fbpx

Herrenhaus

Vier Studierende der 5AABT (Tageskolleg Bautechnik) führten im Juli die Bauaufnahme Vorort durch und legten somit den Grundbaustein für die Erstellung ihrer Diplomarbeit.

Das Projekt

Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Herrenhaus diente zur Unterkunft der Beamten und Knappen des Salzbergbaus im Halltal, welcher 1967 eingestellt wurde. Im Jahr 2000 wurde der südwestliche Teil der Herrenhäuser von einer Staublawine erfasst und vollkommen zerstört. Seitdem ist das unter Denkmalschutz stehenden Herrenhaus im „Dornröschenschlaf“ und dem Verfall preisgegeben.

Aufgrund der „Initiative Rettet das Herrenhaus im Halltal“ werden nun die Studierenden um im Rahmen ihrer Diplomarbeiten eine Bauaufnahme des Herrenhauses Ende Juli 2021 erstellen und einige relevante Detailpunkte in Hinblick auf Bautechnik, Statik und Sanierung beleuchten. Diese praxisnahmen Arbeiten stellen die wesentliche Grundlage zu weiteren Planungsschritten im Rahmen der Rettung dieses historischen Gebäudekomplexes dar.

Aufgrund des großen medialen Interesses an der „Initiative rettet das Herrenhaus im Halltal“, der geplanten Kooperation mit der Uni Innsbruck – Arbeitsbereich für Baugeschichte- und unzähligen interessenten kann die Erwachsenenbildung der Ortweinschule auch über die steirischen Grenzen hinaus bautechnisch fundierte Expertise an einem historisch bedeutenden Ort unter Beweis stellen.

Credits: DI Tobias Hafele, Prof. DI Elisabeth Kahlen
Personen: DI Franziska Zahn, Dr. Andreas Öfner (Eigentümervertreter), Alexander Heim (GABBT) , Prof. DI Elisabeth Kahlen, Sebastian Hetz (4AABT), Manuel Siglreitmaier (4ABBT), DI Birgit Wichlund Messl

Die Fortsetzung

Vom 19-30. Juli waren 4 Studierende des Tageskollegs im Halltal (Absam, Hall i. Tirol, Tirol) und erstellten für das auf 1500 m Seehöhe gelegene Herrenhaus des 1967 aufgelassenen Salzbergwerkes eine Bauaufnahme. Ein geschichtsträchtiger Ort, wo seit den 13 Jahrhundert Salz abgebaut wurde, das Herrenhaus in seinem heutigen Erscheinungsbild wurde 1760 und 1850 errichtet und gilt als eines der größten Industriedenkmäler Tirols. Christian Breznik, Alexander Heim, Sebastian Hetz und Manuel Siglreitmaier wurden in dieser Zeit von Prof. DI Elisabeth Kahlen Vorort betreut. Die Studierenden vermaßen das Gebäude und erstellten schon Vorort den größten Teil der Pläne 3-dimensional in Archicad. Das ehemalige Fürstenzimmer diente für 11 Tage als Büro, das mit Notebooks, Tablets, Drucker, Flipcharts usw. ausgestattet wurde. Daten der Geometer, die das Gebäude in seiner Lage und Höhe darstellten und eines Technikers, der mittels 3D Scan das Gebäude vermaß, fliesen in die Bauaufnahme ein.

Am 26.07. überprüfte Prof. DI Petra Göbl Vorgang der Arbeiten und betreute die Studierenden hinsichtlich der Statik des Gebäudes. Prof. DI Göbl betreut die Diplomarbeiten im Bereich „Statik, Tragwerke“, Prof. DI Kahlen, den bautechnischen Teil. Es wurden Mauerwerksrisse überprüft, Holzbalkendecken punktuell geöffnet, um deren Zustand und Tragfähigkeit zu überprüfen, der Dachstuhl und die letzte begutachtet.

Am 28.07. führte das Bundesdenkmalamt Tirol einen Lokalaugenschein durch. Das Haus wurde in seiner Gesamtheit betrachtet insbesondere das unter Denkmalschutz stehende Mauerwerk. Die Abtragung des von der Lawine geschädigten südwestlichen Gebäudeteils sei denkbar, sei jedoch von einer möglichen Nutzung abhängig, so das BDA. Die Abteilung für Baugeschichte und Denkmalpflege der Uni Innsbruck wird im Rahmen von Bachelorarbeiten im nächsten Studienjahr Nutzungskonzepte erstellen.

Am 30.07. wurde das Herrenhaus in seiner Lage und Höhenentwicklung durch die AVT ZT GmbH vermessen. Die Ergebnisse wurden den Studierenden zur Erstellung der Pläne zur Verfügung gestellt. Ebenso wurde den Studierenden der Umgang mit einem 3D Scanner gezeigt, was große Begeisterung auslöste.

Am 31.07. wurde die Bauaufnahme abgeschlossen. Die Pläne werden von den Studierenden im Laufe der nächsten Monate fertiggestellt. Diese werden dann der Uni Innsbruck zur Erstellung der Nutzungskonzepte zur Verfügung gestellt. Bis Anfang nächsten Jahres sollten auch die bautechnischen und statischen Betrachtungen zur Weitergabe an die Uni Innsbruck fertiggestellt sein. Die Bauaufnahme wird nun Grundlage für weitere Planungen und wirtschaftliche Betrachtungsweisen sein, um zukünftig ein umsetzungsfähiges Projekt entwickeln zu können.

Im kommenden Frühjahr werden die Diplomarbeiten fertiggestellt sein, Ende des Schuljahrs 2021/22 die Ausbildung der 4 Studierenden, wobei dieses praxisnahe Projekt die Jobfindung sicherlich erleichtern wird. Die Umsetzung der Bauaufnahme wurde durch Spenden einiger bekannter Baufirmen und Unternehmen aus dem Baunebengewerbe finanziert, bei denen wir uns nochmals herzlich bedanken möchten.

Weitere Projekte