fbpx

Zwischen zwei Welten

Es lebte ein Mann mit einem Auge aus Glas. Er war anders als alle andere Menschen. Der Mann hatte verschiedene Meinungen. Er hat die Welt anders gesehen und wahrgenommen. Der Mann mit dem gläsernen Auge hat diese Welt, die er anders gesehen hat, eine „gläserne Welt“ genannt. Sie war die Welt nur für ihn. Obwohl er in dieser Welt ganz allein war, hat er mit sich selbst in Harmonie gelebt. Aber je tiefer er in diese Welt eintauchte, desto mehr Missverständnisse mit anderen Leuten musste er lösen. Andere Menschen wollten ihn nicht an den Gespräche teilhaben lassen, denn er hatte andere Gedanken zu verschiedenen Themen. Der Mann ging zum Augenspezialisten und kaufte ein „normales“ Auge. Er hat das gläserne Auge auf ein „normales“ gewechselt. Wenn er das nächste Mal zu einer Gruppe von Menschen gekommen ist und seine Gedanken mitgeteilt hat, wurde er sehr gut aufgenommen. In den nächsten Wochen hat sich sehr viel verändert. 

Eines Tages stand der Mann vor dem Spiegel. Er sah sein Gesicht, doch er erkannte sich selbst nicht mehr. Mit dem normalen Auge war er zwar ein Teil der Gruppe geworden, aber er fühlte sich leer. Seine Gedanken waren nicht mehr seine eigenen. Er sprach so, so wie es andere wollten. Die „gläserne Welt“, die er früher gesehen hatte, war verschwunden. Aber die Anerkennung der anderen Menschen fühlte sich gut an. Sie lachten mit ihm und sie hörten ihm zu. Doch wenn er in der Nacht allein war, hörte er eine leise Stimme. Sie fragte: „Warum hast du mich aufgegeben?“

Mit der Zeit spürte er, dass er zwischen zwei Welten steckte. In der einen war er akzeptiert, aber nicht er selbst. In der anderen war er allein, aber echt. Das normale Auge wurde für ihn fast wie eine Maske.

Eines Tages öffnete er die Schublade, in der das gläserne Auge lag. Er nahm es in die Hand, und ihm wurde klar: Warum soll er so leben wie es die anderen wollten? Der Mann setzte das gläserne Auge ein. Vielleicht würden die Leute ihn wieder ausschließen. Vielleicht würden sie ihn nicht verstehen. Aber diesmal wollte er nicht mehr sich selbst für anderen verändern. Er wollte so leben, wie er wirklich will – auch wenn es schwer wurde.


KONTAKT info.literatur@ortweinschule.at

KONTAKT
info.literatur@
ortweinschule.at

Sponsoren