Ich wache auf und sofort merke ich das etwas komisch ist. Um mich herum ist nur wasser. Fische schwimmen vorbei, manche nah und manche ganz fern und verschwinden zwischen künstlichen Pflanzen. Ich strecke meine Hand aus und stoße sofort an Glas. Hart, kalt, unzerbrechlich. Da merke ich: ich bin in einem Aquarium.
Von draußen sehe ich Menschen. Kinder drücken ihre Nasen an die Scheibe, Erwachsene machen Fotos. Sie lachen, zeigen mit den Fingern auf mich, als wäre ich nur eine Attraktion. Ich klopfe so stark ich kann gegen das Glas, aber niemand hört mich. Meine Bewegungen sehen von außen wahrscheinlich lustig aus, doch für mich ist es nur Verzweiflung. Über mir hängt eine große Lampe, die Licht durchs Wasser wirft. Es sieht schön aus, aber ich weiß, es ist nicht die Sonne. Keine Wärme, kein Wind, nur künstliches Licht. Ich sehne mich nach draußen, nach echter Luft, aber stattdessen schwimme ich immer wieder im Kreis. Das Glas ist überall, es macht die Welt klein und eng. Je länger ich hier drin bin, desto mehr fühle ich mich selbst wie ein Tier, ausgestellt und beobachtet. Vielleicht hole mich niemand mehr raus. Vielleicht bin ich ab jetzt Teil dieser gläsernen Welt.