Maske gerne abnehmen – vor jemandem, der eine Kombination aus allen drei Eigenschaften hat:
Jemand, dem es wichtig ist, wie du dich wirklich fühlst.
Jemand, dem du vertrauen kannst und der dich nicht verurteilt.
Jemand, der dich versteht und dich nicht mit Sätzen abspeist wie: „Du willst doch nur Aufmerksamkeit“ oder „Komm schon, jeder ist mal traurig…“
Aber diese Person hast du bisher nicht gefunden.
Also bis dahin:
abends, bevor du ins Bett gehst – nimmst du sie ab – und schaust in den Spiegel.
Ein seltener Anblick deines wahren Gesichts – das, welches bisher nur du und Gott sehen – bis jetzt.