Ein Kind sitzt zwischen Steinen, die einst sein Zuhause waren. Sein Bauch schreit, aber kein Laut kommt über die Lippen. Der Staub hat die Stimme erstickt, so wie der Krieg die Lieder. Es sammelt kleine Glasscherben vom Boden– nicht zum Spielen, sondern nur um etwas in den Händen zu halten, was nicht sofort zerfällt.
Jeder Atemzug schmeckt nach Asche, nach rauch, nach verlorenen Stimmen. Das Kind schaut auf die Scherben, sieht darin Häuser, die nie gebaut wurden, Hände, die nie halten konnten und Türen, die sich nie wieder öffnen würden.
Im Hintergrund dröhnen die Drohnen, ein metallischer Atem über den Ruinen. Das Kind schließt die Augen, und für einen winzigen Moment ist alles still. Dann erscheint ein anderes Bild. Ein Kind, in den Armen seiner Eltern, sauber, satt, sicher. Die Wärme dringt durch die Lieder wie Licht durch Rauch, die Hände greifen, Gesichter lachen, Seele spielt– ein Ort, wo Hunger und Angst unbekannt sind. Das Bild flackert, verschwimmt mit Staub und Schatten. Die Hände des Kindes greifen nach nichts, nur nach einem Traum, der zu perfekt ist, um wahr zu sein- und nach Hoffnung, die längst aufgehört hat, Hoffnung zu sein.