Es rüttelt mich umher.
Recht entspannend um ehrlich zu sein.
Fast als ob dich jemand in den Schlaf wiegen würde.
Ich mein zeitlich wär es perfekt.
Die Sonne verschwand vor einer Weile hinter dem Horizont und ließ uns hier ganz im ungewissen.
Fast der gesammte bus tauchte schon seit einiger zeit ins Land der Träume ein.
Rechts auf der anderen Seite des Ganges döst ein Vater mit seiner circa sieben jährigen Tochter quer aufm schoß ein.
Ein echt lieber Anblick.
Stille.
Ich mein fast Stille.
Denn diese kleinen Teufel hinter mir “grölen” schon seit einer Weile.
Ich fand es ja anfangs recht angenehm denn sie haben eigentlich nur ein bisserl geredet und leise genuschelt.
Doch scheinen sie etwas Zucker aus ihren gepäck entnommen zu haben.
Und dieser energie Zuschuß um fast zehn in der Nacht ist zwar toll, doch für alle anwesenden die nicht einmal mit einem doppeltem espresso wach bleiben können nicht ganz so klass.
Mein Schädel versucht was er kann auszublenden.
Ich klopfe mir mein Buch gegen meinen schädel, um diese Geräuschkullisse auszublenden.
Leg es zu meiner nicht mehr vorhandenen jause und krame durch meinen Rucksack bis ich endlich meine Kopfhörer erreiche, dir schon den gesamten Tag auf meinem Platz verbrachten.
Wie ich.
Selbst mit noise canceling dringt ihr Geschrei in mein Gehirn.
Meinen Sitznachbar scheint dies allerdings keinesweges davon abzuhalten nachrichten auf seinem Handy zu lesen und dabei rock zu hören.
ich weiß nicht wie er das aushält.
Woher ich weiß was er hört!
Er hat anfangs vergessen seine Kopfhörer anzuschließen und teilte es somit lautstark dem gesamten Bus mit.
Und er hat sein Handy auf der höchsten helligkeitstufe und die Schriftgröße auf maximum eingestellt.
Auch sitzt er leicht zu mir gedreht.
Es ist nicht so das ich ihn spioniere.
Ich wollte auch nicht unbedingt wissen warum die Hilde aus tirol auf einmal singel ist.
Ok wenn ich darüber nachdenken waren es vielleicht doch nicht gerade tüpische Nachrichten.
Nach einem sehr spannenden Kapitel meines Buches Blicke ich auf dutzende Regentropfen die auf der Scheibe auftropfen
Jetzt kann ich dann im Regen herum latschen.
Aber natürlich habe ich keinen Regenschirm mit.
Wer hätte auch damit rechnen können das es an einem wintertag mit 85% Regenwarscheinlich wirklich regnen könnte.
Na ja.
A bisl is es noch.
Wer weiß vielleicht ist es dann schon vorbei.
Jetzt fangt der hawi neben mir wieder an seltsam mit seiner Hand wild in der Gegend herum zu fuchteln.
I stups ihn an und deut das er dies doch bitte sein lassen solle.
dies scheint etwas gebracht zu haben.
Er gab mir einen seitlichen Blick, der darauf deutete, dass er mit meiner Bemerkung nicht zu hundert Prozent zufrieden war.
Glücklicherweise richtete er sich jedoch aufrecht auf und hielt sich sein Telefon wieder direkt vor die Nase.
Kein Wunder das er so eine klobig Brille trägt.
Die Kinder hinter mir sind nun schon seit einer Weile sehr stumm.
Da gerade meine entspannende playlist aus ist, schalt ich meine Musik aus.
Ich lege mein Buch ab und starre aus dem Fenster in die Finsternis.
Zahlreiche Lichter brennen in der Ferne die darauf hinweisen das wir an noch einer Stadt vorbeifahren.
Ein sich immer wieder wiederholenden tappen regt meine Aufmerksamkeit.
Diese kleinen Lauser.
Ein kurzer Blick nach hinten.
Sie spielen nun wie zwei Roboter nebeneinander in Stille mit ihrem jeweiligen tablet vor ihrer stupsnase.
Mein Blick zieht sich wieder auf meinen Sitznachber der hibbelig wie zum geht nicht mehr und etwas zu befriedigt wirkt.
Somit lehne ich mich so weit es geht von ihm weg.
Nun waschelt es wie in Eimern.
Immer mehr Tropfen rinnen die Scheibe hinunter.
Es blitzt.
Ich schrecke kurz auf.
Ich blicke noch einmal nach hinten.
Zwei Seelen tief schlafende Kleinkinder, lehnten nun fix und fertig ineinander gekuschelt, auf ihren Plätzen.
Ich ließ mich entspannt in meinem Sitz zurückfallen,und merke erst jetzt dass mein Sitznachbar verschwunden war.
Nun ja verschwunden.
Im Sinne des er nicht mehr nebein mir saß sondern höchstwahrscheinlich die Toilette besuchte.
Ich beschwerte mich jedoch nich über seine Abwesenheit.
Da nun der Platz von meinem Sitznachbar frei war hatte ich freie Blick Bahn auf den Vater mit seiner Tochter.
Dieses Vertrauen ineinander so wie die Kinder hinter mir.
Jedoch ist das nicht immer so.
In diesen kurzen Momenten scheint alles so perfekt.
Doch es kann jeden Moment der Blitz einschlagen.
Und alles zerbricht.
Wie Glas.