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Zwischen Sichtbarkeit und Zerbrechlichkeit

Leonie Zmugg

Zwischen Sichtbarkeit und Zerbrechlichkeit

In der gläsernen Welt ist nichts mehr verborgen. Alles ist sichtbar – unsere Worte, Handlungen und selbst unsere Gedanken scheinen durchsichtig geworden zu sein. Diese Transparenz vermittelt Sicherheit und Kontrolle, doch sie nimmt uns auch das, was früher privat war.

Menschen leben in ständiger Beobachtung, zeigen sich freiwillig und unbewusst zugleich. Wir teilen unser Innerstes in Bildern, Daten und Momenten, bis kaum noch etwas nur uns gehört. Die Grenzen zwischen Realität und Darstellung verschwimmen.

Was zuerst wie Fortschritt wirkt – Offenheit, Ehrlichkeit, Verbindung – entpuppt sich als stille Abhängigkeit. Wir wollen gesehen werden, aber fürchten, zu viel von uns preiszugeben. Die gläserne Welt ist hell und klar, doch unter ihrer Oberfläche liegt eine wachsende Zerbrechlichkeit. Ein kleiner Riss, ein unbedachter Blick – und alles, was wir zu sein scheinen, kann in sich zusammenfallen.


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