Er ist jeder von uns doch will niemand er sein selbst wenn sie schon längst er sind. Viele scheinen es nicht zu wissen oder verdrängen es.
In seinem Haus aus Glas ist es für die Menschen durchschaubar. Zu Beginn gefällt ihm die Aufmerksamkeit der anderen. Wie ein Star fühlt er sich. Jeder will ihn und sein Haus sehen. Immer gieriger wird er nach der Aufmerksamkeit der Menschen und kann sich an der Aufmerksamkeit seiner Mittmenschen nicht sattsehen. Doch nach einer gewissen Zeit zeigen sich auch die Schattenseiten seines Daseins. Unfähig auch nur die kleinste Kleinigkeit vor der Außenwelt zu verstecken lebt er unter der ständigen Beobachtung aller anderen. Jede seiner Handlungen ist für jeden ohne große Mühen von außen zu beobachten. Unter ewiger Beobachtung sehnt er sich nun nach einem Ausweg aus seiner so unangenehmen Situation. Er sieht nun mehr keinen andern Ausweg. Zwischen Wut und Verzweiflung schwingt er den Hammer. Unter lautem Geklirre bricht das glänzende Haus in sich zusammen. Erst jetzt bemerkt er was er getan hatte. Sein Rückzugsort, der ihm, war er auch noch so durchsichtig, ein wenig Geborgenheit gab und ihm ein Dach über dem Kopf bot, war nun nur mehr ein Haufen Scherben. Bettelnd und um die Gunst und Aufmerksamkeit der Menschen bettelnd fristete er den Rest seines Lebens auf der Straße. Von den Menschen kaum beachtet hatte er nun was er zuvor wollte. Doch der Preis war ihm doch viel zu hoch.
Auch wir die wir alles Mögliche im Internet posten sind zu einem Teil wie er. Wir geben Einblicke in so manche, teils auch noch so private Aspekte unseres Lebens. Das Schicksal des Gläsernen Mannes der in seiner Existenz gefangen ist, wählen viele von uns aus freien Stücken und verdrängen dabei die negativen Aspekte, die die große Präsenz im Netz der Sozialen Medien mit sich bringt. Die meisten sind zwar nicht so abhängig von der Aufmerksamkeit anderer. Für diejenigen jedoch die ihr gesamtes Leben auf den sozialen Medien aufbauen, ist es wie für ihn. Bei allem beobachtet. Gierig nach Aufmerksamkeit. Gefangen. Der einzige Ausweg, der Verlust von allem.