Manchmal fühlt es sich an, als könnten wir uns gar nicht mehr vor dem Internet verstecken. Nicht vor Google, und vor Social Media, und auch vor unserem eigenen Smartphone. Alles, was wir tun, also jede Nachricht und jedes Bild, das wir hochladen, scheint irgendwo gespeichert zu werden. Irgendwo da draußen weiß jemand etwas über uns. Wir leben in einer gläsernen Welt, in der wir so durchsichtig geworden sind, dass man fast durch uns hindurchsehen kann. Das klingt dramatisch, aber ist oft Realität. Unsere Daten wandern durch Netzwerke, landen auf Servern, werden ausgewertet und verkauft. Was man früher nur engen Freunden erzählt hat, teilen viele ganz selbstverständlich online.
Natürlich ist das alles nicht nur schlecht, denn das Internet verbindet uns. Es hilft, wenn wir uns orientieren, wenn wir einkaufen und wenn wir kommunizieren. Wir streamen, scrollen, finden neue Ideen und neue Menschen. Und klar, oft ist das sehr praktisch, aber gleichzeitig geben wir auch etwas ab: Die kontrolle über unsere Informationen und unsere Privatsphäre. Denn während wir uns immer offener zeigen, schauen andere immer genauer auf uns. Große Firmen wissen meist, was wir mögen, bevor wir es selbst wissen und algorithmen entscheiden, was wir sehen und welche Werbung uns anspringt. Und manchmal fragt man sich: Wer entscheidet hier eigentlich wirklich, ich oder mein Feed?
Das Beunruhigende ist, dass wir selbst oft mitmachen. Wir tippen ja bei den AGB, ohne sie zu lesen, geben unseren Standort frei, weil es schneller geht und wir posten, weil alle andere posten. Und ehe man sich versieht, ist man Teil eines riesigen Systems, das mehr über uns weiß, als wir selbst über uns Wissen.
Aber es gibt auch noch Hoffnung. Immer mehr Menschen hinterfragen das Internet kritisch. Sie wollen wissen, was mit ihren Daten passiert und Sie fordern Verantwortung von Unternehmen. Datenschutz ist kein kleines Thema mehr, sondern ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen geworden. Und das ist gut so, aber trotzdem bleibt eine Frage offen. Wie viel möchten wir wirklich teilen und wo ziehen wir die Grenze? Man muss sich nicht komplett aus der digitalen Welt zurückzuziehen. das ist heute ja auch kaum noch möglich. Aber vielleicht geht es darum, bewusster zu leben. Sich selbst zu fragen, ob mann jetzt wirklich posten muss.