fbpx

Die Figuren im Kristall

Ein Brett erhebt sich, klar wie Eis, 

die Linien schimmern, hart und heiß.

Die Figuren tragen still ihr Kleid,

geformt aus Glas, voll Fraglichkeit.

Ein Bauer fällt – ein Riss entsteht,

der durch die Wände weitergeht.

Ein Turm zerbirst im leisen Ton,

als klänge fern zerbrochner Thron.

Die Dame glänzt, sie zieht und flieht,

ihr Schritt ein Schnitt, der Funken zieht.

Der König zittert, unsichtbar,

durchsichtig, doch verletzbar wahr.

Die Welt umspielt das Spiegelreich,

ein Hauch genügt – schon wird sie weich.

Was matt heißt, ist nicht bloß Gewinn,

es bricht das Ganze, fällt dahin.

Doch wer den Zug mit Vorsicht wählt,

wer Stille statt der Gier erzählt,

der kann bewahren, was zerbricht,

und hält die Klarheit im Gesicht.

So bleibt das Spiel, so bleibt die Welt,

zerbrechlich, wenn der Schlag sie fällt.

Und doch – im Glanz der reinen Hand,

erstrahlt sie fest wie Diamant.


KONTAKT info.literatur@ortweinschule.at

KONTAKT
info.literatur@
ortweinschule.at

Sponsoren