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Zwischen Traum und Glocke

Teresa Russold

Die Schulglocke läutet – juhu das Wochenende ist da! Ich springe von dem ungemütlichen Holzsessel auf und packe alle Bücher und mein Federpenal hastig ein. Ich beeile mich und so bekomme ich nicht mit was um mich passiert. Schnell laufe ich hinaus auf den Gang, vorbei an den Spinden, vorbei an dem Sekretariat. Ich wunderte mich das so wenig los ist am Flur, ich bin alleine. Schritt für Schritt – Tritt für Tritt setze ich einen Fuß vor den anderen. Den Korridor entlang. Mein Blick fällt auf den Hügel den man von dem Fenster aus sieht. Er liegt verschneit im Tal und ringsum sind weitere Berge. 

Ich komme bei der großen, schweren Holztür an und mache sie mit einer fließenden Bewegung auf. Der Anblick von draußen lässt mich staunen. Die Menschen sind alle Statuen. Glas. Alle Menschen sind aus Glas. Ich erschauerte denn ich realisierte, dass ich der einzige bin, der sich regen kann. Vor mir steht meine Oma, sie wollte mich abholen kommen, ich lief zu ihr und umarmte sie doch in dem Moment, als ich hoffte, dass meine warme, innige Umarmung sie auftauen würde, hörte ich klirren und plötzlich stand ich vor einem Glashaufen. Ich fiel auf die Knie und weinte. Wie konnte nur das passieren? Schnell stand ich auf und streckte meinen Finger aus und berührte so eine weitere Person. Gleich darauf fiel auch er in Glasscheiben zusammen. Ich weinte und noch während ich weine spüre ich etwas nasses auf meiner Nasenspitze und ich blicke auf. Der ganze Himmel ist weiß – es schneit. Ich weitete meine Augen und blinzle.

Ein Schulkollege hält mir den tropfenden Tafelschwamm über den Kopf und ich lachte als ich ihn erblickte.

Ich war im Unterricht eingeschlafen. Nun ist wirklich Freitag und die langersehnte Schulglocke ertönt. Aufgeregt lief ich den Korridor entlang. Vorbei an dem Fenster wo man den grünen Bäumen übersehenden Hügel sieht, direkt in die Arme von meiner Oma.


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