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Ich und meine Spiegelbilder

Amilia Osamanovic

Ich und meine Spielelbilder

Eines Tages erwachte ich in einer Stadt aus Glas. Ich inmitten der Stadt, kein Mensch nur ich allein und meine Spiegelbilder. So einsam, aber irgendwie auch nicht. Ich fühlte mich verloren, verloren in einer anderen Welt. Ich schaute mich um, doch es war so, als würde ich ins Leere blicken. Wie war ich hier gelandet. Gestern war doch alles normal. Ich bin verzweifelt, komplett. Ich lief und lief, und sah nur dieselben Gesichter. Nirgends war ein Ausweg zu sehen. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Plötzlich, ganz aus dem nichts fiel etwas vom Himmel. Es sah aus wie ein Zettel. Ich fing es auf und schaute, was sich auf dem Papier befand, So viele Wörter, Sätze, Buchstaben, doch ich konnte die Schrift nicht entziffern. Es waren irgendwelche Zeichen, die ich nicht verstand und nie wirklich sah. Was sollte ich jetzt damit machen. Ich ging langsam weiter, doch es fühlte sich an, als würde ich in einen schwarzen Tunnel gehen. Die Stadt begann zu bröckeln, die Spiegel bekamen Risse. Langsam ging die gläserne Stadt kaputt. Ich lief nach vorne, doch hinter mir fiel alles zusammen. Wäre ich in diesem Moment stehen geblieben, wären es wahrscheinlich meine letzten Minuten. Nach einer Weile hatte ich selbst keine Ausdauer mehr. Meine Beine fielen schon fast ab. Ich lief aber trotzdem ein Stück weiter. Ich konnte und wollte das alles nicht mehr. Ich blieb stehen und machte einfach meine Augen zu. So weiterzuleben wäre unmöglich. `Was soll´s, es bringt nichts mehr.“ Es fiel alles auf mich ein. Ich sah nur schwarz vor meinen Augen. Ich hörte, wie das Glas zersprang. Ich stand mit Tränen in den Augen auf. Es war plötzlich bequem. Ich sah meine vier Wände. Mein Polster war nass von meinen Tränen, die geflossen waren. Ich sah meine Hand mit einer blutigen Wunde, das Blut tropfte auf meine Bettdecke. In meinem Zimmer war es still. Es fühlte sich alles unreal an. Kein Echo, keine Stimmen kein Spiegelbild mehr, nichts. Nur ich und das Geräusch meines eigenen Atems. Als ich zu mir kam, realisierte ich, dass es nie eine Stadt aus Glas nie gegeben hatte, sondern nur mein eigener zerbrochener Traum.


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