Es war einmal ein pinker Elefant, der im Dunkeln stand. Totale Dunkelheit. Er wusste nicht, wie lange er schon stand und was er überhaupt zu tun hatte. Allerdings störte ihn das nicht. Er hatte aufgehört zu denken. Der Zustand, in dem er sich befand, war angenehm. Ihm war nie kalt, er war nie müde, und er musste sich über nichts Gedanken machen. Er hatte also keine Probleme. Er träumte nicht, weil er so ziemlich alles über das Leben vergaß. Er hatte wohl das Gefühl von Raum und Zeit verloren und war mit seinen Bequemlichkeiten durchaus zufrieden. Warum sollte er also irgendetwas ändern? Er wusste schließlich nicht einmal, dass es etwas zu ändern gibt. Deshalb verweilte er lange in seinem Zustand. Länger als die Zeit. Schließlich ging es ihm gut.
Dann geschah etwas völlig Unvorhersehbares. Der Elefant musste niesen. Er versuchte, das Niesen zu unterdrücken, allerdings wurde es nur noch schlimmer. Mit großer Angst stand er da und schnaufte, da er vergaß, wie man niest. Er dachte, seine Zeit hätte nun ein Ende. Dann nieste er. Es war ein lautes, erschreckendes Geräusch für ihn. Weil er schon so lange nichts mehr hörte, erschrak er und machte einen Satz nach hinten. Er stieß mit voller Wucht gegen eine Wand, die sich scheinbar hinter ihm befand, und nieste ein zweites Mal. Bei diesem Male zuckte er so heftig zusammen, dass ein lauter Knacks zu hören war.
Helles Licht erfüllte den Raum von einem Augenblick auf den anderen. Das Licht war so grell und kalt, dass er seine Augen zukniff und trotzdem Schmerzen in ihnen spürte. Es benötigte viel Zeit, bis er sie langsam wieder öffnete. Er schaute sich verwundert um und erkannte, dass er in einem Raum aus Glas stand. Mattes, dunkles, wahnsinnig staubiges Glas. Im Raum befand sich nichts. Er wünschte, er könnte wieder in stiller Dunkelheit existieren und müsste sich keine Gedanken über diesen kleinen Raum machen. Egal wie sehr er seine Augen zukniff, es würde nie wieder so sein, wie es einmal war. Als er sich an dieses bestialisch helle Licht gewöhnte, blickte der Elefant an sich hinunter. Er war ein pinker Elefant? Wie merkwürdig.
Er untersuchte den Raum ganz genau und entdeckte ein kleines Loch in der Wand, in die er zuvor gefallen ist. Das wäre die Chance, diesem stinkigen, kleinen, kalten Raum zu entkommen. Enthusiastisch trat er auf die Glaswand ein und machte immer größere Risse hinein. Als die Wand ganz zu Nichte gemacht wurde, sprang der Elefant durch das Loch ins schwarze Nichts. Was ihn wohl erwarten würde? Während er fiel, begann er es zu bereuen, gesprungen zu sein, obwohl er sich bis vor einer Sekunde doch so sehr wünschte, dem Raum zu entkommen. Er wollte wieder zurück, doch es war zu spät. Wie wohl das echte Leben aussehen wird? Ganz egal wie, wenigstens hat er sich getraut, zu springen.