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Im Spiegel des Weinglases

Ein Mann saß allein an seinem Wohnzimmertisch. Er schaute durch das Fenster auf den Horizont. Die letzten Sonnenstrahlen leuchteten durch das Fenster und brachen sich in seinem alten fast schon durchsichtigen Weinglas. Das Weinrot warf einen leuchtenden Rand unter das Glas. Er bewegt sich, so als ob Leute in dem Rot des Weines gefangen wären und versuchen würden dem Durst des Mannes zu entfliehen. Der Mann hob das Glas hoch und sah es sich im Licht der untergehenden Sonne an. Er betrachtete sein rotes Spiegelbild im leichten Schimmern des Weinglases. Und wie er sich so betrachtete wurde ihm klar, dass die Leute die versucht haben dem Wein zu entfliehen, nur ihn wiederspiegelten, der selbst versuchte der Realität durch den Konsum von Alkohol zu entfliehen. Doch im Spiegelbild sah er der Realität beinhart ins Gesicht. Ein Mann, der nichts aus seinem Leben gemacht hat und nun durch den Gebrauch von Alkohol der unausweichlichen Gegenwart zu entkommen ohne dabei zu sehen das dadurch nur immer tiefer in das Loch der Einsamkeit zu versinken und am Ende zu verschwinden, wie die Leute in seinem Weinglas. 


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