Wir haben uns an die Durchsichtigkeit gewöhnt.
Jede Bewegung gespeichert, jeder Klick vermessen.
Wir tragen unsere Daten wie zweite Haut,
unsichtbar und doch für alle lesbar.
Digitalisierung ist Fortschritt, heißt es.
Und ja – sie treibt uns voran.
Aber sie treibt uns auch in die Überforderung.
Musik, Bilder, Worte –
geflutet von Maschinen,
bis das Menschliche zu verschwinden droht.
„Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten.“
Lautet die Devise,
und sie funktioniert,
weil wir vergessen haben,
dass Freiheit vielleicht auch das Recht auf das Verborgene ist.
Die gläserne Welt glänzt.
Doch hinter ihrer Klarheit
verbirgt sich ein Käfig –
so durchsichtig gebaut,
dass man die Gitterstäbe nicht mehr sieht.