Und schon wieder spüre ich eine Träne wie sie von meinen Wimpern auf meine Wange fällt. Meine Sicht verschwimmt und es sieht so aus, als würde meine Welt unter Wasser stehen. Ich fühle mich so hilflos und verletzt. So fallen gelassen und schmutzig. Ich fühl mich dreckig und zugleich so verantwortlich. Ekelhaft.
Ich schäme mich für meinen Körper und getraue mich den Weg, den ich gerade entlanggehe, meinen Kopf nicht zu heben. Ich habe Angst das mich jemand sieht. Ich will nicht gesehen werden. Ich schaue auf meine Schritte, die Tränen die wie in Zeitlupe auf den feuchten, aber nicht nassen Asphalt tropfen und hin und wieder ein bräunlich gefärbtes Blatt, das an meinen Schuhen vorbeizieht. Mein Herz schlägt so laut das es fast schmerzt.
Der Weg ist bald zu Ende, ich bin gleich zuhause. Ich will gerade nichts andere als zu schlafen, um diese Realität zu entfliehen, aber ich möchte nicht zuhause ankommen. Ich möchte schlafen und nicht mehr aufwachen. Nie mehr.
Das Wasser das brennheiß über meinen Körper von meinen Schultern zu meinen zitternden Beinen rinnt, schmerzt. Aber ich will das! Ich verdiene das. Aus meinen Augenwinkeln bemerke ich wie sich der weiße Boden der Dusche verfärbt. Das Wasser wurde braun dann rot. Blut.
Fessel, Hand, Fuß, tritt, schreien, brennen, rennen.
Blut. Mein Blut!
Es schnellt in mir auf, wie in einem Film spielen sich die vergangenen Stunden viel zu schnell in meinem Kopf ab.
Ein schrei. Mein Schrei!
Es klopft an der Tür.
Meine Mama kommt rein und ich falle in ihre Arme. Sie sieht das Blut, die Wunde auf meiner Stirn, die Abdrücke auf meinen Handgelenken. Ich spüre wie sie damit zu kämpfen hat ihre Tränen nicht auf meinen zitternden Körper tropfen zu lassen. Doch sie legte ihre Hand auf meinen Kopf und bewegte ihre Finger meinen Haaren entlang bis zu den spitzen. Sie küsste mich und flüsterte in einer ruhigen, aber weinerlichen Stimmen. Ich liebe dich!
Der Albtraum war nicht zu Ende. Er fing erst an. Und einen Mann kann ich nie wieder Augen schauen. Ich lebe mein Leben in meiner zerbrechlichen Welt.