Wir lebten früher einfach in Städten. Die Städte leben heute mit uns und sehen uns. Kameras, Sensoren und Glasfassaden, die alles reflektieren, sind überall zu finden. Die Türen öffnen sich wie von Geisterhand, das Licht geht von selbst an und der Aufzug kennt unser Ziel. Es ist alles praktisch, aber auch ein wenig unheimlich. Die Stadt speichert unsere Standorte und Aktivitäten. Daten und Bildschirmpunkte werden wir. Das wird als Fortschritt bezeichnet, aber manchmal frage ich mich, ob wir noch frei sind. Die aus Glas bestehenden Gebäude erscheinen einladend und offen, doch sie bieten keinen Platz mehr für Geheimnisse. Mauern boten früher Schutz, doch heute zeigen sie alles. Vielleicht ist das der Preis der modernen Welt: Wir strebten nach Transparenz und wurden selbst durchsichtig.