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DIS PLAY

Sieh mich Sieh mich Sieh mich an! Lausch meinem Wort Nicht dem Gesang Gefangener hinter Spiegelglas Schöne Gesichter Geziert von Hass Sieh nicht hindurch Fall nicht hinein Glas ist hart Zerbricht den Schein Einer Tür In eine Welt Dort wo Freiheit Dich nicht hält Steig nicht hinab Ins Wasser, tief Weil das Dunkel Dort dich rief Ich weiß, es spiegelt Und gibt nach Nichts ist je einfach Wir sind schwach Bleib trotzdem wach! Und sieh mich an Ich frag mich, wo Und wie und wann Wir endlich wieder Lichter sehen Die nicht aus Glas Und Traum bestehen

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Fluch, Segen oder doch lieber Milchglas

Glas hat erstaunliche Eigenschaften, es ist durchsichtig, lichtdurchlässig und manche würden es auch als transparent beschreiben. Transparent, das Adjektiv von Transparenz. Ein Wort das mit Geheimnissen, Wahrheit und Politik in Verbindung gebracht wird. Oft wünschen wir uns mehr Transparenz, birgt sie doch die Sicherheit zu wissen, was hinter der nächsten Ecke lauert. Doch was wenn, das, was wir durch diese transparente Scheibe entdecken Böse ist? Wenn dieses Fenster auch Unwahrheiten und finstere Geheimnisse zutage fördert? Angewandt auf das Leben beispielsweise. Möchten wir wissen, für was unsere Steuergelder verwendet werden? Ja natürlich. Möchten wir wissen welche finsteren Machenschaften hinter Kriegen stehen? Vielleicht. Aber wollen wir wissen, dass der eigene Ehemann oder die eigene Ehefrau eine Affäre hat? Nein solche Geheimnisse möchten wir nicht kennen. Je näher die Gefahr hinter der transparenten Fensterscheibe an uns herankommt, je dunkler, je persönlicher das Geheimnis, desto weniger wünschen wir uns einen Blick darauf werfen zu können. Einerseits ist diese Taktik verwerflich, denn die Menschheit muss wissen was in Kriegsgebieten passiert, um sich für die Menschen dort einzusetzen andererseits beschützt diese Taktik auch unser Zusammenleben. Wäre alles auf der Welt so transparent wir Glas, könnten wir jede Lüge, jedes Geheimnis entdecken, wüssten wir auch, dass die Menschen nicht gut sind und man niemandem vertrauen kann. Obwohl Glas lichtdurchlässig ist, hätte eine gläsern anmutende Welt im Sinne der Transparenz auch Schattenseiten. Wir sollten uns also gut überlegen, ob wir gerne eine, keine oder eine Milchglasscheibe hätten.

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Puff

Das Herz müsste bersten, bei so vielen Stichen, die ihm zugefügt worden waren. Splitter müssten durch die Haut dringen, wie Glas, das in tausend Stücke springt, das alles zerreißt und alles bricht. Auch die Welt draußen schien zerbrechlich. Die Straßen gläsern, nicht dazu fähig, einen zu tragen. Die Häuser trugen Risse wie Narben. Nie hätte man es für möglich gehalten, so zu fühlen. Nie hätte man gedacht, es würde so enden. Man hatte nie auch nur den Gedanken in Erwägung gezogen, dass es ein offenes Ende werden könnte. Dass ein Ende unausweichlich war – ja, das hatte man gewusst; es zumindest erwägt und in den schlimmsten Träumen durchlebt. Aber dass das Ende so undefinierbar sein würde, man selbst den Schlussstrich zu ziehen hatte, hatte man nicht zu erdenken vermocht. Nicht, ehe es zur Realität geworden war, das Herz nicht nur gebrochen, sondern alles Leben ausgesaugt. Man war leer. Dennoch spürte man den Schmerz; spürte den Druck der Sehnsucht auf der Brust, die Last der zertrümmerten Hoffnung auf dem Gewissen, das Gewicht des Kummers auf dem Herzen. Die Welt schien mitzuleiden, gläsern und zerbrechlich. Das Licht, das sich in ihren Rissen brach, der Blick wie durch Glas. Alles spiegelt die Fragilität dessen wieder, was einst stabil gewesen war. Und das Herz müsste bersten – so viele Sprünge zierten es; so viele Wunden verunstalteten das reine Bild; so viele Narben würden bleiben. Doch insgeheim, da wusste man, man würde nicht heilen. Man würde weiter festhalten, an dem, was gewesen war – nicht an Erinnerungen, nicht an Trugbildern, aber an dem Echten, an dem Funken. Man würde weiter Nacht für Nacht weinen. Man würde schreien. Der Schmerz würde bleiben. Und es würden immer neue Tränen keimen. Es war schwer, loszulassen, wenn man so lange gekämpft hatte. Noch schwerer, zu akzeptieren, dass es Zeit war, die Geschichte zu beenden. Die letzten gemeinsamen Zeilen waren geschrieben. Nun würden die Wege sich trennen. Es war Zeit, loszulassen. Es war Zeit, zu gehen. Nun, so kam es im Leben. Die meisten gingen, die wenigsten blieben. Der Fall war tief. Er war lange. Zu lange, als dass er ein Ende nehmen würde. Alles war schwarz, alles zerbrach – wie ein Spiegel, der zu Boden fiel. Die Welt draußen zersprang in Licht und Schatten, Glas klirrte und brach nieder. Nichts ergab mehr Sinn. Nur der Schmerz. Der blieb. Und das Herz? Es müsste bersten, bei so vielen Stichen, die ihm zugefügt worden waren. Aber das Einzige, das zersprang, war die Hoffnung und der Glaube in die Welt. Denn wenn nichts mehr hielt und alles zerfiel, blieb nichts – nicht das Ziel, nicht der Weg, nicht der erste Schritt. Puff – so schnell war alles kaputt. Hielt man nicht gemeinsam fest, war alles zum Bersten verurteilt. Puff...

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Randvoll

Mit 10 habe ich mir und meiner Mama versprochen, nie erwachsen zu werden. Ich wollte nicht älter werden. Mittlerweile bin ich schon ganze 18 Jahre alt. Ich habe viele Freunde und bin kurz vor meiner Matura. Auch wenn ich noch nicht einmal fertig mit der Schule bin, fühlt sich mein persönliches Glas schon so an, als wäre es bis zum Rand gefüllt. Jede Erwartung, jede Prüfung, jeder Gedanke an die Zukunft ist wie ein weiterer Tropfen, der das Glas anhebt. Mal ist es ein klarer Tropfen, schöne Momente, in denen das Glas glänzt. Mal ist es ein trüber Tropfen, der die Sicht verschwimmen lässt. Und manchmal ist es ein Tropfen zu viel, sodass ich fürchte, das Glas könnte überlaufen. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass alle um mich herum ständig in mein Glas hineinschauen können. Lehrer wollen sehen, ob genug Leistung darin schwimmt. Eltern prüfen, ob Verantwortung und Vernunft Platz gefunden haben. Freunde werfen neugierige Blicke, ob Spaß und Freiheit nicht zu kurz kommen. Ein gläsernes Leben eben. Doch vielleicht ist es genau das, was Erwachsenwerden bedeutet. Zu lernen, wie man sein Glas hält, ohne dass es zerspringt. Manchmal darf man es kippen, ein wenig ausschütten, um Platz für Neues zu schaffen. Und manchmal muss man einfach beide Hände darumlegen, damit es nicht aus der Balance gerät. Mein Glas mag voll sein, aber es ist meins. Und vielleicht geht es nicht darum, es vor dem Überlaufen zu bewahren, sondern darum, bewusst zu entscheiden, womit ich es fülle.

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VitrumAqua

12.7. 2100 Die Erde, auf der wir leben, ist dem Untergang geweiht. Es gibt kein Zurück, keinen Hebel oder Knopf, um unsere Fehler ungeschehen zu machen. Uns bleiben noch etwa 5 Jahre, bevor die Welt sich überhitzt und selbst die Luft, die wir atmen tödlich ist, unsere Lungen verbrennt und alles Leben vernichtet. Aus diesem Grund habe ich, Edgar Ernest Eberstein, ein aufwändiges Projekt finanziert: „VitrumAqua“. Wie Sie wissen, sind die Ozeane, die über 70% unseres Planeten bedecken, größtenteils unerforscht. Wir haben uns immer nur auf den Weltraum konzentriert - was außerhalb unserer Atmosphäre liegt. Allerdings können sich nur die wenigsten Menschen den Luxus leisten, auf dem Mars ein neues Leben zu beginnen. Mit „VitrumAqua“ biete ich den Zurückbleibenden die Möglichkeit, fortzubestehen. Sie wurden ausgewählt, um für 3 Monate in einem speziell entwickelten Komplex aus Glas, völlig autark zu überleben: 3.000 Meter unter der Meeresoberfläche des Atlantik. Mit Ihrer Unterschrift erklären Sie sich dazu bereit, an dem Projekt „VitrumAqua“ teilzunehmen. Hier waren die Auserwählten: Ethan, ein extrovertierter Frisör, Silene, eine griechische Floristin, Chase, ein ehemaliger Bodybuilder, die japanische Kunststudentin Akane, der überhebliche Schauspieler Paul Bäcker und eine ältere Dame namens Ester. Dunkles, endloses Wasser umgab ihre neue, gläserne Unterkunft. Gemeinsam würden sie nun ganze 3 Monate verbringen. Akane ergriff als Erste das Wort. „Lasst uns zusammenhalten und einander helfen.“ Die anderen nickten zustimmend. In der neuen Unterkunft hatte jede Person ein eigenes Zimmer und es gab Gemeinschaftssäle. Im Kochbereich wurden Algen und Fische, sowie Muscheln zubereitet. Verschiedene Meereslebwesen konnten einfach über Fallen gefangen werden. Dazu wurden sie in einen speziell dafür konstruierten Raum gelockt, bevor die Türen sich schlossen und das Wasser hinausgepumpt wurde. Salz und Trinkwasser, konnten aus dem Atlantik gefiltert werden. Die langen Gänge waren mit gläsernen Röhren ausgestattet. Darin erzeugten biolumineszierende Algen bläuliches Licht. Ohne sie wäre es in dieser Tiefe stockdunkel. Die Tage vergingen und immer wieder geriet der arrogante Paul mit den anderen in Streitigkeiten. Oft unterstellte er Ester, zu viel zu Essen, obwohl sie seiner Meinung nach nutzlos und schwach war. Er war felsenfest davon überzeugt, sie hätte Nahrung gestohlen. Während eines Abendmahls griff der Schauspieler sie völlig unerwartet an, und begann sie zu würgen. Zum Glück konnte der kräftige Chase ihn rechtzeitig von Ester zerren und so Schlimmeres verhindern. Aufgrund der enormen Belastung begann Ethan zu halluzinieren und sah Menschen, die eigentlich gar nicht da waren. Die anderen Teilnehmer ertappten ihn häufig bei Selbstgesprächen und bemühten sich, ihn zu beruhigen. Silene machte ihre Klaustrophobie zu schaffen, doch sie versuchte krampfhaft, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. Sie vermisste die weißen Strände Griechenlands und den vertrauten Duft ihrer Blumen. Die Atmosphäre im Glaskomplex war überaus angespannt. Nach 3 langen Monaten war es endlich an der Zeit, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder an die Oberfläche zu bringen. Sie hatten es geschafft. Doch niemand kam, um sie abzuholen. „Das kann doch nicht wahr sein! Vielleicht gibt es am Ende ohnehin kein Überleben und wir waren die ganze Zeit nur Versuchskaninchen in dieser gläsernen Welt!“, meldete sich Chase zu Wort. Seine Stimme zitterte vor Wut. Akane flüsterte: „Was aber, wenn dieser Eberstein uns einfach nicht zurück nach oben holen kann, weil es schon längst zu spät ist?“

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Ekstase und Eskapismus

Eine Situation, die unpackbar erscheint: ein Gestank der sich zusammensetzt aus Alkohol, Rauch, Körperschweiß, jeglichen unerwünschten, undefinierbaren Körperflüssigkeiten und dazu der süße Himbeergeschmack von Vapes. Gepaart mit dem Dunst der Nebelmaschine, und der einsam, sich weiterdrehenden Diskokugel in der Mitte des Raumes. Diese ist übrigens mit vielen kleinen Spiegelmosaiken besetzt, wodurch die Laser und Scheinwerfer toll reflektiert werden und einen fast in Trance versetzen. Doch Glasscherben sind nicht nur in der Luft schwebend und sich drehend wiederzufinden, sondern auch am Boden – und zwar unendlich viele. Ein Meer aus Scherben und zerbrochenen Flaschen - verteilt auf gut 70 Quadratmetern. Mit jedem Schritt, den ich mache: „Knirsch, knirsch“. Und nein – das sind nicht meine Gelenke. Der Boden klebt, ein Weiterbewegen ist kaum möglich. Mir wird schlecht und speiübel. Schnell aufs Klo: Blut im Waschbecken. Risse im gläsernen Spiegel. Risse in meinem Spiegelbild. Bin das wirklich ich? Schnell raus, schnell frische Luft. Soll ich weglaufen? Nein, ich habe eine Pflicht, zurück ins Geschehen. Und wieder stehe ich inmitten der tausend Scherben und des Gestanks. Erst zwei Stunden Schweiß und Tränen später komme ich zur Ruhe und atme wieder normal. Long Story short: Es war keine Nacht der Ekstase, kein berauschter Eskapismus. Es war schlicht der Beginn meines schlimmsten Dienstes im Club. Weil – wer hätte es gedacht – man vergessen hatte, tagsüber eine Reinigungskraft zu organisieren. Props an alle Reinigungskräfte. Ihr habt meinen größten Respekt.

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1937

Ich arbeite in einer Glasfabrik seit dem Tag, an dem ich die achte Klasse beendet habe. Ich wache immer um 6:20 Uhr auf, komme um 7:00 Uhr zur Arbeit. Man verteilt mich heute in die Heißglasabteilung - dorthin, wo anstelle von Luft geschmolzener Sand ist. Ich warte auf den Sonntag. In meine Stadt, nach der Industrialisierung, drängten sich Arbeiter aus der gesamten (Ukraine) großen Nation der SSSR, und sie verstehen nicht immer, dass ich keine Auferstehung will. Ich will Untätigkeit*. Aber das Maximum, worauf ich hoffen kann, ist, nicht in der Statistik unter „Arbeitsunfälle“ zu erscheinen. Ich habe den „gottlosen Fünfjahresplan“ erlebt und fürchte deshalb, dass ich nicht nach christlicher Art beerdigt werde. Ich arbeite immer zehn Stunden und kehre um 17:15 Uhr zurück nach Hause. Die Uniform fällt von mir ab - ich ziehe mich nicht aus; das liegt daran, dass ich nichts esse. Vor fünf Jahren habe ich die Hungersnot überlebt, meine Frau und Kinder, die zu meiner Großmutter nach Galizien geschickt worden waren, leider nicht. Meine Mutter spricht Ukrainisch, Kleinrussisch. Das könnte sie auch mit meinem Vater sprechen, aber der wurde von einem Splitter im Bürgerkrieg bei der Verteidigung der Stadt tödlich verletzt. Ein neuer Mann ähnelt ihm sehr, doch er ist völlig anders als ich. Meine Mutter sieht mich enttäuscht an und scheut sich davor, mich zu berühren. Sie erzählt, dass wir in den Werken Luken für Panzertechnik herstellen, Optik für Zielgeräte, andere Schrecken, die ich längst erkannt habe. Aber es fällt mir schwer, dort zu atmen. Sobald ich den Mund öffne, um eine Frage zu stellen, ersticke ich. Meine Mutter ist die Tochter eines Priesters, die im Chor sang, noch bevor sie laufen lernte. Sie spricht so, dass es jeder hört. Offenbar merkt sie nicht, dass die Wände Augen und Ohren haben, weil wir in einer Kommune wohnen und nicht in Metro-2. Und nach dem Befehl Nr. 00447 des NKWD „Über die Operation zur Repression ehemaliger Kulaken, Krimineller und anderer antisowjetischer Elemente“ vom 30. Juli 1937 wurden Todesurteile Normen der Produktion. Ich halte ihr den Mund zu. Sie weint lautlos. Mein Heimweg von der Arbeit - vereinzelte Büsche, neuerdings auch Ziegeltrümmer. Der Boden ist grundsätzlich uneben, doch an einer Stelle unnatürlich aufgeworfen. Die obere Schicht ist noch nicht zugewachsen, und der Geruch beißt sich in den Hals. Ein Stein von seltsamer Form ragt heraus, ich trete näher - es ist ein Stiefel. Ich renne weg. Ich kann nicht schlafen, taste die Straße hinter dem Fenster ab. Höre das Geräusch eines Autos. Das ist der „schwarze Rabe“ - nie ein gutes Omen, und hoffen kann ich nur, dass er für jemand anderen hier ist. Eine Minute Schweigen. Ich stehe auf, um aller Gefallenen zu gedenken. Lautes Klopfen an der Tür - Kirchenglocke einen halben Meter entfernt, hundertzwanzig Dezibel direkt ins Hirn. Ich öffne die Türen, meine Mutter springt hinterher. Drei Männer treten ein, als wären sie zu Hause, alle in Mänteln und mit Tokarev TT-33 am Gürtel. Einer nennt den Namen meiner Mutter. Er spricht in „mächtigem Russisch“: „Mach dich bereit. Zur Vernehmung.“ Ich schirme ihren Körper mit meinem ab, schreie wie ein Wahnsinniger. Ich bekomme einen Kolbenhieb auf die Schulter und ins vom Blut rote, sozialistische Ohr, geflüstert: „Nicht stören. Widerstand gilt als „antisowjetische Agitation und Propaganda“, dann werdet ihr alle verhaftet.“ Ich drehe mich um - auch der Stiefvater schläft nicht. Nun sieht er sanft aus, den Kopf gesenkt, wie ein Schuldiger. Sobald die NKWD-Männer gehen, werfe ich seine Sachen aus dem Fenster. Ich gehe morgens zur Arbeit, weil das alles ist, was mir geblieben ist. Meine schöne neue Welt - Glas unklarer Bestimmung. Ich bin müde. Ich warte auf die Auferstehung. Denn heute Nacht wurde ich gekreuzigt. *Auf Russisch sind „Sonntag“ und „Auferstehung“ dasselbe Wort; auf Ukrainisch setzt sich „Sonntag“ aus den Wörtern „nicht“ und „Tätigkeit“ zusammen. Es ist auch der einzige freie Tag für solche Arbeitnehmer

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Verzerrtes Selbstbild

Die nur spärlich erleuchtete Straße ist menschenleer. Zumindest fast. Am anderen Ende geht eine einzelne Person, die mir verdächtigt bekannt vorkommt. Ich brauche eine Weile, um zu verstehen, warum. Er trägt dieselbe Hose wie ich. Dieselbe dunkelgraue Jeansjacke, denselben roten Beanie… Sogar die Haare sind auch blau. Soweit ich das erkennen kann, ist es der gleiche Haarschnitt. Mein Haarschnitt. Es ist bestimmt nur ein Zufall. Aber eigentlich… das wären schon sehr viele Zufälle. Ich beschließe, ihm unauffällig zu folgen. Leider merkt mein Doppelgänger nach wenigen Biegungen, dass ich mich an seine Fersen geheftet habe. Er beschleunigt sein Tempo, und ich verschnellere ebenfalls meine Schritte. Schon bald beginnt er zu laufen. Langsam kommt mir das Ganze echt seltsam vor. Es ist bestimmt auch kein Zufall, dass mein Doppelgänger ausgerechnet jetzt dort langgeht, wo ich meinen Heimweg habe. Niemand geht hier um diese Zeit, auch heute nicht. Er ist außer mir die einzige Menschenseele außerhalb der Gebäude. Plötzlich reißt er eine Tür auf und verschwindet dahinter. Ich zögere nur kurz, bevor ich ebenfalls durch den Eingang stürme – und pralle fast mit mir selbst zusammen. Verdattert blicke ich direkt in zwei hellbraune Augen. Meine eigenen Augen. Ein Spiegel. Mit einem lauten Krachen fällt die Tür hinter mir zu. Ich drehe mich um mich selbst, um festzustellen wo mein Doppelgänger hin ist. Erschrocken fahre ich zusammen. Um mich herum stehen Menschen. Sehr viele Menschen. Und irgendwie sehen sie alle gleich aus... Das bin alles ich. Überall sind Spiegel. Er hat mich in ein Spiegelkabinett geführt. Jetzt reichts mir langsam. Was ist das für krankes Spiel? Aber wenn ich meinen Doppelgänger hier nicht sehen kann, bedeutet das, dass man hier irgendwo wieder rauskommt. Zu meinem großen Ärgernis muss ich feststellen, dass ich ein wenig beeindruckt von ihm bin. Erst schafft er es, mich in diese maximal verwirrende Situation zu bringen, und dann findet er auch noch den Ausgang auf Anhieb. Selbst wenn ich wüsste, wie ich aus diesem Fiebertraum wieder rauskomme, würde ich mehrere Versuche brauchen, um nicht trotzdem gegen eine Wand zu rennen. Sogar der Boden und die Decke bestehen aus Spiegeln. Ich beginne, mich langsam an den Wänden voranzutasten. Nach wenigen Metern verschwindet der Widerstand unter meinen Händen. Vorsichtig mache ich einen Schritt. Hier kann ich weiter, aber ich stehe trotzdem wieder vor meinem eigenen Spiegelbild. Eine dunkle Vorahnung verrät mir, dass ich mich in einem Labyrinth befinde. Eigentlich ist mir der Doppelgänger nicht mehr so wichtig. Ich habe keine Lust auf diesen Mist. Ich drehe mich wieder um und gehe zurück. Zum Glück war ich nicht besonders schnell, denn ich renne prompt wieder gegen einen Spiegel. Dieses blöde Labyrinth. Ich kann mich absolut nicht zurechtfinden. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, in welche Richtung die Tür überhaupt war. Der Spiegel neben mir lässt mich kleiner aussehen. Und irgendwie… echter. Egal. Ich gehe einfach los, in der Hoffnung, möglichst bald die Tür wiederzufinden. Nach vielen Minuten und noch mehr Kollisionen treffe ich wieder auf einen dieser Spiegel. Ich habe das Gefühl, hindurchgreifen zu können und mich selbst berühren. Mein Spiegelbild hebt seine Hand. Moment. Das geht doch gar nicht. Ich habe meine Hand nicht gehoben. Das ist nicht mein Spiegelbild. Aber er sieht genauso aus wie ich, nur seine Augen schimmern leicht rötlich. Verwirrt stolpere ich rückwärts und pralle mit dem Rücken gegen einen der Spiegel. Es knirscht. Risse ziehen sich über den Boden und die Wände neben mir. Dann, fast wie in Zeitlupe, bricht das gesamte Labyrinth zusammen. Mein reales Spiegelbild steht immer noch vor mir. Und – inmitten der riesigen Scherbenhaufen – mindestens 20 Leute. Die alle so aussehen wie ich. Manche sind ein bisschen größer oder kleiner. Sie tragen alle ein leichtes Lächeln auf den Lippen, aber die Augen sind kalt und leblos. Langsam kommen sie von allen Seiten auf mich zu.

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Zischhhh

Es geht wieder los. Wasser strömt von allen Richtungen auf mich. Es ist heiß. Glühend heiß. Ich werde hin und her gerissen, kann mich kaum festhalten. Doch dann – Pause. Das Wasser hört auf zu fließen, doch der heiße Wasserdampf steht in der Luft. Ich fühle mich, als hätte mich jemand in einer Sauna eingesperrt und den Temperaturregler bis ans Limit gedreht. Aber wenigstens kein heißes Wasser mehr. ZISCHHH. Zu früh gefreut. Das Wasser ist zurück. Allerdings ist es noch heißer und noch angsteinflößender als zuvor. Es ertränkt mich, schubst mich, verbrennt mich. Brocken fallen auf mich herab, andere komische Teile schlängeln sich um mich herum, verhängen sich - nur um ein paar Sekunden später von der nächsten Wasserwelle wieder weggeschleudert zu werden. Es ist laut hier drinnen. So laut. Durch die Geräusche des strömenden Wassers kann man manchmal hören, wie Metall gegeneinanderstößt oder Gläser klirren. Nur so weiß ich, dass ich nicht allein hier bin. Und manchmal, wenn ich im richtigen Moment genau hinhöre, höre ich Stimmen. Gedämpfte Stimmen. Stimmen, die man fast nicht hören kann. Doch ich weiß, sie sind da. Sie sind verantwortlich dafür, dass ich hier drinnen bin. Sie haben mich hier eingesperrt. Es ist dunkel hier. So dunkel, dass man denken müsste alles würde von der Dunkelheit verschlungen werden und gleich einfrieren. Doch das glühend heiße Wasser holt mich in die Realität zurück. Das geht schon eine halbe Ewigkeit so. Doch dann – wieder Pause. Ich mache mich darauf bereit, dass ich gleich wieder überflutet werde. Ein Klacken. Noch ein Klacken. Plötzlich – Licht. Ich spüre kühle Luft auf mir. Sie strömt überall an mir vorbei, und der heiße Wasserdampf verschwindet. Es ist vorbei. ... ein Sektglas im Geschirrspüler

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Kristallpfad

Achtung! Alle deine Entscheidungen haben Einfluss auf die Geschichte. Lesen auf eigene Gefahr. 1 Du erwachst in einer Welt aus Glas. Über dir wölbt sich ein Himmel wie eingefrorenes Wasser. Unter dir sind Platten, so klar, dass du in die Tiefe blickst und vergessene Städte siehst, geborgen unter der Oberfläche. Dein Atem schlägt kurz Nebel an - dann ist er verschwunden. Nur Stille und das Singen feiner Risse. Zwei Wege liegen vor dir: eine schmale Treppe aus gläsernen Stufen, die sich in den Himmel schraubt, und ein Torbogen aus gesplitterten Scheiben, der in ein dunkles Labyrinth führt. → Treppe: 2. → Torbogen: 3. 2 Du steigst. Mit jedem Schritt verlangsamt sich die Welt, die Spiegel unter dir ziehen wie Fragen an dir vorbei. Auf einer Plattform sitzt eine Gestalt, halb aus Rauch, halb aus geschliffenem Kristall - die Hüterin des Blicks. Vor ihr ruht eine Schale, in der Erinnerungen wie kleine Lichtkäfer zappeln. Sie spricht leise: „Ich zeige dir ein Leben, das du nicht gelebt hast. Um es klar zu sehen, musst du eine Erinnerung opfern. Nimmst du, was du nie hattest - oder behältst du, was dir geblieben ist?“ → Erinnerungsopfer: 4. → Weitermarschieren ohne Tausch: 5. 3 Das Labyrinth verschluckt dich. Spiegelfluchten multiplizieren dein Gesicht bis zur Unkenntlichkeit, manche halten dich fest, andere lassen dich durch. In einer Kammer steht ein Schwert aus Glas, kalt und klar wie Mondwasser. Auf dem Griff glimmt ein einziges Wort: Halt. → Du nimmst das Schwert: 6. → Du lässt es liegen: 7. 4 Du legst die Hand über die Schale, und eine Erinnerung löst sich von dir wie Staub im Wind. Nicht irgendeine - die entscheidende: der Moment, als du das Tor aus Glas berührtest und das Licht dich verschluckte. Danach: nichts. Die Erinnerung fällt in die Schale, und du weißt nun nicht mehr, wie du hierhergekommen bist. Die Hüterin nickt und führt dich zu einem stillen Becken. Darin ruht ein Spiegel, glatt wie Wasser bei Nacht. Im Spiegel spielt eine Welt auf, in der du anders entschieden hast: ein Haus am Meer, Hände, die deine halten, eine Wunde, die nie stach. Die Bilder sind warm und verführerisch. Eine Stimme aus dem Glas flüstert: Komm hinein. Werde das, was du nie wurdest. → Wenn du in die Sehnsucht hineintrittst, lies 8. → Wenn du dich abwendest, trotz verlorener Erinnerung, lies 5. 5 Du gehst weiter, ohne zu tauschen. Die Welt bleibt brüchig, doch du trägst deine Erinnerungen wie Kleidung - schwer, manchmal unbequem, aber echt. Die Hüterin verbeugt sich, nicht aus Pflicht, sondern aus Respekt. Unter dir glitzern die Städte, bevor du hinabsteigst, hörst du ein fernes Klingen, wie ein Glaslied, das deinen Namen trägt. Ende — Du lebst. 6 Das Schwert ist schwer wie ein Beschluss. Als du es hebst, stimmen die Spiegel: sie formen Reihen, sie flüstern folgen. Mit der Klinge in der Hand findest du den Ausgang: Nicht als Gefangener, sondern als jemand, der die Wege schneidet. Die Glassplitter krönen dich nicht ohne Preis - deine Einsamkeit wird tiefer - aber du schreitest hinaus mit Macht. Ende - Du lebst. 7 Du lässt das Schwert liegen. Die Kammer riecht plötzlich nach Regen. Ein leiser Zorn geht durch das Labyrinth: Geschenke, die abgelehnt werden, kehren als Fluch zurück. Über dir knackt die Decke, Scherben fallen ohne Laut. Du rennst, doch die Spiegel fangen dich, biegen dein Spiegelbild von dir weg, bis ein Splitter dein Herz trifft. Ende - Du bist gestorben. 8 Du trittst ins Bild. Das Glas nimmt dich auf wie kaltes Wasser. Zuerst ist es ein Rausch: Wärme, die nicht von dir stammt, Einblicke in Tage, die nie waren. Doch je tiefer du gehst, desto schwächer wird die Luft, desto stiller dein Herzschlag. Die Hüterin steht am Rand und sieht zu, ohne Mitleid. Dein Körper bleibt zurück - reglos, bleich, ein Abdruck im Glas. Im Spiegel lächelst du ewig, schön und fremd. Ende - Du bist gestorben.

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Kinderaugen

Ich bemerkte, dass etwas nicht normal war, als der kleine Junge schrie. Er sah mich mit großen Augen an, aus denen jeden Moment Tränen zu kullern drohten und sein Mund war eine unbewegte Linie aufeinandergepresster Kinderlippen. Dennoch hatte ich keine Zweifel, dass der Schrei von ihm kam. Ich blickte zu seiner Mutter, die neben dem Kinderwagen stand. Sie schien den Schrei nicht zu hören, ihre Augen tief versunken in ihr Handydisplay. Den rechten Arm um eine der gelben Haltestangen geschlungen, um nicht umzufallen, wenn der Bus Geschwindigkeit oder Richtung änderte und um trotzdem mit freier Hand und hektischen Fingern tippen und wischen zu können. Mit der anderen Hand hielt sie drei schwer aussehende Einkaufstaschen, deren Plastik- und Papierträger tief in die Haut ihrer Handgelenke schnitten. Von meinem Sitzplatz aus konnte ich nicht erkennen, was genau sich darin befand, aber ich tippte auf Schuhe in der einen, Lebensmittel in den beiden anderen. Wenn man den darauf abgebildeten Logos trauen konnte. Der Junge hatte aufgehört zu schreien und ich war beinahe überzeugt davon, es mir eingebildet zu haben. Oder vielleicht hatte ein anderes Kind geschrien, irgendwo weiter hinten im Bus. Ich warf einen Blick über meine Schulter. Eine ältere Dame mit rot gefärbten Haaren. Zwei in meinem Alter. Eine hübsche Studentin, die viel zu sehr danach aussah, als hätte sie ihr Leben im Griff (unsympathisch). Kein Kind. Ich drehte mich wieder nach vorne, weil mir übel wurde und die ältere Dame mich unangenehm direkt anstarrte. Die Mutter schaute noch immer auf ihr Handy. Ich verspürte kurz den Drang, es ihr gleichzutun, nachzuschauen, ob mir irgendjemand geschrieben hatte. Aber plötzlich waren die großen Kleinkindaugen des Jungen wieder auf mich gerichtet und es fühlte sich falsch an, ihrem herausfordernden Blick auszuweichen. Also starrte ich eine Weile zurück, während unser Bus sich seinen Weg durch die spätnachmittägliche Stadt bahnte. Sie wandelten sich von traurig zu skeptisch zu neugierig. Ich lächelte, dann streckte ich die Zunge heraus. (Damit war ich wohl kein gutes Vorbild, doch das war die Mutter in meinen Augen auch nicht.) Da erklang ein Kinderlachen, viel zu nahe, wie in meinem Kopf. Ich spürte, wie meine Grimasse zerfiel und zu einem verstörten Stirnrunzeln wurde. Irgendetwas stimmte nicht mit meinem Gehör. Unmöglich konnte auch sein Glucksen den Motorenlärm und erst recht nicht die Lautsprecheransage übertönt haben. Ich warf einen Blick auf den Infoscreen, um zu schauen, wie lange es noch bis zu meiner Haltestelle war. Vier Minuten. Ich musste herausfinden, was hier vor sich ging, sonst würde mich dieser Moment verfolgen und am Einschlafen hindern. Und ich brauchte den Schlaf dringend. Also startete ich einen weiteren Versuch. Leider gehörte ich nicht zu den Menschen, die mit beiden Augenbrauen abwechselnd wackeln können. Nur mit den Ohren, und die waren von meiner Mütze verdeckt. Mir blieb nur, die Backen aufzublasen und meine Nase zu rümpfen. Ein Anblick, von dem ich hoffte, dass er den Jungen nicht zu sehr verschrecken würde. Ich warf schnell ein paar Blicke um mich, um sicherzugehen, dass mich sonst niemand ansah (keine Gefahr, alle waren mit ihren Smartphones beschäftigt oder sahen musikhörend aus den Fenstern); dann schaute ich zu ihm zurück. Sein Pausbäckchengesicht blieb unverändert, Mund leicht offenstehend und Spucke absondernd. Mir fiel ein, dass ich Kinder eigentlich nicht mochte. Dann hörte ich wieder das Lachen und mir dämmerte, was hier los war. Er war in meinem Kopf. Es klang verrückt und unmöglich, aber es gab keinen Zweifel. Und er machte es absichtlich, das wusste ich genau. Er wirkte zufrieden, jetzt, da er meine Aufmerksamkeit hatte. Ich riss meinen Blick von ihm los und warf ihn aus dem Fenster. Und sah, wie meine Haltestelle mit gut vierzig Stundenkilometern an mir vorbeisauste. Ich biss die Zähne zusammen – meine Art, stumm zu fluchen, wenn Kinder anwesend waren – und drückte den Stopp-Knopf.

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Die Wertschätzung eines Trinkglases

Ich sitze im dunklen Küchenschrank und denke über meine Zukunft nach. Meine Gedanken kreisen um meine letzte Benutzung. Ich, das billige, schwedische Glas, werde gar nicht selten benutzt. Man benutzt mich, um stinknormales Wasser zu trinken-manchmal sogar mit Saft. Danach stellt man mich in die Spülmaschine, macht die Klappe zu und die Wäsche beginnt. Nach einer gewissen Zeit endet der Prozess, man holt mich heraus, trocknet mich ab und stellt mich wieder zurück in den dunklen Küchenschrank, in dem viele meiner Art stehen, alle wartend auf ihre erneute Benutzung. In der kurzen Zeitspanne, in der ich auf meine Wäsche warte, sehe ich immer andere Gläser. Gläser, die nicht so eintönig sind wie wir. Gläser, die für andere Flüssigkeiten verwendet werden. Gläser, die mehr geliebt und wertgeschätzt werden. Neben der Spüle stehen sie, die Wein- & Biergläser, bei denen man sich die Mühe macht, sie von Hand zu waschen und fein zu polieren. Diese Gläser werden auch anderswo gelagert. Sie stehen in einem schönen Schrank mit einer Tür, die von einer Glasscheibe geziert wird, und der nicht dunkel ist. Ganz im Gegenteil. Man kann sogar von außen die glizernd polierten Gläser sehen. Gläser, die mehr Wertschätzung bekommen und besser, liebevoller und graziöser behandelt werden. Und jetzt gerade stehe ich wieder in meinem dunklen, deprimierenden Küchenschrank. Da kommt man dann schon zum Nachdenken. Wieso muss es Unterschiede geben? Wieso müssen andere besser behandelt werden? Wieso ist die gläserne Welt, in der ich lebe, so ungerecht?

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Angestarrt geschlagener Blick

Es ist hell so verdammt hell, in jede Richtung, in die ich schaue, starrt jemand zurück. Diese Person ist überall, aber ich kenne sie nicht. Jeder Schritt tut weh, die Scherben schneiden meinen Körper auf, aber ich blute nicht. Wieso blute ich denn nicht? Es fühlt sich an, als würde ich bereits seit Jahren ziellos wandern. Obwohl, ziellos bin ich nicht, ich hab ein Ziel, das weiß ich, aber was mein Ziel ist, weiß ich nicht mehr, wusste ich das je? Es sieht hier doch eh alles gleich aus und diese Person geht einfach nicht weg. Früher sah sie anders aus …. Mehr ganz. Ganz ist ein komisches Wort, aber weniger zerstört vielleicht. Was ist eigentlich passiert, war das ich, hab ich die Wände zerschlagen, ich bin hier schon so lange, was mach ich hier? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß eigentlich nichts und ich wusste auch nie was, oder doch? Kläsch …Meine Hand schlägt wieder in das Glas. Ich bin wütend, das weiß ich, auf was, weiß ich nicht mehr. Vielleicht die Person, nein, aber sie sehen sich ähnlich, glaub ich zumindest. Aber was heißt das schon? Es ist hell so verdammt hell.

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Einsamkeit

Meine verehrten Menschen! Ich, Rudolf Alexander Iwanow, bin enttäuscht. Ihr Barbaren! Sperrt mich einfach ein und nicht mehr aus. Frustrierend. Wirklich frustrierend. Den ganzen Tag. Den ganzen ewig langen Tag, laufe ich hier herum. Hier in meinem Käfig, laufe ich herum. Hin und her. Trepp auf, Trepp ab. Wobei Treppe übertrieben ist. Es ist mehr eine Stufe als eine Treppe. Hier in meinem winzigen Käfig, gibt es wenig. Essen, Getränk. Sonst nichts. Außen herum ein gläsernes Gerüst. Ich weiß nicht, was ihr an mir testen wollt. Ihr Barbaren! Früher, in meiner kurzen Jugend, wolltet ihr mich nicht haben. Habt mich immer ausgesperrt, in die Kälte. Früher, in meiner kurzen Jugend, dachte ich, es wäre schön bei euch. Doch nun fühle ich die Kälte hier drinnen. Die seelische Kälte. Die Kälte der Einsamkeit. Der gläserne Käfig macht alles nur noch schlimmer. Ich sehe euch. Eure familiäre Wärme. Doch meine Familie ist draußen. Dort, wo ich nicht mehr sein kann. Die Einsamkeit überkommt mich. Doch das ist wohl, was ihr wollt. Ihr wollt testen, wie ich so leben kann, ohne durch zu drehen. Das Ergebnis kann ich euch schon sagen. Ich werde sterben. Würde ich schreiben können, würde ich euch das hier als Brief zukommen lassen. Doch das kann ich nicht. Ich bin ja eine Ratte. Mit traurigen Grüßen Euer Rudolf Alexander Iwanow

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Splitter im Herzen

Sie sagen, wir leben in einer schönen, neuen Welt. Einer Welt aus Glas. Alles ist durchsichtig, alles ist sichtbar, alles ist erreichbar – mit einem Wischen, einem Klick, einem Like. Wir wohnen in Häusern mit Fenstern, die nicht mehr nach draußen schauen, sondern hinein – in uns. In unsere Gedanken, in unsere Sehnsucht, in unsere Fehler. Siehst du mich? Nicht mein Gesicht, nicht mein Lächeln, sondern das, was darunter brennt? Meine Angst, dass ich nicht genug bin? Meine Scham, dass ich zu oft schweige, wenn ich schreien muss. Wir leben in einer Welt. Die glänzt. Sie funkelt wie frisch geputztes Glas. Makellos, unantastbar, und tödlich still. Denn alles ist sichtbar. Alles. Jeder Gedanke, jede Schwäche, jeder Fehler – ausgeleuchtet wie ein Schmetterling unter einer Nadel im Schaukasten. Man sagt: Das ist Fortschritt. Man sagt: Das ist Freiheit. Doch ich frage mich: Seit wann bedeutet Freiheit, dass man keine Geheimnisse haben darf? Ich sehne mich nach Dunkelheit. Nach einer Ecke, in der man weinen kann, ohne dass jemand mitzählt, wie viele Tropfen. Nach einem Wort, das ich sagen darf, ohne dass es gespeichert wird, geteilt, geliked, kommentiert. Früher waren Geheimnisse heilig. Heute sind sie nur noch Datenpakete. Früher war ein Blick ein Versprechen. Heute ist es der Barcode, den andere scannen können. Und wir? Wir lächeln, weil wir wissen: Das Lächeln verrät weniger als der Blick. Wir berühren uns nicht mehr, weil jede Berührung gelesen werden kann, wie eine offene Akte. Manchmal denke ich: Wir sind selbst das Glas. Durchsichtig, fragil, nur stark, solange niemand wirklich Druck auf uns ausübt. Wir halten stand, bis der erste Riss kommt. Und dann – zerspringen wir in tausend Stücke. Doch vielleicht ist genau das die Rettung. Denn Scherben schneiden, ja – aber sie glitzern auch. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht perfekt sein müssen, um schön zu sein. Dass ein Bruch ehrlicher sein kann als jede makellose Fassade. Ich träume von einer Welt, in der man wieder flüstern darf. In der man sich wieder traut, nicht alles zu zeigen. Wo Geheimnisse nicht Gefahr sind, sondern Heimat. Wo ein Herz noch schlagen darf, ohne dass man es vermisst, wenn es mal stolpert. Und bis dahin? Sammle ich Splitter. Die kleinen Brüche, die mich lebendig fühlen lassen. Die Momente, in denen jemand mich anschaut und nicht durch mich hindurch. Vielleicht irgendwann, werden wir wieder lernen, wie man in der Dunkelheit vertraut. Wie man im Verborgenen atmet. Wie man Mensch ist, ohne immer sichtbar sein zu müssen. Und vielleicht ist genau das der ERSTE Riss im Glas.

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Das zerbrochene Schweigen

Splitterndes Licht, das niemals vergeht, ein Auge aus Glas, das alles versteht. Es schaut in dein Herz, es kennt deinen Namen, kein Flüstern entkommt den stummen Programmen. Die Straßen aus Spiegeln, sie zeigen dich bloß, kein Schatten, kein Schleier, kein sicherer Schoß. Die Mauern sind dünn, sie schneiden wie Stein, ein falscher Schritt, und du fällst hinein. Hände aus Glas ergreifen dein Sein, sie tragen dich tiefer, du bist nicht allein. Ein Lächeln zerbricht, ein Schrei hallt so hell, gefangen für immer in der gläsernen Welt.

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Die durchsichtige Welt

Alles ist durchsichtig. Wände, Straßen, Menschen. Man sieht durch alles durch. Geheimnisse, Gefühle - bleiben nicht mehr verborgen. Je mehr man durchschaut, desto weniger man sieht. Derjenige, der immer durchsieht. Lernt nicht mehr hinzuschauen.

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Durch....

Durchsicht: Muss alles kontrolliert werden? Durchsichtig: Muss alles gesehen werden? Durchblick: Muss alles verstanden werden? Durchbrechen: Muss alles mit Gewalt sein? Durchlauf: Muss alles reibungslos funktionieren? Durchatmen: Muss alles immer ohne Pause weitergehen? Durchführen: Muss alles nach Plan verlaufen? Durchblättern: Muss alles so schnell passieren? Durchfallen: Muss alles immer auf Anhieb klappen? Durchschauen: Muss alles immer einen tieferen Sinn haben? Durchmampfer: Muss alles verschwinden, sobald es den Tisch berührt? Durchfall: Braucht keiner!

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Durchsichtige Träume

Alles durchsichtig, alles klar, keine Geheimnisse, alles sichtbar. Augen dringen durch jedes Herz, Freude, Gedanken, auch leiser Schmerz. Wir leben im Licht, doch fühlen die Last, Was unsichtbar war, verliert seine Ruhe. Doch wo Glas ist, bricht auch ein Schein, Und selbst im Klaren bleibt etwas geheim.

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Gefallenes Glas

Die Welt ist gläsern, sie kann strahlen wie der schönste Diamant und kann die Herzen der Menschen erreichen und sie mit Freude, Liebe und Zufriedenheit erfüllen. Allerdings muss man sich um diese Welt kümmern. Man muss sie mit größter Behutsamkeit pflegen und da liegt unser Problem: Wir schleifen „den Stein“, unsere Welt, so wie wir wollen, so wie wir glauben, dass wir es schön haben, aber wir machen dabei immer wieder Fehler, bis der Stein irgendwann ganz zerspringt, wie ein Glas, welches auf den Boden fällt und in tausende Stücke zerspringt. Und wir fragen uns, weshalb es so kommen musste und weshalb wir so darunter leiden müssen. Doch schlussendlich wird es unsere Schuld sein, dass die Welt zersprungen sein wird.

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Kein Schatten bleibt versteckt

Durchsichtig wie ein leerer Traum, so klar, man glaubt es kaum,  liegt eine Welt aus reinem Glas, sagt zumindest das Buch, das ich las. Kein Schatten bleibt hier je versteckt, kein Wort wird ungesagt bedeckt, das Schweigen trägt ein starkes Licht, die Maske hält den Blick nicht dicht. Doch kamen mir da ein paar Ideen. Ist Offenheit das freie Leben? Oder wird, wenn alles offen liegt, auch das Geheimnis fortgewiegt? So gehen wir auf dünnem Grund, die Klarheit macht es bunt. Die gläserne Welt ist hell und rein, doch wir allein sind wie Staub und Stein.

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Rezept für die gläserne Welt

Zutaten: Quarzsand Kalk Soda Man vermische Quarzsand Kalk und Soda (wenn gewünscht auch Metalloxide für Farben). Dann das Gemisch bei 1400 bis 1600 Grad für 24 bis 48 Stunden in den Wannenofen geben. Im nächsten Schritt das heiße Glas durchblasen, ziehen oder gießen und in Form bringen. Je nach Form dann ein paar Stunden in dem Kühlofen abkühlen lassen. Als Endprodukt können dann verschiedenste Dinge wie Flaschen, Fenster oder Oberflächen entstehen.  

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Sprichwörter

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steine werfen. Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren Ein Gläschen Wein kann nie schlecht sein. Ein Glas zu viel gehabt. Die Gläser klirren lassen. Ein Stamperl Schnaps drink ich ratz-fatz, Ein Gläschen hier, ein Gläschen da, der Alltag wird auf einmal wunderbar. Drum heben wir das Glas im Kreis, denn nüchtern ist doch keiner heiß! Ich seh die Welt gläsern, drum muss ich meine Augen lasern. Zwischen Pixeln und Bytes, da fällt mir das Sehen schwer!

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Undurchsichtige Welt

Die heutige Welt sie ist schon lange nicht mehr durchsichtig, jeder lügt den anderen an, spielt was vor und zeigt, was er nicht ist. Dies ist die heutige Welt, voller Lügen, keiner lernt sich mehr in der Realität kennen, jeder schaut nur mehr auf das Handy. Durch falsche Vorbilder in den sozialen Medien, die auch nur das zeigen, was schön ist oder sogar nur lügen, um sich kurz besser zu fühlen. Das verunsichert die heutige Jugend so, dass sie Angst haben! Angst vor der Realität, sich zu zeigen, weil man glaubt, nicht gut genug zu sein. Das ist die heutige Welt, voller Lügen und Gespött.  

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Unsere zerbrechliche Welt (1)

Eine gläserne Welt  Durchsichtig, Und doch voller Schatten und Dunkelheit Das Gute leuchtet hell Und das Schlechte liegt schwarz und schwer Was wählen? Das Gute. Das Schlechte. Das Licht? Oder die Nacht?

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Unsere zerbrechliche Welt (2)

Eine gläserne Welt, so hell und klar, spiegelt uns selbst, was schon auch immer war. In der Klarheit liegt ein Wicht selbst in der Dunkelheit erblickt man das Licht Man sieht durch die Wände, doch fühlt sich allein, so zerbrechlich der Glanz, so funkelt der Schein. Die Wahrheit liegt in unserer Hand, wie jemand an Glas verbrannt. So geheim die Welt auch für immer sei, und dennoch zerbricht sie im Augenblick dabei. So schön auch das Glas sei. So sehr sind wir nicht frei.  

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Das Leben

Das Leben. Es beginnt schon weit vor der Geburt. Im jungen Alter wird man durch die Erziehung der Eltern geprägt. Wenn man ein junger Erwachsener ist, macht man diverse Fehler. Oft ist es ein einziger Scherbenhaufen. Meistens hat man keinen Durchblick mehr und nichts scheint ganz klar zu sein. Wir zweifeln an uns. Man kommt vielleicht von seinem geplanten Weg ab und schlägt eine neue Richtung ein. Jeder findet sich immer wieder neu, das macht uns aus. Wir lernen neue Menschen kennen, aber wir verlieren auch einige. Am Ende jedoch erkennt man, wie kostbar das ganze Leben ist, denn nichts ist für immer. Jeder sollte seine Zeit gut nutzen. Immer wieder vergessen wir, dass wir nur etwa 4000 Wochen in unserem Leben haben. Deshalb müssen wir uns eines merken: Das Leben ist so zerbrechlich wie ein Glas.

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Sprödes Leben

Die Welt besteht aus Partikeln. Sie zersplittern und verbinden sich, ohne sich um uns zu kümmern. Gebäude wackeln auf brüchigen Beinen, bereit einzustürzen, wenn ein Vogel zu laut niest. Sonnenlicht zerbricht in tausend spöttische Spiegelungen. Tritt leicht oder falsch, und die Schwerkraft wird über deine Leiche lachen. Ein Paar lächelt in einem Café. Ihr Lachen ist brüchig. Ihr Boden summt unter ihnen, ein rachsüchtiges Metronom zählt die Zeit bis zu ihrer Implosion herunter. Irgendwo umklammert ein Mann einen Brief.  Er detoniert leise in ihm. Kinder lassen Tassen fallen. Winzige Explosionen. Ein Karneval der Vergänglichkeit. Wir alle laufen auf Glas. Tun so, als wären wir Akrobaten.  Tun so, als wären wir keine verängstigten Kleinkinder, die auf einem Seil aus gebrochenen Versprechen balancieren. Ich gehe auch auf Zehenspitzen. Eine Freundschaft fühlt sich an wie ein zugefrorener Teich aus Rasierklingen. Jedes Wort ein Fußabdruck auf Scherben, die flüstern: „Fehltritt und vergeh.“ Ich greife nach Wärme. Berühre nur polierte Scherben. Kalt. Gleichgültig. Mein Geist vervielfältigt sich in Spiegeln. Jedes Spiegelbild schreit eine andere Wahrheit. Ich sehe Geheimnisse hinter Lächeln. Lügen, die sich in Silben verstecken. Einblicke in die Realität verschwinden in dem Moment, in dem ich versuche, sie zu greifen. Die Glaswelt ist nicht grausam. Nein, sie ist höflich – so wie ein Geier höflich ist: Knochen, Feder und ironisches Timing. Ein plötzlicher Tod. Ein Verrat. Ein Wort, das Horizonte zerschmettert. Jeder trägt Scherben. Jeder geht auf Zehenspitzen. Jeder zittert unter unsichtbarer Last. Und doch – schau genau hin. Das Mosaik ist nicht Schönheit. Es ist absurd. Scharf. Spöttisch. Gleichgültig. Du bist die Summe deiner Fehler, deiner Brüche, deiner falsch verstandenen Zeichen, deiner unvermeidlichen Fehler. Licht dringt durch deine Risse. Es macht dich blind. Enthüllt nichts, was du wolltest. Und hinterlässt einen Papierschnitt in deinem Ego. Die Welt wird zerbrechen. Menschen werden wanken. Die Wahrheit wird dich verraten. Jedes. Einzelne. Mal. Und am Ende sind wir schroffe Narren, glitzernd in unserer selbstverschuldeten Qual. Genieße das Funkeln. Es schmeckt nach Blut.

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Im Haus aus Glas

„Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, heißt es. Denn durch die Steine entstehen Sprünge Kleine Sprünge Klitzekleine Sprünge, die sich durch den Raum ziehen Auf jeder Wand An der Decke An der gläsernen Tür An den Fenstern In jedem Winkel des Hauses bilden sich hauchdünne Linien im Glas Gerade einmal die Breite eines Haares Sie werden mit der Zeit immer mehr Und mehr Und mehr Und mehr Ohne, dass du sie siehst Und irgendwann macht es KLIRR Denn auch die kleinen Sprünge bewirken Großes

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Scherben aus Glas

Glas, das meine Welt umhüllt Mich täuscht und trübt Mein Herz beruhigt Ein Wort so klein Doch es bricht mich ganz Der Glanz bringt rein Die Distanz Scherben, die den Himmel beleuchten Doch mich langsam Immer weiter In die Ecke verscheuchen Ein Riss, ein Bruch Dann war´s vorbei Die Hoffnung schwand dabei Glas in Stücken Mein Herz in zwei Sei nicht du Der Grund dazu

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Ggg lll aaa sss a kaaas

GGG lll aaa sss was ist den daaas?  Ich glaub a kaaas!! Wenn ich’s fallen las dan ist es hin und es kommt sonstwohin und das müss ma uns erlich sein ist a unsin. So gern ma auch die Häuser damit baun, des Ggg lll aaa sss des ist a kaaas. Bei jedem Hagel schtichts mi wie a Stecknadel die i net find im Strohstadel, weil des Ggg lll aaa sss is scho wieder hin und des wie i glaub i scho amol gsogt hob, find i richtig schlim. Da hab i dann wieder einen Millionenschaden nur wegen dem Ggg lll aaa sss von meinem Bioladen. Aber früher, die alten Ägypter vor 5500 Jahren, die dachten ja auch nicht ans Sparen, aber eigentlich logisch, die wollten auch nicht immer den neusten Mclaren. Mei Fazit ist und bleibt des Ggg lll aaa sss des ist a kaaas! Do kon ma mir noch so fü songn über so an Dreck konn ma jo nur klogn. Auf unsrer Welt do ist scho fü zfü Ggg lll aaa sss und des wie i man ist a ful kaaas! Im Gegensatz dazu bin ich des Plastik ja die reinste freut, mich hat noch niemand bereut. Mich kann man ja auch einfoch sogn ohne dass man sich die Lippen muas blogen. I kon a net brechen und wens doch a mol pasiert, muas ma mi net auf der gonzn Wöt zomrechen. Ihr werds scho segn, damit man i besonders di du Ggg lll aaa sss, in a bor Jahren hast du nix mehr zu sagen. Ihr werds mi alle verehren und ich werd euch vom Regen bewähren.

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Die Bewohner der Schneekugel

Wir spürten es, lange bevor es begann. Der Himmel zitterte, dann brach der Sturm ein. Flocken stürzten von oben herab. Der immer wiederkehrende Schneesturm begann. Wir hoben die Köpfe, wir fragten uns erneut, wer den Himmel zu wackeln brachte. Die vereisten Tropfen rasten zum Boden. Der Wind wehte, er fegte durch die Bäume, jedes Mal kälter als zuvor. Doch als der Sturm sich wieder legte, ahnten wir nicht, dass dies der letzte war. Denn heute bleibt der Himmel ruhig. Niemand schüttelt. Niemand ruft den Sturm herbei. Vielleicht ist diese gläserne Welt jetzt frei. Oder für immer vergessen.

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Das zerbrechliche Glück

Es war einmal, weit hinter den erforschten Gebieten des Weltalls ein kleines Land namens Vitrum.  Dort war alles aus Glas: Die Berge waren durchsichtig und die Blätter funkelten in der Sonne wie kostbarer Diamant. Östlich des Landes an einem wunderschönen Seeufer lebte ein kleines unschuldiges Mädchen namens Emily. Sie war nicht wie alle anderen Bewohner des Landes aus Glas, sondern aus Fleisch und Blut. Denn ihre Mutter wünschte sich bei der Geburt, dass ihre Tochter kein zerbrechliches Herz hatte wie alle anderen Bewohner des Landes, sondern ein starkes Herz, mit dem sie länger als nur zwei Jahre leben könnte. Doch das machte das Mädchen unglücklich, denn es fand keine Freunde und konnte mit nichts spielen, weil alles, was sie anfasste, zersplitterte. Eines Tages saß das Mädchen mit ihrer Mutter abends an einem Lagerfeuer. Da sah Emily eine Sternschnuppe schloss die Augen und wünschte sich, so zu sein wie alle anderen. Am nächsten Morgen wachte Emily auf und bemerkte voller Freude, dass sie zu Glas wurde. Seit diesem Tag spielte das Mädchen jeden Tag mit ihren neuen Freunden und war überglücklich.

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Das goldene Herz

Verschiedene Objekte waren im Kunsthaus ausgestellt, jedoch die Sensation der Installation war “Die gläserne Frau”. Man sagt, dass ihre Schönheit, der eines Engels glich. Deshalb wurde sie streng bewacht. Doch nicht nur ihr Aussehen machte sie so wertvoll, sondern ganz besonders das Innere ihres Brustkorbes. Ein klopfendes Herz aus Gold und Diamanten, das so hell strahlte, wie die Sonne. Aus diesem Grund nahmen Hamza und Harun die gläserne Frau ins Visier. Sie wollten dieses Herz in ihren Besitz bringen. Durch ein offenes Fenster gelangten die beiden in den ersten Stock des Museums, in dem das wertvolle Stück ausgestellt war. Sie mussten jedoch sehr vorsichtig sein, denn der Raum mit der gläsernen Frau hatte zwei Wächter. Also machten sich die zwei jungen Männer an die Arbeit. Im Stiegenaufgang legte Harun eine Schüssel voller Süßigkeiten aus, daneben eine Kerze, die so stark nach Elefanten-Scheiße, UPSSS* ich meine Elefanten KOT, stank, dass sich der Gestank bis zu den Wächtern ausbreitete. Durch den Gestank lockte Harun die zwei Wächter in das Stiegenhaus mit den Süßigkeiten am Boden --> Damit die zwei “wannabe Polizisten” sich bücken und so Hamza sie leichter packen, EHM ich meine, überfallen und vorübergehend unschädlich machen konnte. Hamza und Harun gingen zum Ausstellungsraum, bereit zum Angriff. Aber was sollte das? Keine Menschenseele, keine Kameras, keine Laser, aber nanu, was war denn da auf dem Boden. BANANEN??!!! “Um Gottes Willen” “Man Hamza chill, die Welt geht nicht unter. Andererseits, ich habe keine Angst zu kämpfen. Siehst du das? BANanEn. AM. BODEN. Wie soll das die Statue schützen?” - Harun lachte und begab sich in den Raum. Hamza hatte ein ungutes Gefühl. “Harun!”- rief Hamza leise-” Warte, etwas stimmt nicht. Ich denk nicht, dass das normale Bananen sind.” -Hamza hatte recht, denn es waren keine normalen Bananen, sondern Bomben. Harun blieb stehen. Er war fast da, so nah am Herzen der Frau. “HARUN, geh kein Stück weiter. Lass mich überlegen, wie ich dich da raushole.” -rief Hamza mit besorgter Stimme. Harun fand die Situation absurd. Er stand mitten auf einem “Mienenfeld”, das so wirkte, als ob es Bananen geregnet hätte. Hamza stand am Eingang, gestresst und nervös. Doch ihm fiel etwas ein, er hatte ein Seil in seine Tasche eingepackt. Er würde das Seil über das Rohr auf der Decke werfen und somit seinen Bruder aus der gefährlichen Situation retten – und genau das tat er. Harun hielt sich am Seil fest, während Hamza ihn raufzog. “Harun, schwing dich in meine Richtung und dann springst du!” - ordnete Hamza an. Harun begann zu schwingen, wie ein Affe. Der jüngerer Bruder bemerkte jedoch, dass er durch das Schwingen der Statue immer näherkam. Und somit, anstatt das zu tun, was sein älterer Bruder ihm befohlen hatte, machte er das komplette Gegenteil und sprang in die Richtung der Frau. *In dem war Hamza fest der Überzeugung, dass sein kleiner Bruder den Verstand verloren hatte. “HARUNE KAD TE ZA TU TVOJU CRVENU KOSU UHVATIM; GOTOV SI!!!” (Bitte lassen Sie sich diesen Teil mithilfe von Google Übersetzer übersetzen :-))Doch Hamza wusste nicht, dass sein kleiner Bruder die Kraft des Affen in sich hatte. Harun sprang über eine Banane und dann über die nächste- löste so eine nach die andere aus BOOM BOOM BOOM - Er hielt sich an das Rohr an der Decke und mithilfe seines Gürtels konnte er sich runterhängen lassen und mit GANZ VIEL VORSICHT- und mit einem kleinen Laser die Brust der gläsernen Frau öffnen. Er holte das Herz heraus, steckte das Stück Glas wieder an seinen Ursprung zurück und machte sich auf den Weg zum Eingang - natürlich wieder mithilfe seiner Affen-Moves. “Wenn wir heimkommen, poliere ich dir *das Gesicht” – Hamza. “Immer wieder gerne Bruder.”- erwiderte Harun. Die Brüder verließen das Kunsthaus mit dem goldenen Herzen. Der eine stolz und der andere genervt. Was danach geschah, weiß niemand. Denn mit dem Herz verschwand auch die Frau.

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Zerbrechlicher Alltag

Autoscheibe Bilderrahmen Christbaumkugel Dachfenster Einmachglas Flakon Glühbirne Hängeleuchte Infusionsflasche Juwelenschale Kerzenhalter Laterne Marmeladenglas Nachtlicht Obstschale Pokal Quarzglas Reagenzglas Spiegel Trinkglas Uhrglas Vase Weinglas Xenonlampe Yoghurtglas Zuckerglas

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Alles ist wichtig, bis es egal ist

Alles verschwommen, die Dinge ungenau wahrnehmbar. Ich sehe nicht, was da ist. Etwas steht davor. In vielen prachtvollen Farben scheint es auf mich herab. Die einzelnen Farben reflektierten sich an meiner Haut. Ich konnte jede Farbe spüren. Ich lehnte mich gegen die große Wand, in der Hoffnung, die vertraute Wärme der Sonne zu spüren. Stattdessen umhüllte mich die Kälte. Erschrocken zog ich meinen Arm rasch zurück, doch die Splitter hatten sich an meiner Haut festgehackt. Sie breiteten sich langsam wie eine weitere Hautschicht über meinen Körper aus. Das glänzende Glas umhüllte mich. Ich blinzelte vorsichtig. Auf meinen Wimpern hingen kleine Brösel des durchsichtigen Glases. Langsam fraß es mich auf. Womit ich mich aber abfand.

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Blind hinter durchsichtigem Glas

Glasglocke. Darunter sitzen wir alle. Hier ist es schön und sauber. Umgeben von Dingen, die uns wärmen und betäuben. Alles glänzt hier. Unangenehm ist für uns kein Begriff. Gefährlich genausowenig. Warum würde man sich überhaupt damit beschäftigen? Uns geht es gut. Das ist doch alles, was zählt, oder? Nicht jeder kann hier leben. Das ist aber nicht durch Verdienst oder gute Taten oder einen ausgezeichneten Erfolg. Es ist zufällig. Purer Zufall entscheidet, ob wir in der glänzenden Blase voller Komfort leben, oder da draußen.  Da draußen ist aber nicht weit weg. Die Glocke ist dursichtig. Man sieht von hier die brennende Luft. Man hört die Schreie durchs Glas, jedoch herrscht in unserer Welt nur lautes Schweigen. Bewusst schließen wir die Augen. Dadurch ändert sich aber nichts. Hunger, Kälte und Angst ist alles, was die Äußeren kennen. Straßen brennen und Menschen fliehen. Ihre Gesichter verschwinden im Staub. Ihre Welt bebt mit jedem Schuss. Familien getrennt, Alte die mit zitternden Händen, ihre letzten Momente in Verzweiflung abwarten. Kinder laufen barfuß durch zerbrochenes Glas, während unser Glas unversehrt bleibt. Doch wird unser Glas ewig unversehrt bleiben? Einst kannten auch die Menschen außerhalb, eine Blase des Friedens.

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Das letzte Original

Dunkelheit? Sie spiegelt. Ich, gefangen hier – wo alles, und jeder gleich ist. Diese Spiegelbilder stellen unsere Welt, unser Selbst, und alles, was sie im kleinsten Berühren, auf den Kopf. Gehe nicht zu weit. Oder du wirst bestraft. Bleibe ruhig und behalte immer einen gelassenen Ausdruck, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Die Spiegel kennen keine Gnade. Diese lächeln dir zwar entgegen, aber sie verbleiben kalt. Sie wiederholen dich. So oft, bist du vergisst, wer du warst. Wer ist es, der euch diese Geschichte gerade zu erklären versucht. Bin es ich? Oder nur eine Spiegelung. Eine der tausend Kopien, die atmen wie ich, denken wie ich. Aber niemals ich sind. Und dennoch gibt es einen Riss. Ein kleines Flackern, das in diesem makellosen Bild groß hervorscheint. Ein Geheimnis, das durch die gläserne Haut sickert. Eine Welt aus Glas, so perfekt und geschlossen.  Unendlich wiederholt.  Was würde geschehen, wenn einer stolpert? Dem Standard entgleist? Wenn jemand wagt, den Spiegel zu brechen? Die Wahrheit könnte herausströmen. Und mit ihr – alles, was wir jemals zu sehen fürchten.

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Würden wir?

Stell dir vor, wir alle, alle Menschen, wären aus Glas. Zerbrechlich, durchsichtig. Jeder Sprung sichtbar. Würden wir leiser sprechen? Würden wir mehr darauf achten, was wir zueinander sagen? Würden wir Konflikte ohne Gewalt lösen? Würden wir aufmerksamer sein? Oder würden wir erst recht versuchen, uns zu brechen?

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Die Welt so klar wie Glas

Ich habe den Durchblick, weil ich lebe im Augenblick So finde ich mein Glück Schritt für Schritt und Stück für Stück. Die Scheibe ist zerbrechlich und schon angesprungen Bald fällt sie zu Boden in tausend Teile zersprungen. Und es ist glasklar so wie ein Fester im Hochhaus So durchsichtig und rein so wie Sand im Schmelzhaus. Und aus Körnern in der Wüste wächst ein Spiegel wie im Haus Und die Klarheit des Glases breitet leuchtend sich aus.

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Fluch

Diese Stadt ist wie ein aufgeschlagenes Tagebuch. Die Straßen sind Zeilen, die sich endlos wiederholen, die Häuser Seiten voller kleiner, offener Geschichten. Kein Vorhang hält stand, kein Dach ist dicht genug, um das Drinnen vor den Blicken zu verbergen. Fenster, unter denen das Leben atmet, rast, innehält. Ein Mädchen sitzt am Schreibtisch, den Kopf auf den Arm gelegt, während ihr Handy leise neben ihr summt. Auf ihrem Bildschirm flackern Nachrichten, Gesichter, Stimmen, die alle etwas von ihr wollen. Müdigkeit liegt schwer auf ihren Schultern, ihr Blick ist sehnsüchtig auf das Fenster gerichtet, als könnte draußen eine Antwort warten. Für sie ist es Alltag, doch ich sehe die unsichtbare Last, die sie drückt. Wohin ist die Dunkelheit nur verschwunden? Kein Ort ist mehr still genug, um Gedanken wirklich allein zu lassen. Jede Geste findet einen Empfänger, jedes Wort einen Speicher. Es ist ein Fluch. Nichts bleibt verborgen, kein Gedanke, keine Geste, kein Wort. Alles ist sichtbar, als hätten die Wände beschlossen, ihre Geheimnisse preiszugeben. Manchmal frage ich mich, ob sie glücklicher wären, wenn weniger von ihnen sichtbar wäre. Vielleicht würden sie leichter atmen, wenn nicht jeder Schritt eine Spur im Sand wäre, die nie mehr verweht. Und manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt anders bin. Denn je länger ich diese Welt betrachte, desto deutlicher spüre ich, dass auch ich längst durchsichtig geworden bin.

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Das Meer

Manchmal ist es glasklar, manchmal braun und manchmal blau. Ein Ort, wo man Fische, Haie, Kraken, Quallen oder Seepferdchen entdecken kann. Ein Ort wo man Segeln, Surfen, Windsurfen, Schwimmen, Rudern oder Tauchen kann. Glasklar, dass ich dort mal leben möchte.

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Destruktion des Eigens

Unter dem Begriff Welt verstehen wir die Erde. Unser Planet. Unser Zuhause. Jedoch gibt es eine große Differenz. Zwischen der Vorstellung des Begriffes. Und dem wahren Umgang mit dieser. Wäre unser Planet eine gewöhnliche Glaskugel. Dann wäre sie schon längst in Millionen kleinen Scherben zertrümmert. Selbstdestruktion ist schwer umkehrbar. 

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Gebrochene Zukunft

Land der Gläser, Land der Scherben Land der Splitter, Land des Sterbens Land der Trümmer, wächst zugleich Eine Zukunft aus Brüchen und Leid Tief verborgen, nicht zu fassen Fragmente der Sorgen, die nicht verblassen Von Grauen versehen, nicht mehr zu halten Brüche des Landes, Hoffnung gespalten

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Stadtleben

Tag für Tag, immer das gleiche. Jeden Tag wird es kälter. Wenn ich meinen Kopf an die Glasscheibe des Busses lege, bildet sich schon durch meinen Atem eine milchige Scheibe. Hinter dieser kann man schon das Stadtleben erahnen. Die großen Glasfronten der Stadtriesen Belden in der Morgensonne. Gerade war alles noch voller kleiner Tamilen Häuser, aber nun ist alles voller Glas. In der Morgensonne scheint es fast so, als würde alles aus Kristallen bestehen. Jedes Mal, wenn ich die Fassaden der Wolkenkratzer sehe, muss ich an eine Aussage meines Vaters denken. Zum 30. Geburtstags meiner Schwester hat meine Familie sie mit einer reise nach London überrascht. Unser Vater war noch nie ein großer Fan von Ausflügen. Als wir eine kleine Schiffsfahrt machten, beobachtete er nur die riesigen verglasten Gebäude. „Da mussten die wohl ein gutes Angebot gehabt haben, damit die so viel Glass kaufen“ meinte er monoton, als er, auf die Riesen starrte. Allein bei dem Gedanken muss in schmunzeln. Durch das Stoppen des Busses werde ich aus den Gedanken gerissen. „Ortweinschule“ steht auf dem Bildschirm. Schnell schnappe ich mir meine Tasche und laufe aus dem Bus, um meine Freude in meiner Klasse zu treffen

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Wer?

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Klar, denn Steine splittern Glas, machen Scherben, und Scherben bringen Glück aber nur für den, der Schuhe trägt. Wer im Steinhaus sitzt, soll nicht mit Glas werfen. Wer im Steinhaus sitzt, lebt stabil, wirft nichts. Und wenn die gläserne Welt draußen zerbricht, dann klirrt es wenigstens nicht im eigenen Wohnzimmer. Wer im Steinhaus sitzt, soll nicht mit Glas werfen.

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Zerbrechlich (1)

Die Erde, unsere Heimat, liegt wie eine Glaskugel in unseren Händen. Sie wirkt fest, unverwüstlich oder sogar unantastbar. Und doch ist sie zerbrechlich. Jeder einzelne Riss, den wir verursachen, bringt Konsequenzen mit sich. Schmelzende Pole, brennende Wälder und das immer knapper werdende Wasser. Ursache für all diese Folgen ist nur ein einziger Riss, der Klimawandel, der sich mit der Zeit immer weiter über die Glaskugel ausbreitet. Trotzdem fügen wir der Kugel immer mehr Schaden zu. Manche Risse so fein, dass sie im Alltag kaum sichtbar sind. Andere wiederum würde selbst ein flüchtiger Blick erkennen. Lange haben wir geglaubt, das Glas sei unendlich stabil. Wir haben es gedrückt, geschüttelt und an die Wand geschleudert und darauf vertraut, dass es uns hält. Doch das Glas vergisst nicht. Es trägt jede Spur, jede Unachtsamkeit und jede unserer Entscheidungen. Aber wenn es einmal bricht, dann nicht in glatte Splitter, die sich ganz einfach mit ein bisschen Kleber wieder zusammenfügen lassen, sondern in scharfe kleine Splitter, die schneiden. Und obwohl uns bewusst ist, dass diese Erde verletzlich ist, handeln wir oft so, als sei sie unzerstörbar. Jedoch ist diese Kugel nicht nur verletzlich, sondern auch wunderschön. Sie birgt Meere, die in allen Blautönen leuchten und uns tragen, ernähren und für Erfrischungen sorgen können. Wälder, die wie grüne Lungen atmen, produzieren den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen und spenden uns Schatten. Wüsten, die in der roten Abendsonne glühen und Berge, die es uns ermöglichen diese Erde von einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Die Schönheit findet sich jedoch nicht nur in den großen Landschaften. Man findet sie auch in den kleinsten Dingen, wie das Summen der Bienen oder das Rauschen, wenn der Wind durch die Gräser bläst. Es ist die Vielfalt dieser Orte, die uns staunen lässt und uns das Leben überhaupt erst ermöglichen. Inmitten dieser Schönheit haben wir ein Zuhause. Eine Heimat die nicht nur unser Lebensraum ist, sondern auch unsere Verantwortung. Doch wie viele Risse hält diese Kugel noch aus? Und wann lernen wir endlich die Glaskugel behutsam auf unseren Händen zu tragen und uns sorgsam um sie zu kümmern? Denn tun wir das nicht, wird die Glaskugel irgendwann zerbrechen und es gibt keinen Ersatz für sie.

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Klopapier

Ich reiße Klopapier von der Rolle. Sitzt du auch manchmal am Klo mit einem Blatt Klopapier in der Hand?
 Ist noch wer da draußen?
 Ich falte die Blätter einmal in der Mitte. Dann nochmal. Ich frage mich, wieso ich es tue. Denn mal ehrlich, es ist schon schräg am Klo zu sitzen und mit Klopapier zu spielen. Ich spanne die Reihe an Blättern zwischen meinen Knien zu einer Brücke.
 Wenn die Welt zerfurcht ist, ist eine Brücke oft die einzige Chance. 
Wenn ich einen Fuß vor den anderen setze, komme ich irgendwann ans Ziel. Das nächste Ziel ist die andere Seite. Ich sehe zu, wie das Papier unter Spannung gerät, wenn ich es auseinanderziehe. Klopapier ist nicht dehnbar. Mit einem Finger beginne ich in die Rillung zu stechen. Ein Loch. Ich reiße es weiter ein. Das Papier fällt. Die Brücke ist gebrochen. Ich falle auf die Knie. Schaue hinab, in die Tiefe vor mir. Mir wurde der Weg abgeschnitten. Mein Blick wandert zu den losen Enden des Papiers, welche von meinen Oberschenkeln hängen. Was mach ich nun damit? Ich falte das Papier weiter zusammen, reiße es in Streifen und zerknülle es dann zu einem Ball. Schützend halte ich meine Arme um meinen Körper. Rolle mich zusammen, um mich selbst zu halten. Wenn du alles bist, was dir bleibt, lernst du es wertzuschätzen. Ich stehe auf und werfe das Papier in die Kloschüssel. Betätige die Spülung und schaue zu, wie der Ball vom Strudel erfasst wird und in die Tiefen der Anlage gespült wird. Meine Welt ist schon vor langer Zeit zerbrochen. Was mit der Brücke passiert ist, ist nur noch eine Kleinigkeit. Früher war es schon ein Problem, wenn die Klopapierrolle nicht unendlich war und ich irgendwann ohne Papier dasaß. Mittlerweile habe ich es gelernt, mich nicht niederringen zu lassen. Meine Welt ist nicht mehr aus Glas. Ich habe mich gestärkt, um nicht mehr so leicht zu zerbrechen. Mit einer Hand öffne ich die Tür und gehe zurück in die Klasse.

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Gläserne Schatten

Wir leben in einer Welt aus Glas, durchsichtig, kalt und ohne Rast. Jeder Blick wird überwacht, was bleibt, ist oft nur Fassade. Hinter Scheiben, still und leer, verliert sich Nähe, mehr und mehr. Doch manchmal bricht ein Licht herein – Zeigt, dass wir mehr als Spiegel sein.

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Gefangen im Blick

Sie steht am Abgrund, aufgewachsen in einer kleinen Wohnung, in der der Gestank von Alkohol schwerer wog als die Hoffnung. Ihr Vater verliert sich immer öfter in Flaschen, seine Wut schlägt wie Sturmwellen gegen die zerbrechlichen Wände ihrer Familie. Nächtliche Schreie, eisiges Schweigen am Morgen – das ist ihr Alltag. Doch heute ist alles anders. Überall in der Stadt überwachen Kameras jeden Schritt, jedes Gesicht, jede Bewegung – an Bahnhöfen, auf Straßen, sogar in Parks. Diese permanente Beobachtung soll Sicherheit bringen, doch für sie fühlt sie sich wie ein unsichtbares Gefängnis an. Die Gesellschaft will schützen, doch gleichzeitig nimmt sie der Überwachung immer mehr Freiheit. Mitten in diesem ständigen Blick kämpft dieses Mädchen mit den Schatten ihrer Familie und der Last der Alkoholkrankheit, die ihre Welt zerbrechen lässt. Ihr Schmerz wird nicht mehr nur privat getragen, sondern oft zum Thema öffentlicher Diskussion, zur Statistik in einer Gesellschaft, die immer mehr Transparenz fordert – doch oft das Verstehen vergisst. Wahre Freiheit bedeutet mehr, als nur durchsichtig zu sein. Sie heißt, Raum zu haben für Fehler, Schwächen und Heilung – auch an öffentlichen Orten, wo wir alle leben und wachsen. Denn eine Gesellschaft, die uns überall beobachtet, riskiert, uns zu entfremden, statt zu verbinden. Dieses Mädchen sucht seinen Weg – zwischen den Blicken der Kameras und dem Wunsch nach echter Freiheit. Denn nur wer gesehen wird, ohne dabei seine Würde zu verlieren, kann wirklich frei sein.

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Mein Bruder ist auf die Straße gegangen

Mein Bruder ist auf die Straße gegangen. Warum konnte er nicht einfach etwas kaufen, am Markt neben dem einen kahlen Park? Die Früchte dort haben immer in der Sonne geschimmert wie polierte Edelsteine. Die Tage waren kalt gewesen. Erträglich kalt. Wir hatten Handschuhe an und Jacken mit Innenfutter. Heute kann man nach Sonnenaufgang nicht mehr aus dem Haus gehen, deshalb war ich auch daheim, als der Brief durch kleine wellige Strahlen in meine Hände geflossen ist. Es hat sich angefühlt wie … wie sich alles anfühlt. Ein Widerstand ohne Textur, nur der Handschuh der die Finger zurückhält und die leichte Vibration seiner Motoren. In mir war es aber kein Gefühl, wie jenes eines alltäglichen Formulars. Es drang tiefer als die ständige Angst des Verpassens oder falsch Machens. Es wirkt eindringlicher als der ununterbrochene Hunger nach Verzehrbarem oder begehrten Waren. Es war ein Bild am Kopf des Blattes, zu sehen war das Haupt eines Mannes. In Schichten eingepackt, nur die Augen schillerten hervor. Warum ist mein Bruder auf der Straße gewesen und hat sein Schild hochgehalten? Sie haben ihn jetzt für immer. Solange es Gefängniswerter gibt, wird er und auch kein anderer frei sein. Ein kleiner Schritt neben der Spur, eine kleine Posse. Sie haben dich immer im Blick, damit du ein Nichts bist.  

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Durchsichtig und doch unsichtbar

Manchmal fühlt sich alles an wie aus Glas. Jeder Blick durchdringt dich, jede Bewegung wird beobachtet, jeder Gedanke gespiegelt. Es ist, als hätte die Welt aufgehört, Geheimnisse zu kennen. Man ist da, sichtbar, verletzlich und gleichzeitig unsichtbar. Ich frage mich, ob wir jemals wieder echt sein können, ohne Filter, ohne Scherben aus Glas zwischen uns. Vielleicht braucht es nur einen Moment Mit, um das Glas zu zerbrechen und wieder echt zu atmen. 

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Die gläserne Welt

Wir leben in einer gläsernen Welt, einer Welt, in der Privates öffentlich wird und Daten oft mehr über uns verraten als Worte. Smartphones, Kameras, soziale Medien und Algorithmen machen unser Leben transparent. Fast jeder Schritt ist nachvollziehbar, jede Meinung speicherbar, jede Entscheidung analysierbar. Die Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Intimität verschwimmen. Was einst geschützt war, ist heute oft nur einen Klick entfernt. In dieser neuen Realität stellt sich die Frage: Wie viel Transparenz wollen wir und wie viel bleibt vom Menschen, wenn er völlig durchschaubar ist?

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Die Glaskugel (1)

Eine Glaskugel. In ihr eine winzige Stadt, die ebenfalls aus Glas bestand. In ihr befanden sich Figuren, die einer Puppe ähnelten. Mit voller Konzentration blickte ich durch meine Lupe, die es erst recht ermöglichte, überhaupt irgendetwas zu erkennen. Wer auch immer diese Kugel angefertigt hat, hat sicher ewig daran gearbeitet. Und wie präzise das erst alles war. Unglaublich. Ich wollte die Kugel gerade zur Seite legen, als sie anfing ein sehr grelles unangemes Licht auszustrahlen. Mir wurde weiß vor Augen. Schließlich verlor ich mein Bewusstsein. Ein stechender, strenger Geruch stieß in meine Nase und ich setzte mich sofort auf. Es roch ein wenig wie Glasputzreiniger. Ich öffnete langsam meine Augen, die einige Zeit brauchten, um sich an die helle Umgebung zu gewöhnen. Mein Schädel brummte gewaltig, aber sonst war alles normal. Zumindest dachte ich das, bis ich merkte, dass ich meine Beine nicht spüren konnte. Und es waren nicht nur meine Beine, sondern mein ganzer Körper. Ich warf einen Blick runter. Meine Beine … sie waren durchsichtig. Diese glasigen Beine kamen mir bekannt vor. Sie sind genauso geformt wie die Glaspuppen in der Glaskugel. Ich versuchte nicht, zu verstehen was mit mir geschehen ist oder warum, ich war viel mehr damit beschäftigt meinen oder eigentlich nicht meinen Körper zu betrachten. Ich starrte meine Beine weiter an. Ein widerwärtiges Gefühl überkam mich, als ich durch meine nichtmenschlichen Beine durchsah. Ich schaute zunächst meine Hände an. Keine Finger. Nur diese Klumpen wie bei einer Puppe. Meine Bekleidung hatte sich in Luft aufgelöst. Ich griff nach meinem Gesicht, nur um festzustellen, dass keine Augen, weder Mund noch Nase vorhanden waren. Aber das machte gar keinen Sinn. Wie konnte ich denn sehen, wenn ich keine richtigen Augen hatte und wie konnte ich diesen Geruch wahrnehmen, wenn ich keine Nase hatte. Ich versuchte zu sprechen. Kein einziges Wort kam aus diesem glasigen Körper. Nicht mal ein Geräusch. Mein Gehör funktionierte genau gleich wie vorher, obwohl ich auch keine Ohren hatte. Ich rappelte mich mühsam auf und warf einen genaueren Blick in mein Umfeld. Alles war aus Glas. Ich musterte mich genauer in meiner Bodenspiegelung. Sieht ja gar nicht mal so schlecht aus. Nicht weit entfernt von mir lag dieselbe glasende Stadt wie in der Kugel zu erkennen war. So schnell wie mein Körper es zuließ, marschierte ich Richtung Stadt. Es wimmelte nur so von anderen Figuren, die sich alle ident waren. Plötzlich sprach mich eine an. Ich verstand nicht ganz, wie das funktionierte, denn wir hatten keine Münder. Es war so, als würde sie direkt in meinen glasigen Kopf sprechen. Es war eine sehr angenehme warme Stimme. Sie fragte mich, ob ich hier neu war. Woran sie das wohl erkannt hat. Ich würde ja gerne antworten, aber verstand noch nicht, wie ich das anstellte. Nach kurzer Stille sprach die Stimme nochmal. Sie hatte wohl verstanden, dass ich es noch nicht kann. Ich sollte einfach meine Antwort versuchen deutlich im Kopf zu formen. Sie würde dann von selbst an sie weitergeleitet werden. Wie Telepathie. Ich versuchte es erneut und es gelang mir. Ich spürte, wie sie Mitleid mit mir hatte. Doch ich verstand nicht warum, denn ich war ziemlich glücklich hier. Niemand konnte mir Leid zufügen. Keine physischen Schmerzen mehr und ich musste mir keine Gedanken über mein Aussehen machen. Aber das teilte ich ihr nicht mit. Es wird dir nach gewisser Zeit bewusst, wie sehr du deine Menschlichkeit sowie deine Welt vermissen wirst. Glaube mir, ich bin schon sehr lange hier gefangen. Ich fragte sie, ob sie eine Ahnung hatte, wie wir hierher gelangt waren, doch wie zu erwarten hatte auch sie keine Antwort auf diese Frage.

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Fragilität

im Moment leben. wir haben viele Erfahrungen, doch oft entgeht uns die Bedeutung und wenn du die Bedeutung suchst stellst du die Erfahrung mit einem neuen Blickwinkel wieder her. was ist hinter der Bedeutung von Glücklichkeit? Traurigkeit? Zerbrechlichkeit..? kannst du sie finden? die Bedeutung selbst ist wandelbar und fragil. wichtig ist es, das Andenken an dies zu bewahren welches so unbeschreiblich ist.

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Klarheit

Ein falscher Schritt, ein falsches Wort, ein falscher Ton. Eine Tat. Eine Aussage. Eine redet. Eine anderere ist stumm. Egal wie vorsichtig ein jeder ist. Eines Tages liegt alles in Splittern und Scherben. Sie war schön, als es sie noch gab. Das Leuchten. Das Funkeln. Das sanfte Klingeln Das leise Klirren. Sie war so ruhig, so starr. Wie eingefroren. Zu schön, um wahr zu sein. Wir waren glücklich, als es sie noch gab. Doch was ist schon Glück, wenn ein falscher Schritt, ein falsches Wort, ein falscher Ton, droht, dass alles in sich zusammenbricht.

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Die Splitter des Himmels

Die Welt bestand aus Glas. Nicht spröde und matt, sondern rein und klar, als wäre sie aus gefrorenem Licht geformt. Wälder aus kristallenen Bäumen warfen bunte Spiegelungen auf den Boden, wenn das Sonnenlicht durch ihre Äste brach. Flüsse glitten wie flüssige Spiegel dahin, und selbst die Wolken am Himmel wirkten wie zarte, schwebende Scherben. Inmitten dieser Schönheit lebten die Glaswanderer, Menschen, die gelernt hatten, auf den schmalen Brücken zwischen den Welten aus Glas zu gehen. Sie kannten den Klang jedes Schrittes, wussten, wann ein Untergrund kurz vor dem Zerbrechen stand, und lauschten den Liedern der Risse, die wie Musik durch die Luft hallten. Doch die Gläserne Welt hatte ein Geheimnis: Jeder Splitter, der sich aus dem Himmel löste und herabfiel, trug eine Erinnerung. Wer einen solchen Splitter aufhob, konnte durch ihn blicken und Bilder aus vergangenen Zeiten sehen – manchmal wundervoll, manchmal schmerzhaft. Eines Tages fand ein junger Glaswanderer namens Kairon einen Splitter, der anders war als alle zuvor. Er war nicht durchsichtig, sondern schimmerte in einem tiefen, unruhigen Blau, als hätte er das Meer selbst verschluckt. Als Kairon hindurchsah, erkannte er nicht die Vergangenheit, sondern eine Zukunft, er sah, wie die Welt aus Glas in unzählige Stücke zerbrach und in die Dunkelheit stürzte. Von diesem Tag an begann für Kairon eine Reise. Er musste herausfinden, ob die Vision wahr war oder ob er durch seinen Mut den Lauf der Dinge verändern konnte. Während er durch Wälder aus Splittern und über Brücken aus Licht wanderte, spürte er, dass in den Rissen der Welt nicht nur Zerfall lag, sondern vielleicht auch die Möglichkeit eines Neubeginns. Und so wurde aus dem Träger des blauen Splitters der Erste, der den Mut fand, nicht nur die Brüche der Welt zu fürchten, sondern sie zu nutzen. Wo andere Risse sahen, entdeckte er Wege – und mit jedem Schritt verwandelte er die fragile Stille des Glases in eine neue Melodie.

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Durchsichtig (1)

Gläsern  Durchsichtig, offen Alles wird sichtbar Niemand bleibt verborgen Welt

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Fragil und transparent

Das erste Mal, dass es mir auffällt ist, als meine Lache bis in meine Knochen vibriert. Ein (hoffentlich) diskreter Blick durch das mit Menschen befüllte Zimmer. Instinktiv legt sich meine Hand auf meinen Bauch. Ein vergeblicher Versuch die Scham zu verstecken und etwas meiner Würde zu retten, als würde mein Körper durch zu viel Bewegung in sich zusammenfallen. Ein erneuter schneller Blick durch den Raum und ich bemerke, dass die Wände mir um einiges zu nah stehen. Meine Hand fährt durch meine Haare. Klirren. Meine Lippen sind trocken und nach ein paar Sekunden frustriert es mich, dass alle anderen befeuchtete Lippen haben. Unfair. Das einzige was sich ändert wenn ich es versuche ist, dass sich das sandige Gefühl auf meine Zunge verlagert. Toll. Eine Hand prallt gegen die Oberfläche eines Tisches und Glassplitter verteilen sich explosionsartig. Ein paar stöhnen genervt auf, andere seufzen aus Gewohnheit. Der einzige mit schockiertem Gesicht bin ich. Ich, mit sandigen Lippen, zu dichten Knochen und einem Körper, bei dem sich lachen anfühlt wie eine drohende Lawine.

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Gläsern (1)

Du gehst durch Straßen mit Augen, so gläsern, als würde jeder Blick dich durchbohren, als sähe die Welt dein Herz, ängstlich, verletzlich, ungeschützt. Deine Worte sind gläsern, sie zittern bevor sie kommen, und brechen manchmal, noch bevor jemand sie wirklich hört. Deine Haut ist gläsern, jede Berührung lässt dich zittern, als könnte Nähe dich schneiden und doch sehnst du dich nach ihr. Deine Angst ist gläsern, durchsichtig, kaum greifbar, und doch so schwer, dass sie dich nicht loslassen möcht. Aber im Schein deiner Zerbrechlichkeit liegt eine Schönheit, die niemand zerstören kann: Das Leuchten eines Menschen, der selbst aus Scherben noch scheint.

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Mein größter Feind

Ich war allein: niemand, dem ich in die Augen blicken konnte. Nur mir selbst. Ich stand in diesem Raum, mein Blick wandte sich die ganze Zeit hin und her, doch das Einzige, das ich sah, war ich. In jeder Ecke, oben, unten, links und rechts. Der ganze Raum war gefüllt von Spiegeln, gläsernen Spiegeln, gefüllt von der Reflektion meiner selbst. Ich war mir nicht bewusst, wo ich war oder wie ich hierher kam, aber ich wusste ganz genau, dass ich hier nicht sein wollte. Der Anblick in den Spiegeln gefiel mir nicht. Nichts in diesem Raum gefiel mir, vielleicht auch weil das Einzige, was ich hier sah, ich war. Mein ganzer Körper zitterte, meine Hände waren schwach und mein Kopf leer. Das einzige Gefühl in mir war Hass, Hass auf mich selbst. Ich legte mich vorsichtig auf die Spiegel, um sie nicht zu zerschmettern, dann blickte ich an die Decke des Raumes. Schon wieder: nur ich. Langsam spürte ich wie mir die Tränen an meiner linken Wange hinunter rannten und sanft auf mein Ohr tropften. Ich schloss meine Augen, um mich zu beruhigen jedoch hörte es nicht auf. Ich mochte es nicht zu weinen, es gab mir ein Gefühl von Schwäche und Einsamkeit. Ich bevorzugte alles aufzustauen und irgendwann zu platzen. Wie ein Staudamm, jeder Ast eine Sorge und irgendwann kommt eine starke Welle, die alles mit sich reißt. Mein Magen krampfte zuerst zusammen, ein paar Minuten später mein ganzer Körper. Ich fühlte mich wie gelähmt und versuchte weiterhin meine Augen geschlossen zu halten, um meinen Anblick zu vermeiden. Das Glas war ungemütlich, es fühlte sich an, als würde ich mich nackt auf einem zugefrorenen Teich im tiefsten Winter niederlassen. Kalt und leer. Aus meiner Trauer wurde langsam Wut. Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen, um einen Ausweg zu finden. Doch der Hass überkam mich. Ich hatte keine Kontrolle mehr. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug kräftig auf die Spiegel ein, meine Knöchel waren blutig und meine Gelenke schmerzten. Mein Selbsthass war zu groß. Alle Spiegel zerbrachen und gleichzeitig zerbrach auch ich selbst.

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Minky

Die Welt begann zu bröckeln. Aber ihr dürft euch das nicht wie eine Fassade eines alten Hauses vorstellen, das über Zeit gealtert ist, und jetzt Stück für Stück vom Rest abbröselt. Nein, eher wie ein Glas, das an der Kante eines Tisches steht und durch jeden kleinsten Ruck hinunterfallen könnte. Dann würde es zerbersten und in unzählige Scherben zerfallen. Scherben, die nicht leicht wieder zusammengesetzt werden könnten. Ja, es war eine gläserne Welt. Und so saß ich da, in der hintersten Ecke des Gemeinschaftsbunkers, es dürfte das Jahr 2032 gewesen sein. Die Nachbarskatze strich mir um die Beine, ich glaube ihr Name war Minky. Der zweite kalte Krieg dauerte schon lange, aber sie sagten, es würde uns nicht betreffen. Sie sagten, es würde nicht zur Eskalation kommen. Sie sagten, sie würden die Bomben nicht zünden. Minky miaute. Ich wusste nicht, ob sie verstand, was hier vor sich ging, aber sie schien sich unwohl zu fühlen. Also streichelte ich sie. Ich kannte die Katze schon lange. Lange bevor man nicht wusste, ob der Krieg kalt oder warm war. Lange bevor man sich in Bunkern verstecken musste. Sie dürfte schon alt sein. Zumindest konnte ich mich nicht an einen Zeitpunkt erinnern, an dem sie mich nicht begrüßt hat, wenn ich durch das Tor meiner Nachbarn trat, um bei ihnen Kartoffeln zu kaufen. Außerdem hatte sie schon fast keine Zähne mehr, was auch auf ein fortgeschrittenes Alter hinweist. Doch plötzlich hatte Minky keine Lust mehr auf eine Streicheleinheit. Sie biss mir in die Hand, nicht böse gemeint, nicht fest, eher ein: „Genug vom Streicheln“. Sie wirkte beunruhigt, nervös. Ich entschied mich, ins „Wohnzimmer“ zu gehen, einem Raum mit einer großen Couch, zwei Tischen und einem Fernseher. Stimmen drangen von dort herüber, gedämpft durch die dicken Bunkerwände. Im Wohnzimmer spielten mein Opa, mein Papa, und alle anderen männlichen Insassen des Gemeinschaftsbunkers über 50, „Hosn owi“. Der Fernseher lief, irgendeine uralte Oper. Meine Oma bügelte wieder einmal die gesamte Wäsche des Bunkers. Alle anderen waren wohl in den Schlafräumen. Verständlich, es war schließlich auch schon spät. Ich setzte mich auf die Couch und nahm mein Handy in die Hand, das ich dort vor ein paar Stunden abgelegt hatte. Ich schaltete es ein und schaute sehnsüchtig in die Ecke rechts oben, aber wurde erneut enttäuscht. „Nur Notrufe“, stand da. Nicht mal ein Balken. Plötzlich ging das Licht aus. Dann auch der Fernseher. Und das beinahe antike Bügeleisen meiner Oma machte auch keine Geräusche mehr. Ich spürte, wie etwas Warmes, Weiches meine Hand streifte und auf meinen Schoß hüpfte. Anscheinend war Minky mir gefolgt. Keiner redete mehr. Man hörte nur mehr das Atmen der Anwesenden. Und ein hohes Surren in der Ferne.

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Zwischen Erfolg und Einsamkeit

Ich sitz hinter Glas Tag ein Tag aus Bin Beobachter des Lebens drauß Jeder kennt mich Doch was, wenn ich niemanden hab Niemanden zum Telefonieren Niemanden zum Reden Da zerbreche ich innerlich Ich bin so allein, doch jeder kennt mich Nachts spiegle ich mich im eigenen Glas Nur ich und mein Spiegelbild

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Die Frage zum Glas

Was ist Glas? Ein Material durch welches man durchschauen kann. Ziemlich hart aber trotzdem sehr zerbrechlich. Es wird verwendet für Fenster, Trinkgläser und vieles anderes. Es kann verschiedene Farben haben. Ich mag Glas.

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Die Angst zu zerbrechen

Alles ist durchsichtig und besteht aus Glas. Häuser, Straßen, Bäume und selbst die Menschen bestehen aus Glas. Man sieht durch sie hindurch, man sieht ihre Gedanken, wie sie in ihrem Kopf umherschwirren, und auch ihre Gefühle sieht man wie sie in ihren gläsernen herzen umherfliegen. Nichts ist mehr privat. Die Welt ist gläsern geworden, und mit der völligen Transparenz kam auch eine neue Angst. Die Angst davor, dass man zerbricht. Denn, sobald etwas oder jemand einen starken Riss bekommt und zerbricht, wird er sterben. Die Menschen haben Angst irgendwo hinzugehen da überall Gefahr lauert. Die Angst vor dem Zerbrechen erstickt jede Motivation und Lebenslust. Es ist alles sehr düster und traurig. Doch es gibt ein Licht in dieser düsteren Welt namens Mira. Mira ist anders sie ist nicht aus Glas, sie erstickt nicht vor der Angst des Zerbrechens. Ihre Haut ist undurchsichtig, warm und verletzlich, aber nicht zerbrechlich. In dieser Welt ist sie wie eine Fremde. Manche haben Angst vor ihr, manche bewundern sie, denn alles, was sie berührt, verwandelt sich zurück in das, was es einst war. Wenn sie mit der Hand über eine gläserne Wand fährt, wird sie wieder zu Beton. Wenn sie eine Blume berührt, erhält sie wieder Blätter, Erde, Duft. Und wenn sie einen Menschen berührt, verliert dieser seine gläserne Gestalt und wird wieder Fleisch und Blut, so wie früher. Doch das Wunder hat auch einen Haken, denn sobald der Kontakt endet, kehrt die Transparenz zurück. Nur Mira bleibt unverändert. Sie trägt die Sehnsucht in sich, die Welt dauerhaft zu heilen da sie schon immer gutes für die Menschen wollte, denn dadurch würde es wieder Privatsphäre und keine Angst mehr davor hinauszugehen. Viele Menschen aber wollen diese Veränderung nicht, da manche sich an die gläserne Welt gewöhnt haben. Sie schätzen die völlige Offenheit, in der niemand lügen kann, weil jeder sofort erkennt, was im Inneren des anderen vorgeht. Sie fürchten die Rückkehr zum normalen Leben, da es dort Lügen und Geheimnisse gab. Und so stößt die Hauptfigur nicht nur auf Dankbarkeit, sondern auch auf Widerstand und Hass. Ihre Reise wird zu einer Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung und Gefahr. Jeder Mensch, den sie berührt, erfährt für kurze Zeit wie es ist, wieder ein normales Leben zu führen. Was vielen Menschen die Hoffnung gibt, wieder ein normales Leben zu führen.

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18

Langsam öffnet sie ihre Augen. Orientierungslos suchen die Pupillen nach etwas, das ihr verrät, wo sie geschlafen hat. Mit ruhigen Händen tastet sie neben sich auf dem Nachtkästchen nach ihrer Brille. Doch der Griff ging ins Leere. Erst als ihre Augen scharf stellen und sie die Lampions von der Decke hängen sieht, die dort seit ihrem 17. Geburtstag hingen, wird ihr bewusst, dass sie wie gewohnt in ihrem Bettchen zuhause aufwachte. Sie kann es kaum fassen. Alles ist so wie es immer war. Hastig steht das Mädchen auf und eilt zum Spiegel. Er ist mit bunten Notizzetteln von Songtexten ihrer Lieblingslieder geschmückt. BUMM! Es trifft sie wie ein schlag mitten in den Bauch. Vor ihr steht das schönste Mädchen, dass sie je gesehen hat. Das weite Shirt in dem sie, wie jede Nacht geschlafen hat hängt wie ein zu großer Sack an ihrem zarten Körper herab und bedeckt sie bis zur Hälfte der Oberschenkel. Das Mädchen erinnert sich, wie viele Stunden sie daran verschwendet hatte sich sorgen zu machen was passieren würde, sollten sich diese irgendwann Berühren. Stunden zögerte sie die nächste Mahlzeit hinaus, bis der Appetit doch wieder von selbst verschwunden war…Schwachsinn! Jetzt fallen ihr auch die Bemerkungen ihrer Großmütter wieder ein: „Ach wie liab du heut scho wieder bist, mein Mädchen. Aber viel zu dünn! Komm wieder amal vorbei und i koch dir a paar Knöderln.“ Das konnte sie sich bei jedem Familienfest anhören. Sie glaubte ihnen nicht. Als jede Gliedmaße, jedes Stückchen Haut und jedes Haar einmal genauestens unter die Lupe genommen wurde bewegt sie sich auf ihren Kleiderschrank zu. Sie schnappt sich das freche, bunte Kleid, dass sie sich nie traute anzuziehen. Sie fürchtete es würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und bereute die Kaufentscheidung noch am selben Tag...So eine Geldverschwendung dachte sie. Doch heute nicht. Heute sollte sie jeder sehen. Mit dem Kleid angezogen, den Haaren offen und struppig wie ihre Naturwellen es wollten und viel zu viel Glitzer um den Augen, bewegt sie sich vorsichtig aus ihrem Zimmer. Das Mädchen weiß, was nun auf sie zukommen wird, und trotzdem kann sie sich kaum auf ihren Beinen halten. So schnell klopfte ihr Herz schon lange nicht mehr und ihre Knie sind weich wie Butter. Sie will gerade weitergehen da hört sie einen leisen, hellen Klang. Obwohl so leise ist er gar nicht. Eher ein gleichmäßiges Brummen das aus dem Badezimmer dröhnt. Ihr war gar nicht mehr bewusst gewesen, wie laut der Ton der Elektrozahnbürste war. Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, was sie heute noch alles hören wollte, erblickte sie auch schon die Quelle des Geräusches. Trotz der Gelenke aus Gummi rennt sie nun los immer schneller und schneller bis sie mit einem heftigen WUMMS in die Rücken ihrer Eltern knallt. Noch nicht begreifend was geschehen war standen sie beide verdutzt da. Nach wenigen Sekunden schalten sie die Zahnbürsten aus legten sie auf den Waschbeckenrand und zogen ihre Tochter in eine Gruppenumarmung. Ihr kommen die Tränen. Langsam öffnet sie die Augen. Als sie aufwacht, liegt sie im Bett und sieht über sich die Decke mit den 48 grauen, quadratischen Paneelen. Sie zählt sie mindestens fünf Mal am Tag, weil es eine Arbeit ist, die weder ihre schweren Beine noch ihre zitternden Hände beansprucht. Manchmal werden jedoch ihre Augen bei etwa der Hälfte zu müde und sie muss abbrechen, bevor auch ihr Kopf zu schmerzen beginnt. In ihren 81 Jahren musste sie nie bei einem Film weinen. Außer das eine Mal bei WALL-E aber das zählt nicht. Als ihr jedoch der Traum wieder durch den Kopf zieht, merkt sie wie die Sicht, zusätzlich zur üblichen Trübheit, noch etwas unklarer wird. Wie sehr wünscht sie sich diesen Moment noch einmal erleben zu dürfen. Noch ein einmal 18 sein. Jetzt würde sie es wertschätzen. Sie würde ihre Leben, ihr Umfeld, ihre Eltern, ihre scharfen Sinne, ja sogar ihren Körper wertschätzen. Sie würde sich lieben.

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Durch ein Glas geteilt

Wir sind privilegiert… Wir haben Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf und Klamotten am Körper. Wir jammern bei vielen Hausübungen und wenn wir unser Lieblingsessen nicht am Tisch sehen, wenn wir heimkommen. Wir rufen unsere Freunde an und lachen ohne Sorgen. Wir schauen am Handy neue Produkte für den Warenkorb. Wir sehen die neuesten Tech-Geräte und sind eifersüchtig auf die, die sie haben. Wir unterhalten uns auf den sozialen Medien, und dann kommt es… Durch ein Glas schauen wir auf der anderen Seite. Sie sind benachteiligt…. Sie haben kein Essen, kein Trinken, kein Dach über dem Kopf und keine Klamotten am Körper. Sie würden für Hausübungen alles geben und freudige Tränen weinen, wenn sie ihr Hassessen am Tisch finden, wenn sie vom Betteln zu ihrem Zelt zurückkehren. Sie suchen ihre Freunde und finden sie tot. Sie dürsten nach Sachen wie Mehl und Brot im weit entfernten Markt, da sie zu arm sind, es sich zu leisten, und sind neidisch auf diejenigen, die am Tag zweimal essen. Schlussendlich filmen sie ein Video , mit Gefühlen, Emotionen und Tränen, das deren Realität ausdrückt… In unserer Gesellschaft sind wir unbewusst durch ein Glas geteilt. Wir trauen uns nicht rüber und sie dürfen nicht hierher. Ein Glas so fein wie ein Gedanke. Die gleichen Augen, die gleiche Stimme, der gleiche Wert – nur ein anderes Schicksal und eine andere Flagge.

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In Vergessenheit geraten

Kriege, Uneinigkeiten, Streit, Neid, Macht und noch vieles mehr sind heutzutage schon alltäglich. Um ein Beispiel zu nennen: der Russland-Ukraine Krieg. Einige Menschen haben ihren Wohnsitz verloren, viele mussten flüchten und für manche kam jede Hilfe zu spät. Das ist die Realität. Was dabei verständlicherweise oft vergessen wird, sind die positiven Aspekte im Leben. In diesem Text möchte die Chance nutzen und den Leserinnen und Lesern einige wichtige Worte für deren Zukunft mitgeben. Auch wenn ich noch im jungen Alter bin, habe ich bereits gelernt, den Fokus auf Wichtiges zu legen. Im Laufe der Jahre wurde mir bewusst, dass das neueste Telefon weder notwendig ist noch treibt es mich voran. Nun bin ich an einem Punkt angelangt, wo für mich gewisse Eigenschaften weit mehr bedeuten als es materielle Gegenstände je könnten. Gesundheit und Dankbarkeit, Zusammenhalt und Ehrlichkeit sind die Besonderheiten, von denen ich spreche. Natürlich gehören Kleinigkeiten, über welche man sich immens ärgern kann, dazu, sollten jedoch nicht ausschlaggebend sein. Es ist nicht immer einfach und auch ich muss mich manchmal wieder daran erinnern, was für mich von Bedeutung ist. Mein Appell an euch ist somit, etwas Positives auf euren weiteren Weg mitzunehmen oder sogar den Optimismus zu leben.

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Nur ich sehe sie

Gleich wie jeden Abend nimmt Stella ihre Schneekugel und putzt sie sorgfältig. Kein Kratzer, kein Staub. Sie liebt diese Kugel über alles, auch wenn alle sagen, sie sei kindisch. An diesem Abend aber ist etwas anders. Tränen tropfen auf das Glas. „Warum sagen alle, dass das so blöd ist? Ich hasse diese Kugel“, flüstert sie, obwohl sie genau weiß, dass das nicht stimmt. Sie will sie wegstellen. Einfach vergessen. Aber ihre Finger bleiben am Glas haften, als würde es sie nicht loslassen wollen. Und dann beginnt es: Der Schnee in der Kugel wirbelt plötzlich heftig auf. Nicht wie sonst, wenn man sie schüttelt, sondern von allein. Mitten in der Kugel steht ein kleines Mädchen mit rotem Mantel. Eigentlich war es immer nur eine Figur. Regungslos. Doch jetzt hebt sie den Kopf. Stella starrt auf das Glas. Das kann nicht sein. Aber das Mädchen bewegt sich. Langsam, ganz klar. Es dreht sich, schaut sie an. Und dann winkt es. Stella hält den Atem an. Das kleine Holzhaus in der Mitte leuchtet plötzlich. Fenster flackern wie Kerzenlicht. Andere Figuren, vorher immer starr, bewegen sich. Ein Mann mit Hut geht über die Brücke. Ein Hund wackelt mit dem Schwanz. Die Welt in der Kugel lebt. Wie kann das sein? Am nächsten Tag will Stella, es ihrer Mama zeigen. „Mama, guck mal! Da drin… sie bewegen sich!“ Aber ihre Mutter sieht nur Schnee und Plastik. „Stella, du bist fünfzehn, keine fünf mehr. Konzentrier dich lieber auf die Schule und wichtige Dinge im Leben.“ Seitdem sagt sie niemandem mehr etwas. Aber jeden Abend, wenn es düster wird nimmt sie die Kugel wieder in die Hand. Sie erleuchtet in den schönsten warmen Farben. Und jedes Mal bewegt sich darin etwas mehr. Sie entdeckt neue Dinge, die vorher nie da waren wie kleine Herzchen im Schnee. Eine winzige Schaukel, die leicht schwingt. Und eines Tages steht auf der Brücke ein Schild. Darauf steht: „Wir sehen dich.“ Stella beginnt damit kleine Zettel unter die Kugel zu legen. Fragen, die sie nicht aussprechen kann. „Wer seid ihr?“ „Bin ich verrückt?“ „Warum zeigt ihr euch nur mir?“ Die Antworten kommen leise. Nicht als Stimme, sondern im Schnee, in Formen, in Bewegungen. „Du fühlst uns.“ „Du gibst uns Leben.“ „Du bist nicht allein.“ Es ist nicht mehr nur e ine Schneekugel. Es ist ihre Zuflucht. Während draußen alle sagen, sie sei komisch, zu ruhig, zu anders, antwortet die Welt in der Kugel ihr mit Wärme. Da drinnen ist jemand, der sie wirklich sieht. Mit der Zeit taucht eine neue Figur auf. Ein zweites Mädchen, das nie dort war. Schwarze Haare, Mütze mit kleinen Sternen. Sie steht erst am Rand. Jeden Abend kommt sie ein Stück näher. Stella hat keine Angst mehr vor dem, was sie sieht. Die Kugel ist mehr als Glas. Mehr als Deko. Sie ist eine Welt. Und sie ist echt. Dann, eines Abends, bleibt alles plötzlich still. Kein Schneefall. Keine Bewegung. Kein Licht. Stella schluckt. „Was ist los?“ flüstert sie. Sie wartet. Minutenlang. Dann erscheint ein Lichtpunkt auf der Brücke. Und daneben steht eine neue Nachricht im Schnee. „Willst du zu uns kommen?“ Stella legt ihre Hand auf das Glas. Es ist warm. Fast lebendig. Und dann hört sie ein leises Knacken. Schneeflocken kamen heraus wie ein Wirbelsturm. Aber anders als gedacht sie hatte keine Angst es war warm und fühlte sich geborgen an. Sie lächelt.

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Privatsphäre im Zeitalter der KI, eine Herausforderung für alle Generationen

Wir leben in einer gläsernen Welt. Fast alles was wir tun, hinterlässt digitale Spuren: die Suche nach einem Rezept, der Kauf von Kleidung, das Scrollen durch TikTok, Instagram und co oder das Bezahlen mit der Bankkarte. Unsere Handys kennen unseren Standort, unsere Apple Watch weiß wie oft wir uns bewegen, welche Nachrichten wir bekommen und digitale Assistenten analysieren unsere Stimmen. Künstliche Intelligenz sammelt und verarbeitet diese Daten auf der stelle, sie erstellen Profile über unser verhalten und sagen manchmal sogar voraus was wir als nächstes tun werden. Diese Entwicklung hat zweifellos Vorteile. Durch Vernetzung und KI wird unser Alltag bequemer. Wir bekommen Musik- und Filmempfehlungen, können uns mit Menschen auf der ganzen Welt austauschen und finden in sekunden jede Information heraus. Daten helfen der Wissenschaft und in der Medizin, Krankheiten besser zu verstehen und sie ermöglichen es Probleme frühzeitig zu erkennen, von Verkehrsstaus bis hin zu Betrugsversuchen. Doch die gläserne Welt hat ihre Schattenseiten. Besonders auf Social Media geben wir freiwillig viel von uns preis. Fotos, Gedanken und private Momente werden öffentlich und bleiben oft für immer im Internet. Kinder und Jugendliche wachsen mit dieser ständigen Sichtbarkeit auf. Für sie verblassen die Grenzen zwischen digitalem und realen Leben. Die Natur verliert so an glanz in den Augen der Kinder. Likes und Follower können ihr Selbstwertgefühl stark beeinflussen und Algorithmen entscheiden welche Inhalte sie sehen, welche die nicht immer einen guten Einfluss mit sich bringen. Auch die KI spielt hier eine große Rolle. Sie filtert Informationen, empfiehlt Videos oder Beiträge und beeinflusst damit unbewusst unsere Meinung. Gleichzeitig birgt sie die Gefahr von Fehlinformationen, Filterblasen und Manipulation. Wenn Kinder früh lernen, wie diese Systeme funktionieren können sie bewusster damit umgehen. Bildung über Medienkompetenz wird daher immer wichtiger. Die gläserne Welt zwingt uns unser Verhältnis zu Privatsphäre neu zu definieren. Wer darf unsere Daten sehen? Wie beschützen wir Kinder davor, zu viel von sich preiszugeben? Und wie stellen wir sicher, dass KI fair bleibt und nicht diskriminiert? Am Ende liegt die Verantwortung nicht nur in der Politik und der Unternehmen sonder auch bei uns selbst. Wir entscheiden welche Fotos wir hochladen, welche Gedanken wir teilen und wie achtsam wir mit unseren Daten umgehen. Die gläserne Welt wird bleiben, doch wir können lernen sie bewusst zu gestalten, damit sie nicht zur unsichtbaren Falle wird, sondern ein Raum, in dem Freiheit, Schutz und Menschlichkeit ihren Platz behalten.

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Zerbrechlich wie Glas

Glas ist zerbrechlich. Es wirkt stabil und unzerstörbar, aber wenn es bricht, dann zerfällt es in tausend Teile. Ein zersplittertes Glas wirkt unreparierbar. Die meisten würden es einfach wegschmeißen und sich ein Neues kaufen, bis dieses auch kaputt wird. Und auch wenn man die Scherben zusammenklebt, wird es nie dasselbe Glas sein, wie es zuvor war. Glas wirkt stabil bis ganz zum Schluss, bis es dann endgültig zerfällt. Die Welt ist wie Glas. Zuerst waren es nur feine Haarrisse, aber Bald ist unser Glas zersplittert. Jetzt liegt das Glas, auf dem wir alle leben, in Scherben. Die meisten sagen, dass es unheilbar ist. Aber wir können unsere Welt nicht einfach wegschmeißen, wie wir es mit einem Glas tun würden. Mit keinem Geld auf Erden können wir uns eine neue Welt kaufen. Und auf Scherben leben, können wir auch nicht. Wir müssen die Scherben wieder zusammenkleben. Wir müssen unser Glas reparieren. Auch wenn es danach nicht dasselbe Glas ist wie zuvor. Auch wenn die Risse und Narben eindeutig sichtbar sein werden. Wir können unsere Scherben nicht einfach liegen lassen, denn wir sind die, die auf die Scherben steigen werden.

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Broken Shards

Stille, keiner kann mich hören, nicht mal meine Mutter kann mich hören, alles um mich herum fühlt sich so schwer an. Ich fühle mich so leer, weiß nicht weiter und hab ein Bauchkribbeln, das ständig anfängt, wenn ich allein bin. Ich fühle mich so, als wäre ich in einer Glas Welt und alles um mich herum zerbricht, sobald ich einen Schritt raus wagen möchte. Ich schaffe keinen Fuß ins Leben, ohne von einem Stein in die Dunkelheit gezogen zu werden. Diese Dunkelheit habe ich gläserne Welt getauft, da ich hier nur zerbrechliches sehe und leicht reizbares. Sobald ich mich ausgeschlossen fühle, komme ich in die Dunkelheit zurück, sobald ich mich fühle, als würde mir keiner zuhören, komme ich in die Dunkelheit zurück. Ich weiß nicht, wie sich das Leben anfühlt ohne so einer schweren Last auf meinen Rücken. Früher bekam ich das nur, wenn sich meine Eltern stritten oder wenn ich was zerbrochen habe, jedoch heute fühlt es sich so an, als würde ich nicht nur ein Glas zerbrechen, sondern mein ganzes Leben. Das einst so glücklich war, und jetzt nicht mehr, seitdem ich in der Glas Welt eingesperrt bin. Ich weiß nicht mal mehr, wie es sich anfühlt so richtig frei zu sein und das bereitet mir wahnsinnige Sorgen. Manchmal denke ich mir wie das Leben wohl ohne diese Dunkelheit aussieht, doch dann weiß ich genau das ich das niemals mehr wissen werde, da ich immer einen Teil Dunkelheit in mir habe. Es lässt sich vergleichen mit Glasscherben, wenn ein Glas zerbricht, bleibt immer ein Teil zerbrochen, du kannst es nicht mehr reparieren, solange du nicht alle Teile gefunden hast, wird es nicht funktionieren. So fühle ich mich, ein zerbrochenes Glas, überall liegen Teile, doch leider nicht vereint. Langsam fühlt es sich so an, als würde ich an meinen eigenen Scherben ersticken, als würde ich sie an meine Kehle halten und meinen Hals damit aufschlitzen. Trotzdem muss ich mein Leben weiterführen, obwohl ich dieses nicht unter Kontrolle habe, manchmal bin ich zu laut und manchmal zu leise, jedoch immer noch zu leise, denn keiner kann meine innere Stimme hören. Niemand hört mich. Außer eine Person, die mir das Leben vereinfacht. Bei der Person fühle ich mich, als hätte sich die Glas Welt in eine wunderbare Diamanten Welt verändert, als würde ich diese Person mein Leben lang kennen. Ich vermute es sind die Augen, diese wunderschönen blauen Augen, die er hat, lassen mich fröhlich wirken. Als würden sie mir den Weg in die Freiheit vor leuchten. Sein Lächeln bringt mich außer Atem und sein schönes lockiges Haar verursacht in meinen Bauch Schmetterlinge. Wenn ich wieder in die tiefe falle, stelle ich mir ihn vor und meine Welt befüllt sich mit Farben. Als würde ich ständig ,,Hilfe, Hilfe, Hilfe‘‘ schreien und keiner hört mich, bis zu dem Moment, als ich ihn sehe, er hört mich und zieht mich aus der Tiefe hoch in die große weite Welt. Er lässt mich so fühlen, als könnte ich alles in meinen Leben erreichen, als bräuchte ich vor nichts Angst haben, weil er mich über das Scherbenmeer trägt. Er lässt mich hinübergleiten, als wäre ich was Besonderes, so surfe ich über die grausigen Scherben, die er nicht verursacht hat und lasse die bösen Gedanken in meiner Vergangenheit herumschwirren, als könnte ich ein neues Kapitel beginnen, wie in einen Roman, voll mit Hoffnung und es gibt meistens ein Happy End und mein Happy End ist:  DIE LIEBE! Vielleicht weiß ich wie meine Zukunft aussieht, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht werde ich meine Zukunft mit ihm teilen, vielleicht aber auch nicht. Egal was auf mich zukommen wird, ich werde es meistern, als wäre ich ein Vogel der Frei durch die Welt fliegt und nie mehr an ,,broken Shards‘‘ denkt. Am wenigsten interessieren mich die Menschen, die mein Leben zur Hölle machen wollen, nur weil sie nichts Besseres zu tun haben. Ab jetzt werde ich mich an die positiven Erlebnisse in meinen Leben widmen und nie mehr in die Dunkelheit blicken.

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Transparentes Leben

Wieder einmal gehe ich ungeachtet durch die Stadt. Allein. Transparent und unscheinbar. Keiner achtet auf mich. Jeder einzelne ist nur beschäftigt mit sich selbst. Niemand achtet auf die Obdachlosen, die allein am Straßenrand sitzen. Niemand achtet auf die Kinder, die ohne Begleitung durch die Straßen ziehen. Keiner schenkt denen Beachtung, die es im Moment eigentlich nötig hätten. Manchmal stelle ich mir eine Welt vor, in der nicht jeder ichbezogen durch die Straßen zieht, sondern auch auf andere achtet. Denn in dieser Welt schauen viele durch den anderen durch, als wäre er transparent. Nicht wichtig. Nicht real. Als hätte dieser Jemand keine Funktion, wie ein leeres Glas, das allein im Kasten steht. Aber wenn es einmal herausgenommen und verwendet wird, stellt sich heraus, dass es sehr wichtig ist. Wenn ich abends in Bett gehe, stelle ich mir manchmal die Frage wie es wohl wäre, wenn ich die Leute kennen würde, denen ich immer über den Weg laufe. Tag für Tag. Würden sie mich grüßen? Mich beachten? Mir einen schönen Tag wünschen? Ich werde es wohl nie erfahren. Aber vielleicht doch? Wer weiß, ob dieser Tag schon morgen sein mag. Tja, wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ein neuer Tag hat begonnen. Ich schlendere mit dem Gewissen, dass sich eh niemand für mich interessiert, in meine Arbeit. Ich setze mich hin, lege meine Utensilien ab und schaue auf den Plan, der für diesen Tag ansteht. Ich studiere den Plan gewissenhaft und konzentriert, als es plötzlich an der Tür klopft. Mein Kollege Gerd sagt „Herein!“, was mich verdutzt aufschauen lässt, da ich das von ihm ganz und gar nicht gewohnt bin, irgendetwas zu erwähnen. Die Tür geht auf und ich erkenne eine junge Frau, die nett zu sein scheint. Aus dem Nichts sagt Gerd: „Hallo Elisabeth! Wie geht es dir? Schön, dass du bei uns zu arbeiten beginnst!“ „Herzlich Willkommen, Elisabeth“, erwähne ich, froh, dass wir neuen Zuwachs haben. Denn ich fühle mich hier andauernd einsam, weil keiner mit mir redet. Fragen kommen in meinen Kopf. Woher kennt denn der zurückhaltende, langweilige Gerd, unsere neue Mitarbeiterin? Und wieso grüßt er sie, und uns andere nie? Na ja, so ist er eben. Der zurückhaltende Gerd. Gespräche mit ihm aufzubauen ist auf Dauer sehr schwierig, da er sich nie unterhalten möchte. In den Pausen wäre es aber schon sehr nett, einen Gesprächspartner zu haben. Vor allem hier, an diesem Ort, der für das Gefühl Einsamkeit einfach nur perfekt geschaffen ist. Ich sitze, mehr oder weniger, entspannt auf meinem Sessel und gehe die Akten, Zeile für Zeile, durch. Gerd hat Elisabeth schon ein bisschen eingeführt, ihr schon ihren Platz zugewiesen und ihr gezeigt, wo wir unsere gesprächslosen Pausen führen. Zu meiner Freude sitzt Elisabeth direkt vor mir, Gerd noch immer rechts neben mir. Als die Uhr zwölf schlägt, rufe ich laut in den Raum „Pause!“. Im gegenüberliegenden Raum ebenso. Hier in unserer Kanzlei haben immer nur zwei Büroräume gleichzeitig Pause. Voller Vorfreude auf mein Brot, nehme ich meine Tasche und schlendere aus dem Raum, als Elisabeth sich zu mir dreht und mich fragt, ob ich mit ihr gerne Pause machen möchte. Ich denke ich höre nicht recht. Jemand möchte mit mir, Paulina, gemeinsam essen. Ich sage, vielleicht etwas zu übertrieben „Ja! Gerne!“ Etwas überrascht von meinem Tonfall, aber mit trotzdem nettem Gesicht lächelt sie mich an. Sie könnte eine Freundin von mir werden! Das wäre doch schön. Denn hier fühle ich mich, als wäre ich jedermanns Feind. Im Pausenraum angekommen, setzen wir uns hin und öffnen unsere Jause. Voller Genuss beiße ich in mein Brot. Elisabeths Augen werden groß und sie antwortet: „Ich habe mir heute auch ein Brot eingepackt! Sind wir zufällig seelenverwandt?“ Wir beide beginnen lauthals zu lachen. „Das ist wirklich ein lustiger Zufall. Weißt du Elisabeth, ich fühle mich gerade echt wohl. Denn ich bin nicht allein.“ Sie lächelt mich an und ich lächele zurück.

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Glasperlen

Da stand sie plötzlich vor mir. Gläsern und glänzend. Sie stand direkt vor mir, wirklich! Doch sie war nicht sie selbst. Sie war… anders. Ihr Haar sah nicht mehr so dunkel aus. Nein, es war sogar fast schon weiß. Und ihre Haut hatte eine eigenartig glänzende Oberfläche. Ihr Gesicht war merkwürdig verschwommen. Ich hätte es gar nicht mehr erkannt, ihr schönes Gesicht, obwohl ich es unzählige Male zuvor angesehen hatte. Es wirkte so, als wäre sie überhaupt nicht da. Als wäre sie nur eine Illusion. Ja, es war, als würde ich das alles nur träumen. Ich sah sie an, versuchte Stellen an ihr zu finden, die so aussahen wie einst zuvor. Ich versuchte ihr Gesicht noch einmal zu erkennen. Kurz bemerkte ich die gläsernen Augen, bevor sie sich wieder wegdrehte. Ihre Augen. Ich werde das nie vergessen. Ihre Augen sahen aus, als wäre die Welt in ihnen entstanden. Nein, sie sahen aus, als würde das ganze Universum sich in ihnen spiegeln. Und als ich sie ansah, ihre Augen, fühlte es sich an, als würden alle Informationen der Welt in mich strömen. Als wüsste sie alles, was es zu wissen gab. Als wären ihre Augen ein Fenster in ihr tiefstes Inneres, zu all dem, was sie schon gesehen hatte. Ich wollte fragen was geschehen war, wieso sie nie zurückkam und weshalb sie mir nichts gesagt hatte. Ich wollte die Antworten wissen, zu all den unbeantworteten Fragen, die ich die ganzen Jahre hatte. Ich musste es wissen. Doch als ich ihr genauer in die Augen sah, war all das ganz plötzlich vergessen. Alles, was ich mir in diesem Moment wünschte, war dass sie dieses Mal bei mir bleiben würde. Dass sie mir nur noch einmal zu lächeln würde. Nur noch ein einziges Mal. Das war alles, was ich mir in diesem Moment wünschte.

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Der erste Tag des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts

Der heutige Morgen unterschied sich kaum von allen anderen: Wie immer stand ich genau um 7:30 Uhr auf, erledigte meine alltägliche Morgenroutine und verließ das Haus bereits um 8:00 Uhr. Obwohl es ein früher Wintermorgen war, war es hell wie am Tag, dank des Lichts unzähliger Laternen und Bildschirme an den Wänden endlos langer Plattenbauten, zwischen denen die Allee eingezwängt war, auf der mein Bus in einem dichten Strom anderer ebensolcher Busse fuhr. Ich erinnere mich noch gut, wie es vor zehn Jahren an diesem Ort ständig schreckliche Verkehrsstaus gab. Aber seitdem gibt es, denke ich, in allen modernen Städten kein einziges Privatauto mehr. Dank dessen bewegt sich der gesamte öffentliche Verkehr nun rund um die Uhr mit konstanter Geschwindigkeit und hält nur an, um Passagiere aussteigen zu lassen und neue aufzunehmen. Um 8:30 Uhr war ich bereits im Büro. Ich arbeite jetzt im fünften Jahr beim staatlichen Detektivbüro, wo ich meine eigene Abteilung leite. Im Moment ermitteln wir in einem Fall über einen Serienmörder, der bisher nicht aufgespürt werden konnte, trotz der vor etwa zehn Jahren eingeführten "Gottes Auge"-Technologie, mit der man jede Person in Echtzeit und an jedem Ort der Erde verfolgen kann. Ich verstehe ihr Funktionsprinzip immer noch nicht vollständig, aber soweit mir bekannt ist, verwendet sie Nanomaschinen, die jedem Menschen implantiert werden und von einer künstlichen Intelligenz gesteuert werden. Darüber hinaus steuern sie auch unsere Schlafzyklen, unser Wachlevel und unsere Stimmung, da sie die Produktion von Hormonen und Neurotransmittern in unserem Körper kontrollieren können. Heutzutage kann man ohne diese Implantate nicht einmal einen Personalausweis erhalten. In letzter Zeit wurde eine andere Art von Nanomaschinen getestet, die in der Lage sind, Gedanken und Erinnerungen eines Menschen zu lesen und in Zukunft sogar zu kontrollieren. Aber bisher sind sie noch nicht in den allgemeinen Gebrauch übergegangen, da die Stabilität ihrer Arbeit noch nicht vollständig gewährleistet werden kann. Und wie man sich vorstellen kann, war der von uns gesuchte Mörder genau einer dieser Testpersonen, bei dem diese Nanomaschinen versagt haben und die, zusätzlich zu ihrer schädlichen Wirkung auf seine Psyche, auch noch das Geolokationssignal blockieren. Während ich in Gedanken versunken dasaß, ging plötzlich ein Anruf von der Leitung ein. Mir wurde mitgeteilt, dass der Mörder von einer Kamera im 20. Viertel gesichtet worden sei und ich sofort aufbrechen müsse, um ihn aufzuspüren, bevor er entkommen könne. Hastig sprang ich vom Tisch auf, warf meine Jacke über und stürmte aus dem Büro. Für solche dringenden Fälle haben wir auf dem Dach des Gebäudes einen Landeplatz für ein Fluggerät, das in der Lage ist, große Entfernungen in Sekundenschnelle nahezu lautlos zurückzulegen. Vor Ort verfolgte ich über einen speziellen Geolokator eine Person mit einer verdächtigen psyhischen Zustand; sie befand sich in einem Laden ein paar Straßen weiter von mir entfernt. Nachdem ich sichergestellt hatte, dass er sich drinnen befand, rief ich eine Spezialeinheit zur Festnahme besonders gefährlicher Verbrecher, die innerhalb weniger Minuten eintraf. Die Einheit stürmte in den Laden und nahm den Mörder ohne große Anstrengung fest. Er schien sich nicht einmal zu wehren, als er abgeführt wurde; sein lebloser Blick war auf den Boden gerichtet und sein Gesicht wirkte erschöpft. Die anderen Menschen schenkten dem kaum Beachtung und warfen höchstens ein paar schräge Blicke. Offenbar war es für sie so alltäglich, dass ihre routine Aufgaben wichtiger zu sein schienen. Am Abend, auf dem Heimweg, sah ich aus dem Busfenster: Es war gleichermaßen hell von den bunten Lichtern, die Straßen wimmelten noch immer von Menschen, das Leben ging seinen gewohnten Gang, aber in meiner Seele schlich sich eine zunächst fast unbemerkte Zweifel ein, dass an all dem etwas falsch war…

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Die verschiedenen Zeitalter der Welt

Vor langer Zeit sah die Welt noch anders aus. Alles war grau und matt. Die Menschen führten ein tristes Leben. Keiner hatte Freude an seinem Leben, alles war farblos und öd. Ständig stritt man sich und führte Krieg. Keiner hatte Freude an seinem Leben und wünschte dem anderen das Schlechte. Alle litten unter Armut selbst die Herrscher waren arm. Doch dann eines Tages, geschah etwas Merkwürdiges und dieser Geschichte wird im Folgenden Text nach gegangen. Das Wunder passierte an einem gewöhnlichen Montagmorgen. Es regnete und alles sah düster aus, wie immer, doch dann plötzlich geschah es. Die grau verhangene Wolkendecke brach auf und ein einzelner heller Sonnenstrahl schien durchs Land. Die Menschen sahen verwundert in den Himmel. Den so einen hellen und kräftigen Sonnenstrahl hatten sie noch nie gesehen. Wenn hier die Sonne schien, strahlte auch diese nicht richtig. Doch damit war es noch nicht getan. Dem Sonnenstrahl folgte ein wunderschöner Regenbogen. Keiner konnte begreifen, worum es sich handelte, sie hatten nie etwas ansatzweise ähnlich Schönes gesehen. Die Menschen staunten all die schönen neuen Farben die sie noch nie gesehen hatten. Langsam durchbrachen immer mehr Sonnenstrahlen die graue Wolkendecke und der zuvor noch blasse Regenbogen wurde immer stärker bis schließlich kaum noch graue Wolken am Himmel waren und die ganze Welt voller Sonnenschein war, da verzog sich der Regenbogen. Doch an den Stellen, wo er besonders kräftig gewesen war, hatte er ein kräftiges Funkeln hinterlassen und beinahe durchsichtig schimmernde Orte geschaffen. Auf der ganzen Welt sah man nun dieses sonderbare neuartige Material. Es sah wunderschön aus, die Welt war grau geblieben, doch nun gab einen schimmernden Streifen, der sich durch die ganze Welt zog. Die Menschen waren verblüfft von diesem Anblick. Sie feierten ein Tagelanges Fest, um die Abwechslung in ihren grauen und düsteren Leben zu begrüßen. Von diesem Tag an schien die Sonne immer öfter und der durchsichtige Streifen wurde immer breitet und Gegenstände, die ebenfalls aus diesem neuartigen Material stammten, wurden zur neuen Währung. Sie nannten es Glas und mit diesem zog eine Zeit des Reichtums auf. Doch die Glückseligkeit der Menschen hielt nicht lange an. Schon bald wurden sie habgierig und stritten sich, wem mehr gläserne Fläche und mehr Glas gehörten. Sie wurden einander neidiger und konnten kaum noch miteinander reden. Die schöne Zeit war vorüber die Menschen waren wie zu Beginn nicht glücklich doch nun aus anderen Gründen. Es zog wieder eine Zeit der Armut und der Kriege auf. Nach einiger Zeit änderte sich auch dies wieder die gläsernen Flächen nahmen Überhand. Glas war kein seltenes Gut mehr, fast jeder hatte gläserne Becher, Tische, Sesseln und Häuser. Alles war aus Glas, dies war zwar schön anzusehen doch sahen die Menschen nicht das dieses gläserne Imperium nun ja zerbrechlich war. Eines Tages gab es einen großen Streit zwischen zwei Völkern, dieser artete in einen großen Krieg aus in diesem das gesamte Glas mit Leichtigkeit zerstört wurde. Schließlich war nichts mehr übrig, die ganze Welt lag in Scherben, überall war Blut da sich die Menschen an den Scherben ständig schnitten. Da erkannten sie das sie einen riesigen Fehler gemacht hatten. Es dauerte viele Jahre für die Scherben ihre scharfen Kanten zu verlieren und später dann die Menschen heilen zu lassen. So langsam vertrugen sich die Menschen wieder. Sie bauten ihre Welt neu auf, doch diesmal nicht aus Glas, sondern aus stabileren Materialien auch die Beziehungen der Menschen zueinander war besser als zuvor jeder hatte, nun die Gleichen Voraussetzungen um sein Leben so gut wie möglich zu leben.

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Gen Z vs. die Gesellschaft

Eigentlich ist es ja interessant, wie viele Jugendliche sich einsam, nicht gehört fühlen. Doch ist es wirklich so? Sind sie wirklich so schwach wie es sich viele denken? Eltern, Lehrer oder auch Fremde denken sie wissen, was in den Köpfen der Töchter, Söhne, Schüler:innen oder Nebenherlebenden vorgeht. Sie denken: „Ja, das kommt vom Einfluss des Internets.“, „Die verstehen nicht, worum es in der Welt geht.“ Und ich denke: Ja, vielleicht haben wir viel Einfluss vom Internet, vielleicht wissen wir nicht genau auf was es im Leben beziehungsweise auf der Welt überhaupt ankommt. Doch ist das so schlecht, wenn man sich viele verschiedene Meinungen anhört und sich daraus seine eigene bildet? Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen: Probleme mit der Familie, Depression, Stress, Leistungsdruck, etc., mit denen er anders umgeht, wie er sie zeigt, wie er über sie spricht. Durch solche Risse unserer Gesellschaft treten Wünsche, Bitten oder Verbesserungsideen auf. Und solche Vorschläge sollten nicht ungehört bleiben. Auch Personen der Vorgängergenerationen haben Probleme, nur gehen sie anders, ignoranter damit um. Früher war es nicht so, dass man einfach frei seine Meinung rausschreien konnte. Man fragte sich öfter: „Was denkt nur der Nachbar?“, „Was denkt nur die Lehrerin oder der Lehrer?“ Diese Generation hatte Angst schlecht dazustehen, schlecht in Erinnerung zu bleiben. Die jetzige Generation hat keine Angst die Probleme der Gesellschaft anzusprechen. Gen Z ist es wichtig, dass die Probleme ernst genommen werden egal, ob in der physischen oder psychischen Gesundheit, jedes Problem wird angesprochen. Mittlerweile sind Therapeuten: innen wichtig. Die Jugend geht hin. Sie lässt sich helfen. Jede Hilfe die angeboten wird, wird akzeptiert. Politik? Natürlich wird auch dieses Thema in den Fokus gerückt. In vielen Ländern gibt es Proteste. Gegen die Politik, die dort vorherrscht. Viele Menschen, oft junge Menschen, sind der Meinung wir haben keine Meinungsfreiheit mehr durch die Unterdrückung, die vom Parlament ausgeht. Sie zeigen ihren Nationalstolz und das ist auch gut so. Doch solche Proteste enden oft auch mit Gewalt, weil sie keinen anderen Ausweg finden können. Na klar, es gibt immer andere Lösungen aber in solchen Momenten denkt man nicht daran wie es anders zu lösen ist. Die Menschen sehen die Probleme, auf die früher nicht wirklich geachtet wurden und dies ist neu für viele der älteren Generationen. Dennoch ist es wichtig sein Leben zu leben, es zu genießen wie kein anderer. Jeder ist einzigartig. So zu leben wie die Gesellschaft es von dir verlangt ist nicht deine Priorität. Du bist deine Priorität.

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Galshäuser

Stell dir die Welt vor. Und um jedes unserer 195 atemberaubenden Ländern steht ein großes, lichtdurchlässiges und lebendiges Glashaus. Doch so schön es auch scheinen mag, diese Glashäuser sind äußerst zerbrechlich. Jede kleinste Provokation, Drohungen oder vielleicht sogar Steinschläge können Risse in den Wänden hinterlassen. Dies beschreibt unser Zusammenleben hier auf der Erde perfekt. Jeder einzelne Fehler oder Krieg trifft nicht nur die anderen, sondern auch das eigentümliche Glashaus und somit auch ihre Pflanzen. „Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen“, dieses bekannte Sprichwort zeigt perfekt das niemand unverwundbar ist. Viele Staaten vergessen oft dass sie im gleichen Konstrukt wohnen wie deren Gegner. Somit werden geworfene Steine früher oder später auch in deren eigenen Glashäusern undenkbaren Schaden anrichten. Krieg ist dafür das beste Beispiel, Staaten die denken durch Gewalt Stärke zu zeigen aber dabei vergessen wie viel Schaden sie dabei an ihrem eigenen Glashaus anrichten. Aber vor allem vergessen sie wie schwer sie es für die Pflanzen im Glashaus machen die nicht mehr sicher und ungestört weiterwachsen können, sondern im schlimmsten Fall müssen sie monatelang durch die Hölle gehen und mit geringer Kraft ums Leben kämpfen. Weil das leider noch nicht alles war muss bewusst werden das ein kaputtes Glashaus ohne Pflanzen sowieso nicht brauchbar ist. Wenn es keine Pflanzen gibt bedeutet das auch das keine Kultur, Tradition und Einzigartigkeit mehr besteht. Vielleicht ist das Glashaus jetzt größer aber ohne diese Eigenschaften bleibt nichts mehr, wie eine kalte Hülle die keinerlei Leben in sich verbirgt. Deshalb ist es umso wichtiger über jede einzelne, jedoch so kleine Bewegung, bewusst nachzudenken. Denn auch aus vielen kleinen übersehenen Steinschlägen wird auch mal ein großes Loch. Deshalb müssen wir uns in Zukunft mehr auf Kommunikation, Diplomatie und Rücksicht konzentrieren. Denn Stärke spiegelt sich nicht in Gewalt und Angriff wieder, sondern in der Fähigkeit das eigene Glashaus und das von anderen in Takt zu halten. Am Schluss möchte ich noch eine Frage stellen. Möchten wir in einer Welt voller Scherben leben oder in einem Glashaus das vor lauter Lebensfreude nur so strahlt? Und genau diese Entscheidung liegt bei uns. Nur wenn wir menschlich bleiben und überlegt handeln können wir und zukünftige Generationen in Frieden miteinander leben.

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Mit jedem Mal mehr

Draußen regnete es. Ich sah wie das wenig Licht, welches von den Straßenlaternen ausgestrahlt wurde, in den kleinen Wasserpfützen splitterte und mir in die Augen strahlte. Ich empfand an dem Tag absolute Belanglosigkeit. Ein gleicher Tag wie jeder andere. Dieselbe Routine, dieselben Gespräche, derselbe Stundenplan wie an jedem anderen Donnerstag auch. Als ich mein Klassenzimmer betrat wurde ich von vielen Eindrücken auf einmal getroffen. In meinen Ohren dröhnte es, das grelle Licht von der Decke blendete mich und alles hörte sich dumpf an und sah verschwommen aus. Total überfordert setzte ich mich auf meinen Platz. Mein Kopf pochte und gerade als ich mich etwas beruhigen konnte trat der erste Lehrer ein. Im Endeffekt war es egal, denn ich konnte ihm in keiner Weise zuhören. Lieber schaute ich aus dem offenen Fenster und sah zu, wie die Regentropfen, die auf das metallene Fensterbrett trafen, zersprangen, sich sammelten und danach hinuntertropften. Der Anblick war beruhigend, im Gegensatz zu dem Bild das ich in meinem Kopf dargelegt hatte. Der heutige Stundenplan: Deutsch, Geografie, Chemie, Englisch, Latein und Biologie. Es war schwül und heiß in der Klasse. So heiß das ich schwitzte. In den letzten 5 Jahre meines Lebens fühlte sich jeder Schultag gleich an. Der gleiche Stress, der gleiche Ablauf, das gleiche Gefühl in einer endlosen Schleife wie Sisyphus gefangen zu sein, nur, dass der Berg jeden Tag höher wurde. Es überforderte mich maßlos und so fragte ich den Lehrer, ob ich aufs Klo dürfe. Nicht weil ich musste, sondern weil es auf der Toilette im kühlen Keller doppelt so kühl war. Ich blieb dort für 10 Minuten bevor ich mich wieder entschied nach oben zu gehen. Es war finster und kein anderer Schüler war zu sehen, was eher selten der Fall war. Die zweite Stunde wurde nur noch schlimmer. Im Chemiesaal war es noch heißer, schwüler und draußen strömte der Regen herunter. Ich hörte nichts mehr, geplagt und übertönt von meinen eigenen Gedanken. Es war als würde meine Realität zersplittern und als nähme man mir nach und nach die Scherben. Alles fühlte sich abgestumpft an, und als hätte nichts von dem was man täte eine Konsequenz, da sich das nächste Jahr wieder genau gleich anfühlen würde. Ich war schon gefasst auf den Stress der bald auf mich zukommen würde durch die ganzen Tests und ähnliches. Ich blickte von meiner Mappe, in der ich sowieso nicht schrieb, auf, und sah um mich herum. Lauter lange, gelangweilter Gesichter. Warum tun wir uns alle dass hier an, fragte ich mich selber in Gedanken. Warum würden wir jedes Jahr das gleiche tun nur um nach der Matura einen anderen Tagesablauf zu bekommen der sich dann wieder für mehrere Jahre wiederholte. Dieses ganze Konstrukt kam mir etwas schäbig vor, und je mehr ich darüber nachdachte umso mehr glaubte ich mir selber. Ich stand auf und streckte mich. Der Lehrer fragte, was ich da mache und ich solle mich sofort wieder hinsetzen. Ich horchte nicht. Langsam begab ich mich zum hinteren Fenster des Raumes und öffnete es. Kalte Luft strömte herein und ich atmete erleichtert auf. In den anderen Klassen sah man den genau gleichen Anblick: lauter langer Gesichter ohne Ziel und mit leeren Augen. Keiner hinterfragte meine Aktion, da alle zu sehr in eigenen Gedanken versunken waren oder es bereits gewohnt waren, dass ich öfter die Natur bewunderte. Zumindest schien es für sie so. Ich stieg auf das Fensterbrett, lehnte mich nach vor und überließ meinen Körper der Gravitation. Der Fall kam mir wie eine Ewigkeit vor. Meine Welt war zersplittert wie Glas und obwohl alle Teile noch da gewesen wären, hätte ich diese nicht ohne die Hilfe eines anderen wieder zusammensetzen können. Nicht nur die Welt, sondern auch meine Wenigkeit war zerbrechlich wie Glas oder Porzellan. Mehrere Male versuchte ich alles wieder auf Ursprung zurückzusetzen, jedoch blieben nach jedem Mal als alles wieder zerbrach nur noch mehr Risse, die irgendwann zu viele zum Zusammenhalten waren.

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Nur nicht heute

Die Türen nach Frankreich öffnen sich und sie steigt auf den Bahnsteig des Bahnhofs . Mit schnellen Schritten und einem Lächeln im Gesicht geht Aurelia den Weg entlang zum Bahnhofausgang. Endlich ist sie in ihrem Traumland Frankreich angekommen und kann ihr Leben zu Hause für alle Mal vergessen.Schnell fragt sie einen alten Einheimischen, wie man am schnellsten nach La Rochelle kommt, da dort ihr früherer bester Freund wohnt. Seitdem sie 18 Jahre alt ist und um die Welt reisen will ,dachte sie ,dass Frankreich ein guter Start sein würde. Während der Fahrt mit einem Taxi sieht sie sich die schöne Gegend an. Ein hübscher kleiner Ort mit wenigen Bewohnern und einer sehr ruhigen Atmosphäre . Aurelia weiß jetzt schon, dass sie sich hier sehr wohlfühlen wird, so lange Emil in ihrer Nähe ist den sie nämlich schon jahrelang mag. Emil mit seinen schönen dunkelbraunen Locken und seinen bernsteinfarbenen Augen haben Aurelias Herz schneller schlagen lassen und diesen Sommer wird sie es ihm endlich sagen. Als sie angekommen war, half der charmante Franzose ihr mit dem Koffer und verabschiedete sich danach.Vor Emils Haustür fängt Aurelias Körper vor Aufregung an zu kribbeln. Sie drückte die Klingel und hört, wie sich schnelle Schritte der Tür nähern. Einen Augenblick später erblickt sie Emils strahlenden Augen und riecht sein teures Perfüm als er sie in eine feste Umarmung zieht .Nachdem sie sich etwas ausgetauscht haben gibt Emil ihr eine Tour durch das Haus und bleibt schließlich vor ihrem Schlafzimmer, wo sie für die nächsten Wochen wohnen darf, stehen.Emil erklärt, was er mit Aurelia in den nächsten Tagen unternehmen will und wünscht ihr danach eine Gute Nacht. In den nächsten Tagen besuchten sie gemeinsam viele bezaubernde Orte. Dieses Ereignis wird Aurelia niemals vergessen .Die Beiden sprachen viel über ihre Teenagerjahre und mussten herzlich darüber lachen.Es ist schön einer Person so nahe zu stehen, besonders wenn man sich nicht oft sieht und die Bindung trotzdem so stark ist. Eines Abend fragt Emil Aurelia ob sie mit ihm Abendessen gehen möchte, denn er muss ihr etwas erzählen. Es war ein süßes Restaurant am Hafen namens Iséo. Nachdem einer Zeit wird es am Tisch ganz still. Aurelia suchte nach Worten, wie sie ihm ihre starken Gefühle gestehen könnte. Doch Emil kommt ihr zuvor und beginnt zu erzählen, dass er ein Mädchen getroffen hat. Ihr Name ist Mirabell . Er erzählt welch wunderschöne blauen Augen sie hätte. Emil sagt,dass er denkt, dass sie die Richtige sei und er noch nie so glücklich war wie mit ihr Aurelia spürt, wie ihr Kopf auf einmal anfängt zu wirbeln und sie brachte kein einziges Wort heraus.Stattdessen zwingt sie sich zu einem Lächeln.Nach einem kurzem Schweigen erklärt Aurelia, dass sie sich für ihn freut, obwohl es sich gerade so anfühlt als würde ihre Welt in Scherben zersplittern.Nach diesem Gespräch verlief der restliche Abend nur mehr wie eine Art „Derealisation“. In der Nacht packt Aurelia ihre Sachen und zieht sich in die leeren Straßen zurück. Sie wollte so schnell wie möglich von Emil weg ,denn sie konnte nicht länger in die Augen schauen, die sie nur als „gute Freundin“ sehen. Aurelia mietet sich eine andere Wohnung ein paar Blöcke weiter, fiel ins Bett, doch ihre Gedanken überschlagen sich. Ein paar Tage ohne Sonnenlicht vergingen und sie entscheidet sich, das Beste daraus zu machen.Zuerst reist sie nach Arles, danach besucht sie ein Festival in Dannes und schließlich kam sie in Paris an ,die Stadt, die sie mit Emil besuchen wollte. Aurelia spürt einen Schmerz ,der sich anfühlt wie eine Scherbe, die tief in ihr Herzen sticht, doch ein leises Funkeln flüstert ihr zu, dass sie nun alleine weitermachen muss. Irgendwann wird auch für sie der richtige Moment für wahre Liebe kommen. Doch nur nicht heute...

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Verdammt

„Haben Sie mich gehört?“ „Es tut mir leid, Ich dachte meine Zeit wäre aus.“ „Wir können fortfahren, wenn Sie es wünschen. Sie haben am Anfang unseres Gesprächs gesagt, dass Sie Angst haben verdammt zu sein, was meinen Sie damit?“ „Ich habe Angst, dass ich nicht wissen werde, was als nächstes passiert.“ Was passiert, wenn ein Retter stirbt Jeder Mensch auf der Erde sucht nur dich Ich bin müde ich kann nicht mehr Ich kann euren Zorn nicht bändigen Was, wenn ich mir nicht vergeben kann Wenn die Welt zerbricht und ich bin nicht hier Ich nehme die ganze Schuld auf mich Mir wird meine Zeit verwehrt Es gibt keinen Gott ohne Gläubigen Am Boden lieg, nicht retten kann   Verdammt Gibt es nirgendwo noch Empathie? Drei Uhr nachts ich bin noch wach Die Maske verbirgt nicht wer du bist Ihr sagt mir geht’s besser, wenn ihr mich vergesst Ihr lasst mich zweifeln Doch ihr unterdrückt mich Habe ich am Ende nicht gesiegt? Und frag mich, wie ich helfen kann Der Mensch ist trotzdem ein Narzisst Aber warum fühlt sich diese Welt dann so leer an? Ich bin die Stimme Seid ihr jetzt glücklich?   Ich traf eine Entscheidung Wen kümmert das? Vielleicht ist es mein Ego, das mich glauben lässt Meine Reue verweilt unter meinem Stress Meine Zeit und Geduld laufen langsam aus Ich gab alles für euch Siehst du, ich bin ein Wrack Wir sind gebunden an Ketten Ich kann eure Welt nicht retten Für mich gibt’s keine Heilung Es gibt keine Vergebung Das meine Apathie mich nach der Zeit verlässt Meine Reue ist das, was mich leiden lässt Meine Seele und Blut laufen aus mir raus Doch hab alles versäumt Ich habe immer versagt Unsere Zeit läuft jetzt ab Bis ich meine verstanden hab  

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Welt aus Glas

Die heutige Welt ist doch einfach verrückt, Bei jedem tollen Outfit wird das Handy gezückt, Bearbeitet, und per Knopfdruck ins Internet geschickt. Von Vergleichen wird jeder nur noch erdrückt. Was ich meine, ist, wir leben in einer Welt aus Glas. Das Display aus Glas, im Internet Hass, wenn etwas nicht so schön ist, wie es passt. Beeinflussung und Abschauen in hohem Maß. Viele Leben spielen sich mittlerweile online ab, Beauty-Standards halten Menschen und Geschäfte auf Trab. Soziale Beziehungen machen schlapp, weil man nur Zeit für das Internet hat. Was ich meine, ist, wir leben in einer Welt aus Glas, die Augen gepinnt, das Display aus Glas. Wer geht noch raus, Blick im Himmel, Körper im Gras? Ohne Sonne wird man so schnell so blass. Doch auch dafür gibt es einen Trick. Die Märkte haben mit erfahrenem Geschick, wieder ein Produkt produziert, erfunden, kurz digitale Werbung, dann Millionen von Kunden. Was ich meine, ist, wir leben in einer Welt aus Glas. Man sieht nur Leute am Handy auf der Straße, Alle für sich in der eigenen Blase Schauend auf das Display aus Glas. Vielleicht sollte ich erklären was ich meine. Die heutige Gesellschaft ist großteils geprägt von Trends, Bildschirmzeit und Internet, Und wenige erkennen, wie es um uns steht. Probleme sind nicht nur in Gesundheit und Zeit, auch in der Denkweise und sozial, Natürlich sind Forschung und Psychologie sehr weit, Wir sind einfach zu manipulieren und leiten. Was ich meine, ist, wir leben in einer Welt aus Glas, kann schon sein, dass die mal zerbricht, Menschen sind das Problem, Natur das Gericht, in der heutigen Welt, einer Welt aus Glas. Vielleicht ist das alles ein bisschen übertrieben, ich bin nicht ganz real geblieben, und hab einfach gedacht, formuliert, geschrieben, über die Schwere der Situationen die unter uns liegen. Ich komme jetzt zum Ende meines Gedichts ohne lyrische Regeln, habe womöglich auch Blödsinn verfasst, aber die Message ist klar, glasklar, wie die Welt, in der wir leben. Eine zerbrechliche Welt, eine Welt aus Glas.

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Scherben bringen Glück

Es wirkt oft so stark, robust wie ein Stein. Aber ist es nicht immer, wie könnte es auch sein, ES sind ja auch nur Menschen. Manche sind blickdichter als die anderen, manche glasklar zu erkennen, und trotzdem sind wir alle aus gleichem Baustoff gebaut. Zerbrechlich wie Glas, wenn man ihnen zu Nahe kommt, man muss vorsichtig sein, damit es heil bleibt. Leider funktioniert es im echten Leben selten so, aber andererseits... Scherben bringen doch bekanntlich Glück. Wir werden nicht ohne Scherben auskommen. Also wenn auch nur ein Stück, e s wird zerbrechen. Man kann e s wieder reparieren. Es wird nicht mehr gleich a u s s e h e n wie am Anfang, aber es wird wieder funktionieren. Und manchmal werden wir nur diesen riesigen Haufen voll Scherben sehen und vergessen, dass Scherben Glück bringen.

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Der Spiegel der anderen

Sie stand vor dem Spiegel, die Brüste in der Hand, und zog an ihre Locken, als könnte sie damit die Welt geradebiegen. Doch die Locken blieben widerspenstig, kräuselten sich, lachten sie fast aus. Auf ihrem Handy lächelte ein Mädchen mit glattem, glänzenden Haar, so makellos, als hätte das Leben selbst es geglättet. Sie spürte den Stich der Sehnsucht. „Warum nicht ich?“ Ihre Finger tasteten nach dem Glätteisen. Einmal mehr. Immer wieder. So begann ihr tägliches Ritual: sich selbst in eine Fremde zu verwandeln. Auf Instagram scrollte sie durch unendliche Gesichter. Schlank, strahlend, stark – so präsentierten sich die anderen. Jeder Klick war wie ein Schlag gegen ihr eigenes Bild. Ihre braunen Augen, ihr lockiges Haar, ihre sanften Kurven – alles erschien ihr plötzlich ungenügend. Als hätte sie von Geburt an etwas verpasst. Sie schminkte sich, bis ihr Spiegelbild nicht mehr ihres war. Sie kaufte Kleidung, die eng anlag, glänzte, funkelte – doch nie zu ihr sprach. Sie lächelte, wie eine Maske. Und unter dieser Maske breitete sich Stille aus. Denn egal, was sie tat – es reichte nie. Jeder neue Versuch, schöner, größer, perfekter zu sein, ließ die Leere nur wachsen. Es war, als würde sie in ein Glas schlagen, das zurückwarf, was sie nie erreichen konnte. Um sie herum spiegelten sich alle gegenseitig. Dünne sehnten sich nach Muskeln, Kleine nach Größe, Glatte nach Locken und Lockenköpfe nach glattem Haar. Ein endloser Tanz der Unzufriedenheit. Jeder war das Spiegelbild eines anderen – und niemand mehr er selbst. Eines Abends, als der Bildschirm sie wieder in ein kaltes Licht tauchte, blieb sie an einem Bild hängen. Ein Lächeln, so perfekt, dass es unecht wirkte. Die Haut glatt, die Farben weichgezeichnet, der Himmel dahinter zu blau, um real zu sein. Und plötzlich sah sie nicht mehr die Schönheit – sie sah die Maske. Da war ein Riss im Glas. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob nicht die Bilder falsch waren – und nicht sie. Ob nicht alle die Spiegel trügerisch glänzten. Sie erinnerte sich an den Tag, als ein Mädchen aus ihrer Klasse ihre Locken „wunderschön“ genannt hatte. Und an das Gefühl, als sie einmal barfuß im Regen stand, frei, nass, lachend – ohne Make-up, ohne Kamera, ohne Augen der anderen. Sie legte das Glätteisen zur Seite. Zum erste Mal. Der Spiegel blieb, das Glas blieb – doch ihr Blick war ein anderer. Und sie spürte, dass die größte Schönheit vielleicht dort begann, wo man aufhörte, ein Spiegelbild zu sein.

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Glas als Baumaterial

Glas ist eines der weit verbreitetes Baumaterial auf der ganzen Welt. Sie hat viele einzigartigen Eigenschaften, wie zum Beispiel seine Transparenz und seine Festigkeit. Diese Eigenschaften macht Glas zu einem unverzichtbaren Werkstoff für die moderne Architektur und Alltagsgegenstände.  Die Geschichte von Gläser ist sehr alt, denn sie existierten schon seit der Antike. Bereits vor 5000 Jahren stellten die Ägypter die ersten Gläser her. Doch erst im Mittelalter wurde Glas relevant. In der Kirche wurden gefärbte Fenster verwendet aus Glas.  In der heutigen Zeit wird Glas hauptsächlich in hochindustrialisierten Prozesse hergestellt. Um Glas herstellen zu können braucht man einige wichtige Rohstoffe wie zum Beispiel Quarzsand und Kalk. Die Materialien werden unter sehr hohen Temperaturen, genauer gesagt 1500 Grad Celsius geschmolzen. Danach wird das geschmolzene Glas in eine Form gegeben und ausgekühlt. Am Ende entsteht das fertige Glas in der gewünschten Form. Glas wird in der heutigen Zeit nahezu in allen Bereichen des Bauens verwendet. Der offensichtlichste Einsatzbereich ist bei Fenstern, doch auch Fassaden, Dächer, Treppen, Böden und sogar tragende Bauteile können aus Glas hergestellt werden. Die Menschen konstruieren teilweise komplette Gebäude, die großteils nur aus Glas bestehen. Es gibt einige sehr berühmte Architekturen die hauptsächlich aus Glas bestehen wie zum Beispiel Burj Khalifa in Dubai, der Sydney Opera Haus in Australien und der Apple Park in der USA. Die Transparenz verleiht den Gebäuden einen ästhetischen und futuristischen Look, was sie zur einer sehr attraktiven Option macht für den Baumaterial Wahl. Es gibt eine Vielzahl von Glas Arten. Der berühmteste Glasart ist der Flachglas. Sie ist unkompliziert bei der Herstellung und wird hauptsächlich für Türen, Fenster und Fassaden eingesetzt. Doch auch spezielle Gläser wie der Isolierglas für Wärmeschutz oder Schallschutzglas finden ihre Verwendung in der heutigen Welt.  Schlussendlich kann man sagen, dass Glas ein sehr vielseitiges Baumaterial ist der in der heutigen Welt unverzichtbar ist. Besonders Flachglas ist fast überall vorhanden und ohne sie würden die heutigen atemberaubenden Architekturen ihre Seele verlieren. 

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Gläsernes Gefängnis

Wir leben in einer Welt aus Glas, eine Welt, in der Worte keinen Schatten werfen dürfen, in der jedes Gespräch, jede Nachricht, jedes Bild durchsichtiger ist als das Material, aus dem die Welt besteht. Die Europäische Union nennt es Sicherheit Doch was bedeutet Sicherheit, wenn ein jeder Gedanke, ein jedes Geheimnis schon vor dem Senden gesehen wird? Das Glas ist klar, aber auch kalt. Es schützt nicht, es zeigt. Wir leben in einem Haus ohne Vorhänge, mit Wänden, die unsichtbar und durchlässig sind. Und während man uns sagt, dass dies notwendig sei, um die Kinder zu schützen, merken wir kaum, wie wir alle schwach gemacht werden, zu Objekten aus Glas zerbrechlich, ausgestellt, verletzlich. Doch was geschieht, wenn ein Splitter fällt? Wenn Vertrauen in tausend Scherben bricht, und jeder Schnitt uns daran erinnert, dass wir nie wirklich sicher waren? Die Wärme des Privaten verblasst im grellen Licht der Kontrolle. Und so bleibt uns die Frage: Wer schützt uns eigentlich und vor wem?

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Herzen so sensibel wie Glas

„Jeden Tag sehe ich wie er zu mir hoch ins Fenster sieht, mir zu winkt und mich anlächelt.“ Denkt Lisa während Finn bei seinem täglichen Lauf vor ihrem Haus vorbeiläuft. Lisa ist ein Mädchen welches krank ist und nur selten nach draußen darf. Ihre Eltern geben ihr zu Hause Unterreicht, sie will jedoch eine Schule besuchen, Freunde finden und Spaß am Leben haben. Finn ist einer der wenigen Menschen mit denen sie Kontakt hat, auch er darf nur sehr selten zu ihr ins Haus. *Bei Finn „Sie lächelt immer zurück, trotz ihrer Verfassung, sie ist sehr stark, ich möchte ihr eine Freude bereiten.“ Prallt Finn vor sich hin. Den ganzen Tag überlegt der 17 jährige was Lisa glücklich machen könnte. Plötzlich kommt wie aus dem Nichts eine Erinnerung von einem ihrer früheren Gespräche, wo sie erwähnte, sie wollte schon immer mal mit Freunden Picknicken. Finn rennt auf den Weg nach Hause an Lisas Haus vorbei und ruft:“ Lisa, ich möchte dich auf ein Picknick einladen wenn du mal wieder raus darfst!“ Das Mädchen schaut aus dem Fenster mit einem breiten Lächeln und geröteten Wangen und antwortet:“ Ja, ich würde liebend gern mit dir Picknicken gehen, wann?“ „Wie wäre es mit morgen Abend“, schreit Finn voller Vorfreude. „Ja bis morgen, Finn“. *Beim Picknick „Das Brot ist echt total lecker, hast du es selbst gemacht?“ fragt Lisa interessiert. Finns Antwort daraufhin:“ Ja, freut mich das es dir schmeckt.“ Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht und noch vielen anderen Gesprächsthemen, geht der wunderschöne Abend der beiden langsam zu Ende und sie müssen sich verabschieden. „Es war ein perfekter Abend, vielen Dank Finn.“ „Gerne doch“ sagt er mit geröteten Wangen. Er nähert sich ihr, jeden Zentimeter wird Lisa roter. Er gibt ihr einen sanften Kuss auf die Wange, dreht sich um und sagt mit wackliger Stimme:“ Wir sehen uns dann morgen.“ Die Gedanken der beiden drehten sich diesen Abend nur noch um einander. Am nächsten morgen als der Jugendliche an Lisas Haus vorbei läuft, sieht er Lisas Eltern vor der Haustür mit Tränen in den Augen. Er fragt besorgt:“ Guten Morgen, ist alles in Ordnung, wo ist Lisa?“ Ihre Krankheit, sie musste sofort ins Krankenhaus und notbehandelt werden.“ stottert die Mutter. Finn, nicht klar ganz bei sich, rennt ohne zu zögern in Richtung Krankenhaus. Angekommen brüllt er wo Lisa sei. „Sie ist momentan in Behandlung, bitte warten sie bis sie ansprechbar ist.“ Stunden vergingen, keine einzige Sekunde dachte Finn daran, dass er den ganzen Schultag verpasst hatte. Plötzlich kommt ein Arzt aus dem Zimmer und gibt ihm die Erlaubnis mit ihr zu sprechen.   „Wie geht’s dir?“ „Es ging mal besser haha…“ „Bitte jag mir nie wieder so einen Schreck ein!“ „Ich kann dir leider nichts versprechen, nicht einmal ob wir eine Zukunft gemeinsam haben.“ „Aber wieso?“ „Bei dieser Krankheit ist nicht sicher ob ich sie noch loswerde oder naja… du weißt schon.“ „Denk nicht mal eine Sekunde daran Lisa.“ „Danke Finn, ich liebe di… Auf einmal hört Finn ein dauerhaftes Pips Geräusch, es füllt sich so an als würde Finns Herz stehen bleiben. Er bricht in Tränen aus und ruft um Hilfe, welche sofort da war, er schreit ohne Ende. Und als die Ärzte den Raum verließen mit der Bestätigung Lisas Tod und zu ihren Eltern gingen, saß Finn komplett nass vor lauter Tränen an ihrem Bett, flüstert ihr zu:“ Ich liebe dich unendlich…“ und verlässt das Zimmer, damit die bereits gerufene Familie sich ebenfalls verabschieden konnte, nach einem Kuss auf der Stirn. „Ich wusste ja das Liebe zerbrechlich ist, aber so zerbrechlich… das hätte ich nicht gedacht, fast wie Glas. Sie war meine Welt, meine zerbrechliche Welt.

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Durchsicht der Zeiten

In alten Zeiten, Stein und Wort,war vieles dunkel, blieb verborgen dort. Ein Flüstern reichte, und es verrann, was einer wusste, wusste kaum ein Mann. Die Gegenwart – ein klares Glas, durch das man sieht, was einst verborgen war. Kein Schritt, kein Blick bleibt unentdeckt, das Leben spiegelt sich, gläsern und direkt. Und Zukunft? – schimmert hell, doch fragend, durchsichtig, grenzenlos und tragend. Wir stehen nackt im Licht der Zeit, die Welt aus Glas – durchschaubar, weit.

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Blicke

Blicke einer verliebten Person, irren sich nie, durchdringen je und je wieder wie ein Speer. Überquert das Meer und trifft das despair. Du bist mein pookiebär. Du bist die eine die ich klär. Mit dir an der seite unzertrennlich, und doch so ehrlich.

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Die gläserne Welt des Kostjan

Die Werkstatt roch nach Terpentin und feuchtem Holz, als Kostjan die schweren Fenster öffnete. Wladiwostok lag im Nebel, eingehüllt wie in Milchglas. Sein Vater stand bereits an der Staffelei, der Pinsel in der Hand zitterte leicht, aber das Auge war noch scharf. Schweigend arbeiteten die beiden, Leinwände aufzuspannen, Farben zu mischen, wie sie es seit Jahren taten. An diesem Morgen lag auf dem Tisch ein Umschlag. Kein Absender, nur sein Name, „Kostja“, in vertrauter Handschrift. Er riss ihn auf, der Ring fiel heraus und rollte über den Boden. Kein Abschiedsgruß, kein „Es tut mir leid“. Nur das kalte Klirren auf dem Werkstattboden. Sein Vater wollte etwas sagen, doch er schwieg. Kostjan wusste, dass es vorbei war, noch bevor er die wenigen Zeilen zu Ende las. Das Gegenstück auf seinem linken Ringfinger wurde auf einmal schwerer. Drei Wochen später kam ein anderer Brief. Diesmal nicht von ihr, sondern vom Militär. Er wurde eingezogen. Keine Wahl, keine Diskussion. Das Land brauchte Männer, hieß es. Kostjan saß mit dem Papier in der Hand, während sein Vater daneben rauchte. Der Alte sagte nur: „Du gehst nicht, weil du willst. Du gehst, weil sie es so entschieden haben. Vergiss das nie.“ Zwei Tage später saß er in einem Zug, zwischen fremden Gesichtern, alle schweigend, alle mit denselben Augen – leer und müde, als hätte man ihnen das Leben schon vorher gestohlen. Der Krieg war so weltfremd. Granaten, Schüsse, Schlamm. Kostjan verstand kaum, wie er überhaupt dort hineingeraten war. Er war Maler, kein Soldat. Und doch hielt er ein Gewehr, und die Welt erwartete von ihm, dass er zielt und abdrückt. Dann kam der Tag, an dem alles zerbrach. Eine Granate, ein weißes Licht, ein Schrei. Als er wieder zu sich kam, war sein linker Arm weg, und mit ihm auch sein Ring. Der Schmerz war kaum auszuhalten, aber schlimmer war das Gefühl der Leere. Als hätte jemand einen Teil seiner Welt einfach gelöscht. Monate später schleppte er sich zurück nach Wladiwostok. Kein Held, kein Krieger – nur ein Mann mit einem Stumpf unter den Bandagen und Augen, die zu viel gesehen hatten. Das Atelier stand noch, doch es war nicht mehr dasselbe. Sein Vater war älter geworden in diesen Monaten, der Pinsel zitterte stärker. Kostjan versuchte, den seinen wieder in die Hand zu nehmen, doch der Griff war unsicher, die Linien brüchig. Er war Maler mit einer Hand – wie ein Musiker ohne Stimme. Die Leute auf den Straßen mieden seinen Blick. Einige sagten Worte wie „Pflicht“ und „Opfer“. Aber keiner sprach von den Nächten, in denen er schreiend erwachte, weil sein nicht mehr vorhandener Arm brannte. Niemand sprach von der Frau, die ihn mit einem Ring im Umschlag verlassen hatte. Niemand sprach davon, wie zerbrechlich alles war, wie schnell aus Glas Scherben wurden. Eines Abends saß er wieder im Atelier, allein. Der Ring lag auf dem Tisch. Stumpf, kalt. Er hob ihn hoch ins Neonlicht. Früher hatte er darin eine Zukunft gesehen – jetzt sah er nur noch einen Spiegel, der ihn auslachte. Und doch: Glas ist nicht nur fragil. Man kann Scherben zusammensetzen, auch wenn man sich die Hände daran aufschneidet. Vielleicht wird es nicht mehr perfekt, aber es bleibt. Kostjan legte den Ring in ein Glas mit Terpentin, neben die Pinsel. Dann nahm er einen davon in die rechte Hand, zitternd, unsicher, und zog eine Linie auf die Leinwand. Schief, krumm, unruhig – aber sie war da. Ein Anfang. Draußen im Nebel hörte er die Sirenen der Schiffe. Das Leben ging weiter. Die gläserne Welt war zerbrochen – aber zwischen den Splittern konnte man immer noch malen.

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Elfchen Gläsern

Gläsern Ist die Sichtbare, klare Hülle Allem offenen, niemand Verborgen Weltbildes

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Herz aus Glas

Durchsichtige Mauern, kein Winkel mehr frei, ein Blick durch die Scheiben – und alles dabei. Die Wahrheit zerbrechlich, der Spiegel so klar, die Welt aus Glas trägt, was verborgen einst war.

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Glasbruch

Wir leben in Glas, so klar und so rein, doch was glänzt wie Kristall, kann gefährlich sein. Die Welt ist durchsichtig, sie schaut in dein Herz, doch sie sieht nur das Lächeln – und übersieht den Schmerz. Wir posten Momente, die glänzen im Licht, doch das, was uns bricht, das zeigen wir nicht. Wir teilen die Freude, den schönen Schein, doch unsere Tränen… die sperren wir ein. Denn Glas ist so stark – und doch bricht es schnell, ein kleiner Riss reicht, und der Schlag hallt grell. Die Splitter sind scharf, sie schneiden so tief, und jeder erkennt, was man lieber verschrieb. Wir sind wie Figuren in einem Vitrinenschrank, sichtbar für alle – unsichtbar krank. Wir lächeln nach außen, doch innen zerreißt ein stiller Schrei, den niemand begreift. Und manchmal, da wünsch ich, das Glas geht kaputt, dass endlich ein Ende dem Schaufenster tut. Die Scherben sie fallen, sie klirren, sie schreien, und endlich darf man auch unsichtbar sein. Denn die gläserne Welt ist hell – doch nicht wahr. Sie glänzt wie ein Traum, doch bleibt nur Gefahr. Drum wünsch ich mir Mut – dass die Mauer zerfällt, für ein echtes Leben… in der echten Welt.

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Ich bin echt

Jeden Tag, wenn Luca aufsteht, ist sie mit ihrem eigenen Körper konfrontiert. Mit der kurvigen Hüfte, der kleinen Statur, den Haaren, die langsam wieder zu lang werden und vor allem der Brust, die nicht flach sein möchte. Wenn Luca sich seitlich vor den Spiegel stellt, ist immer eine Erhebung unter dem Shirt zu sehen. Ein Körper, der nicht passt, und doch der einzige, den Luca hat. Heute wie gestern versucht Luca in dieser Welt zu existieren, in der Menschen wie er angeblich nicht vorkommen. In der neuen Schule weiß niemand von seinem Geheimnis. Auf der Klassenlisten stand „Laura“, in ihrem Kopf Luca. Er präsentiert sich gerne maskulin, ohne Mann zu sein, an manchen Tagen trägt sie Make-up und fühlt sich schön, ohne Frau zu sein. Luca ist nicht binär. Aber niemand hört zu. In der Schule kennen ihn die Lehrer*innen genauso wenig wie seine Klassenkolleg*innen. Bei den Anwesenheitskontrollen drehen alle immer die Köpfe zu „Laura“ um. Laura dies, Laura das. Aber er traut sich nicht die Lehrpersonen zu korrigieren. Immerhin würden sie kein Verständnis für seine inoffizielle Namensänderung haben, wie für seine trans Mitschüler*innen. In der Reihe hinter ihr, hört Luca ein paar von ihnen tuscheln. Es geht unverkennbar um ihn. Die Leute reden. Warum musste seine Familie auch umziehen. Zuhause war alles besser. Seine Freunde wussten Bescheid und niemand flüsterte über ihn. Von hinten sagt jemand „Laura“. Es brennt wie eine frische Wunde. Tief wie durch eine Scherbe. Er weiß nicht anders zu reagieren, als zu den Toiletten zu rennen. Dort wartet jedoch schon das nächste Hindernis auf sie. Welches war das richtige Klo? Wo würde Luca sich wohl fühlen und auf welches würde die Gesellschaft „Laura“ schicken? Er stürmt einfach in eines der beiden, ohne weiter darüber nachzudenken. Es bereitet ihm schon Kopfschmerzen. Erschöpft stützt sie sich am Waschbeckenrand auf und sieht ihrem Spiegelbild entgegen. Ein Gesicht voller Makel. Eine zu kleine Stupsnase, zu herzförmige Lippen und zu weiche Wangen. Das Einzige, was sie daran gernhat, sind die vereinzelten Sommersprossen, die man bei genauerem Hinsehen erkennt. Nur, dass ihn niemand so genau betrachtet. Für Luca zerspringt förmlich eine Welt, eine Welt, in der er sein kann, wer er will. Luca kann nicht länger ihr Spiegelbild betrachten und rutscht weinend an der verfliesten Wand herunter. Warum kann sie nicht einfach normal sein? Die flüsternden Mitmenschen beweisen es, genauso wie alles was für männlich und weiblich zugeschnitten ist. Später zog der Tag vorbei wie dunkle Wolken. Alles war dumpf und Luca konnte auch die Gesichter der Leute nicht mehr ausmachen. Als er zu Hause ankommt, die Schuhe abstrampelt und zum ersten Mal seit Stunden in einer sicheren Umgebung ist, lässt er sich Gesicht voraus in sein ungemachtes Bett fallen. Es fühlt sich so vertraut an. Wie in der alten Heimat. Eine einzelne Träne rinnt Lucas Gesicht herab. Keine Ahnung, ob es Trauer oder Hoffnung ist. Aber Luca fühlt sich richtig, fühlt sich lebendig. Luca ist echt, und irgendwann werden es die anderen auch sehen können! Mit diesem beruhigenden Gedanken schließt sie müde ihre Augen und schläft ein, bis ein neuer Tag anbricht.

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Mission Zugtyp

Kapitel 1: Der Stalker Platz Scheiß Tag. Ich kanns kaum erwarten mich endlich im Zug auf meinen Lieblingsplatz niederzulassen. Dritter Abteil, in Fahrtrichtung rechts der zweite Platz von hinten (am Fenster). „Ahh“ – ich lasse mich auf meinen Platz plumpsen und gramurdel in meiner Tasche nach den wohlersehnten Kopfhörern, um mich abzukapseln als… der FESCHESTE HAWI ALLER ZEITEN an mir vorbei stolziert. WAS?! Mein Kopf verrenkt sich um 195 Grad um seinem Anblick zu folgen. Dann setzt er sich auf den schräg gegenüberliegenden Platz, (Jaa!), am Fenster (Neein!). Natürlich genau so, dass ich ihn nicht weiter anstarren kann. Mist! Unauffällig elegant wechsle ich also auf den Gangplatz, doch ich kann trotzdem keinen Blick ergattern. Mist! Scheiß Morgen. Dann muss sich auch noch so ein Trampeltier mit Gepäck für eine 13-füßige Familie an mir vorbeiquetschen und stupst mich an. Kruzifix! Ich schau dem Trottl nach, und No. Way. In der Haltestellen-Anzeige reflektiert sein Gesicht. DER FESCHE ZUGHAWI. Hinter dem ganzen Zeug erkenne ich noch einen Ohrring hervorblitzen. (Sexy.) Am nächsten Tag opfere ich meinen Lieblingsplatz und setze mich in den vordersten Abteil, um zu sehen, wo der mysteriöse Schönling wohl einsteigt. Das Blut schießt mir in die Ohren als ich ihn bei der sechsten Station einsteigen sehe. AHH!! (Sorry Fangirl-Moment). Am Tag darauf ist meine Mission seinen Sitzplatz ausfindig zu machen. Aha. Dritter Abteil, in Fahrtrichtung links, der dritte Platz von hinten. Gute Wahl. Dreimal kannst du raten, wo ich am darauffolgenden Tag gesessen bin: Genau, am Stalker-Platz (der Platz neben seinem). Als seine Station angesagt wird, werden meine Hände schon ganz furchtbar eklig nass. Egal, ich bleib cool. Ich bin cool. Total unauffällig und cool lehne ich mich an die Fensterscheibe, als ich abrupt seine Gestalt in ihr reflektieren sehe. OH MEIN GOTT! Da sitzt er. Nur eine Gangbreite entfernt. (Was hat er schon wieder für Krempel dabei?) Zum ersten Mal kann ich ihn genau mustern. Er sieht aus wie eine zur Perfektion geformte Keramik. Unbeschreiblich. Ich merke, dass ich gerade gar nicht unauffällig cool glotze, also wähle ich eine elegantere Methode: Ich bewundere seine Spiegelung in der Scheibe. (Genial.) Nein! Er hat gekuckt! (Bilde ich mir das ein?) Schon wieder! “Ich werde ihn ansprechen”, beschließe ich in der Schule. Doch sobald dieser Entschluss gefallen war, taucht er nicht mehr im Zug auf. Jeden Morgen eine Aufregung des Wahnsinns und dann - nichts. Kein Zugtyp. Jeden blöden Morgen tüftle ich an einem neuen Plan für die ganze Ansprechaktion. (Es ist erstaunlich schwer jemandem im Zug anzusprechen, ohne super creepy rüberzukommen.) Einen ganzen Monat lang sitz ich jetzt schon wie ein wartendes quengeliges Kind am Stalker-Platz. Ich halt das einfach nicht mehr aus. Doch dann, 34 Zugfahrten später, Himmel-Maria-Mutter-Gottes! Endlich! Sein ganzes Glumpert verrät ihn fünf Plätze vor mir. Mir reichts! Ich muss ihn heute ansprechen, scheiß auf den Plan! Am Hauptbahnhof angelangt sprinte ich aus dem Zug, positioniere mich (mega lässig und natürlich) am Bahnsteig, und warte… Kapitel 2: *Bing* Mein Display leuchtet auf: „Eine Neue Nachricht von Zugtyp: Hii, darf ich mich morgen im Zug neben dich setzen?“

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Normalität

Snapchat, Instagram, TikTok, Facebook, Twitch, … zusammengefasst Soziale Medien, heutzutage kaum denkbar, ohne diese zu überleben. Gibt es überhaupt noch Menschen ohne Handy? Ich denke nicht. Im Bus, in der Schule, ja sogar währenddem Gehen starren alle auf ihr Smartphone.  Doch das ist zur Normalität geworden, jeder hat ein Handy, jeder hat soziale Medien und jeder ist bereits auf diese Technologie angewiesen. Die sozialen Medien sind längst nicht mehr nur ein Mittel zur Unterhaltung, sondern bestimmen unseren Alltag. Man vergleicht sich ständig mit anderen, teilt Fotos, Videos oder Momente und vergisst dabei oft, wie viel man eigentlich von sich preisgibt. Jeder Klick, jedes Like, jede Suche hinterlässt Spuren… Spuren, die nicht einfach verschwinden. Viele sind der Meinung, dass Soziale Medien nur Vorteile haben - man bleibt in Kontakt mit Freunden, wird über Neuigkeiten informiert und kann sich jederzeit unterhalten lassen. Gleichzeitig geben wir aber ein Stück unserer Privatsphäre auf, doch ich glaube darüber denken nicht so viele nach. Persönliche Daten, Vorlieben und Gewohnheiten werden gespeichert, ausgewertet und genutzt, oft ohne, dass wir es überhaupt merken. Ich will es gar nicht abstreiten, natürlich benutze ich diese Apps auch, doch der Gedanke daran, dass dieses rechteckige Ding so viele Informationen über mich hat, ist gruselig, findet ihr nicht? Manchmal fühlt es sich an, als würden wir durchsichtig werden. Unsere Hobbys, unsere Interessen, sogar unsere Stimmung – alles lässt sich aus unseren Spuren im Netz herauslesen. Und genau das ist zur Normalität geworden. Wir teilen Dinge, ohne wirklich nachzudenken, weil es einfach dazugehört. Das Verrückte ist, dass wir uns an all das so gewöhnt haben, dass es kaum noch auffällt. Am Ende bleibt die Frage - Wollen wir wirklich so „gläsern“ sein? Vielleicht ist es uns egal, vielleicht merken wir die Konsequenzen auch nie. Doch eigentlich sollten wir darüber nachdenken, wie viel wir von uns preisgeben wollen und ob wir das Ganze überhaupt noch unter Kontrolle haben in dieser gläsernen Welt.

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Spiegel der Wahrheit

Die Maske.  Es ist der Raum zwischen dir und der Außenwelt. Die Oberfläche: Perfekt und glänzend, aber im Inneren zerbrochen. Es ist eine Welt, die du erschaffen hast – die Welt, die alle sehen wollen. Es ist sehr ironisch – wir leben in einer Welt, die sagt: Sei echt – sei du selbst. Aber auf der anderen Seite nur ein makelloses Ich sehen will. Deine Unsicherheit hat sie erschaffen – die Sorge, was andere zu deinem wahren Gesicht sagen würden – dem mit seinen Spuren und Geschichten. Dem Gesicht, das auch deine Ängste kennt. Es ist nicht so, dass du sie nicht abnehmen möchtest …ja, manchmal wünschst du dir, diese Last von den Schultern zu legen. Aber die Wahrheit ist – du bist unsicher, wem du dein wahres Gesicht anvertrauen kannst. Die Menschen, denen du vertraust – verstehen dich oft nicht ganz. Und die Menschen, von denen du denkst, dass sie dich vielleicht verstehen könnten – wirken nicht immer vertrauenswürdig. Und dann gibt es noch jene, die sich schlicht nicht dafür interessieren. Du würdest die Maske gerne abnehmen – vor jemandem, der eine Kombination aus allen drei Eigenschaften hat: Jemand, dem es wichtig ist, wie du dich wirklich fühlst. Jemand, dem du vertrauen kannst und der dich nicht verurteilt. Jemand, der dich versteht und dich nicht mit Sätzen abspeist wie: „Du willst doch nur Aufmerksamkeit“ oder „Komm schon, jeder ist mal traurig…“ Aber diese Person hast du bisher nicht gefunden. Also bis dahin: abends, bevor du ins Bett gehst – nimmst du sie ab – und schaust in den Spiegel. Ein seltener Anblick deines wahren Gesichts – das, welches bisher nur du und Gott sehen – bis jetzt.

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Transparenz

Glas Klar und Doch so zerbrechlich Spiegelt unserer ganze Wahrheit Welt

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UNENSCHLOSSENHEIT

Durchsichtig  Zerbrechlich, sichtbar Camara, offen, Spiegel Wahrheit, Geheimnisse, hell, kalt Welt

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Was Murmeln so murmeln

Wenn Glaskugeln von der Sorte „Murmeln“ die Kugelbahn hinunterkugeln, dann mag man im Tohuwabohu meist überhaupt nicht erahnen was für ganze Dramen, das mit sich bringt. Denn wichtig ist zu wissen, dass diese bunten Wichte ganz und gar nicht bodenständig sind. Wie auch? Ihre wesentliche Aufgabe ist ja zu Ende, wenn sie sich erstmal am Boden ausgepurzelt haben. Eitel wie sie sind, murmeln sie gern. Vor allem aber beginnt das große Wispern, wenn eine neue waghalsige Konstruktion sich zum Testen bereitstellt.  So wurde auch nun ordentlich getuschelt, als die Murmeln eine Bahn mit nur zwei Kugelbahnklötzen in luftiger Höhe ohne Aussicht auf ein sanftes Zu-Boden-Kommen anlächelt. Kein Wunder, dass sich dafür selten Freiwillige selber schicken. Wie immer wird schlussendlich die von Macken wie Sommersprossen übersähte Kugel ausgewählt. Ihre Unfälle –ungezählt. Dass sie DIE Lieblingsmurmel ist, kommt ihr so schnell nicht in den Sinn. Nur sie hat statt blau ein grünes Glasband in ihrem sonst durchsichtigen kugelrunden Körper. Welches Gemurmel sie sich von den gewöhnlichen Murmeln schon anhören musste, was für außergewöhnlich gemeine Wörter. Aber Zeit, sich darüber zu Zergrübeln bleibt ihr nicht lang. Schon fängt das Wagnis in bedenklicher Höhe an. Hoffentlich wird ihr nicht allzu bang. Mit Angst vor ihrem Untergang rollt der Kullerball rasant hinab. Da man auf der nicht allzu langen Bahn schon bald das Ende erlangt, passiert auch dies nun mit der Murmelkugel. Peng- donnert sie nun schließlich in den Boden hinein. Eine Schramme mehr hat sie nun. Linksoben, aber da kann man jetzt wohl nicht mehr viel tun. Der Doktor empfiehlt sich auszuruhen. Für die blauen Murmeln gibt es jetzt jedenfalls wieder ordentlich was zu murmeln. Glasklar was das nun heißt  - Kaffeeklatsch bis zum Geht-nicht-mehr.  Was man also auch machen mag, nett sein ist wohl nicht ihr Habitat.

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Wenn ich dich sehe…

Wenn ich dich sehe, siehst du aus wie ein jeder anderer. Deine Fassade glänzt, spiegelt das Licht und zeigt eine makellose Oberfläche. Die meisten bleiben dort stehen, wo sie nur den Schein der äußeren Gestalt erkennen. Sie schauen auf dich, ohne wirklich in dich zu sehen. Nur wer den Mut hat näher zu treten, kann durch die Fassade hindurchsehen. Die Gefühle, die Emotionen die Wünsche, alles ist versteckt hinter der Glasfassade. So oft habe ich mich vor dir geöffnet, meine tiefsten Gedanken preisgegeben, dir mein Herz und meine Seele ausgeschüttet. Jedes Mal, wenn ich einen Schritt auf dich zu mache, machst du einen Weg. Wenn ich denke ich brauche dich nicht, mich von dir entferne, dann läufst du mir hinterher. Der Abstand zwischen uns bleibt gleich- wir kommen uns nie näher. Ich konnte nie in dich sehen, hab nie verstanden. Du bist physisch so nah, aber emotional so weit weg. Du gibst mir das Gefühl, dass ich dich gar nicht wirklich kenne. Von deiner Vergangenheit habe ich nie was erfahren. Ich weiß nicht, wer du warst und wer du jetzt bist. Oft denke ich mir du weißt selbst nicht, wer du bist und wer du sein willst. Manchmal denke ich, dass du einfach garnicht denkst. Du gehst deinen Gefühlen so gut wie möglich aus dem Weg. Du versuchst jede Art von Emotion zu unterdrücken. Vielleicht hast du Angst das du verletzt wirst? Deine einzigen Reaktionen sind dein Zorn und deine Wut. Manchmal lachst du sogar, aber dann nicht mit mir, sondern über mich. Ich sehe in mein Herz und weiß, dass du dir immer alles von mir nehmen wirst bis auch mein Glas zerbricht. 

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Dancing with the stars

„Die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch sie stirbt.“ Mitten in der Nacht wachte ich auf, wie ferngesteuert hatte sich dieser Gedanke in meinem Kopf eingenistet. Mein Herz stolperte, war schwer und schlug so schnell, dass es mir fast aus der Brust sprang. Verloren blickte ich zur Decke, setzte mich aufrecht hin und starrte in leere, tote Augen. Meine leeren, toten Augen. Mein Kopf sagte mir, ich sollte mich wieder schlafen legen, doch auf meinen Kopf habe ich schon lange nicht mehr gehört, denn er sagte nur, was Andere wollen. Mein Herz sagte mir, was ich will. Nun lag ich da, eingesperrt in einem Gefängnis, in meinen weißen, schweren Bettlaken. Doch leider hielten auch sie mich nicht auf. Als ich dann leise meine Decke zur Seite schob, verbreitete sich eine seltsame, aber dennoch beruhigende Gänsehaut auf meinem Körper aus. Ruhig stand ich auf und wie von allein schwebte ich, als sei ich ein Geist, der genau seinen Weg zu seinem Schloss wusste, zum Schreibtisch. Jeder Schritt wurde schwerer und es fühlte sich so an, als wäre ich mit unsichtbaren Ketten, die sich an meinen Brustkorb eng klammerten und sich tief in meine Rippen schnitten, gefesselt. Jeder Atemzug wurde zu einem Kampf. Jedes Einatmen schmeckte nach kaltem Eisen. Und jedes Ausatmen nach Rost und Staub. Ich schnappte mir blitzschnell Papier und Stift, als würden sie, wenn ich zu langsam wäre, von mir wegrennen und probieren, mich aufzuhalten, meine Gefühle niederzuschreiben. Verzweifelt versuchte ich, meine zerwühlten Gedanken auf den Zettel zu bringen. Mein Atmen? Schwer. Mein Herz? Viel zu schwer, um überhaupt atmen zu können. Tränen erkundeten ihren Pfad an meinen erhitzten Wangen hinunter, bis sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten und es sich auf dem Schreibtisch gemütlich gemacht hatten. Traurig lächelnd legte ich den Stift beiseite und befestigte zitternd den durchnässten Zettel an die Schranktür meines Freundes. „Kennst du den Ort zwischen Schlafen und Wachen? Der Ort, wo deine Träume noch bei dir sind? Dort werde ich dich auf ewig lieben. Dort werde ich auf dich warten.“ Durch das Fenster betrachtete ich den klaren Nachthimmel. Er sprach zu mir: „Komm her, Engel. Komm zur mir.“ Ich fühlte mich wie in einer winzigen Glasbox – so zerbrechlich und durchschaubar. Doch keiner konnte hinter meiner Fassade schauen, die ich jeden Tag, Ziegel für Ziegel, mit eigener Kraft, aufbaute. Mich so zu studieren, um zu wissen, dass ich eigentlich innerlich zerbrach, wurde jeden Tag schwerer und irgendwann unmöglich. Wie ich mein Herz, welches so schwer wie Blei ist, mit mir schleppte, wurde unerträglich. Jeden verdammten Tag. Jede verdammte Stunde. Jede verdammte Minute und jede verdammte Sekunde. Ich habe es satt. Leiden zu ertragen. Schmerzen zu verbergen. Und mit Tränen zu lachen…nur um andere zu zeigen, dass es mir „gut“ geht, um sie glücklich zu machen. Als ein kühler Nachtwind mir die Hand reichte, blickte ich zu den funkelnden Sternen, welche mir einladend entgegenstrahlten. Heute waren sie frei, nur für mich. Und ich konnte mich für einen Moment frei fühlen, obwohl alles so unglaublich schwer war. Diese Abschiedsworte befreiten mich. Denn auf einmal wirkte alles so fremd, und jedoch alles so vertraut. Meine Brust fühlte sich anders an – nicht mehr schwach, nicht mehr müde, obwohl ich heute nicht viel Schlaf hatte, sondern stark, lebendig, als hätte jemand einen Funken Feuer für mich gelegt. Ich war bereit. Bereit, dieses Leben hinter mir zu lassen. Für einen kurzen Moment war die Welt still, nur mein Herz erzählte mir eine Geschichte, dass ich bereit war. Ich war bereit, zu gehen.

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Das Buch der Zeiten

Als ich noch ein Baby war, sind meine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Seitdem lebe ich bei meiner Großmutter.  Ich sah auf den Wecker es war kurz vor 3 Uhr in der Nacht und ich konnte wieder einmal nicht einschlafen. Ich entschied mich auf den Dachboden zu gehen, ich wollte immer schon einmal nachts zum Dachboden gehen. Also war das die perfekte Gelegenheit, ich stand auf schlich mich am Zimmer von meiner Oma vorbei und ging die Treppen nach oben. Ich öffnete leise die Tür es war stockdunkel, kalt und ehrlich gesagt fand ich es auch etwas gruselig. Trotzdem entschied ich mich weiterzugehen. Ich durchsuchte Kisten und fand ein Buch. Es sah nicht wie ein normales Buch aus, also nahm ich es mit in mein Zimmer und fing an es zu lesen. Das Buch war schwarz und fühlte sich seltsam an – fast lebendig. Ich schlug die erste Seite des Buches auf, in glitzernder Schrift stand groß der Name meiner Mutter: Alia. Im inneren des Buches stand: „Für Julia“ Damit du uns nie vergisst. – Deine Mama. Mir stockte der Atem. Es war das Tagebuch meiner Mutter. Seite für Seite blätterte ich durch Erinnerungen, Gedanken, Zeichnungen. Und dann, mitten auf einer Seite, nur zwei Wörter: Gläserne Welt. Als ich den Satz gerade fertiggelesen hatte, begann das Buch zu leuchten. Ich konnte nicht mehr reagieren und wurde in das Buch hineingezogen. Als ich wieder zu mir kam, war ich an einem unbekannten Ort. Ich stand in der Mitte auf einer Lichtung. Ganz hinten auf der anderen Seite, sah ich zwei Jugendliche. Sie lachten und redeten miteinander. Der Junge hatte blonde Haare und war relativ groß. Das Mädchen hatte braune locken und blaue Augen. Genau wie ich, als ich genauer hinsah, erkannte ich das es meine Eltern waren. Wie war das möglich? Verwirrt versteckte ich mich hinter einem Baum. Ich verstand Garnichts mehr, träumte ich das gerade? Ich habe nie an Zeitreisen geglaubt – und doch war ich gerade inmitten einer. In einer Art Paralleldimension, es fühlte sich wie eine zweite Welt an. Ich beobachtete meine Eltern, lauschte deren Gespräche zu und lernte sie kennen. Meine Eltern sahen mich nicht ich war für sie unsichtbar, somit konnte ich sie ohne Probleme verfolgen. Es vergingen ein paar Tage, meine Eltern waren gerade arbeiten und mir war langweilig. Ich hatte keine Ahnung wie ich wieder zurück in meine Welt kommen konnte. Mir gefiel es hier sehr es war schön meine Eltern zu sehen und ihre Stimmen zu hören. Ich vermisste aber auch meine Großmutter sie machte sich sicherlich schon sorgen um mich. Ich ging dort zurück, wo ich meine Eltern zum ersten Mal gesehen hatte. Hinter dem Baum, wo ich mich vor einigen Tagen versteckt hatte, saß ein alter Mann. Er winkte zu mir rüber, ich war verwundert konnte er mich etwa sehen?! Ich ging langsam auf ihn zu. Hallo Julia sagte er und lächelte freundlich. Gerade als ich antworten wollte, erklärte er alles. Es stellte sich heraus, dass, das hier die Gläserne Welt ist. Hier können Menschen ihre liebsten kennen lernen die sie schon früh verloren hatten. Jedes Mal, wenn ich mich nach ihnen sehnte und sie sehen wollte, könnte ich zurück in diese Welt kommen. Und wenn ich wieder zurück möchte, musste ich nur zu dem alten Mann. Als ich wieder zurück in meiner Welt war und wieder auf meinem Bett in meinem Zimmer lag war es immer noch kurz vor 3 Uhr in der Nacht. Müde und glücklich legte ich mich ins Bett und schlief sofort ein. Mein Wecker klingelte, Zeit für die Schule hörte ich meine Oma rufen. Was für ein schöner Traum er fühlt sich so echt an. Als ich aufstand, lag unter meinem Bett ein Buch und es kam mir sehr bekannt vor.

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Der Albtraum ist nicht vorbei, denn er fängt erst an

Wie jeden Abend begutachtet Aria die Schneekugel auf dem Nachttisch, während ihre Mama versucht, sie in den Schlaf zu singen. Doch in dieser angebrochenen Nacht gehen dem achtjährigen Mädchen viele Gedanken durch den Kopf. „Mama, ich wundere mich wie die Figuren in dieser Schneekugel wohl leben.“ Die Frau mittleren Alters schmunzelt sanft und nimmt die aus Glas gefertigte Kugel in Augenschein. Aufgrund von den Nachrichten über Kriege und den Neuerscheinungen, die die Menschheit manipulieren könnten, lebt Aria in Angst und dieses Gefühl spürt ihre Mutter klar und deutlich. Sie merkt sofort, dass Arias Fantasien aus diesem Grund stammen. Ohne lange zu zögern, taucht die Mutter in diese kleine Welt ein. Es dauert keine fünf Minuten und Arias Augen fallen zu, doch sie schläft nicht einfach ein. Wie in einem Schneesturm wird das Mädchen hin und her gewirbelt, bis sie plötzlich auf hartem Boden landet. Ein stöhnender Laut entweicht ihr. „Wo bin ich hier?“, wundert sich das gedankenverlorene Kind. Als sie wieder zu sich gekommen ist, registriert sie die Umgebung und realisiert, wo sie sich befindet. Tatsächlich, Aria verweilt in der Schneekugel, in der „gläsernen Welt“ wie sie es immer nennt. In dieser gläsernen Welt ist man in Sicherheit. Dort kennt man keine Angst vor dem Morgen. Albträume von Bomben und Robotern, die sich in der ganzen Stadt breitmachen, kennen hier keine Relevanz. Nach einer Weile rappelt sich ihr verkrampfter Körper auf und ist ganz verrückt danach, die Umgebung in dieser Parallelwelt zu erkunden. Noch etwas wackelig auf den Beinen stapft Aria durch den tiefen Schnee, und hört Gelächter aus der Nähe. Lächelnd folgt sie dem Geräusch und findet andere Kinder in ihrem Alter vor. Alle lachen und sehen glücklich aus. Es scheint, als hätten diese Kinder keine Angst vor der Zukunft, aber dann fällt Aria ein, dass sie ja auch die Einzige ist und in der Schule dafür ausgelacht wird und täglich, als Angsthase beschimpft wird. Doch das, was heutzutage passiert, wirkt nicht harmlos und löst eine Enge in ihrer Brust aus. „Hallo, wer bist du?“ Aria wird aus ihren Gedanken gerissen und sieht ein Mädchen ihres Alters vor sich stehen. Aria steht wie versteinert und versucht einen geraden Satz aus ihrer Kehle herauszupressen, doch das freundliche Mädchen schneidet ihr das Wort ab. „Ich bin Lucy. Bist du neu hier?“ Aria antwortet mit leiser Stimme: „Ja, kann man so sagen.“ Lucy scheint wie die Sonne und nimmt Aria an der Hand, als würden sie sich schon ewig kennen. Nach nur wenigen Minuten taut Aria auf und die Gegend ist ihr vertraut. Sie fühlt sich geborgen, doch sie versteht noch immer nicht, wie das hier möglich ist. Wie ist sie hierhergekommen? Aria denkt ständig an ihr echtes Zuhause und ihre panikhafte Furcht zurück. Die Furcht, die sie im Moment nicht übermahnt. Hier in dieser Welt kann ihr nichts passieren. Fröhlich schlendern die Kinder durch das Dörflein und auch andere Passanten treiben sich herum. Abrupt verstummt Arias Lachen. Da vorne wird es dunkel und ein eisiger Wind weht ihr entgegen. Aria bleibt wie angewurzelt stehen, bis ihre neue Freundin sie in die Gegenwart zurückholt. Es vergeht keine Stunde und wieder erblickt das Mädchen eine dunkle Stelle in einer Ecke. Mutig beschließt sie diese Finsternis genauer zu entschlüsseln. Wo kommt das bloß her? Alles ist so hell und fröhlich hier, doch immer wieder tauchen Dunkelheiten auf. Still und leise bewegt sich Aria weg von ihren neuen Freunden, die es scheinbar nicht merken, dass etwas nicht stimmt. Trotz diesem mulmigen Gefühl wagt sie es immer näher zu dieser Ecke zu gehen, bis sie sich plötzlich selbst in ihrem Bett vorfindet. Voller Furcht und in den Armen ihrer Mutter. Wie von selbst greift ihre Hand in das beängstigende Bild vor ihr, doch dann zuckt Aria zusammen. Sie traut ihren Augen nicht. Der größte Albtraum wird nun zur  

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Das Echo in Zimmer 002

Ich öffne meine Augen. Es ist finster. Ich sehe schwarz. Dunkelschwarz. Ich versuche langsam, meine Augen zu öffnen und versuche mich an das Dunkelschwarze zu gewöhnen. Doch ich kann noch immer nicht erkennen, wo ich mich in diesem schwarzen befinde. Es scheint mir wie ein leerer Raum, eher wie ein kleines, leeres Schlafzimmer. An der rechten Ecke könnte sich ein kleines, viereckiges Objekt befinden. Einen Tisch würde es gut treffen, oder einen Schrank. Es ist schwer etwas zu Erkennen wenn es doch so dunkel ist. Als ich mich langsam weiterdrehe bemerke ich, dass sich im Raum noch mehr befindet. Ich versuche zu entschlüsseln, was es ist, doch es gelingt mir nicht. Also nehme ich meinen Mut zusammen und beschließe mich aufzusetzen. Doch auch jetzt bin ich mir noch immer nicht im Klaren, was sich vor mir befindet. Also steh ich auf. Auf Zehenspitzen schleiche ich durch den noch immer unbekannten Raum und bemerke, wie kalt es ist. Als ich am Ende des Raumes angekommen bin, bemerke ich eine Tür aus Stahl. Sie ist so kalt wie ein Eisblock. Als ich den Türhenkel berühre, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Er ist kalt, eiskalt. Vorsichtig drücke ich den kalten Henkel runter und öffne die Tür. Sie ist schwer und nur mit beiden Händen schaffe ich es, sie zu öffnen. Meine Hände eiskalt. Meine Füße eiskalt. Ich werfe einen Blick aus der Tür und sehe das auf meiner Tür ,,002“steht. Was das bedeutet, weis ich nicht. Schwarz, dunkel und kalt. Mehr sehe ich nicht. Doch etwas kann ich leicht erkennen: einen langen Tunnel oder Weg mit vielen verschiedenen Türen. Kurz zögere ich, doch dann beschließe ich, den Weg auf mich zu nehmen. Langsam und vorsichtig. Es ist alles gleich. Jede Tür sieht gleich aus. Ich versuche die Tür am Ende des Ganges zu öffnen, doch sie ist versperrt. Also versuche ich es bei der nächsten. Versperrt. Die nächste, versperrt. Alle verschlossen und eiskalt. Als hätte sie niemand seit Jahren mehr berührt. Mir ist kälter als davor. Viel kälter. Ich beschließe, mich wieder auf den Weg zurück in den leeren Raum zu machen und um mich aufzuwärmen. ,,002“stand an der kalten Stahltür. Also suche ich nach der ,,002“. Ich sehe sie vor mir und plötzlich sehe ich durch den Spalt an der Tür ein helles Licht leuchten. Ein Licht was zuvor noch nicht da war. Ich bin mir sicher, dass es davor noch nicht da war, es war ja dunkel. Also öffne ich die Tür ganz. Und dann sehe ich mich. Auf dem Bett. Schlafend. Umgeben von einem gelben hellen leuchten. Und dann wird mir klar, ich bin tot. Gefangen für immer.

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Gläsern (2)

Wie Glas, so still, so klar. Trägt jeder Mensch, komplett unsichtbar. Ein falsches Wort, ein rauer Ton, und Risse laufen schon davon. Doch wo ein Splitter bleibt auch Glanz, im Bruch entsteht die Toleranz. Und ehe man es versteht, ein Mensch daran zu Grunde geht.

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Gläsernes Bewusstsein

Wunderschön und doch so durchsichtig. Stark und doch so zerbrechlich. Viel eingesteckt, lange nicht mehr ausgeteilt. Zerstört von uns, aber wer ist dieses `uns`? Das Wort Mensch beschreibt es (ganz) gut. Vor etwa vier Millionen Jahren traten in Afrika die ersten Vormenschen auf, aus denen sich der Homo Sapiens, im Laufe der Evolution, entwickelte. Ich möchte nun nicht auf die evolutionäre Geschichte des Menschen eingehen, dies lässt sich anhand eines Schulbuches für Biologie perfekt analysieren und interpretieren. In mancher Hinsicht ist jedoch die Evolution des Denkens des Homo Sapiens viel interessanter und in diesem Text von Bedeutung. Ich werde auf eine detaillierte Beschreibung der Evolution des Denkens verzichten und auch nicht die Denkweise verschiedener und vergangener Generationen beschreiben oder analysieren, sondern darauf aufmerksam machen, in welche Richtung sich unser Denken und unsere Weise zu denken verändert hat. Die Denkweise des Menschen ist ständig im Wandel, beeinflusst durch soziale oder psychologische Faktoren. Sie begegnen uns in unserem Privatleben oder brechen während einer Nachrichtensendung über uns herein. Die Geschehnisse, die auf unserer Welt passieren hören nicht auf – sie geschehen Tag für Tag. Kriege, Attentate, Amokläufe. Tragische Vorkommnisse, die unsere mentale Gesundheit massiv angreifen und schädigen. Und genau das ist der Punkt: die ständige Reizüberflutung, das Übermaß an Informationen, die Geschwindigkeit, mit der alles geschieht– all das hat unser Denken verändert. Wir denken schneller, oberflächlicher, oft reaktiver statt reflektierter. Wir treffen Entscheidungen auf Basis von Schlagzeilen in Gratiszeitungen, statt uns mit den Hintergründen der Ereignisse auseinanderzusetzen. Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer, unser Bedürfnis nach sofortiger Befriedigung größer. Dies hat weitreichende Folgen – nicht nur auf individueller, sondern auch auf kollektiver Ebene. Denn unsere Gedanken formen unsere künftigen Handlungen. Und die kollektiven Gedanken formen unsere Welt. Zurück zur Anfangsfrage: Wer ist „uns“? Bereits beantwortet mit „Mensch“, doch es ist der Mensch als Gattung. Aber auch jeder Einzelne von uns, jeden Tag, in jedem Gedanken, jedem Wort, jeder Entscheidung. Wenn wir sagen, „wir zerstören“, „wir vergessen“, „wir verdrängen“, dann sind es keine abstrakten Schuldigen – es sind unsere kleinen Beiträge, die das große Ganze ergeben. Und so sind wir wieder bei dem, was „wunderschön und doch so durchsichtig“ ist. Es ist unsere Menschlichkeit selbst. Unsere Fähigkeit zu fühlen, zu denken, zu verstehen, zu lieben. Aber auch unsere Neigung zur Ignoranz, zur Gleichgültigkeit, zur Selbstzerstörung. Die Frage, die bleibt: In welche Richtung wollen wir uns weiterentwickeln? Welche Denkweise fördern wir? Bei uns selbst? Bei unseren Kindern? In unserer Gesellschaft? Denn so wie der Homo Sapiens vor 300.000 Jahren aus der Savanne trat, so treten wir heute in ein neues Zeitalter. In das Zeitalter des Bewusstseins. Und vielleicht ist genau das unsere nächste Stufe der Evolution.

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Glastanz

Neben der dunklen Gasse hinter dem Schulgebäude steht ein kleiner Porzellan- und Glasladen. Viele junge Schüler besuchen den Laden oft nur wegen einer Sache. Im hinteren Eck des Ladens steht ein großes Holzregal. Das Regal ist mit vielen alten Kunstwerken gefüllt. Die meisten wurden an den Ladenbesitzer günstig verkauft oder auf einem Flohmarkt erworben. Das Kunstwerk im dritten Regal, wird von den Schulkindern ganz besonders betrachtet. Es sind 4 gläserne Figuren derselben Ballerina. Es zeigt ihre Tanzschritte in 4 Bewegungen. Die Figuren sind nebeneinander aufgereit und komplett aus Glas gefertigt.  Jeden Tag nach Schulschluss schein das Licht perfekt in den Laden und auf das Regal, sodass die 4 Ballerinen förmlich aufleuchten. Egal ob Schüler oder Passanten, jeder der an dem Laden vorbei ging konnte nicht anders als hinzusehen. Das Dorf hatte eine unausgesprochene Regel, dass keiner das Kustwerk kaufen würde, damit jeder es jederzeit betrachten könnte. Der Fakt, dass sich keiner um die Ballerinen streitet, macht jeden der den Laden kennt glücklich, jedoch ist das genau der Fakt, der die Figuren jede Nacht in den Wahnsinn treibt. Jede Nacht, nachdem der Besitzer des Ladens die Schaufenster schließt und nachhause geht, entspannen sie ihren gläsernen Köper von ihren Tanzposen. Seit 5 Jahren stehen die Vier im Regal und warten nur darauf, dass sie gekauft werden. Für Jahre haben sie sich in der Nacht polliert und darauf geachtet, dass sie kein einziges Staubkorn auf sich sitzen haben. Sie schauen sich in dem Laden voller Gläser und Vasen die jeden Tag gekauft und neu geliefert werden um. Alle sind ausstauschbar, weswegen sie nicht verstehen können aus welchem Grund ein Kunstwerk wie sie nicht gekauft wird. Sie konnten sich nur fragen, warum sie nur betrachtet wurden. Doch vor einer Woche lief ein Kind gegen das Regal, nichts fiel hinunter, aber die vierte Ballerina kippte um, wodurch ein Teil ihres Armes abbrach. Die Vierte war die Schlusspose und die Prächtigste von allen. Daraufhin trennte der Besitzer die Preise der vier Figuren. Die, die zuvor zusammen einen Preis hatten wurden als vier Produkte angesehen und bekamen getrennte Preise. Der Wert der kaputten Figur war um 20 Cent billiger als der der anderen. Also dauerte es nicht lange bis die drei wertvolleren Ballerinen beschlossen, dass sie nur noch nicht gekauft worden waren, weil die Gesamtpose nicht perfekt war. In einer Nacht als die Vier wieder zum Leben erwachten und sich frei bewegten, ging es los. Die 3 vollständigen Glasballerinen behaupteten, dass die kaputte Schlusspose schuld an ihrem Verharren im Regal war. Sie stritten für Stunden. Die Anfangspose beschloss, sie solle die neue Schlusspose werden, doch egal wie sehr sich sich verbog, sie konnte trotz ihres beweglichen Zustandes sich nicht In die Schlusspose zwingen. Die Dritte, die immer hinter dem Rücken der Schlussfigur stand, behauptete daraufhin, dass es nur so sei, weil die beschädigte Figur immer noch existierte. Dieser eine Satz ließ die Schlusspose zurücktreten, als die anderen nähertraten. Die zweite Figur stürzte sich auf die Vierte Ballerina. Ein Kampf brach zwischen den Teilen des Kunstwerks aus, der damit endete, dass die bereits beschädigte Glasballerina das Regal hinunterfiel und in hundert Stücke zerbrach. Die übrigen 3 begaben sich in ihre originalen Posen, da sie die Schlusspose immer noch nicht imitieren konnten. Der Ladenbesitzer fegte die zerbrochene Figur am nächsten Morgen auf und warf sie weg. Nun betrachte die übrigen gebliebenen Glasballerinen keiner mehr ohne den Endtanzschritt. Sie stehen immer noch in dem Laden. Das ehemals wunderschöne Kunstwerk, dass selbst noch mit der beschädigten Figur betrachtet worden war, wir nun von niemandem mehr angeschaut. Die drei verstauben in dem Regal, ihre Gesichter voller Hass und Reue.

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Im Bann der Zauberscheibe

Liebes Tagebuch, heute erzähle ich dir mein allergrößtes Geheimnis, die Geschichte mit der Zauberscheibe. Du musst wissen, dass ich eine magische Zauberscheibe besitze, welche sich gut versteckt in meinem Zimmer befindet. Allerdings musst du wissen, dass ich keine Ahnung hatte, dass sie magische Kräfte besitzt, naja, zumindest bis zu dem Tag, der mein Leben für immer komplett veränderte. Aber erstmal alles von vorne. Nach der Schule kehrte ich in mein Zimmer zurück und plötzlich bemerkte ich, dass anstelle der sonst harten Oberfläche plötzlich eine weiche, sich in Wellen bewegende und leuchtende Oberfläche zu sehen war. Ich war geschockt und wusste gar nicht wie mir geschah. Wie aus dem Nichts, zog mich ein Tunnel fort, es kam ganz plötzlich. Ich sah nichts, alles um mich herum war dunkel und ich wurde herumgewirbelt, als ich plötzlich mit einem Ruck auf einer weichen Wiese landete. Ich hatte keine Ahnung wo ich war oder was passiert war, allerdings war mir sofort bewusst, dass etwas ganz und gar nicht stimmen konnte. ,,Hallo, wer bist du denn?“, fragte mich plötzlich eine Katze, die vorbeispazierte. Ich war wie in Trance, völlig steif und so verwirrt, dass ich gar nicht wusste, was ich der Katze antworten sollte. Als sie dann jedoch wieder mit mir sprach war mir bewusst, dass es die Realität war und ich mir die ganze Situation nicht einbildete. Völlig benommen hörte ich mich selbst fragen, ,,Hey, ich bin Mila. Wer bist du? Wieso verstehe ich dich? Wo bin ich?“ ,,Du bist im Wunderland und hier wird dir dein größter Wunsch erfüllt.“ Fröhlich schnurrend schlenderte die Katze in Richtung Wald davon. Endlich schaute ich mich um und realisierte erst dann, dass ich mich in Mitte einer großen, hellen Lichtung befand, umgeben von vielen Pflanzen. Auf einmal kam ein anderes Mädchen auf mich zu und ich war überglücklich, dass es hier auch Menschen gab und nicht nur sprechende Tiere. Sie stellte sich mir als Malina vor und erzählte mir, dass sie vor zwei Jahren das erste Mal ins Wunderland gekommen war. Lange Zeit unterhielten wir uns einfach nur, bis sie mich aufforderte, mit ihr ins Schloss mitzukommen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und machte mich mit Malina auf den Weg. Endlich dort angekommen staunte ich nicht schlecht, ein riesengroßes Schloss mit endlos vielen kleinen Türmchen, rosaroter Farbe und goldenen Verzierungen zu sehen. Einige Zeit lang passierte nichts Spannendes, doch dann kam Malina plötzlich völlig aufgelöst zu mir. Es stellte sich heraus, dass sich ein kleiner Fuchs verletzt hatte und niemand so recht wusste, was ihm fehlte. Jeder Mensch der sich im Wunderland befindet, erhält eine besondere Gabe. Malinas Gabe war es unter Wasser atmen zu können und meine, Tiersprache zu verstehen. Schnell machten wir uns auf den Weg, um dem Jungen zu helfen. Schockiert stellten wir fest, dass das Tier nicht mehr richtig laufen konnte. ,,Soeben berichtete er mir, dass er gestolpert sei und ihm seitdem seine Pfote wehtut.“ Malina hatte vorsichtshalber schon einen großen Verbandskasten mitgebracht. Behutsam nahm ich die weiche Pfote in meine Hand und verteilte eine Heilsalbe, danach wickelte ich den weißen Verband herum. Eine paar Minuten später ging es dem kleinen Tier schon deutlich besser und es konnte vorsichtig davongehen. Dem kleinen Fuchs helfen zu können, war ziemlich aufregend. Endlich zurück im Schloss berührte ich vorsichtig meine Zauberscheibe, die plötzlich wieder weich wurde. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus, auf einmal wurde mein ganzer Körper eingesaugt und es war ganz wie beim ersten Mal. Alles war schwarz und ich wurde herumgewirbelt, als ich plötzlich in meinem weichen Bett landete. Nun ja, das ist die Geschichte von meinem ersten Ausflug ins Wunderland, von da an war es mir möglich jederzeit durch meine magische Zauberscheibe dorthin zu gelangen. Allerdings wird dies für immer mein Geheimnis bleiben, welches ich nur mit meinen Freunden aus dem Wunderland teile.

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Nah am Abgrund

Das Glas, in dem sich unsere Welt befindet, wirkt fest und klar. Doch schon ein einziger Riss reicht und es beginnt zu splittern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir in einem Scherbenhaufen leben. Eisbären, die auf schmelzendem Eis treiben, Vögel, die keine Zugrouten mehr finden, oder Schildkröten, die im Plastikmeer ertrinken. Sie alle sind die feinen Sprünge im Glas, und sie werden von uns Menschen verursacht. Wir zerstören mit unserer Nachsicht und unserem Egoismus nicht nur den Lebensraum der Tiere, sondern auch unseren eigenen. Vergebens suchen Rehe auf trockenem Boden zwischen kranken Bäumen nach Nahrung und unter der Erde ist ein Wurm, der den Boden lockern will, doch selbst er spürt, dass das Glas zu zerbrechen droht. Die Tiere sind die ersten die den Zusammenbruch wahrnehmen, während wir Menschen unsere Fehler meist erst erkennen, wenn wir schon zu nah am Abgrund stehen. Der Kern des Problems: Ignoranz. Wir spazieren durch die Welt und merken nicht, was für einen enormen Schaden wir hinterlassen. Zudem sind uns die Auswirkungen unserer Handlungen gleichgültig. Egal, wenn Tiere aussterben. Egal, wenn Krieg und Streit die Welt zerreißen. Doch was haben wir davon? Kein Leben mehr auf der Erde. Nur Dunkelheit, Kälte, Trockenheit und Leere. Die Erde braucht uns nicht um sie zu retten. Im Gegenteil. Während unser Planet besser ohne uns zurechtkommen würde, könnten wir ohne ihn nicht leben. Doch wollen wir weiterhin tatenlos zusehen, wie alles zerbricht, oder wollen wir endlich handeln? Die Antwort liegt in unserer Hand. Heute, nicht morgen. Sobald wir begreifen, dass unser Handeln die Zukunft bestimmt, können wir den nächsten Generationen ein schönes Leben schenken. Uns bleibt jedoch nicht unendlich Zeit. Trotzdem gibt es noch Hoffnung. Jeder einzelne Mensch hat die Macht etwas zu bewirken. Wer sich für die Umwelt einsetzt, gehört vielleicht zu den Wenigen, aber diese Wenigen sind entscheidend. Schon das Pflanzen eines Baumes oder das Vermeiden von Plastik kann Berge versetzen. Während große Worte bedeutungslos sind, bringen uns kleine Taten voran. Unsere Welt ist keine endlose Ressource, die wir ausbeuten dürfen. Sie ist ein zerbrechliches System, und mit jedem Ruck, wird ein Stück aus ihr rausgerissen. Wir müssen uns bewusst werden, dass wir nur diese eine Welt haben. Keinen Ersatzplaneten. Alles, was wir zerstören, nehmen wir auch uns selbst. Alles, was wir bewahren, schenken wir den Kindern der Zukunft. Und genau das ist unsere Aufgabe- nicht mehr und nicht weniger.

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Sorgen der Zukunft?

Unsere Welt ist kurz vorm Zerbrechen. Unsere Welt ist wie ein Glas, dass wir Menschen mit jedem Tag weiter zerstören. Es ist der 17.10.3050 und egal wie viel die Menschheit es jetzt noch versucht die wenige funktionierenden Teile unserer Erde zu retten, es ist längst zu spät! Mein Name ist Elisabeth und ich erzähle euch von meinem Leben in einer Gläsernen Welt.  Seit vielen Jahren schrumpft die Population massiv, da nur wenige möchten, dass ihre Kinder in solch einer Welt aufwachsen müssen. Die wenigen Kinder müssen in einer Welt leben, welche seit langer Zeit über das wenige das noch übrig ist, im Krieg liegt. Einige wenige können sich noch ein relativ „normales“ Leben leisten, während die meisten hungern und ohne ein Schutzhaus der extremen Hitze und den verharrenden Naturkatastrophen ausgesetzt sind. Ich zum Beispiel habe den Luxus und lebe mit 978 Leuten in einem der wenigen Schutzhäusern in Österreich. Ich bekomme täglich eine warme Mahlzeit und habe Bildungsmöglichkeiten, die es mir in der Zukunft vielleicht ermöglichen einen Job zu finden, um weiterhin in einem der Schutzhäusern zu leben. Wenn man hier nicht nützlich ist, fliegt man raus. Der Staat sagt: „Wer seinen Mitmenschen nicht in irgendeiner Weise helfen kann, verdient es nicht den Schutz von ihnen auszunutzen!“ Ich und meine Freunde sollten gute Chancen haben, da es immer weniger Leute gibt, die überhaupt arbeiten können, da sie nicht zu alt sind. Doch selbst wenn die Population immer weiter schrumpft, gibt es nicht einmal ansatzweise genug Essen für die Menschen der Erde. Nahezu jede Nahrung muss innen oder in einem Labor produziert werden, da die Pflanzen der Natur nicht trotzen können. Die Böden sind zu trocken oder überschwemmt, es gibt ungeheure Stürme und Hurricanes, die alles lockere mit sich reißen, Wetterbedingungen, die von Frost zu Hitzewellen schwanken und es nahezu unmöglich machen für Pflanzen zu wachsen, von großflächigen Bränden bis hinzu weniger Landfläche, da der Meeresspiegel immer weiter steigt, Erdbeben und leider noch immer so vieles mehr. Für die reichen Leute, die in Schutzhäusern leben, reicht es meistens aus, doch für die Leute, die kein Labor im Haus haben, oder überhaupt kein Dach über dem Kopf, schaut es so viel schlimmer aus. Deren Leben ist geprägt von Hungersnöten und von Krankheiten ohne jegliche medizinische Unterstützung. Es ist ein Kampf ums Überleben, den nicht viele für längere Zeit schaffen. Auch wenn ich bis jetzt den Focus auf das Leben der Menschen in unserer Welt hatte, muss man auch die Tiere und das Wildleben in Betracht ziehen. Und wer es sich noch nicht gedacht hat: „Es ist eine Katastrophe!“ Nahezu jedes Wildleben ist ausgerottet. Bis auf den Menschen, streift kaum noch ein größeres Lebewesen auf dieser kaputten Erde herum. Und das ist auch verständlich! Wenn wir Menschen da draußen ohne jegliche Hilfsmittel auskommen müssten, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Menschen „ausgerottet“ sind. Doch manchmal frage ich mich. Wie wäre es ohne sie? Könnte die Welt sich noch erholen? Ist es vielleicht möglich, dass diese Welt nach Jahrtausenden wieder glänzt? Ist es möglich das sie nicht zerbricht? Das sind alles Fragen, die mir immer wieder durch den Kopf schwirren, die ich aber nie beantworten muss. Schließlich sind das alles nur Gedanken über die Zukunft, in der ich ja sowieso nicht mehr leben werde. Doch selbst dieser Gedanke fühlt sich nicht richtig an. Was haben beispielsweise die Leute aus den 2000 Jahren gedacht? War ihnen die Zukunft genauso egal wie es uns jetzt scheint? Jeden Tag und immer weiter, schauen wir nur das es uns bestmöglich geht, anstatt auch an unsere Kinder zu denken, und wie sie einmal leben werden. Damals muss man doch noch die Chance gehabt haben, oder? Haben sie es versucht? Scheiterte es an Wissen? Ich denke ich werde es wohl nie erfahren und einfach hoffen, dass diese Gläserne Welt noch etwas länger steht bevor sie zerbricht und alle Antworten in der Natur liegen.

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Scherbenhaufen (1)

Unsere gläserne Welt. Nele blickt auf ihr Blatt und versucht über dieses Thema zu schreiben. Ihr fallen viele Gründe ein, warum die heutige Welt zerstört ist. Jedoch gelingt es ihr nicht aus diesen Wörtern sinnvolle Sätze zu bilden. Sie kann sich in der Klasse kaum konzentrieren und das liegt nicht nur an der stickigen Luft, sondern auch weil ihr Leben gerade komplett eine Katastrophe ist. Nele stresst die Schule und das schon nach den ersten Wochen. Ständig wird sie von ihrem Handy abgelenkt und kann sich überhaupt nicht konzentrieren. Sie ist sich dies bewusst und versucht es auch zu ändern, aber sie weiß das es nicht einfach ist. Auch zu Hause ist es nicht gerade einfach. Ihre Eltern streiten schon seit Jahren. Sie kann es kaum erwarten, wenn sich die beiden trennen da sie es mit ihnen nicht mehr aushält. Nele ist davon überzeugt das getrennte Wege für ihre Mama sowie für ihren Papa das Beste wäre. Ende des Sommers machte ihr Freund Schluss, was Nele das Herz brach. Jeden Tag sieht sie ihn in der Schule und ihr Herz bricht ihn noch kleinere Stückchen als schon zuvor. Das Schlimmste ist, wie glücklich er auch ohne Nele ist. Ihre beste Freundin Bella war seit Tag eins für sie da und unterstützt sie bei allem, egal um was es geht. Nach dem langen Schultag ging Nele mit Bella eine Runde laufen. Dabei vergas sie all ihre Probleme und Sorgen. Als sie wieder zuhause war, hörte sie schreiende wütende Stimmen. Sie ignorierte ihre Eltern, ging in ihr Zimmer und hörte Musik. Sie musste an die heutige Deutsch Stunde denken, da ihr Aufsatz immer noch nicht fertig war. Sie wusste immer noch nicht, wie sie diesen anfangen sollte. „Zerstörte, zerbrochene Welt“ flüsterte sie vor sich hin. Der nächste Tag schien für Nele komplett surreal. Koffer waren gepackt und standen im Eingang. Ihre Mama lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dein Papa und ich konnten uns einigen und sind zum Entschluss gekommen, dass es besser für uns wäre getrennte Wege zu gehen“ Ich lächelte und nickte ihr zu. Auch in der Schule gelang es mir endlich den Text zu verfassen. Alles war perfekt. Im nächsten Moment ging ein Alarm los. Schüsse fielen. Das letzte, an das ich mich erinnere war, wie ich Bellas Hand nahm und anfing zu laufen. Meine Mama umarmte mich mit Tränen. Das grelle Licht im Krankenhaus blendete direkt in mein Auge. Was ist passiert? „Mama wo ist Bella geht es ihr gut? Mama wo ist sie? Papa?“ Keine Reaktion. Mein Herz blieb stehen. Meine Augen fingen an sich mit Tränen zu füllen. Ich konnte gar nicht mehr klar denken. Ist meine beste Freundin wirklich tot? Meine Bella, die alles für mich getan hätte. Diejenige die mich in den schlimmsten Situationen zum Lachen brach. Die Einzige die all meine Geheimnisse kannte. Die Bella die für mich gestorben wäre… Jahre später bin ich froh darüber nicht in meiner Verzweiflung versunken zu sein und wieder Ja zum Leben gesagt zu haben.

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Die Stadt der Transparenz

Bald wäre sie schon wieder eingeschlafen und hätte sich diesmal sogar fast den Kopf gestoßen. Das ist keine große Überraschung, bei so einer langen Zugfahrt würden die meisten einnicken. Evie rückt ihr Nackenkissen zurecht und blinzelt müde ins Sonnenlicht, welches durch das Fenster scheint. Nachdem sich ihr Augen an das Licht gewöhnt hatten, erkannte sie bereits die Wüstenlandschaft, so wie sie auf dem Flyer abgebildet war. Eine Stadt aus Glas, die für Transparenz stünde, für Offenheit und Miteinander. Ein jahrelanges Bauprojekt mitten in der Wüste, was nun endlich fertiggestellt worden war und Menschen aus ganzer Welt anzog. Bereits mehrere Tausende wohnen in dieser seltsamen Stadt. Evie war schon immer für mehr Offenheit. Oft genug gab es Probleme durch fehlende Kommunikation. Beispielsweise bei ihren Eltern. Ihr Mutter setzte sich in ihrer Freizeit mit Magie auseinander. Sie wusste unglaublich viel über die Kräfte verschiedenster Kräuter und Gesteine. Als ihr Vater das erst nach Jahren herausfand, beschuldigte er ihre Mutter ihn mit ihrem „verrückten Hokuspokus-Gesäusel“ verhext zu haben, damit er sich in sie verliebe. Als Außenstehender konnte man nur den Kopf schütteln, denn die Streitereien gingen schon viel länger. Die Magie war jedoch der Trennungsgrund.  Evie hatte lange gebraucht um ihre Mutter, Elena, zu überreden sie in diese „Gläserne Welt“, wie sie oft von den Medien beschrieben worden war, ziehen zu lassen. Denn diese gab mehr als nur ein paar verlockende Versprechen. Ein reformiertes Bildungssystem, bessere Karrierechancen, eine gerechteres Miteinander – und das war noch nicht alles. Evie wollte einen Neuanfang. Etwas komplett Neues, Unbekanntes. Und diese Stadt schien wie für sie gemacht. Natürlich ließ Elena ihre geliebte Tochter nicht ohne zahllose magische Unterstützer gehen. Eine Stadt aus Glas, komplett gerecht und transparent. Das macht logischerweise auch skeptisch. Also gab sie ihr jede Menge magischer Armbänder aus irgendwelchen Gesteinen die vor Bösem schützen, Amulette und sogar eine Brille gegen Illusionsmagie. Oder so. Und das obwohl sie nicht einmal eine Sehschwäche hatte. Auch wenn es ihr etwas peinlich war, liebt Evie ihre Mutter, also hat sie die magischen „Dingsbums“ liebevoll in eine Plastiktüte gestopft und irgendwo in ihrem Koffer verstaut. Ein lauter Signalton unterbrach ihren Gedankengang. Eine Ansage mit „Endstation“. Erneut schaute sie aus dem Fenster und tatsächlich: sie waren schon am Bahnhof. Schnell sammelte sie ihren sieben Sachen zusammen und eilte zur Zugtür. Der Bahnhof war verhältnismäßig normal und langweilig. Bis auf vereinzelte Polizisten an Ein- und Ausgängen. Die sah sie bei ihr zuhause nicht so oft an einem stinknormalen Bahnhof. Sie schloss sich der drängelnden Masse an und ging Richtung Ausgang. Als sie endlich einen Blick auf ihr neues Zuhause erhaschte, blieb ihr fast der Atem weg. Gigantische Gebäude komplett aus Glas. Bäume, Sträucher, Laternen, einfache Parkbänke. Alles aus purem Glas geschaffen. Farben wurden mit Lichtspielereien kunstvoll in diese absurden Bauten projiziert. So etwas hat sie noch nicht einmal in ihren wildesten Träumen gesehen. Gemeinsam mit ein paar anderen neuen Bewohnern wurde sie durch die Stadt geführt bis hin zu ihrem neuen Wohnhaus. Auch ihre Wohnung übertraf alle Erwartungen. Man fühlte sich wie in einer Seifenblase. Tisch, Stühle, Bett – alles war aus Glas! Auf ihrem Bett erwartete sie das erste undurchsichtige Objekt in dieser Stadt. Ein Blatt Papier. Eine Liste. Mit Regeln. - 22:00 Uhr Nachtruhe - ab 06:00 Uhr Arbeitszeit - Bitte um äußerste Sauberkeit und Ordnung - Das Glas muss sanft gehandhabt werden – bei Beschädigung ist mit Haft zu rechnen. - Geheimnisse werden bestraft. Transparenz wird belohnt. Sie blinzelte. Auf einmal wirkte die Stadt nicht mehr so wundervoll. Was wenn sie doch nicht so frei und offen ist, wie sie gedacht hatte?

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Unsere zerbrochenen Träume

Maria geht an einem kalten Herbstabend zu einem kleinen Gemeindezentrum. Dort findet eine Gesprächsgruppe. Sie heißt „Unsere Geschichten“. Die Stühle stehen im Kreis, in der Mitte liegt nur eine brennende Kerze. Die Atmosphäre ist ruhig und ein bisschen traurig. Maria setzt sich leise. Neben ihr sitzt ein älterer Mann mit müden Augen. Die Leiterin der Gruppe begrüßt alle freundlich und sagt: „Heute teilen wir unsere Erfahrungen. Wer möchte anfangen?“ Eine junge Frau namens Anna beginnt. „Früher war mein Leben schön“, sagt sie. „Ich hatte einen guten Job, viele Freunde. Aber dann verlor ich meine Arbeit, weil die Firma pleiteging. Langsam verschwand alles: meine Wohnung, meine Sicherheit, mein Lächeln.“ Anna schaut auf ihre Hände. „Es war nicht nur meine Schuld, vielleicht einfach Pech.“ Danach spricht der ältere Mann. „Ich war verheiratet und glücklich“, erzählt er mit leiser Stimme. „Wir reisten viel, wir planten eine Zukunft. Dann wurde meine Frau krank. Ich konnte nichts tun. Alles zerbrach – wie Glas.“ Maria hört zu und fühlt, wie sich ihre Brust zusammenzieht. Sie weiß, dass jetzt sie dran ist. Sie atmet tief ein. „Mein Leben war auch hell und klar“, beginnt sie. „Ich hatte Träume, eine Beziehung, eine Arbeit, die ich möchte. Aber ich machte Fehler, und andere machten Fehler bei mir. Ein Wort, ein Streit, ein Verlust – Stück für Stück fiel alles auseinander. Es war, als ob mein Leben auf einmal auf den Boden fiel und in tausend kleine Scherben zerbrach.“ In der Gruppe ist es still. Manche nicken, manche schauen Maria direkt an. Eine weitere Frau, vielleicht Mitte fünfzig, spricht danach. „Ich wollte immer Künstler werden“, sagt sie leise. „Ich hatte ein Atelier, kleine Ausstellungen. Doch dann kam ein Unfall, ich konnte nicht mehr malen. Alles, was ich aufgebaut hatte, ging verloren.“ Die Geschichten klingen unterschiedlich, aber sie haben etwas Gemeinsames: Am Anfang war Hoffnung, Freude, Liebe. Danach kamen Fehler, Krankheit, Verlust oder einfach Zufall. Und am Ende blieb ein Gefühl von Leere. Maria hört zu, bis alle gesprochene haben. Sie fühlt sich gleichzeitig traurig und erleichtert. Traurig, weil so viel Schmerz im Raum ist. Erleichtert, weil sie nicht allein ist. Als die Kerze in der Mitte langsam kleiner wird, denkt Maria: „Alles, auch das Schönste, endet irgendwann. Vielleicht ist das einfach das Leben. Aber vielleicht kann man trotzdem etwas Neues anfangen – auch aus Schreiben kann man Mosaike machen.“ Mit diesem Gedanken verlässt sie am Ende den Raum. Die Nacht draußen ist kühl, aber der Himmel klar.

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Was, wenn wir zerbrechen?

Zu Beginn eines jeden Menschen glänzt die gläserne Welt. Genauso wie jeder Mensch sein will, klar und rein. Doch wie bei einem Ballon entsteht Spannung.  Und irgendwann ist das erste Mal. Ein Vertrauensbruch und es tut weh. Es hört nicht auf weh zu tun. Dein Herz schreit nach Hilfe, doch es kann dir niemand Helfen. Niemand kann einen Vertrauensbruch rückgängig machen.  Menschen sagen ein vertrauliches Geheimnis weiter, betrügen dich oder lästern über dich. Dein Freund hat dich betrogen? Obwohl du schwören hättest können er würde sowas machen? Das Vertrauen, welches du in ihn hattest ist verschwunden. Es kann nie wieder so werden wie es mal war. Du zerbrichst. Dein reines und klares Glas zerbricht Du erfährst, dass deine beste Freundin, die du schon seit Jahren kennst, schlecht über dich redet? Nach all den Jahren Freundschaft? Nach all dem was ihr zusammen durchgemacht habt? Du kannst es nicht glauben. Du kannst nie wieder jemandem so vertrauen wie du es bei ihr gemacht hast. Jeder Mensch zerbricht irgendwann. Dennoch geht es jedem irgendwann wieder gut und man kommt darüber hinweg. Irgendwann kommt jemand, der dich heilt. Irgendwann ist alles wieder gut. Dein Leben nimmt eine Wendung und du lebst es. Du lebst dein Lebe, wie nie zuvor. Du findest deine Liebe des Lebens, die dich niemals hintergeht. Eine neue Freundin, die immer da ist, wenn es dir mal nicht so gut geht. Trotz dem Neuanfang, wirst du immer an die Vergangenheit denken. Und dich fragen: Wie geht’s ihnen? Wie geht’s denen die mir das Herz gebrochen haben. Und du merkst, es ist dir egal. Menschen gehen und Menschen kommen.

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Welt der Kunst

Kunst kann nicht entstehen, ohne einen Teil des Innersten des Schaffenden in sich zu tragen. In jedem Werk liegt ein Splitter der Seele desjenigen, der geschaffen hat, was jeder andere erblicken kann. Gedanken und Momente lassen sich in jedem Kunstwerk erkennen. Sei es ein Buch, ein Bild, ein Lied, ein Film oder sonstiges. Wenn man nur genau genug hinsieht, findet man überall ein Detail, das Verborgenes preisgibt, etwas, das einen Gedanken des Künstlers vermittelt. Deshalb ist es die Pflicht von uns allen, die eine Form von Kunst wahrnehmen, diese Gedanken mit äußerster Sorgfalt zu behandeln.  Die Welt der Kunst lässt sich durchblicken, um Dinge wie diese Splitter zu erkennen. Manchmal ist die Sicht hindurch einfach und klar, manchmal ist es eher, als würde man ein verspiegeltes Fenster betrachten und versuchen, dahinter etwas auszumachen. In solchen Fällen ist es meist ratsam, die Perspektive - die Art wie man sie betrachtet - ein kleines Stück zu verändern und wenn man Glück hat, erkennt man den Beweggrund hinter dem gesamten Werk. Die Welt der Kunst ist in vielerlei Hinsicht eine gläserne Welt, aber der Blick hinter das Oberflächliche ist das, was mir an ihr am besten gefällt.

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Wieso?

Wieso? Wieso denkt jeder Mensch dieser Welt dass unsere Erde aus Gummi besteht und wir sie verbiegen können wie wir wollen. Wieso merkt niemand dass wir die Welt langsam zerstören und verändern. Was wenn man daran denkt das wir auf einer Gläsernen Welt leben würden und wir Menschen alles zerbrechen, wäre dann alles anders? Könnten wir den ganzen Hass auf dieser Welt verschwinden lassen? Armut, Ungerechtigkeit, Hungersnot, Rassismus, Kriege, Verschmutzung. Wieso gibt es all das? Wieso merken wir denn nicht dass der Mensch der größte Feind ist? Bevor wir Menschen da waren gab es nur die Tiere, diese haben jedoch nicht das ganze Leid der Erde hinzugefügt. Wie konnte man all das Schöne dieser Welt sehen und es zerstören? Wollen wir die Erde wirklich so hinterlassen? Wir sind daran Schuld das manche Tierarten aussterben. Eisbären, Tiger, Nashörner und so viele mehr. Unsere Enkelkinder werden diese Tiere nurmehr aus Erzählungen und Geschichten kennen. Wieso versuchen so viele Menschen etwas dagegen zu tun und keiner hört ihnen zu? Wäre unsere Welt aus Glas wäre sie am zerbrechen. Sie wäre nicht mehr klar und durchsichtig weil alles voller Müll wäre. Sie wäre nicht mehr ganz und hätte sichtbare Risse, weil so viel Krieg auf dieser Welt herrscht. All das Gute was uns die Erde geschenkt hat haben wir genommen und zerstört. Da stellt sich für mich nur die Frage, wieso? 

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Leben im digitalen Schaufenster

Wir leben in einer Ära, in der Informationen schneller fließen als je zuvor. Nachrichten verbreiten sich in Echtzeit, persönliche Erlebnisse werden innerhalb von Sekunden mit der Welt geteilt und private Daten sind längst zur Währung des digitalen Zeitalters geworden. Was einst als Fortschritt gefeiert wurde, wirft heute zunehmend Fragen auf. In einer Welt, in der nahezu alles sichtbar, nachvollziehbar und speicherbar ist, stellt sich die Frage: Wie viel Transparenz verträgt der Mensch? Der Begriff „gläserner Mensch“ wurde schon vor Jahrzehnten als Warnung verstanden – als Sinnbild einer Gesellschaft, in der jede Bewegung, jede Entscheidung, ja sogar jeder Gedanke beobachtet und analysiert werden kann. Was früher dystopisch klang, ist heute in vielen Bereichen Realität. Unsere Smartphones zeichnen Wege auf, smarte Assistenten hören mit, und Algorithmen analysieren unser Verhalten, um daraus unsere Wünsche vorherzusehen – manchmal sogar, bevor wir sie selbst erkennen. Die sozialen Netzwerke tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Sie verführen dazu, das eigene Leben wie ein Schaufenster auszustellen: möglichst perfekt, möglichst öffentlich, möglichst viel. Likes, Follower und Kommentare sind zur digitalen Währung des sozialen Status geworden. Wer sich entzieht, gilt schnell als misstrauisch, vielleicht sogar verdächtig. Der gesellschaftliche Druck zur Sichtbarkeit ist groß – wer heute nicht teilhat, scheint nicht zu existieren. Doch was passiert mit den Daten, die wir täglich hinterlassen? Sie sind längst nicht mehr nur für Werbung oder Marketing relevant. In Zeiten von KI und Big Data werden persönliche Informationen zum Rohstoff ganzer Industrien. Entscheidungen über Kredite, Jobchancen oder Versicherungen können heute algorithmisch getroffen werden – oft basierend auf Daten, die wir freiwillig oder unwissentlich preisgegeben haben. Die Kontrolle darüber, wer was über uns weiß, ist längst verloren gegangen. Auch staatliche Institutionen nutzen die digitale Transparenz. In manchen Ländern ist Überwachung längst Teil des Alltags. Gesichtserkennung auf offener Straße, digitale Gesundheitsakten, Verhaltensbewertungen – alles im Namen der Sicherheit, Effizienz oder öffentlichen Ordnung. Doch wo endet der Nutzen, und wo beginnt der Missbrauch? Die gläserne Welt stellt uns vor ein ethisches Dilemma: Wollen wir wirklich alles wissen und alles zeigen? Ist totale Transparenz gleichbedeutend mit Kontrolle – oder mit Freiheit? Der Wunsch nach Offenheit kollidiert mit dem Bedürfnis nach Privatsphäre. Zwischen Effizienz und Selbstbestimmung, zwischen Fortschritt und Kontrolle müssen wir einen neuen Umgang mit Technologie und Information finden. Es ist an der Zeit, die Debatte über digitale Transparenz nicht nur technikgetrieben, sondern auch gesellschaftlich und philosophisch zu führen. Denn eines ist klar: Die Welt wird nicht weniger durchsichtig – aber vielleicht können wir lernen, mit mehr Bewusstsein hindurchzusehen.

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Wenn Klarheit einsam macht

Stell dir vor, eine Welt ohne Schatten. Wände, Dächer, Straßen: alles aus Glas. Jeder Raum liegt offen wie ein Schaufenster, jede Bewegung spiegelt sich tausendfach. Es gibt keinen Winkel, der den Blicken entgeht, kein Geheimnis, das sich festhalten lässt. Stell dir eine Welt aus Glas vor. Jeder Schritt, jede Geste, selbst das Zucken eines Lächelns wird von allen gesehen. Man glaubt, dass in solcher Klarheit niemand mehr einsam sein könnte. Doch gerade hier wird Einsamkeit laut. Gefühle stoßen an unsichtbare Wände, Worte prallen ab wie Regentropfen, Gedanken verdampfen, bevor sie jemand erreicht. In der Mitte steht ein einzelner Baum voller reifer Früchte. Alle können ihn sehen, die leuchtenden Äpfel, schwer von Süße. Aber niemand greift zu. Jeder wartet auf den Anderen, bis die Früchte langsam schrumpfen und schließlich zu Boden fallen. So ist diese gläserne Welt: alles sichtbar, und doch bleibt das Wesentliche ungeteilt.

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Das gestiefelte Sprichwort

„Es war einmal ein Mann.“ „Oder eine Frau.“ „Das weiß ich tatsächlich nicht. Noch nicht. Er sagte, wer in einer Grube sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Oder ging es doch-„ murmelte ich grübelnd auf einem Heuhaufen sitzend, als mich eine schwere Tatze auf meiner Schulter trifft. „Doch, du hast schon Recht. Das hab ich auch mal so gehört.“ maunzte ein Kater hinter mir. So sicher sein das er das wirklich gesagt hat kann ich mir allerdings nicht. Ich bin nun schon länger auf diesem verlassenen Bauernhof, seit ich von daheim weglief. Naja. Ich ging. Hier ist es besser. Zumindest scheint es den Tieren besser zu gehen. Der Kater ist einer der Grazer Stadtmusikanten. Sagte er halt. Ich weiß nicht wirklich ob es das gibt oder das Sprichwort vorhi- „Oh, Katzenjammer! Du hast Recht. Das Sprichwort gibt’s gar nicht.“ Ich drehe mich kurz um, nur um sicherzustellen ob der Kater wirklich existiert. Ja. Ich habe nichts geraucht, ich verspreche es! Ich weiß auch nicht warum er redet. Minuten vergehen in dem der Kater und ich nun schon im Bockstarren konkurrieren. Er ist ein Professor. Ein Professioneller meinte ich. Das ist nicht das Gleiche. „Doch schon eigentlich.“ Ich sprang auf vor Schreck. Der Kater liest also meine Gedanken! Spielt aber keine Rolle, habe soeben im Bockstarren verloren. Dann geht er. Oder sie. Ich bin kein Experte in Sache Katze. Oder Kater. Sonebenbei trägt er Stiefel. Weiß nicht ob ich das schon erwähnt habe. Es wäre schon wirklich ikonisch wenn jetzt ein Esel daherkommen würde. Sowie bei echten Stadtmusikanten. Sie haben aber leider nur ein Pferd da. Aber ein echtes. Da fällt mir gerade ein. Kommt ein Pferd in die Bar… Aufeinmal stürmt das Pferd auf mich zu und wiehert mir kroatischen Traditionkehlgesang! Sowas habe ich ja noch nie gehört! Also den Teil mit dem kroatischen Gesang meine ich. Doch es hält und schnauft stolz. Das muss wohl ein Zeichen sein, also steige ich auf. Das hätte jeder so getan. Schritt. Galopp. Deutsche Marschformation. Trab. (hieß glaub ich so) Der Sonnenuntergang. Ich sehe ihn schon. Wir reiten allerdings in die andere Richtung. Am Rande des Horizonts, immer noch in der anderen Richtung, tanzt ein Bär. Er steppt. Das erinnert mich daran das mein Mathelehrer immer die Fenster öffnet, damit der Witz zieht. Das Pferd ist nun endlich still. Schweigen ist Esel und Reden nicht. „Ja, den kenn ich.“ Ich drehe mich schockiert zurück. Da sitzt er wieder. Der Kater. Ich weiß jetzt das es ein Kater ist. Da kommt mir grade eine sprichwörtliche Erklärung: Der dümmste Bauer, hat die dicksten Kartoffeln. Das lass ich zur Integration offen. „Interpretation.“, „Was?“, „Es heißt Interpretation“, maunzt der Kater. Ich hätte schwören können er hatte vorhin noch Stiefel an. Wieso will mir der Kater überhaupt was von meiner Sprache erzählen. Existiert er überhaupt? Ich konnte das noch nicht so ganz herausfiltern. Wenn ich so drüber nachdenke ist das schon ziemlich gesellschaftsreflexiv. Irgendein Literaturhistoriker wird seine Schüler fragen was ich damit meinte. Das lasse ich auch zur Integration offen. Ich trage Stiefel. Weiß aber nicht wem die gehören. „Glashaus. Da sollst du keine Steine werfen.“ Ich nicke zustimmend zu. Das war das Sprichwort das wir suchten. Ö3 Ed Sheeran Shape of You. Ich weiß nicht wie das Pferd das macht. Also so schnell zu reiten meine ich. Habs aber auch noch nie probiert. Rot!!!!!, ruft der Kater als das Pferd, „Girl you know I want your love“, plötzlich über eine stark befahrene Kreuzung springt. Sanfte Landung. Ich blinzele. Etwas Feuchtes im Gesicht weckt mich auf. Es ist mein Kater Napoleon, Betonung auf dem O. Zur Integration offen, ihr kennt das Spiel. Napoleon bleibt nicht. Aber einem geschenkten Kater, hinterfragt man nicht den Vater, denn er hat mich noch rechtzeitig aufgeweckt bevor mein Alarm zum vierten Mal abgeht. „Scheint als wars nur ein Traum“, seufze ich. „Du hast Recht“, vernehme ich aus dem Hintergrund. Stiefelstapfen. Scheint so als wird das nicht meine letzte Reise sein.

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Der Gläserne Riss

Valeria steht auf ihrem Balkon und sieht wie sich der Sonntagmorgen über die gläserne Welt erstreckt. Das Licht der Sonne bricht sich in tausend Farben über den Dächern und Straßen. Die Menschen gehen durch die Straßen wie durchsichtige Schatten mit vielen verschieden Gefühlen, welche man durch die Glaskörper sehen kann. Valeria ist aber sehr besorgt, da Gefühle im Körper wie glänzende Lichter flackern, sowie Freude ganz hell, Angst dunkelblau und Wut feuerrot. Valeria weiß auch das in ihr ein dunkelblaues Schimmern in ihrem durchsichtigen Körper flackert. Heute hat sie ein Geheimnis, das sie vor allen geheim halten will. Gestern sah sie in einer verlassenen Gasse einen kleinen Riss außerhalb eines alten Hauses. Sie hat Angst, dass dieser zum Zusammenbruch der gläsernen Welt führen könnte, obwohl es nur ein hauchdünner Riss in dieser Welt ist. An diesem Tag geht sie in den menschendurchflutenden Gassen zum Hauptplatz hinunter. Als Valeria den hellen, großen gläsernen Hauptplatz erblickte, sah man wie sich ein helles Licht in ihrem Körper befand: Freude. Die Sicht auf den schönen großen Platz erhellte ihre Ängstlichkeit ein wenig. Am Montag stand sie voller Freude sehr früh auf, um alles vorzubereiten: ganz viele Schokokekse mit vielen durch eingefärbte gläserne Streusel. Sie durfte nämlich die Kinder dieser Stadt mit dem Bus in die Schule bringen. Sie holte zuerst die Kinder aus ihrem Stadtviertel ab, dann auch die, die in den anderen Ortsteilen zu Hause sind. Sie teilte im Bus die frischen Kekse aus, die sie in der Früh gebacken hatte. Sie singen viele Kinderlieder, welche sie jeden ersten Schultag singen, wenn sie zur Schule fahren. Als sie bei der Schule, völlig aus Glas, ankommen, lässt Valeria die Kinder aussteigen und ruft ihnen zu: „Liebe Kinder, einen wunderschönen, atemberaubenden ersten Tag in der Schule wünsche ich euch! Am Nachmittag hole ich euch wieder ab.“ An diesem Tag ist Valeria sehr glücklich und hat ihre Ängstlichkeit ganz tief in ihrem Körper verschlungen. Man sieht, wie sie fröhlich ist, da ihr Körper vor Freude wie helle Kristalle funkelt. Am Nachmittag fuhr sie mit dem Bus in die Schulstraße ein, wo sie die Kinder schon auf sie warten sah. Alle Kinder laufen schleunigst zum Bus in großen Gruppen, nur ein kleiner Junge war ganz hinten. Er lief so schnell, dass er es noch in eine Gruppe schaffte. Doch das Gedrängel war viel zu groß und er fiel auf den Boden. Alle waren so erschrocken als man ihn schreien hören konnte und wie Glas auf Glas fiel. Schnell brachte Valeria in den Bus und zum nächsten Krankenhaus. Alle dachten es geht schlecht aus für den Kleinen, doch der Arzt sagte er müsste von einem Glasbläser repariert werden. Valeria wusste genau wen sie um Hilfe bitten könnte. Ihr Großvater wohnte in einem kleinen Haus außerhalb der Stadt. Schnell rief sie ihn an und er sagte, sie sollen den kleinen Jungen zu ihm ins Haus bringen. Als sie bei ihrem Großvater ankamen, hatte er schon alles vorbereitet: Glass flüssig gemacht, Verband und ein kaltes Wasser. Er schüttete das heiße Gals über den Arm des kleinen Jungen und tauchte ihn schnell in das kalte Wasser. Geschafft! „Der Unterarm ist wieder geheilt“, sagte er, während er ihm den Verband drumherum wickelte. Der Junge war repariert doch in der Glaswelt gab es noch diesen einen Riss. Das ist aber eine andere Geschichte.

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Der Nihilist

Wenn es eine Art von Menschen gibt, welche ich über alles andere verabscheue, dann sind es Nihilisten. Denn dieses stumpfe Trugbild, des den Nihilismus predigen aber den Hedonismus leben, ist nicht nur schon lange überholt, sondern zudem auch seit Äonen verfault. Doch dieser hier war anders. „Ich bin verloren…“, heulte er „Meine einst so komplexe Welt, in Scherben, an denen man sich jetzt nur noch schneiden kann…“. Ich trat einen Schritt näher um ihm in die Augen zu sehen, und tatsächlich – in ihnen offenbarten sich, statt einer ewigen Wüste der Gleichgültigkeit, Scherben - Hügel, ja Berge, gar ganze Landschaften aus Scherben, welche sich einst zu einem unbegreiflich komplexen System zusammen geschmiegt zu haben schienen. „Jahrelange Forschung, schlaflose Nächte, kaputte Beziehungen… für… einen Haufen Scherben… Was hatte das alles für einen Sinn?… wenn es doch schlussendlich im Nichts endete…“, hörte man ihn weiter heulen. Ich kannte dieses Gefühl. Diese Last einer zusammengebrochenen Welt. Die Schmerzen in den blutigen Fingern, wenn man verzweifelt versucht, die Scherben wieder zusammenzubasteln. „Ich verstehe dich, auch ich trug einst solch schwere innere Last.“ „Ach ja?… Wieso stehst du dann mir dann so stolz gegenüber, anstatt neben mir im Dreck zu sitzen? „Weil mich das Gejammer nie weiterbrachte, deine Trauer ist zwar gerechtfertigt, aber bringen tut sie dir nicht viel.“ „Aber wie sollte ich denn nicht über die Sinnlosigkeit des Lebens weinen?“ „Wieso glaubst du, dass Leben sei sinnlos?“ „Wieso? Wie – wie glaubt man das denn nicht? Alles auf dieser Welt ist vergänglich – alles Lebende stirbt, jedes Buch vergilbt und jedes Glas zerbricht… Welchen Sinn hat es denn „zu erschaffen“, wenn jede Schöpfung im Verderbnis endet?“ „Ist nicht genau das Verderbnis das, was der Schöpfung Bedeutung gibt?“ „Was?“ „So sag mir, wenn ich dir eine Pflanze schenken würde, würdest du sie täglich gießen?“ „Natürlich, sonst würde sie ja verderben.“ „Würdest du sie auch von Unkraut befreien? „Klar, dass gäbe doch sonst kein schönes Bild ab.“ „Würdest du das auch alles bei einer Plastikpflanze tun?“ „Nein, was hätte das denn für einen Sinn?“ „Aber wenn du dich nie um deine Plastikpflanze kümmerst, und sie einfach nur herumstehen lässt, würdest du sie dann nicht irgendwann vergessen?“ „Ja… wahrscheinlich würde ich das. „Würdest du auch die lebende Pflanze vergessen?“ „Nein, schließlich würde sie ja sterben, wenn ich sie nicht dauernd pflege.“ „Nun sag mir, ist die vergängliche, sterbliche Pflanze nicht somit bedeutsamer? Ist nicht der Tod das, was seinem Dasein Bedeutung verleiht, wenn er doch der einzige Grund ist, weshalb du sie nicht vergisst? Hättest du nicht auch deine Welt vergessen, wäre sie nicht aus zerbrechlichem Glas? Würdest du nicht das Leben selbst vergessen, wenn seine Dauer nicht durch den Tod limitiert wäre? Ja, du hast recht, alles ist vergänglich, doch ebendiese Vergänglichkeit gibt dem Leben einen Sinn, denn könnte eine Pflanze nicht sterben, warum sollte man sich um sie kümmern? Könnte ein Buch nicht vergilben, warum sollte man es lesen? Könnte ein Glas nicht zerspringen, warum sollte man darauf Acht geben?“ „… Das macht Sinn, aber bin ich dann nicht schon verloren? Meine Welt liegt doch schon in Scherben… was gibt es da noch, um was ich mich kümmern könnte?“ „Wenn eine Pflanze verrottet gibt sie dann nicht einen großartigen Dünger ab?“ „...Mhmm...“ „Was hält dich davon ab, aus den Scherben deiner alten, den Grundstein einer neuen Welt zu schaffen? Zwar gibt die Vergänglichkeit der Schöpfung einen Sinn, doch was wäre diese ewige Vergänglichkeit, ohne ewige Neuschöpfung? Genauso sinnlos wie ein Glas ohne Scherben, wären Scherben ohne Glas! Also nimm die Überbleibsel deiner alten Welt, und erbaue auf ihnen deine neue! Erschaffe eine neue gläserne Welt, und sollte diese wieder zerspringen, so sei dankbar auf das die Scherben dem Glas einen Sinn geben.“

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Schnell und zerbrechlich

Immer mehr und immer öfter beobachten wir wie unsere kleine Welt langsam zerbricht. Was komisch ist, weil jeder immer verspricht, dass alles gut am Ende ist. Anstatt das man sich genauer bespricht was zu tun ist, wird doch lieber nur hin und her geredet. Wir alle schauen zu wie im Chaos unserer Verantwortungslosigkeit unsere Welt immer schneller auseinanderfällt. Doch jeder will der Held sein, aber sobald es um den Urlaub am Strand geht, gehen sie nur und bleiben weiterhin stur. Fliegen lieber stundenlang hin und zurück, um dann am mit Plastik überfülltem Strand zu liegen. Aber einen Gedanken an die Tiere hier verschwenden wir nicht, denn sie sind ja diejenigen, die die ganze Last still und schlicht ertragen müssen, Sie brennt, sie schmilzt, doch wir stehen nur rum und sehen dumm zu, wie sie Stück für Stück verschwindet. Wälder verbrennen, Tiere sterben und Gletscher schmelzen. Doch was können wir dann, wenn nichts mehr übrig ist, unseren Kindern vererben? Und dann beobachten wir wieder, wie unsere Welt langsam zerbricht, was komisch ist, weil jeder immer verspricht, dass alles gut am Ende ist. Aber dazu kommen noch die Menschen, die Menschen und ihre Art. Oft nett, doch manchmal auch hart. Achten nicht auf andere und denken nur an sich, an ihr eigenes Wohltuen, ohne dabei einen Gedanken an dich. Wir sehen, dass die Armen immer ärmer werden, aber schauen lieber zu, dass die Reichen jeden Tag mehr Geld in der Tasche haben. Uns ist egal, wenn die Menschen auf der Straße nach Essen herumgraben, weil der neue Porsche mit 150 PS mehr besser ist und das ist ja wichtiger als das, was du eigentlich bist. Kinder werden daheim misshandelt und geschlagen. Jugendliche auf dem Klo bei der Party angefasst, was sie eigentlich gar nicht wollen.  Aber das Mädchen ist ja blond, also ist es eigentlich sicher, dass er auf seine Kosten kommt. Frauen werden von ihrem Ehemann geplagt, aber hoffentlich sieht man die Narben nicht, die Tag für Tag, Schlag auf Schlag entstehen. Aber zum Nachsehen gibt’s hier keine Zeit, denn sonst erträgt die Frau wieder ihr tägliches Leid. Das dies alles nicht normal ist wissen wir, aber lieber ruhen wir auf unseren Kissen, ohne dabei an solche Ereignisse denken zu müssen. Und statt was zu tun, schauen wir nur zu und beobachten, wie das Ganze doch schneller ging als wir dachten, denn wir machten ja auch nichts. Was komisch ist, weil jeder immer verspricht, dass alles gut am Ende ist … oder nicht? Herzlich willkommen in unserer gläsernen Welt, wo jeder sich oft falsch verhält.

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Specula

„Die dauerhafte Beobachtung jedes Einzelnen führt zu Kontrolle und Macht. Die Macht, mit der wir es hier zu tun haben, ist unermesslich. Es ist, als wäre die Welt aus Glas.“ - Der Botschafter über das System Das Gesicht eines Mannes flimmerte bläulich als Hologramm durch die Nacht. Der Regen prasselte auf den Asphalt und rann zu kleinen Pfützen zusammen. Das Neonschild eines nahen Sushi-Restaurants spiegelte sich in ihnen und ließ die Pfützen wie Glasscheiben wirken, durch welche man in eine andere Gasse, eine andere Welt blicken konnte. Der Protagonist musterte das Gesicht, schaltete den Holochip ab und ließ ihn in seiner Tasche verschwinden. Er zog sich die Kapuze seines Mantels tiefer ins Gesicht und trat hinaus in den Regen. Er ging die schmale Gasse entlang auf das Sushi-Restaurant zu und betrat ein schäbiges Wohngebäude. Jeder seiner Schritte hallte durch das leere Treppenhaus, kalt und metallisch. Oben angekommen blieb er einen Moment stehen, die Hand schon am Griff seiner Waffe. Hinter der Tür flackerte schwaches Licht. Er atmete tief, stieß die Tür auf und trat ein. Das Apartment war leer bis auf einen Mann der vor der großen Fensterfront stand und auf die verregnete Stadt hinausblickte. Es war dunkel und nur die Neonreklamen warfen ihr buntes Licht auf den Mann. „Du bist hier um mich zu töten, oder?“ Der Mann mit dem Koffer betrat das verlassene Restaurant. Sein Anzug war vom Regen durchweicht. Eine dunkle Gestalt saß am hintersten Tisch und starrte die Tischplatte an. Der Mann setze sich und stellte den Koffer auf dem Tisch ab. Er stand wie eine Mauer zwischen ihnen. „Wir haben beschlossen dir noch eine letzte Chance zu geben. Diesmal solltest du besser nicht versagen sonst bist du der Nächste auf der Liste.“ Die Gestalt hob langsam den Blick, kalt und voller Verabscheuung . Unter der Kapuze konnte man das zernarbte Gesicht eines Mannes erkennen. „Ein kleiner Fehler der behoben wurde!“, zischte er. Der Botschafter reagierte nicht darauf und überreichte ihm einen Holochip. „Dieser Mann ist in eines unserer Datenarchive eingedrungen. Tu was du tun musst um ihn zum Schweigen zu bringen, dann bekommst du dein Geld.“ Der Kopfgeldjäger erhob sich schweigend und trat nach draußen. Durch das Neonschild eines nahen Sushi-Restaurants konnte der Botschafter seine Umrisse durch das Fenster in der Dunkelheit noch erkennen während er selbst zu seinem Koffer griff. Der Protagonist starrte den Mann nur schweigend an, die Waffe gehoben. „Sie beobachten uns alle, die ganze Zeit. Wusstest du das?“, der Mann lächelte müde. „Es gibt keine wirklichen Geheimnisse mehr. Sie wissen alles über uns. Alles. Für sie ist die Welt aus Glas. Das ist das einzige Geheimnis. Deshalb sollst du mich umbringen. Aber die Welt wird es erfahren.“ Er machte eine kurze Pause, der Blick in die ferne Stadt gerichtet. Nur das Prasseln des Regens war zu hören. „Eine Revolution. Unaufhaltsam. Sie mag klein beginnen, verborgen in Datenströmen und Hinterhöfen, aber sie wird wachsen. Sie wird euch überrollen und eure schöne gläserne Stadt in tausende Scherben zerbrechen lassen.“ Der Kopfgeldjäger entsicherte seine Waffe, den Finger bereit am Abzug ohne den Mann aus den Augen zu lassen. Der Mann blickte ihn an. „Mein Tod wird auch dein sicherer Tod sein. Sie werden euch alle jagen und hinrichten lassen. Aber… sie werden Recht haben. Freiheit lässt sich nicht aufhalten.“ Der Mann mit dem Koffer betrat das Apartment. Es war leer und der Regen prasselte gegen die Fensterfront. Ein Holochip lag in der Mitte des Raumes auf dem Boden und das Gesicht des Gejagten drehte sich bläulich flimmernd als Hologramm langsam im Kreis. Der Botschafter stellte seinen Koffer ab und trat näher. Plötzlich spürte er die Pistole an seinem Kopf. Während er auf den kalten Boden sank sah er dabei zu wie das Hologramm zu flackern begann und dann langsam erlosch.

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SPLITTER UND SCHEIN

Herzlich willkommen! Tritt näher, tritt ein, die Wände sind Glas und die Blicke gemein. Dein Herzschlag, dein Schritt, dein Atem im Takt, alles wird analysiert exakt. Privatsphäre? Quatsch, ein Wort ohne Wert, so alt wie Brieftauben, die keiner mehr ehrt. Wir posten, wir glotzen, wir lachen uns krumm, die gläserne Welt hält uns alle für dumm. Kein Schmutz bleibt verborgen, kein Fehler zu klein, die Medien servier‘n es mit Filter und Schein. Und wenn du mal fällst, dann freu’n sich die Leute, sie teilen und liken dein Drama wie Beute. Das Lächeln gefiltert, der Zorn retuschiert, doch nichts bleibt verborgen, wenn jeder spioniert. Kein Schatten, kein Winkel, kein sicherer Ort, du bist schon gelesen, noch ehe ein Wort. Und jeder nutzt’s, wenn er nur kann, gegen Freunde, Feinde, Frau oder Mann. Die Wahrheit wird Waffe, die Offenheit peinlich, die Menschheit zerbricht ganz still und heimlich. Doch manchmal im Splitter, im Spiegel, im Schein, fragt man sich leise: „Muss das so sein?“ Denn Glas ist durchsichtig, es schützt uns nicht, es bricht mit viel Chaos von zu viel Licht.

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Die Bim Station

Kaum ein Platz ist mir so vertraut wie die Bim Station um die Ecke.   „Um sieben nach müssen wir uns unsere Schuhe anziehen, damit wir die Bim noch erwischen“. Mit dem warmen Weg–Sekt im Stiefel eilen wir die Stufen vom Stiegenhaus hinunter und gehen zur Haltestelle. Kaum angekommen - schon angetrunken - halten wir den Moment mit Fotos fest. Wie oft ich schon vollbepackt dort stand mit Vorfreude auf die bevorstehende Reise. Wenn ich Pech hatte, kam dann die alte Bim und ich musste meinen viel zu schweren Koffer die viel zu schmalen Stiegen hochziehen. Ein ganz normaler Schultag. Aufstehen, fertig machen, losgehen. Manchmal sehe ich hübsche Gesichter, flüchtige Lächeln oder coole Hosen die mir dann den Tag verschönern.  Jeden Tag sehe ich die gleichen Leute. Zur gleichen Uhrzeit. Ob sie mich wohl auch aktiv wahrgenehmen? Ich sehe meine Reflektion im Glas der Haltestelle und muss, bei den Gedanken an den ganzen Erinnerung, lächeln.  

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Die gläserne Kugel

Auf der Fensterbank stand eine Kugel aus Glas. Das Licht der Sonne fiel auf sie und brach sich in tausend kleine Regenbögen, die über die Wände tanzten. Wer sie betrachtete, blieb oft länger stehen, weil sie etwas hatte, das man nicht sofort fassen konnte Ein Glitzern, das tief ins Herz drang, sanft und doch unvergleichlich. Über die Jahre sammelte die Kugel Spuren. Winzige Kratzer zogen sich über ihre Oberfläche, Staub legte sich auf sie, und manchmal schien sie leicht matt zu wirken. Doch sie glänzte weiter, als wolle sie alles, was sie erlebt hatte, festhalten. Die Momente voller Licht, die flüchtigen Farben, die kleinen Geheimnisse, die nur sie zu kennen schien. Kinder spielten in ihrer Nähe, ließen sie rollen, hielten sie vorsichtig in den Händen, hielten sie ans Ohr, als könnte sie etwas erzählen. Die Kugel schien zu reagieren, denn die Regenbögen wurden stärker, heller, tanzten über Wände und Möbel, als wollte sie alle, die sie sah, in ihre Welt einladen. Eines Abends, als die Sonne tiefer sank und die Schatten länger wurden, rollte die Kugel vom Sims. Ein kurzer Moment der Schwerelosigkeit, dann das Splittern. Das Glas zerbrach, und die Regenbögen, die sie so oft eingefangen hatte, sprangen frei in alle Richtungen. Sie wirbelten durch das Zimmer, leuchteten über Decken und Wände, stiegen höher, als wollten sie davonfliegen. Auf dem Boden lagen die Scherben, kalt und still. Doch das Licht war frei. Es strahlte heller, leichter und wunderschön. Für einen Moment schien es, als würde das, was die Kugel all die Jahre getragen hatte, nun noch stärker leuchten. Etwas, das bleibt, auch wenn die Kugel selbst zerbrochen ist.

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Hinter dem Glas (1)

Die Welt ist hell geworden – nicht, weil die Sonne scheint, sondern weil nichts mehr im Dunkeln liegt. Wir leben in Häusern aus Glas. Unsere Worte, unsere Bilder, unsere Gedanken – alles sichtbar, alles gespeichert. Ein Like ersetzt ein Lächeln, ein Kommentar ein Gespräch. Wir zeigen uns, um nicht zu verschwinden. Und doch verschwinden wir. Stück für Stück. Hinter Profilbildern, hinter perfekt inszenierten Momenten, hinter der Angst, vergessen zu werden, wenn wir nicht ständig sichtbar sind. Sie sitzt da, das Handy in der Hand, die Kamera offen. Lächelt. Noch ein Selfie. Noch ein Stück von sich. Im Spiegel sieht sie sich selbst nicht mehr – nur noch das Bild, das andere sehen sollen. Privat ist ein Wort aus der Vergangenheit. Heute bist du nur echt, wenn du dich zeigst. Und nur sicher, wenn du nichts zu verbergen hast. Doch wer nichts zu verbergen hat, hat vielleicht auch nichts mehr, das nur ihm gehört. Eine gläserne Welt – klar, kalt, kontrolliert.

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Riss im Licht

Die Welt ist Glas, so klar, so fein, sie spiegelt Licht in uns hinein. Doch bricht ein Riss, so fällt ihr Glanz – drum hüten wir den Schimmer ganz.

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Sand und Hitze

So hart und doch so leicht zu brechen, kann Welten spiegeln, Scherben stechen. Es macht uns warm, es lässt uns sehn – und klingt beim Anstoßen wunderschön.

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Schneekugel (1)

Schneekugel- eingesperrt in einer Glaskuppel eine Hand erscheint und bedeckt den Himmel die Erde beginnt zu beben das Beben endet und lässt nur reine Zerstörung zurück „Nur“? Nein! vom Himmel fallen weiße Flocken Sie bedecken alles und bringen die Kälte mit ihnen Die Bevölkerung verzweifelt alle frieren und sehen ihrem Schicksal ins Auge es ist vorbei alles Leben ist vorbei! .

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Über die Wichtigkeit pädagogischer Ausbildung

Vier Räder, ein Lenkrad Ihr wisst was ich mein Auto wirds genannt Der Führerschein gehört mir ganz allein Doch Autofahren kann jeder Ich will mehr! Da hilft nichts andres weiter Der LKW-Schein muss her! Jetzt sitz ich hier Am Steuer vom Koloss Neunzehn Jahr jung (und klein) Der Fuß nicht an den Boden stoßt Die ersten Fahrversuche… Hilfe, der ist ja ganz schön groß! Und die Straße so schmal Fahrlehrer, hilf mir in meiner Not! Das Bankett kommt immer näher Die Angst zugleich Und neben mir, der Fahrlehrer? Macht seinen Steuerausgleich!

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Unerreichbar?

Es liegt ein seltsamer Glanz über der Welt. Alles wirkt dünn und verletzlich wie etwas das im nächsten Moment zu splittern droht. Doch wenn man Hand anlegt, spürt man nur Widerstand es ist unerwartet hart, unbeugsam, unzerstörbar. Man sieht hindurch, erkennt jedes Detail, jede Regung, jede Spur, und doch bleibt alles unerreichbar. Es ist ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, es ist zu klar, um sich zu verbergen, zu starr, um verändert zu werden. Manchmal klingt es, als würde hinter der Spannung jemand rufen, ein stiller Ruf, der uns daran erinnert, wie nah wir der Wahrheit sind und wie fern zugleich.

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Unsichtbare Ketten

Ein ElfchenGläsern Ständig beobachtet Augen überall da Freiheit wird immer kleiner Gefängnis

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Wer bin ich?

Hallo Leute, Hey …. Ja, ihr da. Könnt ihr mich sehen? Hallo! Ich bin hier. Hier ganz oben. Obwohl, ne. Eigentlich nicht. Da unten. Oder? Egal …. Ich bin auf jeden Fall da. Wie? Irgendwie weiß ich das selber nicht so ganz. Aber ich existiere. Vielleicht gar nicht so richtig zum Angreifen. Aber jeder kennt mich oder besser gesagt jeder kann mich in jemanden oder etwas anderem hineininterpretieren. Versteht man nicht, nicht wahr? Warte …. Ich hab’s! Ich bin eine Perspektive. Eine Art Vision, die von euch da draußen wahrgenommen werden kann. Von manchen sehr positiv, den anderen eher im Gegenteil und ein paar vielleicht sogar auf eine melancholische Weise. Nicht einfach. Wirklich nicht einfach. Ihr könnt mich sehen. Im Ganzen oder gebrochen. Gelassen oder stürmisch. Farbenfroh oder in tristem Grau. Denn manchmal kann ich einem sehr viele Schmerzen bereiten, auch wenn ich kurz zuvor noch im Ganzen, gelassen und farbenfroh erschien. Dabei will ich das doch gar nicht. Ich will keinem Schmerzen bereiten. Aber es geschehen oft Situationen, bei denen mein Erscheinungsbild einfach zerbricht. Ich kann zwar wieder heilen, aber die Scherben werden die Wunden nie ganz auffüllen. Ich weiß, das war gerade etwas abschreckend, aber ihr braucht wirklich keine Angst vor mir zu haben. Denn wenn ich an gewissen Stellen zerbreche, bedeutet das nicht immer etwas Schlechtes, sondern einfach nur, dass ihr euch traut einen neuen Schritt zu wagen. Puhhh …. Ist ganz schön widersprüchlich, nicht wahr? Aber so bin ich. Ich bin auch nicht real und somit auch nicht für jeden von euch gleich. Vielleicht haben manche von euch über mich noch gar nie nachgedacht, wer weiß? Auf jeden Fall bin ich aber nichts Böses, sondern nur etwas sensibel. Ich bin eigentlich dafür da, euch euere Visionen zu verzaubern, mit einem Funkeln und helfe euch euren Weg zu finden. Vielleicht nicht immer perfekt. Aber wer sagt denn, dass alles immer perfekt sein muss? Gerade die Risse machen mich nämlich zu dem, was ich bin. Also nicht verzweifeln, den schlussendlich ist es wurscht, wer oder was ich bin. Weil im Endeffekt bin ich das Produkt aus dem, was jeder von euch aus mir macht. Checkt ihr?

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Zerbrechliche Welt (1)

Wir leben in Scheiben aus funkelndem Glas, so hell, so durchsichtig – doch brüchig, wie nass. Ein Klick nur genügt, und das Innere scheint, was gestern noch dunkel, ist heute vereint. Die Jugend, sie schaut mit besorgtem Gesicht, die Zukunft ist flackernd, ein schimmerndes Licht. Zu laut sind die Stimmen, zu schnell ist die Zeit, zu groß die Gefahr, dass das Ganze entzweit. Der Himmel erglüht, doch die Erde erbebt, wer sicher sich wähnt, merkt, wie alles vergeht. Ein Glashaus, das glänzt, doch im Sturme zerbricht, bewahrt seine Klarheit – doch schützt uns noch nicht. Und dennoch in Scherben erwächst auch ein Traum: dass Neues entsteht aus zerbrochenem Raum. Die Hoffnung der Jungen, sie hält, was sie zählt – ein Herz schlägt behutsam in gläserner Welt.

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Da, aber nie bemerkt

Leer, depressiver Raum ohne jemanden, irritiert, nur mit meinen Gedanken, die schreien „ich will hier raus!“ Jeden Ton, den ich von mir gebe, schallt hemmungslos durch den eng, rundförmigen Raum. Seit Tagen hab ein verlangendes Gefühl von Leere und es war nicht Hunger, es war Trauer, Einsamkeit, ich wollte einfach nur jemanden zum Plaudern, mit dem ich mich unterhalten konnte. Es muss nicht unbedingt ein Mensch sein, es musste mich verstehen und das Gefühl kennen. Es war ein Morgen wie immer, meine Augen waren mit Schlaf verklebt und ich wischte über sie. Das Erste, was ich sah, war mein mit Rüschen besetztes Nachthemd, ich trank in kleinen Schlucken mein Wasser leer, als ich mich erinnerte, dass es schon immer da war, aber ich es nie bemerkt hatte, die ganzen vielen Jahre trank ich daraus und ich hatte es nicht einmal gewaschen. Es war so allein gewesen, so wie ich. Da fiel es mir runter und ich sah, dass ich nicht nachgedacht hatte, ich hab es nie für da empfunden und nun war es anderswo, vielleicht sogar mit anderen Gläsern, einfach nicht mehr da und ich war alleine ohne Gegenstände, ohne ein Glas zum Reden und ich verstehe, ich kann nie wieder daraus trinken und ich hab gar nicht gesehen, dass es mich vielleicht auch nicht bemerkt hatte, ich muss nach vorne sehen und etwas dafür zu tun um Freude zu finden, es bringt mir ja auch nichts, einfach nur herum zu hocken und nichts zu unternehmen Diese Geschichte handelt von einem Wesen, das eingesperrt war und nicht gesehen hat, dass es anderen auch so geht.

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Die splitternackte Realität hinter den Bildschirmen

Tippen, Wischen und Zoomen - das alles mache ich tagein, tagaus auf meinem gläsernen Handybildschirm. Eigentlich, ist es nur ein Stück, welches zu viel Technik enthält, jedoch scheint es so als würde mein Leben von diesem Bildschirm abhängen. Ich klammere mich wortwörtlich daran. Das perfekte Leben leuchtet mir daraus entgegen. Jeder Tag „darin“ ist makellos und aufregend. Aber sehe ich mich selbst noch zwischen all den Eindrücken? Sobald ich auf das gläserne Teil starre, sehe ich die perfekte Inszenierung des Lebens anderer, nicht die Realität und auch nicht die Wahrheit. Dem bin ich mir bewusst. Dennoch bin ich eingesperrt in das gläserne Gefängnis, das nur wenig Ausweg bietet. Weil es toll ist ein Leben zu sehen, von dem ich träume. Aber weiß ich überhaupt ob dieses perfekt wirklich das Perfekt ist, das ich in meinem Träumen sehe?  Durchflutet von Eindrücken gucke ich jeden Tag auf den Bildschirm nur um zu sehen, was ich nicht bin. Ich bin nicht reich, ich besuche nicht diese atemberaubenden Hotels oder Städte und nein, ich besitze auch nicht das neuste Handy. Ich beneide die anderen, obwohl ich sie noch nicht mal kenne. Weiß ich, ob sie glücklich sind? Tatsächlich habe ich keine Ahnung wie zersplittert deren Leben hinter den Bildschirmen aussieht. Vielleicht empfinden sie gleich wie ich. Schließlich sind wir doch nur Menschen und unsere Ecken und Kanten, auch wenn man sie nicht immer sieht, sind ein Teil von uns. All unsere Splitter sind einzigartig und machen uns zu den Menschen, die wir wahrhaftig sind. Womöglich versteckt sich hinter jedem Splitter ein Stückchen Wahrheit. Ein wenig Realität. Ich bin verbunden. Verbunden mit all den anderen die auch nur hinter ihrem Handy hocken. Man könnte meinen uns verbindet mehr als ich denken könnte. Immerhin entsperren wir unsere elektronischen Geräte jeden Tag mit dem selben Wunsch – endlich dieses verdammte Traumleben führen zu können, welches uns tagtäglich online begleitet. Trotzdem ist eine Verbindung zu anderen nur schwer zu erkennen. Denn verbunden sind WIR nicht. Unsere Handys sind verbunden, ja, aber nicht wir. Ich fühle mich leer, fast gläsern, durchsichtig für die Welt, keine Persönlichkeit, keine Emotionen. Nur ich und die perfekte Realität hinter meinem Bildschirm. Aber eigentlich bin ich ganz allein. Allein mit dem gläsernen Teil, welches trotz allem mein bester Freund zu sein scheint.

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Eine Welt aus Scherben

Es gibt eine nicht reale Welt, in der alles ist wie in unserer, bis auf eine Sache. Stell dir vor du wirst in diese surreale Welt geboren, eine ganz normale Geburt. Deine Eltern sind glücklich, dass sie dich endlich kennenlernen und die Ärzte sind froh, dass die Geburt gut verlaufen ist, doch irgendwas ist anders. Plötzlich bemerkst du, dass du einen Rahmen über deinen Kopf trägst. Er schwebt, bei dir kleiner als bei den Erwachsenen. Doch bei deinen Ärzten und Eltern ist er gefüllt mit Glasscherben. Du bist verwirrt, weißt nicht was dir geschieht und schließt deine Augen.  6 Wochen später Du liegst in einer Wiege, eingedeckt in flauschigen Decken. Deine Eltern schauen auf dich herab, lachen dich an und spielen mit dir. Komisch denkst du dir, jetzt haben sie noch immer diese komischen Rahmen über dem Kopf. Du schenkst deine Eltern dein erstes Lächeln. Sie sind überglücklich. Doch plötzlich bemerkst du etwas, ein klitzekleines Glasstück erscheint ihrem Rahmen. 3 Jahre später Du rennst mit deinem Kuschellöwen durch die Wohnung deiner Eltern. Den Rahmen trägst du immer noch über deinem Kopf, ohne zu wissen, was er bedeutet. Doch darüber machst du dir noch keine Gedanken. Du läufst wie wild, ohne auf deine Umgebung zu achten. Plötzlich klirrt es laut. Du schreckst auf und springst zu Seite. Deine Eltern kommen angelaufen mit erschrocken Gesichtern. Deine Mutter sinkt weinend auf die Knie, dein Vater daneben mit seiner Hand am Rücken deiner Mutter. Warum weinen sie über eine zerbrochene Vase wo eh nur Staub drin ist, fragst du dich. Du siehst, wie langsam ein winziges Glasstück aus ihren Rahmen verschwindet. 8. Lebensjahr Du verstehts es nun. Das mit den Rahmen. Der Rahmen kennzeichnet dein Leben, die Glasstücke die Erinnerungen. Mit jeder schönen kommt eine dazu, mit jeder schlechten eine weg. Warum das so ist, verstehst du noch nicht. 16. Lebensjahr Dein Großvater ist alt geworden. 85, um genau zu sein. Doch heute stehst du hier. Im schwarzen Kleid vor seinem Grab mit duzend anderen Menschen, bei manchen bist du dir nicht einmal sicher, ob sie ihn kannten. Er wurde vor 15 Minuten hinab gelassen in sein Grab, traurig war es. Die engste Familie hat geweint, andere haben ihn mit, schon fast Hass angeschaut. Aber warum waren sie dann hier? Jetzt liegt er dort, verschüttet mit Erde. Doch dieser Rahmen schwebt noch immer über seinem Grab. Er ist nur zwei Drittel gefüllt. Ist das der Grund für diese Verachtung, für den Hass? 17. Lebensjahr Du hast es nun endgültig heraußen. Menschen, die am Ende ihres Lebens ihren Rahmen gefüllt haben mit einer Glasplatte haben ihr Leben gut gelebt und werde als vollwertige Menschen anerkannt. Doch Personen mit einem nicht vollwertigen Rahmen wird keine Beachtung geschenkt. Du bist jede Woche deinen Großvater an seinem Grab besuchen gegangen. Viele Tote hatten ein erfülltes Leben, nur wenige keins. Ab diesem Zeitpunkt verspürst du den Druck. 35. Lebensjahr Dieser Duck, du wirst ihn nicht mehr los. Der Druck der Gesellschaft ein erfülltes Leben zu verbringen ist groß. Schon dein ganzes Leben zwingst du dich zu Sachen, die dir eigentlich keinen Spaß machen. Reisen, Ausflüge, Heiraten, Kinder bekommen. Natürlich wolltest du Familie, aber erst später. Aber früh eine Familie zu gründen, gehört zu einem erfüllten Leben dazu. 60. Lebensjahr Du hast aufgehört es zu versuchen, du bist viel zu alt und hast deinen Rahmen noch nicht gefüllt. Du fühlst dich, als ob du weniger wert bist, als ob du dein ganzes Leben noch nie genug gewesen bist. Ob sich so auch dein Großvater gefühlt hat? 78. Lebensjahr Du liegst auf deinem Bett. Müde, erschöpft und voller Hoffnung. Deine Familie umgibt dich, wie auf jener Beerdigung deines Großvaters. Du weißt, dass du nicht mehr lange hast und es jeden Moment so weit sein kann. Doch du bist nicht traurig, sondern froh, dass du dem Druck nicht mehr standhalten musst. Dein Licht erlischt, mit dem Blick auf deine Enkelkinder gerichtet. Klingt verrückt, ist aber Realität...

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FENSTER

Es stört mich.So mitten im Raum -ungeöffnet. Aber ich, ich mach es nicht auf. Tränen vor Angst ,durchsichtig wie Glas. Herzen die brechen, wie Glas in tausend Teile. Es stört mich. So mitten im Raum. Das Fenster wo ich durchschau. Ich seh das Grauen, ich seh es so genau, ich seh die Unschuldigen. Aber ich,ich mach es nicht auf. Grenzen zwischen Rasse,Hautfarbe und Sprache, unsichtbar wie Glas aber dennoch ist da was. Es stört mich. So mitten im Raum. Das Fenster wo ich durchschau. Es macht mein Herz so schwer, weil ich weiß es ist nicht fair. Aber ich,ich mach es nicht auf. Es stört mich. So mitten im Raum. Ich sollte es öffnen, ich seh dass die andere Seite frische Luft braucht. Ich sollte es öffnen, doch mein Fenster ist doch so klein, da kommt ja eh kaum frische Luft hinein. Ich sollte es öffnen, doch von allen anderen ist es auch zu, ich will nicht anders sein. Ich sollte es nicht öffnen ich sollte es zerschlagen.

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Glaser oder Glaserin? Du wirst definitiv gesucht!

Man stelle sich vor, unsere Welt wäre komplett aus Glas, alles wirkt schön und durchsichtig, aber gleichzeitig bricht es schnell und ist sehr empfindlich. Schon ein kleiner Riss könnte reichen, damit alles wackelig wirkt und die Menschheit unruhig wird. Unsere Welt befindet sich vor allem heutzutage in einer Situation, in der Glaser sowie Glaserinnen eine enorm wichtige Rolle spielen würden. Sie wären die Menschen, die nicht in Panik geraten würden, wenn etwas zerbricht. Mit ruhigen Händen setzen sie die Scherben wieder ein, eventuell auch neue, die für potenziell besseren Halt sorgen würden. Sie arbeiten mit Ruhe und Gelassenheit, sodass das Glas perfekt sitzt. Zeit spielt keine Rolle; was zählt, ist das Endergebnis. Was man aber dennoch nie vergessen sollte, ist der Weg, der zu diesem Ziel geführt hat. Man merkt also, dass es bei diesem Beruf nicht nur um die eigentliche Arbeit geht, sondern dass die Glaserinnen und Glaser rein symbolisch dastehen. Sie sollen uns zeigen, dass man selbst in einer leicht zerbrechlichen, „gläsernen Welt“ Ruhe bewahren kann oder auch soll. Sie bringen Gelassenheit ins Chaos, und genau das macht sie so besonders. Überlegst du es dir vielleicht anders und wirst doch noch zu einer Glaserin oder einem Glaser? Der Glaser macht das Glas wieder heil, in dieser Welt aber bringt er Ruhe statt Eile!

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Papa hat immer Recht

Die Welt verändert sich, sie entwickelt sich weiter und erfindet sich immer wieder neu. Im Vergleich von früher zu heute gibt es offensichtlich viele Differenzen. Wenn ich darüber nachdenke was sich verändert hat würde ich als allererstes ohne lange zu überlegen die Digitalisierung nennen. alles ist anders, Handys, Laptops und Spielkonsolen haben die Menschen zu anderen gemacht. bei uns wird alles digital gemacht. ich schreibe jetzt gerade diesen Text auch auf dem Laptop. ich sitze in der klasse und 20 von 20 SchülerInnen plus die Lehrperson schauen in den Computer. ist all das positiv oder negativ? es ist nicht leicht für mich diesen Text zu verfassen. ich glaube für unsere Generation ist es teilweise schon schwer sich selbst etwas auszudenken oder kreativ zu sein, da im Alltag einfach im Internet nach Ideen gesucht wird. ich habe mir schon viele Gedanken darüber gemacht über was ich schreiben sollte, aber es war unfassbar schwer für mich etwas interessantes zu finden. schlussendlich habe ich mich dann für ein Thema entschieden, welches mich erschreckt und schockiert. Danach habe ich überlegt wie ich dieses in einen guten Text verpacken kann, damit es spannend oder traurig ist. Meine Freundin ist bereits fertig und hat eine wahnsinnig traurige Geschichte über Selbstmord verfasst, aber ich bin drauf gekommen, dass ich einfach schreiben möchte was ich denke ohne mich an Richtlinien zu halten. so genug geredet, mein Thema. Kinder und erwachsene mit deren Handys. Das Handy ist immer und überall dabei. Das schlimmste ist, dass ich wenn ich in einem Restaurant sitze 3-5 jährige Kinder sehe, welche von ihren Eltern das Handy in die Hand gesteckt bekommen haben nur um ruhig zu sein. Das kann man nicht machen! Außerdem sieht man dies immer öfter beim spazieren gehen und an ganz vielen anderen orten. Des Weitern sind nicht nur Kleinkinder beteiligt sondern Kinder und jugendliche in jedem alter. Teenager sitzen teilweise den ganzen Tag nur im zimmer und kommen auf Handyzeiten von 10h. Ich kann nicht sagen ich verstehe das, aber auch mir geht es so, dass wenn ich gerade nix zu tun habe oder auch wenn ich etwas zu tun hätte im zimmer sitze und 2h in mein Handy starre. Wenn man eigentlich lernen sollte lenkt einen das Handy durchgehend ab und es bringt einen sogar davon ab zu lernen. Jetzt zum Zusammenhang mit gläserne Welt. Ich weiß nicht wie das bei euch ist aber ich höre mir mindestens 3x am tag eine Predikt an, wie schlecht es ist so viel Handy zu schauen das ich so Bugglig sitze und, dass ich bald eine Brille brauchen werde. Es ist nicht gut für die Augen so viel in ein kleines Kastel rein zu schauen. Er hat komplett recht. Man muss es zugeben. Es gibt echt immer mehr Brillenträger egal in welchem alter. Somit die gläserne Welt. Ich hoffe es hat euch irgendwie gefallen.

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Wenn der Friede bröckelt

In der heutigen Welt erreichen uns täglich Bilder und Fotos von Krieg, Kriesen und Gewalt - dabei sehnt sich der Großteil unserer Bevölkerung einfach nur nach Friede. Doch unsere Welt wirkt zurzeit zerbrechlich wie Glas. Jeder Konflikt, jede Lüge sowie auch jede Krise hinterlässt einen Riss in unserer Gesellschaft, sodass unsere gläserne Welt immer brüchiger wird. Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder Fehler und jede Auseinandersetzung gemerkt wird. Sowie Glas unter Druck zerbricht, droht auch unsere Welt zu zerbrechen, wenn wir nicht ab sofort aufeinander schauen, Konflikte lösen und Frieden schließen können.  Es stellt sich die Frage, ob man zukünftige Risse im Vorhinein löst, oder doch Scherben der heutigen Zeit auszubessern. Beim Ignorieren dieser Probleme wird sich zukünftig nichts ändern, das könnte innerhalb der nächsten zehn Generationen zum Verhängnis werden. Nur wenn wir bald begreifen, dass diese zerbrechliche Welt in unserer Hand liegt können wir etwas ändern. Wir können es retten, indem wir Zusammenhalt, Mut und Stärke beweisen. Doch was bedeutet es in einer gläsernen Welt zu Leben? Glas ist durchsichtig, genauso durchsichtig wie unsere Gesellschaft sein sollte, also ehrlich und offen. Nur mit Vertrauen können wir verhindern, das unsere Gemeinschaft komplett zerbricht. Wenn wir Konflikte offen ansprechen und Lösungen suchen, wird unser Glas wieder stabil. Jeder einzelne von uns trägt seine eigene Verantwortung. Viele denken, nur die großen und mächtigen Politiker können dies ändern. Auch kleine Taten helfen, ein Kompliment, ein Zeichen von Respekt oder einfach nur eine helfende Hand. So kann jeder helfen vor weiteren Rissen zu schützen und unseren Planet stärken. Neben Lügen und Kriegen gibt es noch zusätzliche Gefahren. Klimawandel und Umweltzerstörung sind ebenfalls große Probleme unserer Gesellschaft. Unsere Gesundheit ist auch aufgrund der Klimawandel in Gefahr, denn die Erderwärmung nimmt jährlich stark zu. Das ist nicht nur für uns sehr unangenehm, sondern die Mitbewohner auf unserer Erde, die Tiere. Viele Tiere leiden unter der Erderwärmung sehr stark. Am Ende liegt es uns allen, wie unsere Zukunft aussieht. Wollen wir in einer Welt voller Scherben leben, oder in einer stabilen Welt, die Frieden und Zusammenhalt wiederspiegelt. Frieden entsteht nicht von allein, er muss von uns geführt und gepflegt werden. Solange wir das verstehen, haben wir die Chance, dass unser Glas stabil bleibt.

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Alles Durchsichtig

In der gläsernen Welt kann man kaum etwas verstecken. Was wir posten oder verschicken, wird schnell weitergeleitet und bleibt oft lange im Internet. Auch wenn man etwas löscht, ist es meist nicht ganz weg. Deshalb sollte man immer nachdenken, bevor man etwas teilt – denn das Internet vergisst nicht. 

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Tränen in den Augen

Dies ist die Geschichte eines Mannes geboren inmitten der Wirren des zweiten Weltkrieges, seine Zukunft ungewiss, eine alte Welt brüchig wie Glas. Tag für Tag saß er als Kind mit seiner Mutter am Tisch die Hände gefaltet mit glasigen Augen. Er flehte im stillen Gebet. “Oh Herr, lass meinen Vater und meine Brüder heimkommen. Der Gnade der späten Geburt verdankte er keinen Marschbefehl erhalten zu haben. Plötzlich, zerriss ein Poltern die Stille. Aus Tränen der Sehnsucht wurden Freudentränen – sie waren zuhause, unversehrt! Der Krieg war verloren und forderte viele Opfer, die ganze Nation stand vor einem Scherbenhaufen und doch war dieses Ende der Beginn etwas Wundervollem. Der Junge hatte plötzlich eine Zukunft. Die Jahre zogen ins Land. Aus dem Knaben war ein Mann geworden der stolz und voller Tatendrang den Hof übernahm und mit starker Hand die Spuren der dunklen Vergangenheit beseitigte. Schon bald fand er die Liebe seines Lebens und gründete selbst eine Familie. Das kleine Bauernhaus war ein Ort der Geborgenheit, ein Ort der Freude, ein Ort an dem Freunde stets willkommen waren und so begab es sich, dass es für den Mann glasklar erschien ein Gasthaus zu eröffnen. Freunde und Fremde von Nah und Fern kehrten in das Häuschen ein. Höhen und Tiefen, Freude und Trauer, Stille und Trubel. Nichts das es in dem Haus nicht gegeben hätte. Heute lange Zeit später blickt der Mann auf sein Lebenswerk. Nun sind die jungen am Zug. „Es ist gut so wie es ist“. Er schließt die Augen und mit einem friedlichen Lächeln verließ er seine gläserne Welt. Der Mann war mein Großvater. Das Häuschen mein Zuhause.

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Was kann geändert werden?

Die Welt liegt in Trümmern, die Welt besteht aus Krieg und Tod. Der Klimawandel schreitet ebenfalls immer weiter voran, doch eigentlich ist für dies keine Zeit. Immer wieder wird Müll in die Meere geschüttet und Tiere sterben daran, doch muss das eigentlich sein, gäbe es keine andere Lösung für die Müllentsorgung? Wieso müssen Menschen sterben, wieso gibt es Leute die einen Krieg starten und dabei tausende unschuldige Leben in den Tod reißen? Wieso wurde nicht aus den Fehlern anderer gelernt, warum muss es nach zwei langanhaltenden Weltkriegen immer noch zu Kriegen zwischen Gebieten und Ländern kommen? Wurde nicht aus Fehlern aus der damaligen Zeit gelernt? Sollten wir uns diese Fragen eigentlich stellen? Wir können doch als einzelne Person nichts bewirken? Umso mehr Personen sich diese Fragen stellen desto wahrscheinlicher ist es irgendetwas zu ändern. Doch was passiert, wenn wir so weiter machen wie bisher, wird die Erde irgendwann untergehen, werden wir auf dem Mars oder anderen Planeten leben, weil auf der Erde kein Überleben mehr möglich ist? Werden wir unseren eigenen Lebensraum zerstören oder können wir zuvor noch etwas an unserer Lebensweise ändern? Wieso muss man sich in der jetzigen Zeit diese Fragen stellen, haben sich die Menschen vor hunderten und tausenden Jahren diese Fragen auch gestellt oder sind wir die ersten die eine Gefahr für die Erde darstellen? Was passiert mit den nächsten Generationen, werden sie noch so leben wie wir gerade leben oder wurde an deren Lebensweise schon etwas geändert, sodass sie nicht befürchten müssen das der Klimawandel auf sie Auswirkungen hat? Werden Menschen immer noch arbeiten oder lassen sie Roboter alles machen? Was passiert mit den großen Mächten, haben einzelne Menschen immer noch so große Auswirkungen auf die Menschheit? Wieso ist alles so wie es ist? Warum muss es so sein wie es ist? Wieso passiert so viel in der Menschheit? Warum? 

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Zerbrechlich (2)

Menschen sind wie Glas, oft durchsichtig, aber nicht immer. Mal einfarbig, mal bunt. Aber sie können auch Spiegel sein, wenn wir in sie hineinschauen. Sie spiegeln wider, was wir sind. Das Herz ist wie Glas sehr zerbrechlich. Und wenn es zerbricht, zerfällt es in Stücke und es ist schwierig, diese Stücke wieder zusammenzusetzen. Beim Erhitzen schmilzt es und wird weich, aber in der Kälte verfestigt es sich und härtet aus. Das Herz kann wie ein Glas gefüllt oder leer sein. So ist unsere Generation heutzutage. Wir versuchen unser Best zugeben zum Beispiel in der Arbeit oder in der Schule, trotzdem es nicht immer genug ist. Wir sind als feste Gläser auf die Welt gekommen, aber mit der Zeit werden wir benutzt, wir werden geformt, jeder auf eine andere Art und Weise. In den Freundschaften ist es auch so. Wenn etwas schief geht, werden wir die anderen zerbrechen oder in die andere Richtung zerbrechen sie uns. Die Menschen erleben nicht oftmals das Leben, manchmall ohne gefühle. Langsam oder jetzt ganz schnell, bricht die Welt um uns herum zusammen.

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sehen und doch wegsehen

Es gibt ein Monster. Ich sehe es, überall. In Bildern, in Stimmen, in Scherben. Manchmal glaube ich, es sei weit weg. Hinter Grenzen, in Ländern, die nicht die meinen sind. Aber das ist eine Lüge. Für manche ist es so nah, dass sie es atmen hören, jede Stunde, jeden Tag. Das Monster frisst Träume. Es verschluckt sie, noch bevor sie beginnen. Kinderträume, die nie wachsen dürfen. Zukunftsträume, die unter Trümmern ersticken. Das Monster reißt das Brot von den Tischen, verschlingt das Wenige, das da ist, lässt nur leere Schalen zurück und füllt die Bäuche mit Hunger. Es wohnt in Worten. „Konflikt“ nennen wir es. Ein harmloses Wort, das alles glattstreicht. Aber das Monster lacht über unsere Wörter. Für es ist es kein Konflikt, sondern Hunger. Schmerz. Angst. Und Heimat, die zerbricht, Stein für Stein, bis nur noch Staub bleibt. Ich flüstere mir zu: Ich kann nichts tun.Zu groß, zu mächtig, zu weit entfernt ist dieses Monster.Und doch weiß ich, dass genau dieser Gedanke seine Nahrung ist.Es frisst unsere Ausreden – und wird daran stark. Manchmal will ich es nicht sehen. Will sagen, dass ich zu klein bin, dass einer allein nichts ändern kann. Doch dann brennt es in mir: Einer reicht, einer, der hinsieht. Einer, der nicht mitmacht. Einer, der nicht so tut, als wäre das Monster weit weg. Die Welt ist Glas, dünn und voller Risse. Das Monster schlägt und schlägt- bis es zerbricht. Die Scherben schneiden. Mich. Dich. Uns alle. Und wir glauben noch immer, es sei fern. Aber am Ende – wenn ich ehrlich bin – weiß ich, wer es ist. Das Monster hat kein Fell, keine Klauen, keine Zähne. Es trägt Hände, die zerstören und aufbauen könnten. Es trägt Augen, die sehen und doch wegsehen. Es trägt Herzen, die fühlen könnten – und es nicht mehr tun. Das Monster bin ich. Das Monster bist du. Es ist der Mensch.- dem die Menschlichkeit fehlt.

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Lichtfänger

Glas Klar, glänzend Zeigt uns Welten Zerbricht in Scherben Licht

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Kugel aus Glas

Wir leben in einer Kugel aus Glas. Von außen sieht alles klar und schön aus – weiße Flocken tanzen, ein kleiner Kosmos, der glitzert. Doch wir stehen darin, winzige Figuren unter einer unsichtbaren Kuppel. Jeder Blick von außen dringt ein, jede Bewegung wirbelt Staub auf wie Schnee. Manchmal schüttelt jemand die Kugel, und unser Leben tanzt, wirbelnd, schwebend, ohne dass wir es verhindern können. Die Schneekugel ist zart und glänzend, doch sie ist auch ein Käfig aus Glas. Wir träumen von Freiheit, während wir glitzern im künstlichen Schnee.

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Das chemische Glas

Siliziumdioxid ist so fein  Doch es ätzet durch dein Bein Stattdessen ist die Erde leicht Dennoch ist Glas oft gebleicht Die Kinder spielen oft mit Sand Doch der Quarz ist oft am Strand Meine Bars so explosiv wie Natriumoxid Aber nicht wie Calciumoxid Die Sprite ist mit Soda Meine Oma macht Yoga Der Kalk klebt an meine Finger Wie das Paper vom alten Ringer

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Die Figuren im Kristall

Ein Brett erhebt sich, klar wie Eis, die Linien schimmern, hart und heiß. Die Figuren tragen still ihr Kleid, geformt aus Glas, voll Fraglichkeit. Ein Bauer fällt – ein Riss entsteht, der durch die Wände weitergeht. Ein Turm zerbirst im leisen Ton, als klänge fern zerbrochner Thron. Die Dame glänzt, sie zieht und flieht, ihr Schritt ein Schnitt, der Funken zieht. Der König zittert, unsichtbar, durchsichtig, doch verletzbar wahr. Die Welt umspielt das Spiegelreich, ein Hauch genügt – schon wird sie weich. Was matt heißt, ist nicht bloß Gewinn, es bricht das Ganze, fällt dahin. Doch wer den Zug mit Vorsicht wählt, wer Stille statt der Gier erzählt, der kann bewahren, was zerbricht, und hält die Klarheit im Gesicht. So bleibt das Spiel, so bleibt die Welt, zerbrechlich, wenn der Schlag sie fällt. Und doch – im Glanz der reinen Hand, erstrahlt sie fest wie Diamant.

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Die Ruhe vor dem Ich

Eine stille Welt. Denn dort ist alles geordnet, überschaubar und abgeschlossen. Man könnte es auch friedlich oder vertraut nennen. In ihr bleibt alles, wie es zuvor war, und man weiß, was einen erwartet. Außerdem schien dieser ganze Kosmos ruhig unter einer Decke aus kristallener Ruhe zu träumen. Doch ab und zu wirbelt dieser Schnee herum, dann glitzert und schimmert es in einem funkelnden Weiß. Trotzdem fing diese Welt plötzlich zu erzittern an. Es begann mit einem kaum wahrnehmbaren Vibrieren. Als würde die Luft selbst, den Atem anhalten. Dann kippte der Himmel. Das davor noch so schön gebettete Schneebett, wirbelte hoch. Alles war verkehrt, verdreht, Kopfüber im Chaos. Immer mehr Geschwindigkeit baute sich auf, sie drehte und wendete sich. Ein Donnerschlag – und nun wurde es dunkel. Das Glas der Schneekugel war zerbrochen in einzelne klirrende Scherben. Inmitten von weißen Flocken, die nach und nach zur Ruhe kamen. Die heile Gläserne Welt war freigelegt, entblößt. Die Grenzen des davor so beschränkten Reiches sind in Stücke gefallen. Im Bereich des Unbekannten, jenseits des Gewohnten, fernab der trügerischen Sicherheit wurden neue Möglichkeiten geöffnet. Das Begrenzte war nun frei und grenzenlos. Außerhalb der Komfortzone.

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geschichte der Frau

Schnell wuchs sie heran und war kein kind mehr, kein kind, dem man gut zureden, dem man vernunft beibringen, dem man verbote verhängen musste, nein sie war nun groß, sehr groß, denn sie war nun erwachsen, sie wurde nun endlich ernst genommen, wie echte erwachsene halt, zumindest dachte sie das. Tag und nacht arbeitete sie, von früh bis spät, denn wie sollte ihre arbeit sonst anerkannt werden, als Frau war es schwer wahrgenommen zu werden, ohne lange blonde haare, große brüste oder einem knackigen arsch, sie stand immer in konkurrenz mit allen anderen Frauen, deshalb musste sie umso härter arbeiten. Andere hatten es leichter, damit meinte sie nicht nur männer, sondern auch Frauen, die sich anpassten und sich nicht auflehnten, nicht mal versuchten eine stimme in dieser welt zu finden, diejenigen machten sich das leben nicht so schwer wie sie. Die harte arbeit machte sich natürlich belohnt, manchmal zumindest, eigentlich sehr selten, denn wenn eine ihrer ideen für gut gehalten wurde, wenn überhaupt, dann wird sie als idee ihrer vorgesetzten, ihrer kollegen, ihrer sogenannten freunde ausgegeben, als hätten sie sich wirklich gedanken gemacht, als hätten sie sich bemüht, als würden sie nicht lügen. Tagein tagaus das gleiche, immer, immer und immer wieder, vielleicht würde es auch anders aussehen, wenn sie sich die brüste oder den po aufspritzen lassen würde, wie alle anderen, vielleicht musste sie sich einfach mehr bemühen, eigentlich arbeitete sie ja nicht so viel, sie könnte noch mehr tun, aber sie musste auch an ihre familie denken, sie musste auch zeit mit ihr verbringen, sie darf ja nicht herzlos erscheinen, was würden die nachbarn sonst denken, kollegen, freunde, sie musste, sie sollte die balance zwischen familie und arbeit finden. Außergewöhnlich, klug, schön, gewitzt, zurückhaltend, schlank, führend, kinderliebend, fokusiert, hübsch und dankbar, das soll die Frau von heute sein, aber egal wie klug, hübsch oder außergewöhnlich sie ist, sie macht immer was falsch, es ist nie genug, nie, egal was sie tut, egal wieviel sie sich bemüht, es ist nicht genug und wird es nie sein, nie. Unteranderem muss man schlank sein, aber nicht magersüchtig, führend, aber nicht herrisch, kinderliebend, aber man soll nicht die ganze zeit über sie reden, hübsch, aber nicht zu sehr, dass männer sich verführt fühlen und man soll sich bloß nicht beschweren, wenn sie sich fehlverhalten, sondern man soll sich für ihr verhalten rechtfertigen und gleichzeitig dankbar sein für das system, das so etwas durchgehen lässt. Scheitern, unhöflich, alt, egoistisch, ängstlich, außergewöhnlich, das soll die Frau von heute nicht sein, denn wer will schon mit diesen Frauen gesehen werden, die versagt haben, gescheitert sind, immerhin sind sie selber schuld, angeblich, wenn sie scheitern, aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass alles einfach zu viel ist, manchmal ist sie ja auch menschlich. Geht es, nein, wie auch, es ist widersprüchlich, es ist einfach zu viel, zu viele regeln, die sich widersprechen, zu viel zu tun, als das es möglich wäre, zeit ist begrenzt, doch das weiß anscheinend niemand. Liebende mutter, führende chefin, kluge tochter und außergewöhnliche Frau, das alles soll in einer Frau stecken, all die gefühle und fähigkeiten, doch es ist unmöglich, einfach unmöglich, eine Frau müsste sich zerreißen, um all diese personen gleichzeitig zu sein, doch das kann sie nicht, es ist ihr schlicht und einfach nicht möglich, es ist nicht möglich alles auf einmal zu sein, für niemanden. Alle Frauen versuchen schon ihr möglichstes um all ihre „pflichten“ zu erfüllen, doch wenn sie es nicht schafft, ist sie für die menschheit abgeschrieben, sie ist selbst schuld, warum ist sie auch so schwach, so verletzt, wenn man einmal, nur ganz kurz einen sexistischen witz macht, der ja eh nicht ernst gemeint ist, warum ist sie so fixiert auf ihre karriere oder ihre kinder, warum geht nicht beides, warum kann sie nicht einfach alles sein, ist doch nicht so schwer. Solange nicht begriffen wird was Frauen alles für ihre familien, ihre karrieren, ihre haushalte, ihre soziale leben, einfach generell für ihre leben tun, werden die erwartungen nicht weniger, es wird sich nie etwas ändern, nie, doch jeder mensch hat sein limit, somit die Frau auch, sie arbeitet und schuftet immer, immer und immer mehr, doch irgendwann hat auch sie keine energie mehr und ihre kraft ist am Ende.

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Transparenzkäfig

Wir haben uns an die Durchsichtigkeit gewöhnt. Jede Bewegung gespeichert, jeder Klick vermessen. Wir tragen unsere Daten wie zweite Haut, unsichtbar und doch für alle lesbar. Digitalisierung ist Fortschritt, heißt es. Und ja – sie treibt uns voran. Aber sie treibt uns auch in die Überforderung. Musik, Bilder, Worte – geflutet von Maschinen, bis das Menschliche zu verschwinden droht. „Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten.“ Lautet die Devise, und sie funktioniert, weil wir vergessen haben, dass Freiheit vielleicht auch das Recht auf das Verborgene ist. Die gläserne Welt glänzt. Doch hinter ihrer Klarheit verbirgt sich ein Käfig – so durchsichtig gebaut, dass man die Gitterstäbe nicht mehr sieht.

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Das Unikat

Es war kurz vor Weihnachten. Das Besorgen der Geschenke war im vollen Gange. Die Straßen waren prall gefüllt, überall roch es nach Zimt und ein leichter Hauch von Marzipangeruch zog durch die Lüfte. Die kleine Livia war gerade dabei ihren Wunschzettel zu verfassen, doch die wusste einfach nicht, was das Christkind ihr dieses Jahr unter den Baum legen sollte. Der Teller mit Keksen, der vor einer Stunde noch mit verschiedensten Sorten gefüllt war, stand jetzt leer vor ihr und den letzten Schluck Tee schlürfte sie gerade aus. Lidias Mama kam gespannt bei der Tür herein und fragte sie, ob die schon mit ihrem Wunschzettel fertig sei. Daraufhin wurden die Augen des kleinen Mädchens glasig, da ihr einfach nichts einfiel, was sie sich wünschen konnte. Katrin, Livias Mama, tröstete sie und schlug ihr vor, gemeinsam mit ihr in das Zentrum des Wohnortes zu spazieren, dort waren nämlich einige Geschäfte zum Bummeln und auch ein kleiner Weihnachtsmarkt. Livia war sofort Feuer und Flamme, denn sie hoffte dort Inspiration für ein Geschenk zu finden. Somit zog sie ihre Winterjacke, ihre Stiefel und ihre Handschuhe an, setzte ihre Haube auf und wickelte sich in ihrem kuscheligen Schal ein. Als die beiden das Zentrum des Ortes erreichten funkelten ihre Augen, alles war so schön dekoriert, die Lichterketten häuften sich und die dritte Kerze des riesigen Adventkranzes am Hauptplatz brannte bereits. In Livias Heimatort war es nämlich Tradition, dass an jedem einzelnen Tag im Advent eine neue Dekoration dazu kam, deshalb war der Besuch des Weihnachtsmarktes an jedem Tag etwas Besonderes. Mit einer Tasse heißem Punsch in der Hand schlenderten sie zwischen den Ständen hindurch, bis Livia mit offenem Mund und wie versteinert stehen blieb. Ihr Blick blieb bei dem Stand mit den handgefertigten Schneekugeln hängen. Jetzt wusste sie es, ihr diesjähriger Weihnachtswunsch war eine Schneekugel. Livia und ihre Mama gingen zum Stand hin und begutachteten die mühevoll gestalteten Exemplare, doch als ihre Mama sie fragte, welche ihr am besten gefiel, konnte das kleine Mädchen keine nennen. Sie war sehr wählerisch und überall fehlte ein winziges Detail. So kam Katrin eine Idee. Der Laden, der diese Schneekugeln herstellte, befand sich direkt neben ihrer Arbeitsstelle, deshalb ging sie am darauffolgenden Tag dort hin und fragte, ob die auch speziell angefertigte Kugeln machen würden. Als ihre Frage bejaht wurde, strahlten ihre Augen. Gemeinsam mit dem Verkäufer kreierten sie eine Schneekugel für Katrins Tochter. Als Livia am 24. Dezember das Parket unter dem Baum hervorholte, das Geschenkpapier davon abriss und die hölzerne Box öffnete staunte sie nicht schlecht. Es war eine Schneekugel, aber keine, die sie bisher gesehen hatte. In der Box war auch ein Brief beigelegt. In diesem stand, dass die vier Figuren Livia, ihre Eltern und ihr Kater Leo seien. Als das kleine Mädchen diese Worte las, war sie zu Tränen gerührt und ihr rutschten nur mehr die Worte: „Jetzt hab‘ ich meine eigene gläserne Welt!“, über die Lippen. 

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Der Riese in der gläsernen Welt

Wie eine kleine, kluge Katze ging der ruhige Riese durch die wunderbaren Wälder. Bildschöne Burgen thronten auf hohen Hügeln. Kultivierte Kaiser kannten den wiederkehrenden Winter, den der ruhige Riese mit sich brachte, nun schon sehr gut. Auch wenn er kein rebellischer Riese war, machte er das Leben für die begabten Bauern nicht einfacher. Durch den weißen Winter kam nur die Hälfte der bescheidenen Bevölkerung. Die absurden Adeligen hatten sich einen seltenen Spaß daraus gemacht, welche fleißige Familie die nächste kühle Kaltzeit nicht überstehen würde. Gläserne Gassen glitzerten durch dunkle Dörfer. Traurige Tränen tapferer Töchter tropften zu stillen Seen. Der ruhige Riese kniete sich nieder und berührte die fragile Fläche. Leuchtende Leichen sanken in die ehrliche Erde. Die bebenden Böden schlossen sich wieder, die absurden Adeligen kehrten in ihre prunkvollen Paläste zurück. Doch auch in diesem weißen Winter verloren sie nun abwesende Angehörige. So zeigte die gläserne Welt den wahren Weg, den kein kühner König, kein kostbarer Kaiser und kein kleiner Knecht vermeiden konnte.

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Glasknochen

Ein Vogel fliegt, federleicht, die Knochen trüb, fast durchgereicht. Die Welt so groß, doch scharf ihr Klang, ein falscher Stoß – und schon wird’s bang. Er sieht die Rosen, sanft im Wind, Die gleich wie er, so zerbrechlich sind. Jeder Baum, so hart, so rau, Überleben würd er´s kaum, er weiß´ genau. So lernt er still, behutsam sein, die Welt ist schön – doch hart wie Stein. Und während er nachts durch Mondlicht zieht, Singt er sein zerbrechliches Vogel Lied.

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Nicht die einzige Scherbe auf der Welt

Scherben. Ein Glas zerbricht. Es ist mir aus der Hand gefallen, als ich dem Geschirrspüler ausräumte. Scherben. Scherben über Scherben. Kleine transparente Stücke aus Glas. Kaum sichtbar und doch überall verstreut. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit, der meinen Tag schon wieder ein kleines bisschen schlechter macht. Ich sammle die Splitter ein und während ich mit meinen Fingern über den Boden tatse, tauche ab in meine Gedanken. Träumen ist manchmal einfacher als im hier und jetzt zu leben.Zuerst was ich heute mache, ein richtigen Plan von der Zukunft habe ich nicht. Ich will erfolgreich werden, weiß aber nicht wie oder welches Themengebiet mich überhaupt interessiert. Was wichtiger ist Geld oder Lebensfreude. Plötzlich bin ich wieder da. Es liegen tausend Scherben auf dem Boden. Während ich die Splitter einsammle und langsam wieder in die Realität zurückkehre, schneide ich mich. Ein kleines Stück des Glases ist stecken geblieben. Ich halte meinen Finger gegen das Sonnenlicht, das Morgenlicht das nur noch streifenartig durch das Fenster schaut. Plötzlich spiegelt sich in diesen Splitter der noch immer leicht in meinen Daumen steckt eine ganze Welt. So schön in ihrer Klarheit und so kostbar in ihrer Form. Die Form so scharf das mir das Blut jetzt dem Finger hinab läuft. Ein einziger Riss genügt und schon, beginnt mein Finger zu bluten. Was eben noch heil war,verwandelt sich in etwas Unumkehrbares. Die Sonne strahlt jetzt weniger, es wird trüber und ich schaue aus dem Fenster und sehe die eingeschagene Fensterscheibe von meinen Nachbarn. Alles in dieser Welt ist so zerbrechlich, wie Glas. Eine gläserne Welt. Nicht nur ich, sondern jedes Lebewesen das jemals existiert hat. Jede Entscheidung, jedes Wort und jede Glasscheibe kann sie verletzen. Manchmal reicht schon ein einziger Schlag oder ein kleines Stück Glas und etwas, das Generationen, vor mir, aufgebaut haben, zerfällt in Bruchstücke. War es meinen Schuld das das Glas zerbrochen ist, oder hätte ich die feinen Linien an der Ecke rechtzeitig erkennen müssen und verhindern sollen das es sich ausbreitet? Damals, in der Geschichte vor unserer Zeit, zerbrach nicht nur Glas in dem Städten, sondern auch Hoffnung und Menschlichkeit. Heute stehen wir vor neuen Rissen. Klimakrisen, Kriege und Hungersnöte. All das haben die Generationen vor uns geschaffen, all die Sorgen und Kummer um unsere Welt. Das waren wir, Menschen. Und jetzt? Jetzt stehen wir an einen Punkt, an dem das Glas knistert. Leiser Druck, der immer lauter wird. Lauter und lauter. Unsere Generation soll die sein die handel, die, die verändert und die die es durchzieht. Wenn wir nicht handeln, dann wird es eines Tages in tausend Stücke fallen. Wir besitzen etwas, das unsere Vorgänger nicht hatten, Vernetzung, Wissen und Möglichkeiten. Wir müssen den Sprung im Glas anschauen und begreifen, das Veränderung nicht irgendwann geschieht, sondern nur dann wenn wir sie selbst in die Hand nehmen. Jeder von uns ist eine Hand, die das Glas stützt, oder es auch fallen lassen kann. Und aufeinmal habe ich einen Plan von meiner Zukunft. Man kann nicht verändern welches Glas in der Geschichte zerbrochen ist, man kann. Ich sehe nicht nur das Glas was zerbricht ich sehe mein Leben, meine Zukunft und die von meinen Lieben.Es ist nicht zu spät, man kann die Scherben zusammensetzen, wenn man hinschaut, etwas unternimmt und nicht aufgibt. Statt Scherben aufzukehren und sie dann später vergisst, setzen wir sie wieder zusammen. Damit die Welt nicht bricht, sondern, sie wie ein Glas im Sonnenlicht leuchtet.  

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Gefangen

Lichter…blitzend blau. Alles ist verschwommen. Mein Kopf dröhnt. Ich kann fühlen, wie das Blut entlang meiner Wange runterfließt. „Beeilung!“, das einzige Wort, welches ich zwischen dem Heulen der Sirenen auffassen kann. Zwei Männer in roter Kleidung heben mich auf eine Trage und schieben mich in einen Rettungswagen. Ich kann die besorgten Blicke meiner Eltern erkennen, bevor meine Gedanken verblassen.  Ein Piepen, welches mit jeder Sekunde lauter wird. Ich öffne meine Augen und realisiere, dass ich mich in einem Zimmer eines Krankenhauses befinde. In diesem Moment öffnet sich die Tür und eine Krankenschwester betritt den Raum. Als sie mich sieht, dreht sie sich aber sofort wieder um und stürm zur Tür hinaus. Ich bin etwas verwundert, doch ich werde von einem großen Spiegel, der an der Wand links von mir befestigt ist, abgelenkt. Schritt für Schritt nähere ich mich meinem Spiegelbild. Die Tür öffnet sich erneut. Diesmal aber laufen zwei Erwachsene auf mich zu. „Du bist endlich wach!“ Wach? Alles hier fühlt sich an, als wäre ich in einem Traum gefangen. Hinter den zwei Unbekannten steht ein Mann in weißem Kittel, ein Arzt. Dieser kommt auf mich zu und stellt mir eine Frage: „Weißt du wie du heißt, oder was passiert ist?“ Ich weiß, dass ich meinen Namen kenne – irgendwo tief in mir. Doch mein Kopf bleibt leer, als hätte jemand alle Antworten gelöscht. Als wäre er aus Glas – durchsichtig, leer, kein Inhalt. Das Einzige, wozu mein Gehirn fähig ist, ist ein leichtes Kopfschütteln. Ich spüre, wie sich die Stimmung im Raum verändert. Die Mundwinkel der beiden Erwachsenen sinken, während der Arzt hingegen nur etwas auf ein Blatt Papier kritzelt. Ich drehe mich wieder nach links und betrachte mich im Spiegel. Mein Gesicht ist übersäht von tiefen Wunden und Nähten. Fragen häufen sich in meinem Kopf. Ich bin wie in meiner eigenen Glaskuppel gefangen. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin oder aus welchem Grund ich in einem Krankenhaus gelandet bin. Ich war bereit den Arzt zu fragen, was passiert war, doch der Raum war leer. Also setze ich mich zurück in das Krankenbett und versuche mich an die vorherigen Geschehnisse zu erinnern. In Gedanken versunken fallen mir die Augen zu. Es vergehen Stunden. Ich wache ruckartig mitten in der Nacht auf. Schweißgebadet und voller Angst. Ein Albtraum, doch ich merke schnell, dass dies die Realität gewesen war. Der Unfall! Plötzlich kann mich ich mich an jedes kleine Detail erinnern. Ich habe Angst, alles wieder zu vergessen also entscheide ich mich dazu, die Erinnerungen aufzuschreiben. Die zwei Personen von vorhin sind meine Eltern. Sie haben wahrscheinlich Stunden vor dieser Tür verbracht, bis ich endlich wach wurde. Aber nun zum Geschehnis. Es war ein regnerischer Nachmittag, als alles seinen Lauf nahm. Eine meiner engsten Freundinnen und ich waren auf dem Heimweg, als wir Aufgrund eines Jungen in einen heftigen Streit gerieten, während wir durch das Treppenhaus gingen. Sie wurde so wütend, dass sie mich mit all ihrer Kraft gegen eine der brüchigen und bereits abgesperrten Fensterscheiben stieß. Das Fenster zersprang in tausende Scherben und Glassplitter, welche mir tiefe Wunden im Gesicht und an den Armen verpassten, während ich von drei Meter Höhe in die Tiefe stürzte. Ich prallte auf den Asphalt und verlor mein Bewusstsein. Als dieses wieder zurückkam, lag ich noch immer auf dem nassen Untergrund mitten im Regen, doch die Rettungskräfte waren schon vor Ort.  Drei Wochen vergingen und ich bin noch immer in einer Glaskuppel meiner eigenen Gedanken gefangen. Ich frage mich immer und immer wieder, warum sie mich gegen dieses Fenster schubste. War es ihre Absicht? Wusste sie, dass die Scheibe zerspringen wird? Oder plagt sie doch ein schlechtes Gewissen? Vielleicht werde ich nie wissen, ob es ein Unfall war, doch ich werde es nie vergessen. Das Fenster war zerbrochen, doch ich war es, die in Scherben lag.

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Die gläserne Krone

Wie jeden Morgen wird Christina durch die strahlende Sonne geweckt, die durch ihr komplett gläsernes Zimmer scheint. Doch nicht nur ihr Zimmer war verglast, nein sondern alle Häuser, die es in Windy City gibt. Alles war aus Glas, die Gebäude, Autos, Handys ja sogar das Spielzeug für die Kinder. Sowie jeden Tag macht sich Christina ihr Frühstück, richtet sich für die Schule her und begibt sich auf den Schulweg mit ihren Nachbarn, Elias. Christina und Elias kennen sich schon ihr ganzes Leben und sind beste Freunde. Christina und Elias tratschen schon einige Minuten, als sie plötzlich ein lautes Quietschen hören. Um die Hausecke kam ein schwarzes großes Auto, das nicht gläsern war!Christina und Elias schauten sich verwundert an, denn so ein Auto haben sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Das Gefährt kam kurz vor ihnen zu einem Halt und daraus stieg ein Mann im Anzug. Er sagte: „Ihr müsst sofort mitkommen!“ Christina und Elias schauten sich verwundert an und Christina sagte: „Wieso das denn?“ „Das erkläre ich alles im Auto, aber bitte steigt ein es ist sehr wichtig“, sagte der Fremde. Also stiegen die beiden in die Limousine des Fremdens, der sich kurz darauf vorstellte, sein Name sei Josef. Josef erzählte: „Ich bin hier, weil ich eure Hilfe benötige. Die gläserne Welt ist in Gefahr und ihr müsst mir helfen sie zu retten. Der Drache von Elador hat die Gläserne Krone gestohlen und sie in seine Höhle verschleppt. Wir müssen sie nun zurück erobern und die Krone zurück an ihren Ursprünglichen Platz bringen. Denn ohne die Krone auf dem Platz neben dem Thron wird die Gläserne Welt fallen und Stück für Stück ins nichts verschwinden.“ „Aber wieso brauchst du genau uns, um die Krone zurückzubringen?“, fragt Christina. „Laut der Vorhersage der Königin, sollten zwei Beste Freunde im Jungen Alter, das Königreich retten“, antwortet Josef. „okay das werden wir schon schaffen“, bestätigt Elias. „Na dann, auf geht ́s zur Höhle des Drachens! “, sagt Josef zu den Jugendlichen und startet das Auto. Sie machen sich auf den Weg und fuhren fast eine Stunde, bis sie in den ländlichen Teil des Königreiches ankamen. Die Landschaft wurde im trockener und steiniger, bis sie letztendlich vor einem großen Berg ankamen. „Das Auto wird uns nicht mehr weiterbringen, jetzt heißt es wandern.“, stellt Josef fest. Also gingen die drei los, es war ein steiler Weg, doch nach einer Halben Stunde waren sie schon fast oben. Man hörte schon das Schnarchen des Drachens, der seinen Mittagsschlaf in seiner Höhle hielt. Als sie endlich oben ankamen, lugten sie in den Höhleneingang und sahen den riesigen Drachen eingerollt am Boden liegen. „Wir müssen um den Drachen herum, um zur Krone zu gelangen.“, stellte Elias flüsternd fest. „Elias und ich schleichen uns hinein, während du draußen wartest und Wache hältst.“, plant Christina. Josef nickte und die beiden machten sich langsam auf den Weg. Christinas Herz pochte so laut, dass sie Angst hatte, dass der Drache davon aufwachen könnte. Als Elias und Christina schon fast bei der Krone waren begann sich der Drache plötzlich zu bewegen, die beiden starrten sich mit großen Augen an und schlichen leise weiter. Als sie die Krone endlich in ihren Händen hielten, wollten sie nur mehr eines, hinaus aus dieser Höhle. Schnell gingen sie in Richtung Josef, als sie plötzlich, hinter ihnen lautes Grummeln hörten, einen Blick hinter sie und die beiden erschraken. Der Drache öffnete seine Augen! „Nichts wie weg hier!“, flüsterte Elias und begann zu rennen. Draußen angekommen sagte Christina entsetzt zu Josef: „Der Drache ist aufgewacht, wir müssen hier weg!“ Hinter ihnen hörten sie ein lautes Grollen und Fußstampfen. Die Gruppe begann so schnell wie möglich den Hügel hinunterzulaufen, der Drache ihnen dicht auf den Fersen. Als endlich das Auto in Sicht war nahmen sie nochmal all ihre Kraft zusammen und sprinteten die letzten Meter und sprangen ins Auto. Josef startet es und rast schnell davon, durch seine wilden Verkehrsmanövern hängte er den Drachen nach wenigen Minuten ab. „Das war aber knapp!“, schnaufte Elias.Zusammen bringen sie die Krone zurück zu ihrem Ursprünglichen Platz neben dem Thron. „Vielen Dank ihr Lieben, ich wusste ich kann auf euch zählen.“, dankte ihnen die Königin. Josef brachte die Jugendlichen zurück nachhause und bedankt sich ebenfalls noch einmal bei ihnen. Christina verabschiedete sich von Elias und ging müde zurück zu ihrem Haus. Als sie die Tür öffnete, hörte sie aus der Küche „Hallo Schätzchen, wie war dein Schultag?“, und musste schmunzeln.

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Sie sind auch Lebewesen

Meine Augen sehen schon lange nicht mehr klar. Das Wasser hier hat etwas Seltsames an sich. Es verzerrt meine Sinne. Früher hatte ich eine Familie und wir unternahmen lange Reisen durch alle Weltmeere. Und jetzt lebe ich in einem viel zu kleinen Becken, allein, so allein, ganz allein… Sie nahmen mir mein altes Leben. Ausgerüstet mit großen Netzen und Fischerbooten fingen sie mich, alles nur um manipulierten Touristen ihre eindrucksvollste Attraktion zu zeigen, einen ausgewachsenen Schwertwal. Mich. Wie lange bin ich schon hier? Seit Jahren bin ich nur im Kreis geschwommen. Meine Muskeln werden schwächer. Ich brauche Bewegung. Was würde ich geben für frischen Fisch, selbst gefangen oder eine echte Welle. Man schätzt solche Dinge erst, wenn sie weg sind. Anfangs fand ich es fast süß, wie die Menschen und ihre Kinder mich bestaunten und lachten, wenn ich meine Flosse auf das Wasser schlug. Ich möchte nicht mehr angestarrt werden. Aber manchmal sieht mich eine Person lange an, mit einem Blick in den Augen, der mich hoffen lässt, dass sie es sein wird, die, die mich versteht und endlich befreit. Aber niemand sieht es. Stattdessen plagen sie meine Ohren mit ihrer schrecklich lauten Musik. Wie einfach es wäre, einfach nicht mehr aufzutauchen und zu spüren, wie sich meine Lunge mit Wasser füllt. Und zu sinken, tief zu sinken. Nein. Ich darf nicht aufgeben, der Wind flüstert mir Trost zu, gibt mir Halt. Bitte helft mir. Ich bin auch ein Lebewesen, genau wie ihr. Befreit mich endlich aus meiner gläsernen Welt.  

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Die Welt schmilzt wie Glas

Die Welt ist durschaubar, wie durch Glas kann man sehen, dass sie bald unbewohnbar ist. Wenn alles in Flammen steht, hilft auch nicht die Millionen auf dem Bankkonto, geschweige denn die Milliarden. Doch bis dort hin kann die Unterschicht leiden, bis auch die aller letzte Insel von Naturkatastrophen zerstört wurde. Es ist offensichtlich, dass die Menschheit Selbstmord betreibt. Aber was ist wirklich so schlecht daran, damit etwas Besseres erscheinen kann muss der Dreck erstmal weg, alles weg jeder einzelne, bis die Welt wieder rein ist. Rein von Hass, Liebe, Geld, Konsumismus und Kapitalismus ist. Rein von Krieg und Ausgrenzung, Ausgrenzung die durch Unsicherheit und lügen entsteht, angst einfach mal hinzusehen.  Es gibt keinen Sinn für die Generation, zu spät geboren, um die Welt zu entdecken und zu früh geboren, um die Sterne zu greifen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Welt nicht mal eine Zukunft sieht, wie sollen es dann die Jugendlichen? Naja aber man kann ja immer neu beginnen, oder? Oder ist es irgendwann zu spät? Ist es schon zu spät? Oder war es schon vor 10 Jahren zu spät?

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Amerika

Fragil,  zerbrechlich, brüchig und schwach. So ist das Ego vieler Amerikaner.

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M(/m)orgen-Gedanken

Tropfen am Glas, ein Atemzug beschlägt still die Vergänglichkeit. Schlafendes Kind – der Regen hält Wache im fließenden Grau. Zwei Tassen verweilen, eine halbvoll, eine leer – Im Gang hallende Schritte. Scherben am Boden, ein Herzschlag lang Stille – Zerbrechlichkeit weilt. Abendlicht verblasst, Schatten tanzen im Vergehen – der Tag zerspringt sacht.

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Seifenblase

Es war einmal eine kleine Prinzessin, die in einer schimmernd rosafarbenen Seifenblase lebte. Ihre Blase schwebte hoch oben im Himmel, getragen vom Wind, durchsichtig wie Glas und doch so zart, dass schon ein Hauch sie hätte zerplatzen lassen können.   Das kleine Mädchen konnte die ganze Welt erblicken, aber konnte wegen ihrer Blase nie jemanden berühren. Sie wünschte sich nach einer Freundin, mit jemanden mit dem sie spielen und lachen konnte. Eine Freundin, der sie alles anvertrauen konnte, ihre Geheimnisse, alles, was ihr Herz bedrückte. Eines Tages wehte sie ein starker Wind an einer anderen Blase vorbei – darin saß eine kleine Prinzessin. Ihre Blase glitzerte lila im Sonnenlicht, und sie winkte ihr lächelnd zu. Langsam und etwas vorsichtig, näherten sich die beiden Bläschen einander, mal wehte sie der Wind auseinander, mal tanzten sie wieder zueinander, bis sie schließlich Seite an Seite schwebte. Die kleine Prinzessin lachte zum ersten Mal seit langer Zeit, und die andere erzählte ihr Geschichten von Wolken die goldig in der Sonne strahlten, den Sternen, die sie nachts vor dem Einschlafen zählte, den Vögeln, mit denen sie morgens sang. Gemeinsam zogen sie über Berge, Wiesen und Flüsse – immer geschützt in ihrer zarten Blase, doch nie mehr allein. Und so entdeckten die kleinen Prinzessinnen, dass man auch in einer zerbrechlichen Welt Nähe, Freude und Freundschaft finden kann – wenn man nur den Mut hat, die Hand durchs Glas der eigenen Blase auszustrecken.

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ER

Seine Blicke sind durchdringend Wasser Lass es hinein, flüstert der Verfasser. Doch alles was du warst ist nichts Und was du sein wirst, war mal Das Portal der Wahl. Deine Augen sind voller Tränen, so bitter und salzig die zum Nassen passen Haut blau wie seine grauenhaften Augen Früher schlau, nun noch grau. Kraft entflieht dir wie ein Wirbelwind Für was genau? Den Morgentau. Tausend Sterne hinter den Gläsern, Funkeln die verwässern, Augen trüb, nichts scheint, Die Dunkelheit kommt herein. Unter der Oberfläche wirkt alles klein Nur nicht er. Nein. Lassend los, er geht hinein Du bleibst draußen Kein Sonnenschein. Letztes Zeichen, das dir gefällt Sind Sterne und die gläserne Welt.

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Brüche

Den Glanz von außen wahrt man gern, ob Bürger, Staat oder Konzern. Jedoch braucht man meist keine Brille, konträr dazu steht oft der Wille. Selbst ohne Gläser sieht man klar, die Absichten, sie sind feindselig gar. Im Kleinen, im Großen, von Land zu Land, Bündnisse splittern, verlaufen im Sand. Sie zu wahren, sei es auch zäh, das ist nun wichtiger denn je. Sind es Staaten, die sich zu vernichten versuchen, Radikale, die die Demokratie verfluchen, oder man selbst, grenzüberschreitend, überall werden Brüche in die Wege geleitet. Vorsicht, bevor das Glas endgültig springt, ein Netz aus Brüchen die gläserne Welt durchdringt. Man sei sein eigener Juror, halte sich selbst den Spiegel vor. Wir sollten nicht die Messer schärfen, im Glashaus nicht mit Steinen werfen. Doch sogar Scherben bringen Glück, vielleicht lernt man daraus ein Stück.

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gemeinsam allein

Eine Welt in naher Zukunft. Wo jede Straße, jedes Haus, jeder gleich ist. Wo gläserne Mauern kaum einen Meter voneinander entfernt sind. Wo jeder weiß, wie sein Nachbar aussieht. Wo jeder beobachtet wird, ob man sich auch richtig verhält. Wo man sich grüßt, weil es sich gehört. Doch sie kennen sich nicht, nicht wirklich. Man weiß, was jeden Tag auf dem Teller liegt. Wie sie sich kleiden. Welche Sendungen sie sich im Fernsehen ansehen. Doch nie wurden Worte gewechselt, nie eine Hand gereicht, nie ein Blick direkt erwidert. Dabei sind sie nur eine Glaswand voneinander entfernt. Glas, das so leicht zu zerbrechen ist. Es lässt uns sehen, ohne berührt zu werden, in einer Welt voller Fremde.

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In den Augen einer Eidechse

So viele Fragen, zahlreiche Gedanken und dutzende Überlegungen. „Wie sieht die Welt in den Augen einer Eidechse aus“, fragte ich mich. Sehen sie die Welt in leuchtenden Farben und Glitzer oder sehen sie sie wie wir, eine dunkle, gemeine Welt, in der Empathie schwer zu finden ist? Ist die Sonne blendend, gleißen die Mond und Sterne? Funkeln die Blumen ihre Schönheit, oder weht der Wind den Reichtum der Felder weg? Sind Menschen für Sie gigantisch, eklig und furchtbar, ist es selten, dass Sie Freundlichkeit und Liebe von Menschen bekommen oder sind wir Riesen, die bedingungslose Liebe zeigen, nicht nur uns und denen, die wir lieben, sondern auch Fremden und Tieren. Wie sieht die Welt in den Augen einer Eidechse aus? So viele Fragen, zahlreiche Gedanken und dutzende Überlegungen. Ist das Herz eines Menschen so schön wie der Haut einer Eidechse? Dauernd die charmante, bunte und elegante Hauttöne strahlen oder wird die Welt mit jedem Unrecht, das wir Menschen tun, „dull“? So viele Fragen, zahlreiche Gedanken und dutzende Überlegungen… Wie sieht die Welt in den Augen einer Eidechse aus? 

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Hinter den Spiegeln

Ich bin gefangen  Ich will schreien zwischen Spiegeln und Meinungen die mich zerschneiden wie Glas. Überall Gesichter Überall Stimmen Sie flüstern sie urteilen sie nennen es Wahrheit. "Nicht genug" sagen sie. Zu laut. Zu leise. Zu dick. Zu dünn. Zu viel. Zu wenig. Zu du. Ich halte den Atem an will unsichtbar sein oder einfach nur genug. Nur ein einziges Mal lass mich durch ihre Augen nicht zerbrechen. Lass mich sein ohne bewertet zu werden. Ohne Maske, ohne Maßband ohne Spiegel. Sie flüstern hinter tausend Scheiben, die unsere Welt bedecken leise und doch unerträglich laut. Ich frage mich: Wer bin ich wirklich, wenn niemand hinsieht? Und was bleibt von mir?

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Tagträumen

Auf einmal wachte ich auf. Ich war mal wieder in am Tagträumen. Vor meiner Haustür stand ich, Ich wollte doch gerade die Tür aufschließen… oder? Ich stellte meine Schultasche ab und kramte in ihr herum. Nach ein paar Sekunden hatte ich die kalten, klirrenden Schlüssel in der Hand. Ich stand wieder auf, ging einen kleinen Schritt zur Tür und setzte den Schlüssel ans Schloss an. Doch bevor ich drehen konnte, traf mich ein greller, goldbrauner Lichtstrahl direkt ins Auge wie ein Schwert. Ich blinzelte, konnte kurz nichts sehen. Als mein Blick wieder klarrer wurde, sah ich, Die Sonne berührte gerade den Horizont. Der ganze Himmel hatte sich verändert in ein kräftiges Goldbraun, als würde gerade verbrennen. Ich starrte ihn an. Er war wunderschön. Ohne es zu merken, trat ich langsam nach vorn weg von der Tür, auf die Straße immer noch den blick auf den Himmel gerichtet. Eine warme Abendbrise strich durch mein Haar. Plötzlich hörte ich ein zartes Klingen, wie ein Windspiel. Dann… nichts. Kein Wind. Kein Mucks. Nur Stille. Ich machte zwei weitere Schritte eins... zwei... BUM. Erschrocken trat ich zurück. War ich an etwas angestoßen? Ich sah nach vorn da war nichts. Nur… eine dünne Glasscheibe. Ich hatte sie nicht bemerkt! Sie war komplett durchsichtig. Wie lange war die schon da? Plötzlich bekam ich Panik. Ich griff in meine Hosentasche, zog mein Handy raus riss meinen Blick vom Horizont ab und schaute auf meinen Bildschirm Aber was sah ich da anstatt des Bildschirmes war da nur noch eine Glasscheibe dann sah ich etwas. In der Spiegelung des Glases war nicht ich, sondern eine riesige Glas Stadt mit Größen Häusern, schwebende Straßen, alles durchsichtig. Und Menschen? Oder Schatten? Sie waren wie aus Licht. Ich schaute auf. Der Himmel hatte einen goldenen Riss bekommen. Ich schaute auf meine Hände – sie wurden blasser, fast durchsichtig. Wie Glas. In dem Moment hatte ich keine Angst, es fühlte sich sogar gut an diese innere wärme sie erfüllte mich wie nie zu vor Ich trat näher an die Scheibe, legte meine Hand an sie. Die Wand vibrierte. Dann gab sie nach und ich fiel hindurch. Die Welt war still. Wunderschön. Und irgendwie... heimlich. Ich drehte mich um. Mein Haus war weg. Nur ein Lichtstreifen war geblieben. Tragträume ich wieder?

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Glasdelusion

Keiner macht einen Mucks. Alle Blicke sind auf den den samtenen Thron, erhoben auf demn perfekten Platz einer Tribüne, um der Königin einen Ausblick über alle ihre Gäste und Unterhaltenden zu verschaffen, gerichtet. Freunde und leise in Eifersucht versinkenden Feinde zusogleich starren wie gefesselt auf den blutigen Scherbenhaufen, der einst ihre Königin war. Als hätte der klirrende Schrei, der letzte Laut der Königin, allen die Stimmbänder klar und präzise aus ihren Kehlen geschnitzt.  Die Ansicht war keine sSchöne, dennoch konnte sich niemand davon loswegreißen. In manchen Scherben spiegelte sich das Licht so, dass diejenigen, welche genug von über Anatomie wissen, die rosanen rosafarbenen Andeutungen auf ein Gehirn oder die rotbraunen Hinweise auf eine Leber zwischen den Bluttropfen, erkennen konnten. Die Königin war seit längerer Zeit angespannter als sonst. Seit sie bei der Befestigung der gläsernen Fenster dabei war und die fast magischen Scheiben in ihrer Präsenz waren. Zuerst war es, dass sie nicht mehr reiten gehen wollte, obwohl die Jagd immer schon eine Lieblingsbeschäftigung ihrer Hoheit war. So wie das Beten, Bogenschießen, und sogar Schachspielen. Der normalerweise zuversichtige Griff, dessen den sie am Halfter Sekunden vor einem zielsicheren Schuss auf ihr Ziel oder auf dem Gebetskreuz ausübte, wurde zittrig und unsicher. Ihre Familie und Eingeweihten merkten, dass es ihrer Königin nicht gut ging. Aus der starken und gnadenlosen Königin wurde ein schreckhaftes Mädchen. Jede Berührung wurde eine Gefahr, ja jede Bewegung ein akribisch zu berechnendes Risiko. Egal welch ausgeklügelten Versuche ihre Nähesten starteten, die Furcht und Delusion der Königin wuchs nur, . Sie begann von sich selbst zu reden, als wäre sie aus Glass. Klopfte an ihren Wangen, als wären sie eine Scheibe, musterte ihre spiegelten spiegelnden Augen, gläsern von dem konstanten Stress und der Ermüdung, als wären sie ihr einzig echtes Merkmal. Nun, als alle ihre Leiche aus klitzekleinen Prismen sah, wurde ihnen die Macht des Glaubens ihrer Königin klar.

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Aquarium

Ich schwimme in eine Richtung, doch irgendwann ist es aus - ich stehe an. Etwas Großes steht vor mir, ich sehe zwar hindurch, doch ich komme nicht hinaus. Draußen ist eine freie Welt, doch ich bin eingesperrt, ich bin gefangen mit anderen meiner Art, getrennt von Familie und Freunde, nie wieder werde ich sie sehen. Ich schwimme hin und her, doch Ausgang gibt es keinen hier. Schon lange bin ich hier drinnen und abhängig von etwas und ich weiß nicht, was es ist, es gibt mir Futter und es reinigt das wo ich gefangen bin. Wenn es vergisst, dann bleib ich hungrig, denn es hört mich einfach nicht. Schmutzig ist es hier herinnen, wenn es nicht geputzt wird und wenn die Pflanzen wieder zu schnell wachsen, wird es immer dunkler und dunkler, da sie das Licht verdecken. Nichts habe ich zu tun, ich bin einfach nur gefangen hier. Ich würde so gerne hinaus in die freie Welt, welche ich immer sehe und beobachte. Das was ich immer und immer wieder beobachte, sitzt gerade ganz in der Nähe und tippt auf so einem Ding herum, keine Ahnung was es da tut. Ich sehe es oft den ganzen Tag nicht, doch jeden Abend sitzt es da und macht etwas, wovon ich keine Ahnung habe. So gern würde ich wissen, was es da tut und wie es so ist in der großen weiten Welt da draußen im Freien ist, doch das werde ich leider nie herausfinden. Vielleicht in meinem nächsten Leben. Möglicherweise bin ich dann ein Mensch und kann leben, wovon ich jetzt nur träumen kann.   

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Durchsichtig (2)

Wir sind ständig in einer gläsernen Welt, oft wird man beobachte. Man fühlt sich fast wie ein Ausstellungsstück. Socialmedia bietet einerseits unendlich viele Möglichkeiten der Vernetzung und Informationen. Ist aber auch ein Risiko in Sachen Privatsphäre. Was kann ich posten was nicht. Was würden andere Menschen über mich denken wenn ich das poste. Jeder wird gejudged wegen des Outfits, weil er/sie nicht gut aussieht. Sagt man etwas was jemand anderen nicht gefällt zerbricht alles wie ein Stück Glas, dass auf den Boden fällt 

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Eingesperrt

Schon wieder kommen da Leute, die keinen Respekt kennen und noch verrückter sind als Affen, ich selbst bin ja ein Affe und werde von so gut wie allen als verrückt und energisch dargestellt. Doch eigentlich sind ja diese Menschen oder keine Ahnung wie man sie nennt die verrückten hier. Vor allem die kleinen, sie kommen an die Scheibe, die mich wirklich 360° umklammert und klopfen an die scheibe oder schreien wie solche Fledermäuse. Letztens ist eine vorbeigeflogen und hat hat geschrien, als würde sie gleich jemand töten. Ich versteh wirklich nicht, was sie für ein Problem haben. Genauso schreien die kleinen Menschen. Das schlimmste aber ist das die großen nichts dagegen machen sie lassen die Kleinen irgendwas machen, während sie mich mit diesem rechteckigen Ding mich und meine Familie anvisieren. Ich versteh immer noch nicht den Sinn davon. Und das muss ich aber leider die ganze Woche lang von 7 bis 18 Uhr aushalten. Ich versteh nicht wer auf diese komische Idee gekommen ist meine Familie und verwandten in Käfige einzusperren und uns da auf kleinsten raum leben lassen. Wir haben eh noch Glück, dass wir in der Nacht ruhig schlafen können. Außer es fliegt wieder mal eine Fledermaus vorbei. 

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Gefangen

Hallo, das bin ich.  Ich fasziniere Menschen seit Jahrtausenden. Früher konnte mich niemand verstehen, weil es nichts gab, was mir glich. Ich bin so hell, dass ich jede Dunkelheit vertreibe. So strahlend, dass ich jeden Ort erwärme. In meiner Gegenwart fühlt man sich sicher, ohne beschreiben zu können warum. Ich schenke Verängstigten Hoffnung und trauernden Trost. Ohne mich gibt es keine Pflanzen, kein Leben, kein Tag und Nacht. Eigentlich keinen Sinn. Was bin ich? Warum bin ich? Bin ich nur für andere da? Was ist, wenn mein einziger Zweck ist anderen zu dienen? Von jedem benutzt. Oder ausgenutzt? Ein Diener dazu verdammt auf ewig zu existieren! Ich kümmere niemand. Keiner denkt an mich häufiger als notwendig. Habe ich noch nicht genug getan? Immer für jeden da und das zu jeder Zeit. Immer anwesend und doch so weit weg. Gezwungen alles zu beobachten, aber nie in der Lage kn Geschehnisse einzugreifen. Früher konnte mich niemand verstehen, weil es nichts gab, was mir glich. Aber wer kann das jetzt schon? Ich bin einzigartig. Einzig und allein. So beobachte ich das Leben aller. Schon immer. Hier aus meiner eigenen kleinen, unendlich großen Welt. Meiner gläsernen Welt. Ich bin das Licht und dies ist meine Geschichte über die Gefangenschaft in einer Glühbirne.

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Glas, die Geschichte und die Nutzung

Glas gibt es schon über 5000 Jahre. Die alten Ägypter stellten kleine Glasperlen für Schmuck, Handel oder Dekorationen her. Die Römer perfektionierten später das Glasblasen und es enstanden Fensterverglasungen, Trinkgefäße oder Schmuck. Heute begegnet uns Glas überall: in Fenstern, Brillen, Flaschen, auf Handys und sogar für das Internet in Form von Glasfaserkabel, die Daten sehr schnell transportieren. Modernes Glas kann viel mehr leisten, als man glaubt! Manche Sorten sind besonders stabil, fast unzerbrechlich und einige reinigen sich soger mit einer speziellen Beschichtung selbst. Für die Umwelt ist Glas ebenfalls nützlich. Isolierglas spart Energie bzw. bei Solaranlagen bzw PV-Anlagen schützt es die Module vor Schmutz und Wettereinwirkungen. In Zukunft wird Glas noch vielseitiger verwendet werden. Es gibt bereits Fensterscheiben, die sich automatisch verdunkeln oder auch Glas mit Stromspeicherfunktion. Egal ob durchsichtig, farbig oder besonders robust – Glas übernimmt viele Aufgben. Außerdem kann es fast unendlich oft recycelt werden.

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Gläser der Erinnerung

Es sind immer die schönen Erinnerungen, die dich aus der Stille retten. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht jede einzelne Erinnerung noch einmal zu durchdenken, damit sie nicht verloren geht, es ist, als würde ich durch eine Stadt gehen, aus Glas, und hinter jeder Scheibe ist einer meiner Erinnerungen. Ich liebe es sie mir anzusehen. Wie ich mit meiner Familie wandern war, oder allein an einem Fluss sitze und ein Buch lese. Meine Freunde sagen ich sei viel zu verträumt. Doch ich kann zwischen den Welten hin und her springen. Ich schaffe mir neue Erinnerungen mit meinen Freunden und erinnere mich daran, wenn ich allein bin. Wenn ich in meinem Zimmer sitze oder auch mal mit dem Rad fahre. Dann nehme ich nur die halbe Welt wahr, den mit der anderen Hälfe bin Ich meiner Erinnerungs-Stadt, in meiner Welt aus Glasscheiben, auf die ich Acht gebe. Ich will schließlich nicht das meine Stadt kaputt geht. Glas ist zerbrechlich. Wenn man auf seine Erinnerungen achtet. Achtet man auf sich selbst. 

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Halluzinationen

Zaria ging durch den Park, es war dunkel. Alles drehte sich. Die Sterne leuchteten im Himmel, doch trotzdem war es stockdunkel. Zaria versuchte den Weg zu finden, doch sie fand ihn nicht. Stattdessen stolperte sie über eine Wurzel am Boden, fiel um und zog jemanden mit sich. Wo kam diese Person her? Wer war diese Person? Zaria fiel hart auf dem Boden. Jetzt drehte sich alles noch schneller. Doch dann wurde es schwarz, alles war schwarz. Die leichten Umrandungen von den Bäumen verschwanden, die Sterne hörten auf zu leuchten. Zaria spürte plötzlich eine Hand neben ihrer. Voller Angst ergriff sie diese. Vielleicht konnte sie den Morsecode für SOS drücken. Sie probierte es. Zaria drückte mit ihrer ganzen Kraft, die sie noch im Körper hatte. Bevor sie komplett ohnmächtig wurde.  Als sie aufwachte, dachte Zaria sie sah nicht richtig. Es sah aus wie das neue IOS 26 Update. Alles sah so aus wie Glass. Besser gesagt alles war aus Glass. Zaria sah sich um und bemerkt das sie immer noch die Hand von dieser fremden Person hielt. Sie betrachtete ihn genauer. Es war ein junger Mann. Circa in ihrem Alter, seine Augen waren geschlossen. Zaria löste ihre Hand von seiner und stupste ihn an. Keine Reaktion. Sie probierte es nochmal, aber stärker. Wieder kam keine Reaktion. Zaria richtete sich auf. Statt ihn nochmal anzustupsen, rammte sie ihm diesmal die Faust in den Bauch. Mit einem Schrei setzte sich der Mann auf. Er sah sie mit voller Angst an. Danach sah er sich um. „Schaut alles komisch aus, oder?“, fragte Zaria. Der Mann sah sie wieder an. Er schüttelte den Kopf. Zaria redet weiter: „Alles schaut aus wie Glass, ich wusste gar nicht das Bäume aus Glass bestehen können.“ Der Mann sah sie entgeistert an. Er griff zu seiner Hosentasche und zog ein Handy heraus. Er tippte auf dem Telefon und fing an zu telefonieren. Der Mann redete so leise das Zaria nur einen kurzen Satz verstand: „So eine verrückte Frau, die sagt alles sein aus Glass.“ Zaria wollte protestieren, aber als sie aufstehen wollte, wurde ihr ganz schwarz vor den Augen und sie viel zurück auf den Boden. „Hallo, können Sie mich hören?“, fragte eine männliche Stimme. Zaria blinzelte, ein grelles Licht schien ihr ins Gesicht. Wo war sie? Ein Arzt und zwei Krankenschwestern sahen sie an. „Frau Silva Soares, sie standen und Drogen und K.O. Tropfen und sind nun im Krankenhaus. Sie hatten starke Halluzinationen und wären fast gestorben.

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Ich check das nicht mehr

Ich bin Max, 14. Ich geh in die Schule, zock gern, häng mit meinen Jungs rum. Alles normal eigentlich. Aber irgendwie ist’s komisch geworden.  Jeden Tag bin ich am Handy. Insta, TikTok, Snapchat. Ich schau, was die anderen posten. Manche posten jeden Tag was. Essen, Selfies, irgendein Zeug. Ich like manchmal was, aber oft denk ich mir: Warum eigentlich? Letzte Woche hat jemand ein Bild von mir gemacht in der Pause. Ich hab’s gar nicht gemerkt. Dann war’s plötzlich online. Ich schau voll blöd drauf. Alle haben’s gesehen. Manche haben gelacht, andere nix gesagt. Ich hab so getan, als wär’s mir egal, aber war’s nicht. Ich frag mich, ob man überhaupt noch was für sich haben kann. Jeder zeigt alles. Und wenn du nix zeigst, bist du komisch. Ich hab auch schon Sachen gepostet, nur damit ich nicht unsichtbar bin. Nicht weil ich’s wollte, sondern weil ich dachte, ich muss. Meine Eltern sagen, ich soll weniger am Handy sein. Aber wie denn? Alle sind online. Wenn du nicht mitmachst, bist du raus. In der Schule redet keiner mehr richtig. Alle schauen aufs Handy. Auch in der Pause. Ich will einfach mal wieder normal chillen. Ohne dass jemand ein Foto macht. Ohne dass alles gleich geteilt wird. Einfach reden, lachen, rumhängen. So wie früher. Oder wie’s halt sein sollte. Ich weiß nicht, ob das geht. Aber ich hoff’s  

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Ich wünschte ich wäre schön.

Ich wünschte ich wäre schön. Verdammt, ich wünschte ich wäre schön! Ach wie ich wünschte, ich wäre schön, so schön, dass man nur MICH anschauen konnte, niemanden sonst nur mich. Das keiner auch nur auf die Idee kommen würde, mich einfach irgendwo so unpersönlich stehen zu lassen. Ich will nicht alleine sein, nein, ich will nicht mehr alleine sein. AUF GAR KEINEN FALL! Alleine zu sein, ist nämlich Mist! Ständig werde ich stehengelassen und keiner interessiert sich genug für mich. Ich täte alles, wirklich alles, meinetwegen sogar, mit dem schrecklichsten, übelsten, stinkenden Alkohol, den sich alte Männer in ihren letzten Lebensjahren, mit großen Bierbäuchen und Bärten, in denen sich mehr als nur 20 Jahre abgewischter Popel verstecken und eine Familie gegründet haben, in Kontakt zu treten, nur damit ich so sein kann wie alle anderen. Aber wenn man so darüber nachdenkt, ist das schon mehr als traurig, was man tun würde, um gemocht zu werden. Egal, alles dafür PERFEKT zu sein, BELIEBT und GEMOCHT! Wenn ich die anderen anschaue, dann weiß ich gar nicht was ich eigentlich falsch gemacht habe. Sie sind so dünn, schlank, groß, zärtlich, elegant, ausgefallen, färbig und dekoriert bis zum geht nicht mehr! Warum kann ich das nicht sein? Ich könnte Teller Yoga probieren, aber die Teller würden mich dafür nur noch mehr auslachen, als sie es eh schon tuen. Sie lästern hinter meinem Rücken mit den Biergläsern, Teetassen, Weingläsern, Sektgläsern und den weißen Porzellan Krügen, oben im rechten Regal, zweite Etage links. Sogar ihre Nachbarn, die Stanley Cups, die neuen Trinkbehälter für alles, lachen über mich. Sie lästern, über das arme alte Wasserglas mit dem gewölbten Körper, aus dem nur die Leute trinken, die auf Diät gehen wollen. Das keiner ansieht, weil es so normal ist, dass keiner Motivation bekommt, hydriert zu bleiben. Ich habe sie noch nie gehört, aber bei den Blicken, die sie mir zuwerfen, machen sie das sicher. Ich brauche keine Bestätigung ich weiß selbst, dass ich nichts Besonderes bin, solange ich nicht dünner und ausgefallener werden kann. Und das kann ich nicht. Werde ich nie können. Und dass macht mich fertig. Ich habe mir nie gewünscht ein Wasserglas zu sein, nie und jetzt kann ich nicht gegen das tun. Die Porzellan Schale gegenüber, hatte dasselbe Problem, dann stürzte sie sich den Tisch hinunter, wurde wieder zusammengeklebt und mit goldenen Strichen bemalt. Seitdem ist sie ein Hingucker und wird den Gästen der Hausbesitzer mit Stolz hergezeigt. Wenn das wirklich die einzige Möglichkeit ist, so verändert zu werden, dass ich wirklich da zupasse, dann ist es halt so. Ränder zu und durch! Ich fing an herumzuwackeln und an den Rand meines Untergrunds zu rutschen. Als ich von der riesigen Kommode fiel, sah ich mich das erste Mal im Spiegel, der gegenüber meines Möbelstückes aufgehängt war und für einen Moment, einen ganz Kurzen, dachte ich würde schweben. Die letzten Sonnenstrahlen schienen warm durch die mit bunten Rosetten beklebten Fenster und deren Licht bündelte sich in meinem Körper und zerbrach in hunderte und abermals hunderte Farben. Das letzte, was ich von mir sah. Ein Glas, dass für kurze Zeit in einem Peter Pan Stil, zu fliegen schien und in allen wunderbaren Farben des Regenbogens leuchtete. Mein letzter Gedanke war etwas, mit dem ich mich selber überraschte und meine unruhigen, schmerzlichen Unsicherheiten waren so, als wären sie nie vorhanden gewesen und erst jetzt bemerkte ich, wie idiotisch ich doch gewesen war. „Ich bin ja DOCH schön…“ KLIRRRRRRRRR … Ein Glas zu sein, ist nicht immer einfach, und ein Mensch zu sein, erst recht nicht. Wenn schon ein Glas, Probleme hat, sich selbst zu akzeptieren, mit allen Rundungen und seiner Zerbrechlichkeit und von seiner Umgebung so beeinflusst wird, dass es sich selbst nicht mehr zu kennen scheint, wie schwer kann es für uns Menschen sein uns zu akzeptieren, wie wir sind? In der heutigen Welt geprägt von Idealen, die keine Idealen sind.

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Missverstanden

Eine falsch ausgedrückte Aussage, ein falsches Wort ein Missverständnis, ein Mensch den du nicht durchschauen kannst. Du kannst dir selbst ausdenken was die Person denkt, aber genau wirst du es nie wissen. Was wäre wenn man einfach durch eine Person hindurch sehen könnte? Könnte man dann jede Narbe und Verletzung der Person sehen? Könnte man durch jeden durch sehen? Würde man Menschen überhaupt noch sehen? Es wäre so einfach wenn man durch sein Umfeld durch sehen könnte und herausfinden könnte wie man die Person zu verstehen hat. Wenn alles so transparent wäre wie Glas. Jeder könnte die Fehler anderer sehen, jeder könnte aber auch sehen wie du dich fühlst, und was dich verletzt. Die Welt würde ganz anders aussehen alles würde aussehen, ungefähr wie eine Gläserne Welt. Wie eine neue einfachere Version unserer Erde, unsere Menschheit und, unserem Miteinander.

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Kein Prachtstück

Ich möchte ein Diamant sein Es ist schwer in einer Welt zu leben wo jeder gefühlt ein Hammer ist Ich bin zu zerbrechlich Bin ich zu offensichtlich? Zu transparent? Ich möchte ein Diamant sein So kostbar So geschätzt Ein echter edel Einfach perfekt Ich bin das aber nicht Ich bin ein Glas auf der Kante eines Tisches Warte nur bis jemand mich wieder umschmeißt. Ich bin ein Glas in einer Welt voller naive Kinder Ich bin ein Glas in einer Welt voller prächtige Diamanten

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Muranio, die perfekte Welt -oder doch nur aus Glas

Es gibt eine Welt, weit weg vom Jenseits, und doch noch so nah an uns bzw. an manchen von uns. Tim, ein 7-jähriger Junge ist stolzer Besitzer einer solchen Welt, nur weiß er es selbst noch nicht und dies wird einmal alles zerstören… Tim besitzt ein Brettspiel, das er wirklich gerne hat, es besteht aus kleinen Gläsernen Häusern, und Straßen, in denen die winzigen Spielfiguren ihr eigenes Leben, leben. Er spielt fast jeden Tag mit den Kleinen Figuren und an einem Tag gleich wie an den meisten anderen war es Zeit schlafen zu gehen und Tim hatte das Spiel noch immer nicht weggeräumt, und so steht es die ganze Nacht mitten im Zimmer. Was Tim aber nicht weiß ist das, das Spiel um Mitternacht, wenn von der Uhr ein „Dong“ ertönt zum Leben erwacht. Muranio ist eine Stadt, in der alles aus Glas ist, die Menschen, Ihre Gedanken und auch die Häuser, nichts ist in der Stadt sicher. Man kann keine Geheimnisse haben den alles, was man sich denkt, wird offenbart. Es gibt kein Privat, jeder Streit in deinem Haus ist sichtbar, jede Diskussion ist hörbar und jede Emotion wird der ganzen Stadt gezeigt. Doch es gibt diese Dame, durch die niemand durchschauen kann. Man kann nichts sehen außer schwarz, ihr ganzer Körper, umhüllt mit einem schwarzen Nebel. Man sagt das sie schon seit 43 Jahren in dieser Stadt ganz allein lebt, und das seit dem, niemand mit ihr gesprochen, sie berührt oder ihr Aufmerksamkeit geschenkt hat. Sie war wie unsichtbar nur das nicht die Farbe von Glas daran schuld war. Die Leute nahmen sie nicht wahr und sie lebte auch nicht mehr, zumindest nicht geistig, sie war einfach noch da. Am 27.8 gab es in Muranio ein Fest, zu dem alle kommen und so kam auch die Dame. Doch in dieser Nacht passierte etwas furchtbares, der klein Tim wachte auf. Er hatte einen Alptraum und wollte zu seinen Eltern laufen doch als er Aufsprung und gerade los gehen wollte, entdeckte er ein leichtes blaues Schimmern zusammen mit einer feierlichen Musik. Tim drehte sich um und erblickte eine kleine Welt mit winzigen Menschen, die ein Fest feiern. Tim konnte seinen Augen nicht trauen und so bewegte er sich langsam mit offenem Mund zu seinem Brettspiel. Er setzte sich vor dem Spiel am Boden hin und schaute aufmerksam zu, währenddessen sie in Muranio weiter Feiern. Auf einmal schreit eine Figure: „Ein Menschhhhhhhhhhhh!“ und alle drehten sich um und liefen los. Bis auf die Dame, sie hatte keine Kraft mehr zu laufen und bewegte sich deshalb nur sehr langsam Vorwärts. Tim griff zu der Figur und schnappte sie, um sie aufzuheben. Als er die Figure berührte, zerbröselte sie in feinen schwarzen Staub und auf einmal war alles Mucksmäuschenstill… Die Anderen Bewohner waren geschockt und sind sprachlos, nach ein paar Minuten mit langsamen schritten immer näher zur Dame bzw. ihren Staub gegangen. Es war still, sehr still alle wussten nicht was los sei, keiner wusste was hier passiert ist, Tim schaute mit Tränen in den Augen und zittrigem Körper hinunter, in seine Hand. Eine Minute Stille, und noch eine sie wüssten nicht, was sie tun sollen. Die kleinen machen den Anfang, indem sie, ohne nachzudenken zu dem Staubhaufen laufen. Sie berührten ihn vorsichtig, den Haufen und auch dann kamen andere und andere und immer mehr. Bis plötzlich das gesamte Dorf um den Staubhaufen herum steht. Sie weinten und beteten, was komisch war den zuvor hatte keiner mit der Dame auch nur ein Wort gewechselt. Es Geschah nichts… Doch plötzlich, was ist das nur es bildet sich eine weiße Wolke, und der ganze Staub wirbelt hoch, ein unglaubliches Ereignis, Wind, Feuer, Explosion ALLES ZUSAMMEN. Und es fallt eine gläserne Person runter durch die man durchschauen kann, alle waren sprachlos, doch Liliane sagte: Die Einsamkeit hat mich zerbrechlich gemacht und der Funken von Liebe wieder Lebendig!“ Und von dem Tag an gab es keinen Unterschied mehr zwischen Liliane und den andern, und Tim schaut der magischen Welt einmal in der Woche von nun an zu.

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Nicht jedem bringen Scherben Glück

Es war spät. Ich ging die Gasse entlang, im matten Licht der Straßenlaterne schienen sich die Müllhaufen vor den längst vollen Tonnen wie von selbst zu bewegen, wenn sich Ratten, Mäuse oder weiß ich welch Kreaturen, durch das alte Zeitungspapier, unzählige Kartons und Haufen voll zerbrochenen Flaschen wühlten, immer auf der Suche nach umherliegenden Essensresten. Ich blickte auf, die Straßenlaterne über mir flimmerte kurz, dann erlosch sie. Es war finster, Ich hüllte mich enger in meine Jacke, Schneeflocken rieselten mir ins Gesicht, eiskalt rannen sie mir den Hals hinunter. Es hatte viel geschneit, auf dem unregelmäßigen Pflaster unter meinen Schuhen bildete sich eine immer dicker werdende Schneeschicht, bald würde man die Müllhaufen unter der weißen Decke gar nicht mehr erkennen.   Langsam wurde es ein wenig heller. An der Wand hing eine Lampe. Direkt darunter war eine Tür, ich ging darauf zu und öffnete sie, warme Luft und ein Geruch aus einer Mischung aus Schweiß und Alkohol strömte mir entgegen, Ich ging hinein und hängte meine Jacke auf einen Hacken, anschließend bewegte ich mich direkt zu einem Tisch etwas abseits und setzte mich. An dem Tisch saßen bereits zwei weitere Männer. Zum einen ein kleinerer Mann, dessen Harre und ordentlich gestutzter Schnurrbart, schon einen deutlichen Graustich hatten, daneben ein etwas jüngerer, vollbepackt mit Muskeln, welche jedoch momentan, zusammen mit einer beträchtlichen Ansammlung diverser Waffen unter einem weiten Mantel versteckt waren. Ich zog meine Handschuhe aus und legte sie auf die grobe Eichenplatte, dann holte ich eine Zigarre aus meiner Tasche, zündete sie an und nahm einen Zug. Rauchringe stiegen in die Luft. Der Mann zu meiner Rechten, der ältere, hob seine Hand. Mit leichtem, französischem Akzent bestellte er ein Glas Wodka für sich, und eins für mich. Der Kellner kam, er war einer der Sorte, die wussten, dass weder mit mir, noch mit sonst einem an diesem Tisch, zu spaßen war, er stellte die Glässer auf den Tisch und verschwand wieder zurück in ein Hinterzimmer. Der Mann mit Schnurbart hob sein Glas and die Lippen, nickte mir zu und trank einen großen Schluck, ich erwiderte das Nicken und nahm ebenfalls einen Schluck. Dann lehnte ich mich vor und legte eine lederne Mappe auf den Tisch. Der jüngere Mann nahm sie und steckte sie sich in die Tasche, daraufhin legte der ältere Mann ebenfalls etwas auf den Tisch, ein Bündel 100 Dollar Noten, dabei stieß das halbleere Glas um, er ließ die Überreste einfach liegen, dann hob er den Blick und sah mir in die Augen. Ich spielte mit einer Scherbe in meinen Händen, legte sie vor mir auf den Tisch und hob ebenfalls den Blick. Er musste blinzeln, als sich das Licht in meinem Glasauge spiegelte, dann nach wenigen Sekunden wandte er den Blick ab, ich senkte den Kopf, schob den Stuhl zurück und sagte ihm, es freue mich mit ihm Geschäfte zu machen, dann sah ich ihn noch einmal in die Augen und stand auf, meine schwarzen, unergründlichen Pupillen waren das letzte, was er je sehen würde. Der Mann setzte sich und gab ein kaum merkbares Zeichen. Wie aus dem Nichts war es dreimal so laut in der kleinen Bar, zwei Männer waren aufgestanden, ein anderer folgte, alle hatten etwas in der Hand, etwas ganz bestimmtes, einen Atemzug später erklangen Schüsse, Glässer zerbarsten, der Boden war übersät mit weiteren Scherben. Der Klang von Maschinengewehren erfüllte den Raum. Doch ich war vorbereitet, mit zwei großen Schritten war ich an der Tür, raus in die Dunkelheit. Die Männer schwärmten in alle Richtungen aus, ein Schuss aus der Pistole des jüngeren Mannes streifte das Pflaster, nicht weit von mir, doch ich war weg, verschwunden in dem Chaos der Londoner Straßen. Langsam wurde es still, alle waren weg, bis auf den Mann, seine Haare waren verwühlt, seine Kleidung zerknittert, so lag er auf dem Boden, inmitten einer immer größer werdenden Blutlache, eine gewisse Glasscherbe in seiner Brust.

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Prisma der Gefühle

Wir beide, wir waren wie Glas. Manchmal durchsichtig, manchmal zu blass. Doch wenn wir zerbrachen, dann sah man im Licht, dass Liebe nicht endet, sie verändert sich. Glas ist kein Käfig, Glas ist ein Tor, wir stehen davor und treten hervor. Denn Liebe zerbricht nicht, sie wandelt Gestalt, aus Rissen wird Stärke, aus Brüchen wird Halt. Und wenn jemand sagt, Glas sei nur schwach – dann zeig ihm dein Herz, wie hell es doch lacht. Denn nur wer zerbricht, kann lernen zu sehen: Die Welt aus Glas kann trotzdem bestehen.

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Rosenquarz (aus der Tintenwelt-Trilogie)

Von Fenoglio erschaffen, benutzt, ängstlich  Doch ich zeigte mich als kenntlich. Zwar war ich sein Lieblings-Streiter und beschwerte mich dauernd, allerdings werde ich beschrieben als sein stetiger Begleiter. Erschaffen hat er mich als sein eigenes Kind, wenn ich aber die Feuerelfen find, werde ich ganz wild und verscheuch sie, da denkt er ich wär von Sinnen und ich gschwind meine Präsenz muss verweigern, denn es frustriert ihn, wenn ich mich von schlechten Seiten lasse zeigen. Ich war nicht der Typ zum Abenteuern, ich schrie ihn lieber an und ließ meine Meinung immer bezeugen. Er sah mich auch als Last und gleichzeitig als Segen, ich konnte hingegen auf seinen Wegen nicht fehlen. Ja, so war er, ja so war ich, ein Glasmann, eine Nebenrolle, ein Gegensatz zu den Hauptrollen und all den anderen, da würde ich lieber in einem anderen Märchen landen. Was war meine Bestimmung? Hatte ich meistens ne gute Stimmung? Vielleicht schon, vielleicht nicht, Ach hatte ich eine andere Sicht von der Tintenwelt, ich sah vieles, zumal war es meine Pflicht zu erstatten Bericht, ich war leider trotz all dem kein Held. Ein kleiner Tipp für Leser: als Nebenrolle hat man nicht zu spaßen, ja, viele mich stets vergaßen, im Endeffekt musstest du nichts wagemutiges begehen, nichts verstehen, nichts ersehen, nichts nachgehen. Liebe Leser! Ihr werdet beim Lesen der Bücher in eine andere Welt gebracht, doch gebt acht: Zusammenhänge zwischen den Büchern ist sehr wichtig, sonst ist alles komisch und nichtig. In Reihenfolge die Gliedmaßen bewegen, ja genau so ist‘s bei uns gewesen.

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Spiegelbild

Meine Hand wird nach oben gezogen. Ich will diese Bewegung nicht durchführen, lasse es aber trotzdem zu. Ich habe mich schon zu lange gewehrt. Ich kann nicht mehr. Vielleicht würde ich weiter dagegen ankämpfen, wüsste ich, dass es einen Sinn hätte. Tut es aber nicht. Sich zu wehren macht nichts besser. Man versucht verbissen gegen Dinge anzukämpfen, die Gesetz sind.  Gerade streife ich mir einen pinken Pullover über, den ich hässlich finde, und gehe dann dazu über, meine Haare zu einem strengen Zopf zusammenzubinden. Ich will keinen Zopf. Er zieht fürchterlich und bereitet mir jetzt schon Kopfschmerzen. Aber ändern kann ich nichts. In manchen Momenten hasse ich die Person, die mir das antut. Doch eigentlich bin das ja ich; nur in einer anderen Welt. In einer Welt, in der ich frei wäre. In einer Welt, in der ich eine echte Familie hätte. Vielleicht auch Freunde? Doch jetzt bin ich eine Marionette. Ich werde wie sie mit unsichtbaren Fäden gesteuert. Hebe meine Hand, wenn der Faden nach oben gezogen wird, habe ein Lächeln im Gesicht oder auch eine traurige Miene aufgesetzt. Ich möchte das alles selbst entscheiden. Doch alles wird ohne mich bestimmt. Ich befolge nur. Ich wünschte, jemand würde erkennen, dass ich Gefühle habe, dass ich Träume habe. Ich wünschte, man würde mich wie einen normalen Menschen wahrnehmen. Ich wünschte, ich könnte all das in die große weite Welt hinausschreien. Aber egal wie sehr ich mich anstrenge, kein Laut verlässt meine Lippen. Nicht mal mein Mund lässt sich öffnen. Stattdessen lächelt mich mein Gegenüber nur an. Ich lächle zurück. Wenn das so weitergeht, weiß ich nicht, wie ich das mitmachen soll. Es macht mich kaputt. Schon seit Jahren. Ich will das alles so nicht mehr. Fest nehme ich mir vor, bei der nächsten Gelegenheit zu streiken. Vielleicht bringt es dieses Mal etwas. Überzeugt bin ich selbst nicht davon, aber was bleibt mir anderes übrig? Einige Stunden später stehe ich wieder am selben Ort. Vor dem Spiegel. Ich kann diesen Ort nicht leiden, doch trotzdem ist es der einzige Platz, wo ich wirklich existiere. Wo ich Realität bin. Durch ein Aufschluchzen werde ich in das Hier und Jetzt zurückkatapultiert. Weinend stehe ich vor meinem Spiegelbild und wundere mich, was passiert ist. Warum meine Wimperntusche mir wie ein kleiner schwarzer Bach aus Trauer, den geröteten Wangen hinunterläuft. In mir regt sich das Gefühl von Mitleid. Ich würde sie gerne trösten. In die Arme schließen und ihr beruhigende Worte zu flüstern. Doch ich kann nicht. Wieder einmal werde ich von den unsichtbaren Seilen aufgehalten und kann nur die Bewegungen meines Gegenübers mimen. Wie sehr ich es hasse. Ich kämpfe weiter dagegen an. Aber ich bewege mich nicht. Keinen Zentimeter, nicht einmal einen Millimeter. Geschwächt gebe ich wieder einmal auf und erschrecke. Durch meine verzweifelten Versuche habe ich nicht gemerkt, wie aus den traurigen Augen plötzlich Wütende geworden sind. Voller Hass blicken sie mir entgegen. Und ehe ich mich versehe, schlägt sie zu. Ich auch. Das Glas zwischen uns bekommt einen Sprung. Es fühlt sich an, als hätte man mir eine Klinge eines Schwertes quer über den Körper gezogen. Alles brennt. Ich kann nicht mehr klar denken. Was passiert hier? Ein Ruck durchfährt meine Gelenke und ich schlage wieder zu. Meine Faust trifft exakt auf die gegenüber von mir. Das Glas springt weiter in kleinere Teile. Dank meines Adrenalins, das durch meine Adern pulsiert, spüre ich den neuen Schmerz kaum. Dennoch kann ich sehen, wie schlimm das Glas schon aussieht. Kann ich weiterleben ohne das Glas? Kann ich sterben? Können Spiegelbilder sterben? Noch einmal sehe ich in meine eigenen Augen. Es tut weh. Es tut weh, von sich selbst zerstört zu werden. Mit ihrem letzten Schlag zersplittert nicht nur das restliche Glas, sondern auch ich. Mein Äußeres, aber vor allem mein Inneres. Das Letzte, was ich noch höre, ist das Klirren der Scherben, als sie am Boden aufschlagen. Es ist mein letzter Schrei.

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Wenn der böse Zauber offline geht…

Es war einmal ein König und eine Königin, die über das Internet herrschten! Diese wohnten in einem internetverbundenen, gläsernem Schloss. Sie wünschen sich sehnlichst eine Tochter und gebaren in absehbarer Zeit eine kleine wunderschöne Prinzessin. Gleich darauf wurden 12 weise Frauen eingeladen, um das Kind zu segnen, aber leider wurde sie von einer dreizehnten bösen Fee, welche uneingeladen vorbeikam, übergangen. Wütend verfluchte sie das Kind: An ihrem 15. Geburtstag würde sie sich an einer Spindel stechen und für immer aus dem Internet-System erloschen sein – offline sein!! Und niemand wird sie erreichen können!   Doch eine gute Fee milderte den Fluch ab, das Dornröschen und ihr Volk nur 100 Jahre erloschen werden. Ein junger Hacker ein Prinz, bekam von dem Fluch über ein TikTok Video mit und plante einen Hackerangriff! Sie lebte bis zu ihrem 15. Geburtstag ganz zufrieden und connected mit ihren Freunden über social Media ! An ihrem 15. Geburtstag, sie ahnte nichts, als sie ins Büro verschwindet, um ihre WhatsApp Nachrichten zu lesen, war dort eine Frau, die an einer Spindel saß !Das neugierige Dornröschen wollte auch spinnen probieren. Somit war sie in der Falle. Sie wollte die volle Spule herausnehmen, um eine neue Spule einzusetzen und war kurz davor sich an der Nadel zu stechen Der Prinz verfolgte alles durch den Liveaccount der Prinzessin mit und , loggte sich in die Webcam ein. Mit der Usb – kabel verbundenen Spindel hackte er die Spindel so, dass die Nadel einen Virus bekam und nicht mehr stechen konnte! Gleich darauf verschwand die böse Fee aus dieser Welt. Somit war die Prinzessin für immer und ewig sicher und führte ein weiteres glückliches Leben.

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Das Geheimnis der gläsernen Wand

Damals, als man noch nicht wusste, wie die Welt wirklich aussah, gab es zwei kleine Dörfer. Die beiden Dörfer waren durch eine Glaswand voneinander getrennt. Wenn man in einem Dorf stand, konnte man nicht erkennen, dass es auf der anderen Seite auch ein Dorf gab. Es sah aus, als ob es leer war, denn man sah nur die Menschen, die quer durch das Dorf gingen und Arbeiten erledigten. Und so nannte man das hintere der Glaswand: „Gläserne Welt“. Eines Tages, als es gerade erst hell wurde machte sich ein Mädchen namens Mira auf den Weg zur riesigen Glaswand. Sie wollte schon immer wissen, was auf der anderen Seite war. Das Mädchen erzählte niemandem von ihrem Vorhaben, denn alle, die es je versucht hatten, sind gescheitert. Kaum war sie an der Wand angekommen versuchte sie hindurchzuschauen, doch sie erkannte nichts. Nur einen Jungen, der auf sie zukam, als ob er einfach durch die Wand hindurch gehen konnte, doch er blieb stehen und winkte dem Mädchen. Mira wusste, dass er sie nicht hören würde, wenn sie etwas sagte, also winkte sie zurück. Der Junge zeigte ihr, sie solle mitkommen und sie folgte ihm bis an ein kleines Loch, ein Loch, dass sie noch nie zuvor entdeckt hat. Es war winzig. Fast so klein wie ein Tennisball. Der Junge hatte eine Idee, er holte einen Zettel aus seiner Jackentasche und begann zu schreiben. Er schrieb und schrieb und als er fertig war, legte er den Zettel durch das Loch: „Hallo, ich bin Lian. Ich wusste ich würde irgendwann jemanden treffen, der das Gleiche vorhat wie ich. Ich weiß, wie wir auf die andere Seite der Glaswand kommen. Wir müssen einen Weg finden, aus Glas. Das alles hat mir mein Opa verraten. Er kennt sich damit aus. Wenn wir ihn gefunden haben müssen wir ihm nur bis ans Ende folgen.“ Mira las den Brief sorgfältig durch. Sie hatte keine Ahnung von all dem. Sie schrieb auch einen Brief zurück: „Hallo Lian, ich habe keine Ahnung von all dem, doch ich würde liebend gerne zu dir und zu euch auf die andere Seite kommen. Ich werde dir helfen, beim Suchen und wenn wir den Weg gefunden haben, dann schreiben wir uns über dieses kleine Loch. Mira“ Der Junge nickte, nachdem er den Brief fertiggelesen hatte und sie beschlossen jeden Tag mach dem gläsernen Pfad zu suchen und ihre Entdeckungen auf einem Brief durch das Loch zu werfen. Die Tage vergingen und die Briefe sahen immer gleich aus: „Hi, ich habe heute nichts gefunden. Mira/ Lian“ Wochen vergingen, Monate vergingen. Jeden Tag lasen sie die gleichen Briefe. Eines Tages jedoch, als Mira auf dem Weg nach Hause war, sah sie etwas am Boden. Es sah aus wie eine Glasscherbe. Sie wollte die Scherbe aufheben, doch sie war wie festgeklebt. Mira entfernte das Gras rund herum und fand den Weg. Sie konnte endlich auf die andere Seite, doch es war schon spät und Mira beschloss erst am nächsten Tag dem Weg zu folgen. Als es hell wurde schrieb sie kurz einen Brief an Lian und machte sich dann auf den Weg. Sie ging und ging immer weiter, bis sie an eine kleine Hütte kam. Sie öffnete die hölzerne Tür und trat ein. Einen Moment lang dachte sie, sie wäre bereits auf der anderen Seite, doch dann sah sie die Muster, die überall in ihrem Dorf zu sehen waren. Sie ging weiter in die Hütte hinein und fand eine kleine Kiste. Mira öffnete sie und fand darin eine kleine Flasche. Darin war eine pinke Flüssigkeit. Sie hatte keine Ahnung, wofür sie war, und beschloss sie durch das Loch Lian zu zeigen. Er sah sich die Flasche an und wusste, dass es der Trank war. Sie holten zwei kleine Becher und füllten jeweils den halben Becher voll. Als sie den Trank geschluckt hatten, startete das Wunder. Da der Trank von jeweils einer Person aus den beiden unterschiedlichen Dörfern getrunken wurde. Die Wand fing an sich aufzulösen und man sah das jeweils andere Dorf in seiner Pracht. Die Beiden hatten es geschafft. Sie durchbrachen den Fluch. Endlich konnten sich beide Dörfer vereinen und einander kennenlernen. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

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Das seltsame Gefühl

Wie wird sich das Leben fühlen, wenn du immer angeschaut wirst? Was kann man dafür tun, um sicher zu sein? Eigentlich gar nichts. Die kalte herbstliche Nacht soll sich sicher anfühlen, aber bald merkst du, dass du nicht mehr allein bist.   Es ist ungefähr 21 Uhr, der kalter Wind weht mir ins Gesicht. Ich gehe langsam nachhause nach einem langen Tag. Meine Beine können nicht mehr normal funktionieren und ich bin genau so müde. Die Nacht ist ruhig und komplett leise. In etwa 15 Minuten komm ich endlich zu meinem Haus. Als ich reingekommen bin, musste ich schon duschen gehen und gleich einschlafen. Warmes Wasser hilft mir, die ganzen Probleme in der Nacht zu ignorieren. Ich liege mich ins Bett und will für paar Minuten scrollen, aber dann merke ich, dass Irgendwas sich hinter mein Fenster bewegt. Ich denke, dass ich es mir ausgedacht habe, weil ich schon so müde bin, aber trotzdem verlässt mich das Gefühl gar nicht. Ich will jetzt kein Drama rausmachen, nur weil ich irgendwelches Gefühl habe. Nach der Zeit muss ich nur meine Vorhänger zumachen und dann wird alles wieder in Ordnung. Das mache ich auch, damit ich endlich einschlafen kann. Wieder und wieder passiert sowas. Die Geschichte ist gleich von Tag zu Tag. Irgendwann merke ich mir auch, dass es ein Mensch ist und nicht ein wildes Tier.  Die Sonne scheint in mein Fenster rein und wacht mich auf. In der Früh ist das komische Gefühl schon wieder weg. Endlich ist Samstag gekommen. Man kann den ganzen Tag in Ruhe nichts machen. Diesen Samstag will ich aber doch raus gehen und mich ein Bisschen bewegen. Es ist noch früh, aber ich nehme meine Schlüssel und gehe doch raus. Ich schalte ganz laut meine Musik ein und fange an zu gehen. Und wieder ist keiner draußen. Aber dann fällt es mir auf, dass ich doch nicht allein bin. Ich probiere die Person deutlicher anzuschauen und merke, dass es dieselbe Person von gestern ist. Mein Herz fängt an, sich schneller und schneller zu schlagen. Ich kriege keine Luft mehr. Gleich merke ich, dass die Person zu mir kommt. Es ist ein Mann, groß und erschreckend. Er kommt immer näher und näher. Ich fühl ein Tuch auf meinem Mund und das wars. Es ist dunkel und ich kann mich nicht mehr an irgendwas später noch erinnern. Gar nichts mehr. Kein Geruch, kein Geräusch, gar nichts mehr.  

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Der Glanz der Realität

Eine scheinbar glänzende Welt  Ein Haus aus Glas, durchsichtig und klar Keine Sicherheit kein Geheimnis wahr. Durchschaubare Menschen, was ihnen geschah?   Eine scheinbar glänzende Welt die klar und deutlich bellt in den Tiefen, Im gefangenen Zelt wo Hass und Liebe sich nicht in Grenzen hält   Eine scheinbar glänzende Welt Die Stacheln unsere Verschiedenheiten wie von einem Igel, Siegel, welche uns verriegeln Doch uns so verspiegeln   Eine scheinbar glänzende Welt Gebrochenheit so furchtbar und in Gefahr Geleitet durch ein verletztes Jahr Doch sind wir nun da?   Eine scheinbar glänzende Welt Scherben werden verstreut mit Wucht Gepflegt durch Sucht und wir sind dessen bewusst Doch der Gedanke hinter der Zucht ist unsere Flucht   Eine scheinbar glänzende Welt Am Ende angelangt wie das zerbrochene Herz unserer Gesellschaft Die Wende der Gefühle welcher Freundschaft? Doch sind wir dessen bewusst einer scheinbar „perfekten Welt“?  

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Der Ort an dem lernen Spaß machen sollte

Eines Tages fuhr ein Mädchen namens Elina in Graz in der früh mit der Bim in die Schule, nur sie hasste die Schule und wollte am liebsten gar nicht mehr hin gehen. An diesem besagten Tag war Elina ziemlich müde, da sie bis lang in die Nacht noch versucht hat ihre Mathe Hausaufgaben zu lösen, aber wie so oft gelang es ihr nicht. Verzweifelt ging sie schließlich ins Bett. Als sie dann am nächsten Morgen in der Bim saß, war sie so erschöpft, dass sie sich anstrengen musste nicht einzuschlafen. Doch mit zwei oder maximal drei Stunden Schlaf war das gar nicht so einfach. Ihre Augenlider wurden immer schwerer und schwerer bis sie beim leisen Surren der Bim und zwischen den Gesprächen anderer Menschen dann doch noch einschlief. Nach einiger Zeit wachte sie wieder auf, doch plötzlich sah alles anders aus. „Bin ich zu weit gefahren? Habe ich vergessen auszusteigen?“, fragte sie sich. Sie blickte noch einmal aus dem Fenster, und bemerkte das alles um sie herum weiß war. Ihre Blicke schweiften durch die Bim: Kein Mensch weit und breit. War sie die einzige? Doch die Bim fuhr einfach weiter. Nach einer Weile schaute sie wieder hinaus und stellte fest, dass sie in einer riesigen Glaskugel gefangen war. Am Horizont erkannte sie Bilder: Verwundert dachte sie: „Das bin doch ich!“. Es waren Szenen aus ihrem ganzen Leben zu sehen. Angefangen bei ihrer Zeit als Baby. Je weiter die Bim fuhr, desto älter wurde sie auf den Bildern. Über ein paar Bilder konnte sie lachen und sich freuen. Und nach einiger Zeit dachte sie drüber nach, wie schön ihr Leben eigentlich war, oder auch noch ist. Sie durfte durch die Schule viele Erfahrungen sammeln. Aber sie fand in der Schule auch Freunde für das Leben. Auch wenn nicht immer alles gut gelaufen war, war es doch eine schöne Zeit für sie. Nach jedem tief kam immer wieder ein hoch. „Vielleicht ist Schule gar nicht so schlimm. Auch wenn ich mir gerade schwertue oder einfach alles zu viel ist, irgendwann wird es wieder besser. Es war noch immer so“, dachte sie. Sie erinnerte sich daran, dass sie die letzten zehn Jahre in der Schule verbrachte und dort Freunde gefunden hatte, die immer für sie da waren. Von diesem Zeitpunkt an dachte sie komplett anders über die Schule. Nach einiger Zeit spürte sie ein Rütteln und aus der Ferne ihren Namen: „Elina, wach auf, wir müssen gleich austeigen!“ Da bemerkte sie das sie das alles nur geträumt hatte, trotzdem veränderte dieser Traum ihre Sichtweise auf die Schule und das Lernen für immer 

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Der Weg Zum Kasper Harnisch

Die Straßenbahn kommt am Hauptplatz zum Stehen und ich steige aus. Ich gehe zügig die gepflasterte, nasse Straße entlang. Ich schaue auf mein Handy. Mist, noch zehn Minuten bis der Kasper Harnisch schließt. Mein Handy verschwindet wieder in meiner Hosentasche und ich gehe noch etwas schneller. Ich bleibe an der Kante stehen, um über die Straße zu gehen. Ein Blick links, ein Blick rechts und schnell über die Schienen, rauf, zur Sporgasse. An der Ecke vom Weikhart sitzt ein Mann auf einer dünnen Decke. Er ist mager und trägt löchrige, schmutzige Kleidung. Vor ihm steht ein Kaffeebecher, gefüllt mit sehr wenigen Centmünzen. Das muss Hart sein, den ganzen Tag auf dem kalten Boden zu sitzen und nicht mal genug zu Essen zu haben. Ich würde ihm gerne etwas Geld oder mein Croissant, welches ich heute beim Billa gekauft habe geben. Hätte ich es doch nur nicht so eilig. Und schon bin ich vorbei gegangen. Ich biege vor dem Sonnentor um die Ecke. Warum habe ich überlegt? Diese paar Sekunden, in denen ich in meine Hosentasche greife und mein Geld heraushole hätten mir wirklich nicht gefehlt. Warum habe ich ihm keinen Cent dagelassen? Und warum sind wir alle so? Ich drücke gegen die Tür vom Kasper Harnisch und gehe hinein. Diese Welt ist wirklich wie aus Glas - wenn wir nicht auf uns gegenseitig Acht geben, zerspringt sie irgendwann. 

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Ein Insekt unter dem Lupenglas

Ein kleines Mädchen namens Tina geht heute das erste Mal in die Volksschule. Sie machen an ihrem ersten Schultag einen Ausflug in den Wald der 5 Minuten entfernt ist. Die Klassenlehrerin gibt jedem dritten Kind einen Behälter und auf diesem Behälter ist eine Lupe montiert. Die Kinder haben die Aufgabe sich in dreien Gruppen aufzuteilen und ein Insekt zu finden das sie in den Behälter geben, ohne dem Tier natürlich zu schaden. Sie sollen das Insekt dann beobachten und eine kurze Präsentation darüber zu halten, wie dieses Insekt aussieht und wie das Tier heißen könnte. Zum Schluss müssen die Kinder das Insekt wieder freilassen. Tina ist in einer gruppe mit ihren zwei besten Freundinnen Lisa und Mia, die sie schon seit dem Kindergarten kennt. Sie nehmen sich einen Behälter und gehen gemeinsam auf die Suche nach einem Insekt. Sie wollen ein Tier nehmen, das sie schon kennen. Sie haben sich schlussendlich dazu entschieden eine Ameise zu nehmen. Sie haben die Ameise vorsichtig in den Behälter gegeben und diesen geschlossen. Tina hat durch die Lupe geschaut und hat die Ameise viel größer gesehen als sie eigentlich ist. Tina fand das sehr interessant ein Insekt in größerer Größe zu sehen und es besser dadurch beobachten kann, wie es ausschaut. Sie haben gemeinsam festgestellt das die Ameise sechs beine hat. Die zweite festellung war das sie vorne den Kopf hat, dann wird es schmäler und dann ist der Oberkörper wie ein oval und dann geht es ganz schmal zusammen und dort ist das Hinterteil der Ameise und das schaut aus wie ein großes oval. Tina und ihre Freundinnen hielten ihre Präsentation und haben Schluss endlich die Ameise wieder an der Stelle, wo sie sie eingefangen haben, wieder freigelassen und sind zur schule zurück gegangen. Als Tina von ihrem ersten Schultag nachhause kam sagte sie, dass das der beste erste Schultag war.   

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Im Schatten des Spiegels

Ich betrachte die Scherben am Boden, ich sehe, wie sich mein Gesicht darin spiegelt. Erst jetzt merke ich wie sehr ich zittere. Mein Blick fällt in die Dunkelheit meiner Wohnung. Ich spüre das sich jemand in darin befindet. Ich spüre, wie mich jemand beobachtet. Ich bilde mir ein einen Schatten zu sehen. Die Angst übernimmt mich. Ich erstarre. Nichts. Mein blick wandert wieder zu den Scherben, welche immer noch vor mir liegen. Ich kann nicht ewig hier stehen bleiben. Da! ein weiterer Schatten. Ich drehe mich um. Wieder nichts. Warum bin ich nur so verdammt paranoid. Ich bücke mich, um ein paar der Scherben aufzuheben. Da höre ich ein Knarzen direkt hinter mir. Ich bewege mich nicht. Warum musste ich auch wieder mal im Finstern durch meine Wohnung laufen und meinen Spiegel zerbrechen. Keine Zeit darüber nachzudenken. Ich wage es nicht mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Plötzlich spüre ich wie etwas sanft ein meinem Bein streicht. Ich zittere und bin kurz davor komplett zusammenzubrechen. Der erste Instinkt übermannt mich und ich drehe mich blitzartig um. Bereit dem Tod direkt ins Auge zu blicken. Doch da… nichts. Da schaue ich hinunter zu meinem Bein. Etwas kleines flauschieges schmiegt sich daran. Eine Gewisse Katze derentwegen ich Todesangst verspürt hatte blickt mich mit zuckersüßen Augen an. Vor lauter Erleichterung sacke ich in mir zusammen. Ich sitze noch eine ganze Weile da und streichle dieses kleine Monster, ehe ich die Scherben endgültig entsorge. 

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Leben im Jahr 2025

Bevor ich richtig aufwache, greife ich zu meinem Handy. Das passiert unterbewusst einfach so, ich nehme es ihn die Hand und entsperre es. Ohne viel darüber nachzudenken, gehe ich auf TikTok und scrolle durch meine For You Page. Langsam ziehe ich mich an, während ich noch immer Videos von irgendwelchen dünnen Frauen beim Sport anschaue. Ich schaue in den Spiegel und vergleiche mich, ich vergleiche mich mit all den Videos, Fotos und Beiträgen, die ich täglich sehe. Jedes Mal, wenn ich mich betrachte, kommen mir meine Beine dicker, mein Bauch größer und mein Gesicht unreiner vor. Ich ziehe mich an und stecke mir meine Air Pods in die Ohren, mit denen ich mich täglich aus der Realität wegzubeamen versuche. Ich habe überhaupt das Gefühl ich lebe mein Leben nicht, sondern überlebe es nur. Mein Leben dreht sich im Kreis, es ist ein Kreislauf, der sich täglich wiederholt und den ich selbst nicht ändern kann, weil ich keine Kontrolle darüber habe. Ich habe das Gefühl ich lebe ein Leben das von jemand anderem bestimmt wird. Ich gehe mir meine Zähne putzen und mein Gesicht waschen, krame mir die wichtigsten Schulsachen zusammen und verlasse dann so schnell wie möglich das Haus. Das Frühstück lasse ich meistens ausfallen weil ich mir einrede, so viel Stress zu haben. Ich laufe zum Bus und binde mir gleichzeitig meine Haare zusammen. Im Bus versuche ich so wenig wie möglich aufzufallen und schaue daher auf mein Handy. Wieder sehe ich nur sportliche, den Schönheitsidealen entsprechende Frauen, die ein scheinbar perfektes Leben führen. Wie jeden Tag ärgere ich mich über mich selbst wenn ich das sehe. Ich sollte mehr Sport machen denke ich, ich sollte mich gesünder ernähren denke ich und dann betrete ich die Klasse und setze mich in die letzte Reihe, noch immer habe ich meine Air Pods in meinen Ohren. In der Schule habe ich eine Maske, ich lächle und rede selbstbewusst, während niemand bemerkt, wie schwer es mir fällt so zu tun als wäre alles in bester Ordnung. Sogar in der Schule schreiben wir am Laptop und benutzen das Handy. Bei der Nachhause Fahrt scrolle ich wieder und wieder, in meinem Kopf höre ich meine Mutter schon über meine Handyzeit schimpfen und muss bei dem Gedanken den Kopf schütteln, ich gebe ihr bei der Sache ja Recht, aber es ist unmöglich in unserer Generation ohne Handy auszukommen. Es ist ein Großteil der Leben aller Teenager und es hat natürlich auch gute Seiten, man vergisst aber oft wie bloß man sich selbst stellen kann, wie leicht man andere verletzen kann und wie sehr man sich selbst hassen kann wegen des ständigen Vergleichs. Aber es ist nicht mehr wegzudenken. Man kann die Entwicklung der Technik nicht stoppen oder gar rückgängig machen. Das geht nicht. Ich gehe nach Hause und lege mich in mein Bett. Das Erste, was ich mache, ist auf mein Handy zu schauen. Ich scrolle und scrolle bis es draußen dunkel ist. Ich stelle mir einen Wecker und starre auf den Bildschirm, der mich wie ein Spiegel begleitet, und frage mich ob ich jemals wieder ich selbst sein kann. Dann schalte ich das Handy aus. Für einen Moment ist es ganz still. Vielleicht beginnt meine Geschichte genau hier, oder ich fühle mich für immer so durchsichtig, so gläsern.   

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Prince of Glass

Es war einmal ein junger Prinz, der immer Angst vor dem Alleinsein hatte. Um nicht so enden zu müssen, ließ er eine Glaskuppel über sein Königreich spannen, die verhinderte, dass irgendjemand es verließ oder darin eindrang. Er war hübsch, höflich und klug, all dies gefiel den jungen Dorfbewohnerinnen und er hatte deshalb viele Verehrerinnen im Dorf. Dort verbrachte er viel Zeit, sprach viel und hatte immer beste Gesellschaft. Eines Tages ritt er mit den hiesigen Jägern auf die Pirsch. Am Ende seiner Kuppel sah er ein wunderschönes Mädchen, das in einer buntblühenden Wiese saß, die Sonne im Rücken und Kränze aus Blumen band. Sofort spürte er eine Anziehung zwischen ihnen. Er trat näher und streckte seine Hand aus, aber alles, was er berührte, war seine Glaskuppel. Vorsichtig klopfte er dagegen. Erst leiser, dann lauter, bis ihn das Mädchen bemerkte. Langsam kam sie näher und betrachtete ihn durch das Glas.  Tag für Tag trafen sie sich hier. Sie unterhielten sich und der Prinz verliebte sich immer mehr in die blonde Schönheit. Doch die gläserne Kuppel stand wie eine Wand zwischen ihnen, die keine Berührung zuließ und den Prinz stetig trübsinniger werden ließ. Seine schreckliche Angst ist wahr geworden. Seine Schönheit war zwar noch da, aber er wurde einsam. Einsam neben ihr. Nicht mal einen Meter entfernt. Bis er eines Tages beschloss Mauern einzureißen. Eine große durchsichtige Mauer. Die Einsamkeit verflog sofort als er sein Mädchen, das erste Mal in den Arm nehmen durfte. Und so lebten sie glücklich und niemals mehr einsam bis ans Ende ihrer Tage.

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Von Person, zu Glas, zu Staub

Ich liege auf meinem Bett und starre aus dem Fenster in die graue Ferne. Ins Nichts. Neben mir flackert das Licht meines Laptops und mein Handy das durchgehend vibriert. Ich sehe die Nachrichten und Bilder, die auf meinem Bildschirm auftauchen und wieder verschwinden. Alle meine Freunde schreiben mir durchgängig und ich bin nie allein. Und doch fühle ich mich so allein wie nie zuvor. Ich werde von allen gesehen und doch von niemandem. Ich werde beobachtet bis in die Tiefen meiner Seele. Meine Gedanken, meine Geheimnisse, meine Gefühle. Alles besteht aus Glas. Ich glaube ich bin frei, dabei werde ich von allen Seiten durchblickt. Und obwohl ich nur all zu gut weiß, wie schrecklich es ist in dieser gläsernen Welt zu leben, ist es doch so bequem. Sie lässt mich Nähe und Verbundenheit zu den Menschen fühlen, die mir am wichtigsten sind und doch sind sie ganz weit weg. Sie verbindet und sperrt mich gleichzeitig aus. Sie hilft mir und doch nimmt sie mir zu diesem Preis alles, was ich habe. Meine Identität. Ich liebe es in dieser Welt zu leben und ständig in Kontakt mit Freunden zu treten, obwohl ich es dich hasse, wie mich das Internet mittlerweile auch als Freund sehen kann, weil es mich besser kennt als alle meine Freunde zusammen. Meine Daten decken mich Stück für Stück auf, während ich noch gar nicht selbst weiß, wer ich bin, aber das Internet weiß es. Ich werde immer glasiger. So wie alle anderen auch. Und das passiert alles hinter meinem Rücken, ohne auch nur ein bisschen davon mitzubekommen. Ich weiß was passiert, bleibe aber still. So still, wie es alle anderen schon vor mir getan haben.  Meine Seele sehnt sich nach Mauern. Nach Schutz und Halt in dieser Welt voller Glas. Nach einem Ort, an dem man sich frei bewegen und frei denken kann, ohne dass man von allen Seiten beobachtet wird. Nach einem Moment, indem mein Herz frei schlagen kann, ohne dass meine Daten zerlegt werden. Jeder Schritt, jede Bewegung wird festgehalten. Festgehalten von gläsernen Ketten die nie, niemals mehr gelöst werden können. Diese Welt, die immer glasiger wird, wird mich zerstören. Mir werden Gefühle und Gedanken vorgeschrieben werden, denn durch diese vielen Vorgaben und Vergleiche, werden mich der Leistungsdruck und meine Gedanken übernehmen.  Und nicht nur mir ergeht es so. Jeder Mensch, der im Jahre 2025 existiert, erleidet an diesem Schicksal. An dem Schicksal, sich in einer Welt voller Glas zu befinden, um sich langsam selbst zu Glas zu verwandeln, bis man zu Staub zerfällt.

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Zerbrechlich (3)

Ein Bursche, seit jungen Jahren, wuchs auf in einer Welt die stehts zerbrechlich schien. Jeder behandelte Gegenstände wie Glas, und so tat es auch der Junge. Seit Kindes Jahren traute er sich kaum jegliche Gegenstände zu halten, geschweigenden sie zu verwenden. Jeder tag brachte neue gefahren wie es die Menschheit zu erklären versuchte und der kleine Jüngling folgte jedem Wort, stehts gehorsam. Als die Zeit verging wuchs der Knabe zu einen jungen Mann heran, stehts umgarnt von den Worten seiner Gemeinschaft. Er trug kaum Gegenstände bei sich und wenn er tat war er vorsichtig. Doch, eine frage schien ihn zu plagen… Warum sollte er immer stehts aufpassen? Warum scheint alles so zerbrechlich? Jeder tag den er mit diesen Fragen startete, so wie auch endete quälte ihn immer mehr. Er fragte sich, „Warum das alles?“ Die Jahre vergehen und der Junge Mann traf jemanden, seinen Partner, gründete eine Familie, er war glücklich, doch jetzt noch immer, war alles zerbrechlich… Seinen Partner schien es nie zu stören, doch den Mann schon, und dass sehr. Er wollte nicht mehr vorsichtig sein, er wollte es spüren wie etwas durch seine Hände zu Bruch kommt, doch er verfolgte diesen Gedanken nie, da die Gemeinschaft seine Gründe weder verstehen, noch akzeptieren würde… Ist alles so zerbrechlich? …Was wenn etwas durch meine Hand zu Bruch kommt…?Sein Partner sagte stehts, „Lass es doch sein, wenn es zerbrechlich ist, passe einfach gut darauf auf.“ Sein Partner verstand ihn nicht, die Welt ist zerbrechlich, so sagte man es, also sollte es doch stimmen… oder? Wieso versteht mich denn niemand..? Diese eine frage verfolgte den Mann stätig. Wieso verstand man ihn nicht? Wieso wollte niemand versuchen ihn zu verstehen? So viele fragen, doch würde er jemals seine Antwort erhalten? Dann… Die Idee.. Der Mann nahm eine Tasche, und hielt sie ganz fest bevor er sie auf den Boden stieß. Sie zerbrach nicht. Der Mann war verwirrt, geschockt.. Wieso brach die Tasche nicht? Über die nächsten Nächte versuchte der Mann Gegenstände zu brechen, doch alles das nicht aus Glas oder Porzellan bestand, blieb in einem Stück. Der Mann wollte seine Ergebnisse, seine Antwort seinen Partner erzählen. Schnell rannte er die Treppen hinunter, in den Flur des Erdgeschosses, doch.. Er stolperte über einen aufstehenden Teil des Teppichs, und er fiel zu Boden… *Geklir* Der Mann… Er zerbrach… Als er am Boden lag, arme und beine in allen ecken verstreut, blickte er hinauf zur decke als sein Herzschlag sich verlangsamte.. Alles was er hörte.. was er spürte war sein Partner an seiner Seite, weinend. Er konnte jedoch weder sprechen, noch hörte er was sein Partner sagte… Als das Licht seine Augen verlies… verstand er… Die Welt war nicht zerbrechlich, es waren immer die Menschen selbst, doch sie sahen es nie, zu beschäftigt damit zu pflegen was die Pflege nicht so dringend brauchte..  Die Menschheit war aus Glas, und so starb er mit der Antwort auf all seine fragen…  Menschen sollten sich um sich selbst kümmern anstelle Sachen zu pflegen die keine Pflege brauchen. 

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4 Wände

Eine Pupille. Ein schwarzer spalt in einem Meer aus Gold. Wie gebannt betrachte ich die wundersamen Augen, verliere mich in der Maserung der Iris und den strahlenden Farben. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Drei Sekunden.  Zack! Mit dem nächsten Wimpernschlag werde ich brutal zurück in die Welt gerissen. Ich sehe mich um. Unser Wohnzimmer, der alte kaminrote Teppich, meine Eltern am Küchentisch und mein Bruder auf dem grauen Sofa. Alles wie immer. Mit einer schnellen Bewegung stehe ich auf, wende mich von dem gläsernen Terrarium vor meiner Nase ab und tue so, als wäre ich nicht noch einen Augenblick zuvor in ein intensives Bockstarren mit unserem Gekko Gerry verwickelt gewesen. Routiniert greift meine linke Hand nach der dunkelgrünen Kuscheldecke und langsam bewege ich mich Richtung Sofa. Mit einem Seufzer lasse ich mich neben meinem Bruder, der bis zur Nase in seinem Asterix-Comic steckt, in die Kissen sinken. Mein Blick wandert wieder in Richtung der spiegelnden Terrariumwände. 4 davon. Die gläsernen Platten sind alles, was Gerry’s Welt von meiner trennt und doch sind unsere Leben so unterschiedlich. Oft frage ich mich wie es sich anfühlt. Nimmt er uns durch seine kugelrunden Augen überhauptwahr, fühlt er sich gefangen oder ahnt er gar nicht, dass außerhalb seines Glaskäfigs noch so viel mehr liegt als ein paar Steine und sein Futternapf. Würde ich ein Solches Leben führen wollen? Würde ich tagtäglich vor einem riesigen, versperrten Fenster sitzen, und auf die Welt auf der anderen Seite blicken wollen? Nein. Immer wieder versuche Ich meine Eltern zu überreden Gerry wieder freizulassen. Ohne Glück. Also füttere ich ihn trotzdem jeden Tag, reinige das Terrarium und befülle seinen tönernen Wassertrog. Den wenn er schon hinter seinen 4 Wänden gefangen bleibt, soll er wenigstens ein schönes Leben haben, in seiner kleinen, gläsernen Welt.

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Der dunkle Spiegel meiner Seele

Die Nacht zog herein,  mein einst aus Glas bestehendes Herz,  ganz aus Stein. Ich sitze am Dach, beobachte die Autos und fühl die Dunkelheit in ihrer Macht. Frag mich, ob er wohl an mich denkt, oder in seine gläsernen Welt, einfach ohne mich fällt. Ich umarme meine Knie,  so traurig,  war ich sicherlich noch nie. Ich fühle den Regen auf meiner Haut, doch die Tränen auf meinen Wangen, sind doppelt so laut. Meine Schultern zittern, meine Hände auch, doch es nicht ausschließlich von der Kälte, das spür ich in meinem Bauch. Ich sitze da, zitternd auf dem Dach, aus Frust ein Glas Wein, in meiner kalten Hand. Ob es den Schmerz nun verringert oder nicht,  ist unwichtig,  solange ich das Gefühl hab, es hilft. Ich glaube ich werde verrückt, all diese Überwältigenden Emotionen in meinem Kopf, leicht zu erkennen, in meinem Gesicht. Hoffe bloß, dass mich keiner sieht, denn jetzt mit jemanden reden, könnte ich nicht. Mein Leben ist wie ein Spiegellabyrinth, gehst du einmal rein, gibt`s kein zurück. Es tut weh, das weiß ich genau, doch alles was ich machen kann, ist weiter zu schauen. Es ist demütigend, wie ein Spiegel, mit allen meinen Fehlern, in meinem Gesicht.

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Der endlose Tag

Ich schau aus dem Fenster. Es ist 13:30 und es regnet. Wie cool das eigentlich aussieht, wenn, der Regen an die Fensterscheiben tropft. Ich bin so müde... und all die Themen, die wir in der Schule machen sind so langweilig. Soll ich einfach schlafen? NEIN. Das wäre respektlos.  Ach, wir schön der Regen eigentlich sein kann. Das Wetter passt genau zu meiner Stimmung. Deprimierend und traurig. Es sind jetzt genau 3 Jahre vergangen und ich habe noch immer keine Freunde. Jeder lacht mit irgendwem in einer Ecke der Klasse, aber auch wenn gerade jeder redet und lacht, ist es gerade trotzdem ungewöhnlich still hier. Auf dem Baum vor meinem Fenster entdecke ich ein süßes Eichhörnchen, ob das Eichhörnchen ein besseres Leben führt als ich. HM, was solls. Warte was macht Herr Leonhard wieder hier? Habe ich etwas verpasst? Hatten wir nicht gerade eben Frau Ember? Und die Klasse ist auch ungewöhnlich still. Vorhin haben doch alle noch glücklich gelacht und geredet und jetzt sitzt jeder nur gelangweilt da und schreibt, denn Ultra langen Text, ab den der Lehrer uns heute in der dritten Stunde mitgebracht hat. Tatsächlich, 9:30 Uhr!! WAS? Wie kann das sein?? Ist diese Uhr kaputt? Ich bin so schockiert, dass ich, ohne meine Hand zu heben Herrn Leonhard frage, ob unsere Uhr in der Klasse kaputt sei. Herr Leonhard schaut mich irritiert an, verneint meine Frage und fährt mit dem Unterricht fort. Jedes Wort, das nun gesprochen wird, habe ich heute schon mal gehört. Wie ist das möglich? Spielen die mir einen Streich? Und warum lachen nun alle? Lachen sie über mich? Aber wie ist das möglich? Panik überkommt mich alles ist so unübersichtlich und ich kreische meine Mitschüler an mit diesem üblen Scherz aufzuhören. Stille, jeder starrt mich an. Amelie die noch nie ein Wort zu mir gesagt hat ergreift als erste das Wort und riet mir doch ein Glas Wasser zu holen. Ich weiß nicht was ich sagen soll mir ist auf einmal so warm und jeder starrt mich an. Nein das soll aufhören was passiert hier? Ich schaue aus dem Fenster und schließe meine Augen, als ich sie wieder öffne, sitzen alle Schüler auf ihren Plätzen und unterhalten sich angeregt. Kein Augenpaar sieht mich mehr an. Ich starre auf die Uhr, es ist wieder 13:30. Soll ich erleichtert sein? Ich glaub ich habe nur geträumt oder war mit meinen Gedanken schon weiter als ich eigentlich sein sollte. 13:40 WOW ich glaub ich habe wirklich nur geträumt. Lustig. Dieses Fensterglas ist bläulicher als alle anderen. Oder? Naja, ist ja auch egal. Irgendwie ist es sogar spannender aus dem Fenster rauszuschauen als den anderen zu zuhören, weil sie sich über einen Stift streiten. Oh, es hat wieder aufgehöhrt zu regnen. Herr Leonard? Nein nicht schon wieder. Wie spät ist es??? 9:30? Nein nicht schon wieder. Bin ich... in einer, NEIN, das kann nicht sein warum sollte ich in einer Zeitschleife sein, aber es passt alles zusammen. Nein ich muss hier raus, raus aus – ich fühle mich wie in einem Gläsernen Käfig Es ist wieder 13:30….

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Die Erde und das riesige Glashaus drumherum

(Monolog) Das Thema ist Gläserne Welt. Was ist das? Jeder wird es ein bisschen anders sehen. Aber das erste an was ich gedacht habe, ist mal die Erde und das sogenannte „Glashaus“ drumherum. Viele Wissenschaftler/innen sagen das dieses Glashaus oder auch Gewächshaus genannt, jetzt schon viel zu warm innendrinnen ist. Ich bin nicht ein Mensch, dem das Thema Umwelt sehr am Herzen liegt. Wir trennen zwar zu Hause den Müll, versuchen viele Mappen und Hefte von der Schule mehr als ein Jahr zu verwenden und meiner Mutter liegt das Thema Umwelt schon am Herzen. Aber ich? Naja, ich bin damit aufgewachsen, aber habe mich nie mit dem Thema Erde und Umwelt auseinandergesetzt. Dieses Glashaus, in dem wir leben, muss natürlich auch riesig sein, wenn die ganze Erde reinpasst. Aber ich habe gehört, dass die Erde jedes Jahr um ein paar Zentimeter oder Millimeter wächst. Wird dieses Glashaus dann irgendwann zu klein sein und zerspringen? Es ist nur eine Art Wand in der Atmosphäre, in der heutzutage leider schon zu viele Treibhausgase (Co2, ...) herumtreiben. Aber man kann es sich viel besser vorstellen mit einem Glashaus. Ein Glashaus für alle. 9 Mrd. Menschen. Und ich bin nur ein ganz kleiner Teil von Ihnen. Aber immer noch ein Teil, der dafür sorgen kann, dass dieses Glashaus nicht in den Nächsten Jahrzehnten zerspringt. Wir sollten alle dafür sorgen! Alle 9 Mrd. Menschen! Wenn wir das alle tun, dann könnten wir es schaffen und irgendwann könnte sich dieses Glashaus vielleicht sogar auflösen. Das ist das eigentliche Ziel.

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Die Schneekugel.

Der Winter legt sich ruhig und sacht, der Schnee fällt sanft in dunkler Nacht. Am Tische steht, ganz still und klein, eine Welt, verlassen und allein.   Diese tote Landschaft kalt und starr, wirkt so fern, doch ist so nah. Ein kleiner Junge, der schweigend auf ‘nem Stuhle sitzt, beobachtet still diese Welt, die nur Hoffnungslosigkeit besitzt.   Der Junge er blickt ins Glas hinein, zündet ein Licht und lässt es schneien. Nun sitzt er da, noch immer allein, im Raum erfüllt vom Kerzenschein.   Es scheint nicht mehr, als wäre alles verloren, nicht mehr dunkel und gefroren. Im Glas der Kugel, spiegelt sich des Jungens Gesicht. Ein Funken Hoffnung, der endlich die Einsamkeit bricht.

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Durchsichtig und beobachtet

Wenn ich ein Bild like oder ein Video schaue, merkt das Internet es sofort. Dann zeigt es mir ähnliche Sachen. Das ist manchmal praktisch, aber auch komisch. Es fühlt sich an, als würde jemand immer gucken. Früher sagten Leute: Internet macht frei. Man kann Sachen suchen und mit Freunden reden. Das stimmt, aber alles bleibt im Netz. Auch wenn man denkt, man löscht es. Das ist gefährlich. Ein falsches Bild oder Kommentar kann lange bleiben. Manche Leute verlieren Jobs deswegen. Ich frage mich oft: darf man noch Fehler machen? Firmen und Staaten wissen viel. Wenn man kauft oder online bestellt, speichern sie alles. Werbung passt sich an. Überall hängen Kameras. Man ist fast nie unsichtbar. Es gibt auch gute Sachen. Polizei kann schneller helfen. Ärzte helfen über Apps. Wir erfahren schnell, was passiert. Wir sind gläsern. Darum müssen wir vorsichtig sein. Nicht alles posten.  

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In pieces

In pieces Eine gläserne Welt, schwebt lautlos durch die Nacht. Sonnenstrahlen tanzen auf ihrer Hülle, wie Licht auf Wasser an einem Sommertag. Sie spiegelt winzige Wälder, ferne Berge, weite Ozeane und leuchtenden Schnee. Doch was geschieht, wenn diese Welt zerbricht? Ihr Klang wäre hell, durchscheinend, wie der Ruf eines Vogels an einem Wintermorgen. Die Scherben würden aufsteigen, funkelnd, schwerelos, um dann langsam niederzugehen. Und wenn sie auf dem Boden ankommen, endet die Stille in einem harten, splitternden Knirschen.

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Leben lernen

Plötzlich war ich gefangen, ich sah mich um, um mich herum nichts mehr als Glas. Bäume aus Glas Häuser aus Glas einfach alles aus Glas sogar die Lebewesen. Ich fragte mich wie ich hierher kam! Einen Weg zum Entkommen fand ich auch nicht, nach oben gab es keine Grenzen, nur dieses Glas. Es war wie eine eigene Welt!  Durch die Sonne glitzerte alles so, aber das fand ich in diesem Moment alles andere als schön es irritierte mich eher und dadurch spürte ich wie sich Aggressivität in meinem Körper verbreitete. Ich fing an Dinge ohne Grund zu zerschlagen, was auch ziemlich weh tat aber in diesem Moment war mir das egal. Ich fing an zu weinen und zu schreien aber diese Wut musste ich in diesem Moment einfach loswerden. Durch die starken Schmerzen, die ich verspürte, fiel ich in Ohnmacht, dagegen konnte ich gar nichts tun. Als ich wieder zu mir kam, war ich ganz verwirrt und kannte mich nicht mehr aus alles wirkte so anders als vorher. So wie ein schlechter Traum. Und ich fing wieder an all die Dinge um mich herum hässlich zu finden und einfach alles zu zerschlagen, so konnte ich zu diesem Zeitpunkt meine Wut am besten loswerden, es war wie Therapie für mich, nur leider war diese Therapie mit schmerzen verbunden, die ich fast nicht aushielt. Das war der negative Punkt an dieser Sache. Durch diese starken Schmerzen, denen ich ausgesetzt war, merkte ich erst, wie dumm es war, ohne darüber nachzudenken einfach alles zu zerstören. Die Glaskuppel wurde immer leerer und ich dadurch einsamer. Es kam ein Reh über den Weg gelaufen, welches von meinem Verhalten sehr geschockt war und dadurch erstmal Abstand hielt. Ich beruhigte mich ein bisschen und versuchte mich zusammenzureißen durch meine Wut und Aggressivität war ich wie ferngesteuert und darum versuchte ich dem Reh zu zeigen, dass ich ihm nichts Böses tun möchte. Durch das Reh merkte ich das Wut wahrscheinlich keine gute Lösung ist. Ich ließ der schlechten Laune in meinem Körper keine Kontrolle mehr über mich, da ich merkte, dass das Reh sich mir annähern wollte. Ich legte meine Hände nah an meinen Körper, um nicht mal in die Versuchung zu kommen etwas zu zerstören. Alle Glasscherben, die am Waldboden lagen, fing ich an aufzuheben das Reh half mir sogar dabei, es schob mit seiner Schnauze die Teile in meine Richtung. Da sah ich das ich meinen schlechten Gedanken nicht zu viel Platz in meinem Körper überlassen sollte. Die Sonnenstrahlen fingen wieder an sich in den Glasscherben zu Spiegeln und diesmal strahlte es Wärme aus die ich spüren konnte. Ich habe die Liebe gespürt, die das Reh mit sich brachte und darum fing ich an aus dem kaputten Glas etwas Kleines für das Reh zu basteln, dass es merkt, dass ich kein schlechter Mensch bin, durch das Tier habe ich gemerkt, dass in der Welt keine Wut zählt, sondern nur Liebe und Freundschaft. Auch wenn ich am Anfang dachte, dass ich mir ein Leben in der Glaskuppel nicht vorstellen kann, habe ich mit der Zeit gemerkt, dass wenn ich es von der positiven Seite sehe, es im Endeffekt echt ein schönes Leben ist. Seit dieser Begegnung fühle ich mich in der neuen Welt sehr wohl und möchte gar nicht mehr wo anders leben. Die Kuppel ist nun nicht mehr ein Käfig, sondern ein Zuhause voller Licht und Freundschaft.

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Tagebucheinträge

Liebes Tagebuch, es ist der 10. September. Die Schule hat heute wieder begonnen, richtig beschissen. Ich habe wieder die dumme Lehrerin gesehen, die mich letztes Schuljahr vollgemotzt hat, wegen jeder Kleinigkeit. Ich hoffe, sie fällt die Treppen runter morgen. Ugh! Und den Bus dazu habe ich auch fast verpasst auf dem Rückweg. Ich hätte sonst zwei Stunden warten müssen, typisch Dorfbus. Wenigstens saß ein süßer Typ auch da. Er war vier Sitze vor mir, mir gegenüber. Er sah etwas verschwitzt aus, abgesehen davon war er wirklich attraktiv. Bis ich ausgestiegen bin, hat er die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt, also konnte ich zu meinen Gunsten ihn die ganze Zeit anstarren. Er hat meinen Tag ein bisschen verschönert. MERKEN: Ab jetzt immer den Bus um 15:35 Uhr nehmen!!! Liebes Tagebuch, es ist der 11. September. Ich sah ihn heute nicht. Aber wenigstens habe ich viel in der Schule gelacht. Liebes Tagebuch, heute ist der 18. September, denke ich. Er war wieder im Bus! Er saß genau dort wie letzten Montag, wieder verschwitzt. Und das habe ich vergessen zu erwähnen: Er trug Fußballklamotten. Wahrscheinlich ist sein Training zu Ende. Heute hat er die ganze Zeit Musik gehört und auf den Boden gestarrt. So sah ich eher seine Haare als sein Gesicht, er hat atemberaubende Locken! Ich wünschte nur, er würde mich wenigstens einmal anschauen. Liebes Tagebuch, es ist der 23. Und ich habe herausgefunden, dass er immer montags, mittwochs und freitags im Bus ist. Jedes Mal verspüre ich Herzpochen, wenn ich einsteige und ihn sehe. Er hat eine ältere Dame angelächelt, als sie sich neben ihn setzte. Mein Herz ist geschmolzen, er war so süüüß!!! Ich wünschte, ich säße dort. Obwohl nein, ich hätte bestimmt mehr geschwitzt als er sonst. Das Adrenalin ihn von der Ferne zu sehen, reicht… Liebes Tagebuch, ER HAT MICH ANGESCHAUT!!! Aber ich habe aus Panik gleich weggeschaut, seine Augen sind so wunderschön. Andere würden sagen, dass sie vollkommen gewöhnlich aussehen. Ist mir aber egal, er hat bezaubernde braune Augen, die er mir heute für drei Sekunden widmete. (Hat sich aber länger angefühlt…) Liebes Tagebuch, es ist der 29. Er hat mich die letzten zwei Male komplett ignoriert, ABER HEUTE … mach dich gefasst!!! Er hat mich ANGELÄCHELT. Oh mein Gott, mein ganzer Körper war im Rausch! Gott, ich weiß nicht, wie ich heute einschlafen soll. Wahrscheinlich werde ich aber bis zum Morgengrauen kein Auge zu bekommen. Was solls. Ich habe alles erreicht! Tagebuch, vergiss alle Einträge. Vergiss alles… da war ein Mädchen. Hallo Tagebuch, heute ist der 10. September. Meine Mutter zwingt mich, irgendwas reinzuschreiben… bla bla bla. Keine Ahnung. Hallo Tagebuch, es ist der 18. Meine Mutter meinte, ich muss all das, was ich fühle, aufschreiben. Ja also… da war dieses Mädchen. Mann, DU, WENN DU IM MEINEM BUCH SPIONIERST, ICH SCHWÖRE ICH WERDE – egal. Ich sah ein süßes Mädchen im Bus. Allerdings bemerkte ich sie nur beim Aussteigen. Sie hatte schöne Haare, so wellig, lockig. Kein Plan. Hey Tagebuch, es ist der 29. Ich habe das Mädchen wieder gesehen, sie ist eigentlich immer im Bus. Komischerweise schaut sie mich voll oft an. Ich checke nicht, was sie von mir will. Das war richtig unangenehm, sodass ich kurz lächeln musste. Mann, jetzt denkt sie, ich will was von ihr. Hey, ich … habe von ihr geträumt… und ich denke ich will was von ihr. Hey, heute ist der 2. Oktober. Rate Mal, wen ich im Bus begegnet bin nach dem Training! Die Elise, meine Cousine. Sie ist plötzlich so groß geworden, als ob sie gleich alt wäre wie ich. Sie hat mir richtig krasse Geschichten erzählt von ihrer Schule. Ihre Klassenkameraden spielen den Lehrern voll viele Streiche. Zum Beispiel hat jemand mit Superkleber den Lehrerstuhl beklebt. Der Lehrer ist nach einiger Zeit aufgestanden und die hintere Seite seiner Hose war abgerissen. Er trug eine Shrek-Unterhose… Aber das Mädchen, von dem ich geträumt habe, ich habe sie auch bemerkt im Bus. Doch heute sie sah traurig aus.

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Unsichtbar sichtbar?

Ich tippe. Ich wische. Ich scrolle. Mein Gesicht, ein Spiegel für Licht. Punkte auf einem Display. Ich bin hier. Doch wer sieht mich? Wer weiß noch, dass ich da bin? Ein Profil unter Tausenden. Meine Worte, meine Bilder, mein Gesicht – sie treiben durch Kabel, durch Glasfasermeere, durch Serverräume. Ich bin auffindbar. Und doch, durchsichtig. Austauschbar. Ich schreibe. Doch meine Worte verhallen zwischen Memes, Werbung, den Posts der anderen. Ein seltsames Gefühl. Ich bin Gläsern. Nicht, weil ich übersehen werde, sondern, weil zu viel von mir zu sehen ist. Jede Nachricht, die ich sende, könnte bleiben. Jedes Bild, das ich teile, könnte jemand besitzen. Jemand Fremdes. Jemand, der nichts Gutes denkt. Ich bin gläsern. Alles an mir könnte gelesen, gespeichert, geteilt werden. Und trotzdem bleibe ich online. Nicht, weil ich will, sondern weil ich glaube, ich muss. Denn sonst werde ich übersehen. Unsichtbar. Unauffällig. Doch wäre das nicht vielleicht sogar besser? Manchmal denke ich an eine Wand, undurchsichtig. Still. Ruhig. Ohne Angst, etwas zu verpassen. Ich frage mich Wer bin ich ohne Bildschirm? Ein Echo im Glas? Ein Name im Scrollen? Ein Herzschlag, den niemand hört? Und dann, nehme ich mein Handy in die Hand. scrolle. tippe. wische. Stundenlang. Mit einem wisch öffnet sich die Welt. Ich sehe andere. Doch sehen sie mich? Und ich frage mich: Wer bin ich? Wie viel bleibt mir von mir, wenn ich mich durchsichtig mache? Bin ich noch ich? Vielleicht bin ich mehr als Lichtpunkte. Nicht nur ein Name im Vorüberwischen. Vielleicht, liegt etwas vor mir. Zwischen den Zeilen. Zwischen den Bildern. Zwischen den Bewegungen. Etwas, das keiner sieht. Ein Leben. Irgendwann kann ich mich sehen, bevor andere es tun. Irgendwann darf ich glitzern. Selbst im Glas. Selbst durchsichtig. Und trotzdem, Ich. Und dann, wenn niemand hinschaut, dann werde ich leuchten. Für mich. Leise. Klar. Eigen. Wie Glas, das Licht bricht.

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Auf dein Wohl

„Auf dein Wohl! Du hast heute noch einiges vor.“ Sie erwiderte nichts weiter als ein Lächeln. Dieses Lächeln war kurz, fast wie ein Geheimnis, das sie für sich behielt. Dann drehte sie sich um, als hätte sie längst gewusst, was als Nächstes kommen würde. Die Türen des Lifts öffneten sich lautlos, ein kaum hörbares Surren, das die festliche Stimmung mit einem fremden Ton durchschnitt. Sie trat hinein, schob eine Strähne zurück und verschwand hinter der spiegelnden Glasfront. Er blieb zurück, das Glas noch in der Hand, als hätte er vergessen, es abzustellen. So leicht kann man jemanden verlieren, dachte er, ohne dass man es merkt, als würde alles Vertraute plötzlich weit wegrücken. Wie zerbrechlich die Welt ist, wie schnell etwas, das stabil schien, auseinanderfallen kann, als wäre sie aus Glas, durchsichtig, schimmernd, aber in jedem Augenblick bereit, zu zerbrechen.

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Das Glas (1)

Es war einmal ein junger Mann namens Gerhard. Er lebte in einem kleinen Dorf und war sehr neugierig. Jeden Tag stellte er neue Fragen: „Wie sehen die Sterne aus, wenn man ihnen ganz nahe ist? Wie sieht die Welt hinter den Bergen aus? Und wie schön wäre es, wenn man durch Dinge hindurchschauen könnte?“ Die Leute im Dorf lachten oft über ihn. Doch Gerhard hörte nicht auf zu träumen. Eines Abends saß er am Fluss und spielte mit dem feinen Sand. Da erschien eine alte Frau. Ihr Kleid glitzerte wie der Regenbogen, und ihre Augen leuchteten wie Sterne. „Du suchst Klarheit, junger Mann?“ fragte sie. „Ja“, antwortete Gerhard, „ich möchte die Welt besser sehen.“ Da sprach die Frau: „Nimm den reinen Sand vom Ufer. Entzünde ein großes Feuer, das heißer brennt als alle anderen. Und wenn du Sand und Feuer verbindest, wird etwas Neues geboren – so durchsichtig wie Tau, so hell wie das Licht und so stark wie Stein.“ Gerhard tat, was sie sagte. Er sammelte Sand, machte ein gewaltiges Feuer und legte die Körner hinein. Der Sand begann zu schmelzen, zu glühen und zu fließen. Und als er wieder kalt wurde, lag etwas Wunderbares vor ihm: das erste Glas. Die Dorfbewohner staunten. Durch das Glas sahen sie das Feuer, ohne dass der Rauch störte. Sie ließen das Licht in ihre Hütten fallen, sie bewahrten Wasser und Wein darin auf, und zum ersten Mal konnten sie ihr eigenes Gesicht spiegelklar erkennen. Von diesem Tag an reiste das Glas von Dorf zu Dorf, von Land zu Land. Es brachte Licht, Klarheit und Staunen in die Welt. Und so kam das Glas zu den Menschen. Und wenn es nicht zerbrochen ist, dann glänzt es noch heute.

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Das Märchen, wie das Glas in die Welt kam

Es war einmal ein kleiner Junge, der es über alles liebte, in die Sonne zu blicken und sich auszumalen, dass ihre Strahlen in bunten Farben auf die Erde herabfielen.  Doch alles, was ihm ins Auge fiel, war durchsichtiges Wasser, trüber Stein und glänzendes Metall. Er wünschte sich etwas, dass das Licht einfängt, ohne es zu verbergen – etwas, das die Welt aufhellt. In einer Nacht tauchte eine geheimnisvolle Frau vor ihm auf, deren Augen wie Sterne funkelten. Sie sagte: „Wenn Feuer, Sand und Geduld zusammentreffen, wird dein Wunsch wahr werden.“ Am darauffolgenden Morgen schlug der Junge Funken in den Sand, bis ein Glühen entstand. Das Feuer fraß den Sand, und als es erlosch, offenbarte sich ein schimmernder, klarer Stein: das erste Glas. Ab diesem Zeitpunkt konnte man die Welt auf eine neue Art und Weise betrachten – sie erschien heller, reiner und voller Geheimnisse.

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Die gläserne Flöte

Es war einmal ein Mädchen, mit strohblondem Haar, Augen wie die Nacht und Lippen, welche gemacht waren um Flöte zu spielen. Das Kind war in jedem Nachbarsdorf bekannt, als die die mit ihrer Holzflöte zauberhafte Musik spielte. Öffnete man abends das Fenster, konnte man in der Ferne die Melodie eines wunderschönen Liedes hören.  Eines Tages, als das Mädchen wie jeden Tag ihren Weg durch die Stadt spazierte, sah sie kleine aber funkelnde Staubkörnchen am Boden. Am Tag darauf, als sie wieder ihren üblichen Weg nahm, viel ihr auf, dass das strahlen am Boden noch intensiver wurde. Kurz darauf hatte sie all ihren Mut zusammengenommen, und es gewagt die Staubkörner mit nach Hause zu nehmen. In ihrem Häuschen angekommen, begann sie die Körner genauer zu untersuchen, da es nicht üblich war, so etwas zu finden. Es war jedoch kein funkelnder Schmutz, sondern winzig kleine Diamanten, die man fast nicht erkennen kann. Als das Mädchen diese Entdeckung machte, sammelte Sie ihre sieben Sachen, kratzte alles an Geld zusammen, was sie noch hatte und lief los zum Schied. Da sie endlich genug hatte sich eine Flöte anfertigen zu lassen, ergriff sie die Chance und bat den netten Herrn ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Am nächsten morgen war die Flöte abholbereit und sie holte sie ab. Als sie wieder auf dem Weg zurück war, griff sie ein hinterlistiger Schurke an. Der Wollte ihr die Flöte entwenden und versuchte durch den Wald zu fliehen. Jedoch kam er nicht so weit, da eine Fee ihn verzauberte und er somit die Gestalt eines Baumes annahm. Die gute Fee verzauberte als dank, dass sie ihren lang gesuchten Bösewicht endlich geschnappt hat, ihre Flöte und sie wurde magisch. Wenn das Mädchen also Abends auf ihrer Glasflöte spielte, so konnte jeder der diese Strophen wahrnahm, in den Bann der Liebe gezogen werden. Eines Tages war es dann schon so weit, dass Prinz Roberto der III. aus fernem Reich angereist kam, um die Musikantin spielen zu hören und um sie umgarnen zu dürfen. Nach einigen Wochen, vielen Gesprächen und viel Einigkeit, stellte Robert die Frage der Fragen: „Willst du meine Frau werden?“, „ Jaa“ antwortete das Mädchen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann Leben sie noch heute.

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Die Schwester

„Ich werde mich kurzhalten, also beginnen wir.“, er setzt sich auf seinen Schreibtischsessel und rollt sich gegenüber von mir, an den Plastiktisch. Mein Blick bleibt auf meine Hände gerichtet, die zusammengefaltet auf meinem Schoß liegen. „Ich will dich nicht lange belästigen und ich weiß auch wie schwer die Situation gerade für dich sein muss, aber ich würde mir gerne deinen Blickwinkel anhören.“. Für mehr als ein schwaches Nicken reicht meine Kraft nicht. Vier Tage ist es jetzt her, und ich habe so wenig wie möglich darüber nachgedacht.  „Ich stand um halb sieben in der Früh auf, um in die Schule zu gehen, wie jeden Tag. Sobald ich dort war, wurde ich gefragt, wie es mir geht. Wie ich mit der Situation umgehe, dass meine Schwester seit einer Woche vermisst wird. Ich habe geantwortet, dass es mir der Situation entsprechend gut geht. Dann war ich im Unterricht und danach bin ich wieder nach Hause gegangen. Ich habe mich umgezogen und bin in ihr Zimmer, dort habe ich mich auf ihr Bett gesetzt und ihr von meinem Tag erzählt. Auch dass mir der Streit am Tag vor ihrem Verschwinden leidtat und dass ich gerne andere Dinge gesagt hätte. Es hat dann an der Tür geklingelt und ich habe sie aufgemacht. Es war unsere Nachbarin, die Hilfe beim Tausch einer Glühbirne gebraucht hat. Ich habe meine Schuhe angezogen, den Hausschlüssel genommen, die Tür zugesperrt und bin mit ihr mit. Etwa 3 Stunden später stand ich wieder vor meiner Wohnungstür. Ich wollte gerade hineingehen, da bemerkte ich einen kühlen Luftzug. Ich sperrte auf und bemerkte erst dann, dass es der Schlüssel meiner Schwester war, den ich in der Hand hielt. Ich machte die Tür auf und die Wohnung sah aus, als wäre eine Bombe explodiert. In jedem Fenster waren die Gläser zerschlagen worden, beinahe alle Türen hatten Löcher und in der Mitte des Wohnzimmers lag meine Schwester. Sie hatte ein Messer in der Hand, eine Gabel in der Hand stecken, eine Schere im Bauch, tiefe Schnitte am ganzen Körper, blaue Flecken an den Beinen, ein blaues Auge und eine blutende Lippe. Ich griff nach meinem Handy und rief die Polizei an. Den Rest kennen Sie.“, meine Stimme klang die ganze Zeit über kalt, monoton und gefühlslos. Meine Therapeutin schrieb alles mit und der Polizist stoppte sein Diktiergerät. Er bedankte sich und ich konnte gehen. Mein erstes Ziel war das Hotel, in dem ich wohnte, bis ich zu meinen Eltern ins Ausland ziehen konnte. Ich nahm meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Friedhof. Das nächste Mal stoppte ich erst, als ich vor dem Grab meiner Großeltern stand und setzte mich ins Gras. Ich weiß, dass meine Schwester auch hier begraben werden würde, meine Eltern hatten alles arrangiert. Mir kamen die Tränen, ich schaute zum Himmel hinauf. „Es tut mir alles so leid, ich wollte nicht das es so weit kommt. Hättest du mir nur gesagt, wo das Geld versteckt war, hätte ich dich kurz und schmerzlos einfach erschießen können. Du hättest nicht tagelang an diesen Sessel gefesselt in deinem Zimmer sitzen müssen. Wieso hast du es mir nicht einfach gesagt?“, ich brach in Tränen aus. „Wie hast du es überhaupt geschafft dich zu befreien? Wieso hast du Fenster zerschlagen und dich so zugerichtet? Ich verstehe es nicht.“. Einen Moment lang war es still, bis auf das Zwitschern der Vögel in den Bäumen. „Du hast doch nicht versucht mich zu beschützen, oder? Wieso hast du es aussehen lassen, als wärst du wahnsinnig geworden und hättest dich dann umgebracht?“ Ich öffnete den Rucksack und nahm den Brief heraus, den ich schon vor zwei Tagen geschrieben hatte. Er war für meine Eltern, wieso sie dieses Geld unbedingt brauchen. Wieso so ihre Tochter dafür opfern würden. Wieso ich sie opfern musste. Ich hörte Sirenen näherkommen. Die Polizei. Sie haben es wohl rausgefunden. Ich nahm die nächste Sache aus meinem Rucksack, aus der Ferne hörte ich den Polizisten von heute Mittag meinen Namen schreien. Noch bevor er mich erreichen konnte, drückte ich und alles wurde schwarz.

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Durchsichtig wie Eis

Die Welt war durchsichtig wie Eis. Jeder Schritt hallte auf gläsernem Boden, jeder Blick ging durch Wände und Körper. Niemand konnte lügen. Niemand konnte fliehen. Niemand war in der Lage sich zu verstecken.  Anfangs glaubten die Menschen, es herrschte Gerechtigkeit. Alles sichtbar, alles kontrolliert. Doch je länger sie so lebten, desto stärker zerfiel etwas in ihnen. Keine Geheimnisse, keine Freiheit, keine Schatten keine Würde. Nichts. Manche zerkratzten ihre Haut, um wenigstens ein Stück undurchsichtig zu werden. Andere sprangen vom Rand der gläsernen Städte, nur um im Nichts zu verschwinden. Am Ende war die Gläserne Welt makellos einsichtig, doch leer. Nur das Echo der Schritte von den Toten blieb zurück, wie das Knacken von Glas kurz bevor es bricht.

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Dystopischer Fantasyroman

Er erinnert sich noch schwach, an eine Zeit, in der Menschen ihre Meinung laut aussprachen, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen. Jeder Mensch konnte Bücher lesen, kaufen und schreiben. Es war eine Epoche, in der der einfache Bürger ein Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen hatten. Jetzt aber herrscht überall Stille. Keiner wagt es mehr laut, Entscheidungen zu treffen. Wer spricht, wiederholt nur die Parolen der Partei und fließt im Strom der Regierenden. Das Verlangen nach Freiheit ist zu einem längst vergessenen Konzept geworden und die Hoffnung starb zuletzt. Der Zeitgeist von früher wurde exorziert. Die saubere „Gläserne Welt“ von damals war längst nicht mehr. Sie wurde durch unsere Unachtsamkeit vor vielen Jahren zerbrochen und wir haben es gar nicht mitbekommen.

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Im klaren Licht

Das Klirren der Gläser war ein kurzer Moment der Leichtigkeit. Er prostete ihr mit einem kleinen Grinsen zu. „Auf dich!“, sagte er, „du wirst heute noch gebraucht.“ Sie erwiderte das Glasheben nicht, sondern lächelte nur flüchtig. Dann schlossen sich die Türen des Lifts, und er war fort. Der Aufzug glitt lautlos nach oben. Die Spiegelwände zeigten ihr Gesicht in mehrfacher Ausführung. Glatt, klar, fast makellos – und doch kam es ihr fremd vor. In der Stadt gab es keine Schatten mehr. Jeder Raum war durchsichtig, jede Bewegung sichtbar. Manchmal hatte sie das Gefühl, gar nicht mehr aus Haut und Knochen zu bestehen, sondern aus Glas. Im zweiundvierzigsten Stock öffnete sich der Konferenzraum. Eine breite Fensterfront gab den Blick frei auf das Lichtermeer der Stadt. Türme aus Stahl und Glas ragten in den Himmel, jeder von ihnen durchsichtig, als gäbe es nichts zu verbergen. Für Fremde mochte es beeindruckend wirken, für sie war es bedrückend. Die anderen waren bereits da, stumm und geordnet. Jeder nahm seinen Platz ein, so wie es vorgesehen war. Niemand sprach mehr als notwendig. Worte konnten aufgezeichnet werden, Gesten analysiert, ein zu langer Blick als Unsicherheit ausgelegt. Der Vorsitzende betrat den Raum. Er sah nicht einmal auf die Menschen, die vor ihm saßen, sondern direkt auf die Wände, wo die Projektionen erschienen: Zahlen, Namen, Bewegungen, Daten. „Transparenz bedeutet Vertrauen“, sagte er. Die Formel war altbekannt, und doch wurde sie jedes Mal wiederholt. Alle nickten, auch sie. Die Sitzung verlief wie immer. Entscheidungen wurden getroffen, ohne dass jemand wirklich etwas sagte. Berichte wurden gezeigt, Leben beurteilt, Regeln erneuert. Alles klar, alles offen, nichts verborgen. Sie hörte zu, aber ihre Gedanken wanderten zurück zu einer Erinnerung. Ein kleines Café, versteckt in einer schmalen Gasse. Dort hatten die Fenster beschlagen, wenn es regnete, und die Stimmen der Menschen vermischten sich zu einem warmen Summen. Niemand sah hinein, niemand nahm etwas auf. Es war nicht groß, nicht wichtig – und doch fühlte es sich damals wie Freiheit an. Ein Datenstrom riss sie zurück in die Gegenwart. Der Vorsitzende sprach weiter, die anderen starrten stumm nach vorn. Sie bewegte kaum die Hände, wollte keine Regung zeigen, die man später auswerten könnte. Es war, als säße sie in einer Vitrine, ein Ausstellungsstück unter vielen. Als die Sitzung endete, war es bereits spät. Sie trat zurück in den Lift. Wieder war da ihr Spiegelbild, dieses klare, perfekte Gesicht, das ihr nicht mehr gehörte. Sie legte die Hand auf das Glas, spürte die Kälte. „Alles sichtbar“, flüsterte sie, „und doch sieht keiner, wer man ist.“ Der Lift fuhr hinunter, und die Türen schlossen sich ohne einen Laut.

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Prinzessin in der gläsernen Welt

Es war einmal eine Prinzessin, die ein sorgenloses Leben führte. Sie lebte in einem Schloss mit prunkvollen Gärten, rund um das Traumszenario eines jeden Mädchens. Die Prinzen lagen ihr zu Füßen und das Volk war ihr treu untergeben. Es sollte ein Morgen wie jeder andere sein, doch als sie aufwachte, fühlte sie sich anders. Irgendetwas stimmte nicht, sie spürte eine Schwere, wie sie sie noch nie gefühlt hatte. Als sie aufstand und in den Spiegel blickte, erschrak sie. Ihr blickte eine fahlere und müder aussehende Version ihrer selbst entgegen. Aus Scham über ihr Aussehen versuchte sie, ihr Gesicht hinter einem ihrer Mäntel zu verstecken.Sie beschloss, einen Ausritt in den an das Königreich grenzenden Wald zu machen, um ihren Kopf frei zu bekommen. Mit ihrem anmutigen Rappen Blacky ritt sie immer tiefer in den dunklen Wald. Da vernahm sie plötzlich einen lauten Knall. Ihr Pferd scheute und sie fiel im hohen Bogen in den Matsch.Kurz nachdem sie sich wieder erholt hatte, schaute sie auf und blickte in tiefgrüne Augen. Ein Gefühl von Geborgenheit überkam sie. Das Gesicht, zu dem diese Augen gehörten, wurde nun schärfer. Sie sah in das Antlitz eines wunderschönen Prinzen, und als sich sogleich sein Mund öffnete und er sich erkundigte, ob bei ihr alles in Ordnung sei, verschlug es ihr die Sprache.Als sie genauer hinsah, erkannte sie den gefürchteten Prinzen des feindlichen Königreichs – das der gläsernen Welt. Noch immer etwas benommen, versuchte sie auf ihre Füße zu gelangen, doch diese gaben unter ihr nach. Sie kniff die Augen zusammen in der Erwartung, auf den harten Boden zu fallen, doch dazu kam es nicht. Stattdessen spürte sie die starken Arme des Prinzen um ihre Mitte.Als sie die Augen öffnete, sah sie, wie der Prinz sie musterte. Sie riss ihren Blick von seinen stürmischen Augen los und versuchte erneut, auf die Beine zu kommen. Dieses Mal klappte es, und sie nahm ihre Umgebung genauer in Augenschein.Da hörte sie plötzlich die Stimme des Prinzen, Adrian von der gläsernen Welt, hinter sich: „Entschuldigen Sie, My Lady, meine Jagdaktivitäten scheinen Ihr Ross erschreckt zu haben.“ Seine Stimme ließ sie innehalten, und sie fragte sich, ob sie ihn jemals zuvor hatte sprechen hören. Obwohl seine Stimme ein Gefühl von Wohligkeit vermittelte, konnte sie nicht glauben, dass sie ihn kannte.Schon als sie noch ein kleines Mädchen war, hatte ihr verstorbener Vater Felix sie stets davor gewarnt, mit der Bevölkerung der gläsernen Welt zu sprechen. Er hatte sie gelehrt, dass diese Menschen unzivilisierte Affen seien. Sofort wusste sie, dass sie von diesem Augenschmaus von Prinzen Abstand nehmen musste, auch wenn sich das alles andere als richtig anfühlte.Als sie erneut seine Stimme hinter sich hörte, versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen, welche Wirkung sie auf sie hatte. „Sie gedenken doch wohl nicht, den weiten Weg zurück zu Ihrem Königreich zu Fuß zu bestreiten?“Dieser Satz weckte in ihr einen gewissen Unmut. „Glauben Sie ernsthaft, ich wäre nur ein hilfloses kleines Mädchen? Denken Sie, nur weil ich Isabella von Räber bin, schön und gebildet, dass ich es nicht schaffen würde, nach Hause zu kommen, ohne Ihre Hilfe?“ erwiderte sie und stapfte los in den dunklen Wald. Sie hörte den Prinzen noch etwas hinterherrufen, doch sie dachte nicht im Entferntesten daran, sich umzudrehen. Wild entschlossen stapfte sie durch den immer dunkler werdenden Wald. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt die Prinzessin an, um sich kurz auszuruhen, als sie plötzlich ein Knacken hinter sich hörte und erschrocken auffuhr.„Wer ist da!“, rief sie in den dunklen Wald. Plötzlich sah sie einen Schatten hinter einem Baum und rannte los. Doch wie es das Schicksal wollte, stolperte sie über einen abgestorbenen Baum und fiel schmerzhaft auf den Boden. Sie zischte auf und hielt reflexartig ihren rechten Knöchel. Tränen traten ihr in die Augen, und sie schloss erschöpft die Lider.Sie zitterte vor Kälte, doch plötzlich nahm sie eine angenehme, vertraute Wärme wahr. Als sie die Augen aufschlug, sah sie den Prinzen besorgt neben ihr knien. „Sie dachten doch nicht, dass ich Sie alleine im Wald zurücklasse, My Lady?“, sprach er leise. Die Prinzessin wollte gerade etwas erwidern, doch der Prinz stoppte sie und nahm sie behutsam auf den Arm. Eigentlich wollte sich die Prinzessin wehren, doch die wohlige Wärme, die sein Körper ausstrahlte, ließ sie sich näher an ihn kuscheln. Sie merkte nur noch, wie er mit ihr auf sein Pferd stieg und losritt – und dann versank sie in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen wurde die Prinzessin durch Sonnenstrahlen, die ihr Gesicht kitzelten, geweckt und erwachte in einem unbekannten Gemach. Sie wollte sich gerade umdrehen, als sie einen warmen Körper spürte, der sie fest umschlungen hielt. Als sie dem Unbekannten ins Gesicht sah, erkannte sie, dass es Adrian war. Erschrocken versuchte sie, sich aus seinem Griff zu winden, was ihr schließlich auch gelang. Schnell schlüpfte sie aus der Tür, lief zu den Stallungen, wo sie ihr Pferd fand. Sie stieg auf und ritt im schnellen Galopp davon. Doch die Begegnung ließ sie nicht los. Einige Tage später lag ein Brief in ihren Gemächern – von Adrian. Sie antwortete, und so begann ein heimlicher Briefwechsel. Immer wieder trafen sie sich, verborgen vor den Augen der Welt. Aus den anfänglichen Feinden wurden Verbündete, aus Verbündeten Liebende. Und schließlich vereinten sich die beiden Königreiche zu einem großen, friedlichen Reich, das stärker war als je zuvor. Und wenn man heute durch den Wald reitet, in dem sich Isabella und Adrian zum ersten Mal begegneten, erzählt man sich noch von jenem Tag, an dem Mut und Liebe zwei Welten zusammenführten.

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Kriminalroman

Lea Sommer näherte sich der Eingangstür, bis die Nasenspitze fast am Glas war, und öffnete sie mit dem Schlüssel ihrer verschwundenen Schwester Mara. Schon an der Türschwelle spürte sie die unheimliche Kälte und sah die chaotische Unordnung. Sämtliche Fenster waren zerbrochen, die Glasscherben glitzerten am Boden, und aus den Augenhöhlen eines verwesenden Tieres krochen Ameisen. Voller Schrecken stürmte sie hinaus in den Innenhof, stolperte über den Zaun und fiel. Als in der Wohnung erneut etwas klirrte, humpelte sie panisch zum Auto, startete den Motor und raste davon. Auf der Hauptstraße musste sie scharf bremsen, als ein schwarzer Van um die Kurve schoss. Durch das Fenster sah sie ein Gesicht hinter einer Sturmmaske. Zuhause verriegelte sie die Tür dreimal und versuchte, die Angst wegzuschieben. Am nächsten Morgen ging sie mit dunklen Augenringen zur Arbeit. Eigentlich wollte sie endlich mit Jonas Weber, dem neuen Kollegen, reden, doch im Lift brachte sie nur ein leises „Guten Morgen“ hervor. Jonas musterte sie besorgt und gab ihr seinen Kaffee. Nach einem langen Tag verließ sie als Letzte das Büro. Vor ihrem Auto bemerkte sie eine vermummte Gestalt, die zwischen den Wagen verschwand. Zuhause beschloss sie, sich endlich den Briefen ihrer Schwester zu stellen. Mit einem Glas Wein las sie die Nachricht: Mara hatte wieder Schulden und war untergetaucht. Lea wusste, diesmal war etwas anders – sie konnte nicht länger wegsehen. Am nächsten Tag fuhr sie erneut zu Maras Wohnung. Sie hatte beim letzten Mal nicht abgeschlossen. Auf dem Tisch lag ein Stapel Briefe, beschwert mit einem schwarzen Glasherz. Sie griff danach, als plötzlich kalte Hände ihren Mund bedeckten. „Kein Laut, sonst wird es schlimmer“, flüsterte eine Stimme. Unter Zwang fuhr sie zu einer abgelegenen Hütte, die sie kannte: Maras früherer Treffpunkt mit Timo Kranz, ihrem Exfreund. Drinnen wurde Lea auf einen Stuhl gedrückt. Stimmen murmelten, dann Stille – bis draußen jemand schrie. Die Augenbinde rutschte ab, und Lea sah Mara in die Hütte stürmen. Timo packte Mara, schrie sie an und verlangte Geld. Als er sie grob wegstieß, griff Lea nach einer Glasscherbe und stach zu. Die Schwestern flohen in Panik nach draußen – doch dort stand ein Mann. „Schnell, steigt ein!“, rief er. Es war Jonas. Ohne nachzudenken, sprangen sie in sein Auto. Erst auf einem abgelegenen Parkplatz hielt er an. Mara erzählte unter Tränen, wie sie Timo um Hilfe gebeten hatte, er sie aber immer mehr unter Druck setzte und schließlich Leas Entführung plante. Jonas hörte still zu, dann sah er Lea an. „Ich habe dich heute morgen im Lift gesehen“, sagte er leise. „Du warst so blass – ich wusste, dass etwas nicht stimmt. Also bin ich dir gefolgt.“ Lea spürte ihr Herz schneller schlagen. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sie sich nicht mehr allein. „Danke“, flüsterte sie. Jonas lächelte. „Wir schaffen das. Zusammen.“ Und Lea wusste: Das war nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Neuem.

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Mein Kopf

Das Äußre hart, von innen weich warten bis der Tag verstreicht. Weil Leute urteilen, wenn man schreit, nach Hilfe und Geborgenheit. Was soll ich tun, was soll ich machen? Vielleicht pack ich einfach meine Sachen.  Leg mich allein an stillen Strand. Genieß die Sonne und heißen Sand Vielleicht passt diese Welt nicht zu mir,  denn jeder lebt nur für sich hier. Jeden Tag zur Arbeit hetzen, Gefühle meiden, Wunden setzen. Von allen wird so viel verlangt, doch keiner fragt, ob man noch kann. Warum ist die Welt so herzlos, klein? Bitte lasst Liebe und Licht hinein. 

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Das offene Buch

Alles ist still- doch das Glas klirrt. Es klirrt immer fort, es wird lauter und leiser, und es kratzt an seinen Schläfen, die Scherben bohren sich in seine Augenhöhlen. Er weiß, dass seine Füße fest im weichen Moos verankert sind, doch sein Kopf ist ganz wo anders. Das Kratzen quietscht, es ist so schrill, dass er sich die Ohren zuhält, doch die Geräusche sind in seinem Kopf. Es gibt kein Entkommen. Seitdem er seine Geheimnisse an die Welt verraten hatte, war er wie Glas- durchschaubar, uninteressant, unscheinbar. Er war nur noch da gewesen.  

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Ein Herz aus Glas

Der Mensch. Jeder von uns hat ein Herz, ein Herz der leicht zerbrechlich ist. Man könnte glauben, dass unser Herz aus Glas besteht. Ein gemeiner Blick, ein paar schwere Worte. Ist alles, was man braucht, um einen Riss in jemandes Herz zu schaffen. Ein Riss, der sehr klein und unauffällig wirkt, aber tiefe und schwere Spuren hinterlässt, ist meistens nicht sichtbar. Man lebt weiter, und versucht das kleine Riss nicht scheinen zu lassen. Aber, der kleine Riss, ist leider noch immer zu tief zu spüren.

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Eine Welt aus Murano Glas

An jeder Ecke Venedigs und dessen Schaufenstern glitzern kunstvolle Glasgebilde in schillernden Farbpaletten, die die Magie dieser einzigartigen Stadt einfangen. Diese Meisterwerke aus Murano-Glas sind weit mehr als gewöhnliche Souvenirs ,sie sind das schimmernde Symbol Venedigs, so zeitlos wie die Gondeln auf dem Wasser. Die Tradition des Glasmachens auf der Insel Murano reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert, als die Glasbläser hierher übersiedelten, um die Geheimnisse dieser Handwerkskunst zu bewahren. Doch die wahre Botschaft des Murano-Glases liegt in seiner berührenden Zerbrechlichkeit. Jedes dieser funkelnden Objekte vereint Schönheit mit Verletzlichkeit - ein einziger unvorsichtiger Moment kann das Kunstwerk in Tausende Scherben zerspringen lassen. Wie ein märchenhafter Spiegel reflektiert diese Glaspoesie das Schicksal Venedigs selbst. Schließlich zeigt diese Stadt bereits erste Risse in ihrer gläsernen Fassade. Immer haufigere Hochwasser Ereignisse und der stetig steigende Meeresspiegel bedrohen die Existenz dieses Weltkulturerbes. Der Strom der Besucher, der eigentlich die Bewunderung für diese einzigartige Architektur zeigt, wird zur zusatzlichen Belastung für die fragilen Fundamente. In der Zartheit einer Murano Glasfigur und in der Verletzlichkeit Venedigs offenbart sich dieselbe Wahrheit:Diese gläserne Welt verlangt nach behutsamen Umgang.

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Schlaflose Nacht

Mein Bleistift gleitet sanft über das Papier während vor mir ein Objekt steht, dass ich versuche in mein Skizzenbuch zu Zeichen. Ich nehme das Objekt, ein Weinglas, in meine Hand. Ich betrachte es aufmerksam, während ich mein Gehirn verfluche, weil es, mal wieder nicht in der Lage ist seine verdammte Klugscheißer Fresse zu halten. Wusstet ihr, dass die Form des Weinglases bis zum geht nicht mehr optimiert wurde? Die Eigenartige Wölbung sorgt dafür, dass das potenzielle Aroma des Weins vollständig entfaltet wird. Warum ist das so? Ganz einfach (oder vielleicht auch nicht. Hab kein Plan. Es ist 3 Uhr und ich habe heute noch Schule.). Man sieht oft in Serien, Filmen oder sogar im Alltag, dass viele Personen, die Flüssigkeit im Weinglas hin und her schwenken bevor sie einen Schluck von der eigentlich grindigen Substanz nehmen. Durch diese wahrscheinlich unbewusste Geste wird die Oberfläche des Weins vergrößert, was eine Erhöhung des Verdunstungsprozess der Aromastoffe triggert. Die Aromen werden wegen der verjüngten Glasöffnung, die in diesem Fall wie ein Trichter funktioniert, gesammelt und werden konzentriert nach oben zu der Nase geleitet. Aber das ist mal wieder nicht alles, was mein Kopf euch klugscheißern will. Fun Fact: So gut wie alle Menschen, die ich kenne, mögen keinen warmen Wein (was offensichtlich und auch verständlich ist, wenn man darüber nachdenkt). Aber natürlich wurde unser prima Glas auch für Handhabung und Temperatur optimiert. Es ist uns allem sicherlich mindesten einmal im Leben der Stängel des Weinglases abgebrochen, oder? Bitte sagt mir, dass das nicht nur mir passiert, weil ich habe heute glaube ich mein 8.Weinglas aus Versehen kaputt gemacht. Wie auch immer zurück zum Thema. Das Weinglas wird normalerweise (es sein, denn man ist so ein Psycho) immer am Fuß oder am Stiel festgehalten. Dieser fragile Aufbau verhindert, dass die Temperatur des Weins durch unsere Hand steigt. Die Temperaturkontrolle ist sehr wichtig, denn schon die leichteste Erwärmung der alkoholisierten Flüssigkeit kann die Intensität der Aromen beeinflussen. Es ist jetzt inzwischen 3:30 Uhr und ich hab zu viel Kaffee am Vortag getrunken und kann jetzt leider immer noch nicht schlafen. Aber habt ihr schon mal von dem Phänomen „Kirchenfenster“ beim Wein schwenken gehört? Nein? Ich auch nicht aber ich erklär es euch jetzt trotzdem, weil ich weiß selber nicht mal wann ich das gelernt habe. Wenn man den Wein im Glas schwenkt sieht man, dass sich in der Glasinnenseite sogenannte „Tränen“ bilden. Das passiert wegen dem Marangoni-Effekt. Wenn der Alkohol verdunstet, dann erhöht sich die Oberflächenspannung. Der Wein wird deshalb am Glas nach oben gezogen und fließt als „Träne“ wieder runter, oder so.  Es ist 4 Uhr und ich habe absolut keine Lust mehr auf dieses verfluchte Konstrukt zu starren. Aber eine Sache noch: Wusstet ihr, dass die größe dieser „Tränen“ Informationen über den Zucker- und Weingehalt verraten kann? Nein? Gut. Ich hoffe, dass ich mit diesem Text euch das Genießen von Wein auf Ewig ruiniert habe. Gute Nacht.

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In der gläsernen Welt

Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich in einer gläsernen Welt leben. Alles durchsichtig, offen, verletzlich- als könnte jeder Mensch, der an mir vorbeigeht, direkt in mein Inneres schauen, als gäbe es keine Geheimnisse mehr. Manchmal fühlt es sich gut an, aber manchmal ist es eher beängstigend. Wenn ich in den Spiegel schaue- sehe ich mein Spiegelbild, aber irgendwie frage ich mich: sehen die anderen genau das, was ich sehe? Oder sehen sie etwas anderes, vielleicht sogar etwas Spiegelverkehrtes.  Bevor ich zur Schule gehe, mache ich einen schnellen Outfitcheck im Spiegel. Meine Mutter ruft von unten schon, dass ich mich beeilen soll. Sie merkt sofort, wenn etwas mit mir nicht stimmt. Auch meine Oma ist so. Die beiden sind meine Lieblingsmenschen, weil sie nicht nur die Spiegeloberfläche sehen. Sie erkennen, wie es mir wirklich geht, manchmal schneller als ich es selbst merke. Bei ihnen habe ich nie das Gefühl, mich verstellen zu müssen. Und trotzdem: In dieser Zeit wirkt alles so gläsrig. Jede Story, jedes Foto ist wie eine Selbstspiegelung. Man zeigt sich, aber eigentlich ist es nur ein Ausschnitt. Neulich hatte ich so einen richtigen Spiegelflash, als ich mir meine Bilder auf Snapchat angeschaut habe. Irgendwie dachte ich mir: Das bin doch gar nicht ich, das ist nur eine Traumspiegelung von mir selbst. Und trotzdem schaut jeder drauf, als wäre es die Wahrheit Gestern war ich mit meiner Oma spazieren. Am See habe ich die Wasserspiegelung von den Bäumen über uns gesehen. Für einen Moment war das wie eine andere Welt, schöner als die echte, aber dann dachte ich mir: Die Spiegelungen sind zwar schön, aber eben nur Abbilder. Die Wirklichkeit ist das was zählt- auch wenn sie manchmal anstrengend ist. Abends liege ich oft in meinem Zimmer, das Licht von der Straße fällt herein und macht eine komische Lichtspiegelung an der Wand. Das erinnert mich daran, dass es immer Dinge gibt, die nicht jeder sieht. Viellicht muss man nicht gar alles zeigen. Meine Mutter hat mal gesagt:“ Du musst nicht jedem alles preisgeben.“ Und genau das ist es, was mich beruhigt.

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Von der Katze, die nur die Welt besaß

Ich weine nicht. Nicht weil es nicht genug Gründe dafür geben würde. Nicht, weil der Gedanke daran aufzustehen, in einer Welt, die jeden Tag mehr und mehr den Anschein erweckt „heute ist vielleicht der letzte Tag, bevor der Himmel sich mit den Sternschnuppen der Dystopie füllen könnte“, mich in meinem Bett festketten will. Nicht, weil ich von einem System, in dem ich von meinem Kindesalter weg, bis hin zu meinem körperlichen Zerfall funktionieren muss, abhängig bin. Ich weine nicht. Ich zerbreche. Ich bin das Glas, dass eine Katze mit nur einer schnellen Bewegung irreperabel gemacht hat. Jene Katze, die einen blauen, kleinen Planeten als ihren Spielball betrachtet. Die Katze, die in Wirklichkeit nur die Unendlichkeit will...und dann noch mehr. Aber wie kann ich der Katze böse sein? Was ist sie denn schon? Ein Tier. Ein Triumphant der Evolution, der es bis jetzt geschafft hat zu überleben. Ein Tyrann, der mich von meiner Vollkommenheit gestürzt, sodass ich nie wieder Eins werden kann. Manchmal weine ich. Nur ganz kurz. Nie vor anderen, da ich sonst die Splitter, die Scherben und die Risse zeige. Doch die Katze sieht sie. Sie sieht sie und mich in meiner Misere und möchte trotzdem, dass ich micht nicht dagegen wehre. Und wie soll es anders sein, wenn es droht, kurz vor dem Schreien; ich fühle mich hilflos, ich fühle mich vergessen, ich fühle mich elendig und klein und allein! Nein. Kaputt, denn wenn die Katze eines Tages steht auf einem Berg voll Scherben, Staub und Schutt, und sie die Welt überblickt, die keine mehr ist, nur mehr die Reste erhitzter Politik und es endlich klickt; Dann weint sie. Sie betet zu einem Gott, der sich nicht zeigt. Sie sehnt sich nach Sonne, die nie wieder scheint. Sie kaut auf Mäusen, die sie nicht essen kann. Sie sieht diese schöne Welt und sie steht in Flammen. Und sie wird fragil. Denn auch sie ist aus Glas. Ein Glas, dass eine Katze mit einer schnellen Bewegung irreperabel machen kann. Sie lebt auf ihrem grauen Spielball, mit dem sie es nicht mehr zu spielen vermag. In Wirklichtkeit hat sie nun gar nichts… und noch mehr.

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nachtbus

Es rüttelt mich umher. Recht entspannend um ehrlich zu sein. Fast als ob dich jemand in den Schlaf wiegen würde. Ich mein zeitlich wär es perfekt. Die Sonne verschwand vor einer Weile hinter dem Horizont und ließ uns hier ganz im ungewissen. Fast der gesammte bus tauchte schon seit einiger zeit ins Land der Träume ein. Rechts auf der anderen Seite des Ganges döst ein Vater mit seiner circa sieben jährigen Tochter quer aufm schoß ein. Ein echt lieber Anblick. Stille. Ich mein fast Stille. Denn diese kleinen Teufel hinter mir “grölen” schon seit einer Weile. Ich fand es ja anfangs recht angenehm denn sie haben eigentlich nur ein bisserl geredet und leise genuschelt. Doch scheinen sie etwas Zucker aus ihren gepäck entnommen zu haben. Und dieser energie Zuschuß um fast zehn in der Nacht ist zwar toll, doch für alle anwesenden die nicht einmal mit einem doppeltem espresso wach bleiben können nicht ganz so klass. Mein Schädel versucht was er kann auszublenden. Ich klopfe mir mein Buch gegen meinen schädel, um diese Geräuschkullisse auszublenden. Leg es zu meiner nicht mehr vorhandenen jause und krame durch meinen Rucksack bis ich endlich meine Kopfhörer erreiche, dir schon den gesamten Tag auf meinem Platz verbrachten. Wie ich. Selbst mit noise canceling dringt ihr Geschrei in mein Gehirn. Meinen Sitznachbar scheint dies allerdings keinesweges davon abzuhalten nachrichten auf seinem Handy zu lesen und dabei rock zu hören. ich weiß nicht wie er das aushält. Woher ich weiß was er hört! Er hat anfangs vergessen seine Kopfhörer anzuschließen und teilte es somit lautstark dem gesamten Bus mit. Und er hat sein Handy auf der höchsten helligkeitstufe und die Schriftgröße auf maximum eingestellt. Auch sitzt er leicht zu mir gedreht. Es ist nicht so das ich ihn spioniere. Ich wollte auch nicht unbedingt wissen warum die Hilde aus tirol auf einmal singel ist. Ok wenn ich darüber nachdenken waren es vielleicht doch nicht gerade tüpische Nachrichten. Nach einem sehr spannenden Kapitel meines Buches Blicke ich auf dutzende Regentropfen die auf der Scheibe auftropfen Jetzt kann ich dann im Regen herum latschen. Aber natürlich habe ich keinen Regenschirm mit. Wer hätte auch damit rechnen können das es an einem wintertag mit 85% Regenwarscheinlich wirklich regnen könnte. Na ja. A bisl is es noch. Wer weiß vielleicht ist es dann schon vorbei. Jetzt fangt der hawi neben mir wieder an seltsam mit seiner Hand wild in der Gegend herum zu fuchteln. I stups ihn an und deut das er dies doch bitte sein lassen solle. dies scheint etwas gebracht zu haben. Er gab mir einen seitlichen Blick, der darauf deutete, dass er mit meiner Bemerkung nicht zu hundert Prozent zufrieden war.  Glücklicherweise richtete er sich jedoch aufrecht auf und hielt sich sein Telefon wieder direkt vor die Nase. Kein Wunder das er so eine klobig Brille trägt. Die Kinder hinter mir sind nun schon seit einer Weile sehr stumm. Da gerade meine entspannende playlist aus ist, schalt ich meine Musik aus. Ich lege mein Buch ab und starre aus dem Fenster in die Finsternis. Zahlreiche Lichter brennen in der Ferne die darauf hinweisen das wir an noch einer Stadt vorbeifahren. Ein sich immer wieder wiederholenden tappen regt meine Aufmerksamkeit. Diese kleinen Lauser. Ein kurzer Blick nach hinten.  Sie spielen nun wie zwei Roboter nebeneinander in Stille mit ihrem jeweiligen tablet vor ihrer stupsnase. Mein Blick zieht sich wieder auf meinen Sitznachber der hibbelig wie zum geht nicht mehr und etwas zu befriedigt wirkt. Somit lehne ich mich so weit es geht von ihm weg. Nun waschelt es wie in Eimern. Immer mehr Tropfen rinnen die Scheibe hinunter. Es blitzt. Ich schrecke kurz auf. Ich blicke noch einmal nach hinten.  Zwei Seelen tief schlafende Kleinkinder, lehnten nun fix und fertig ineinander gekuschelt, auf ihren Plätzen. Ich ließ mich entspannt in meinem Sitz zurückfallen,und merke erst jetzt dass mein Sitznachbar verschwunden war. Nun ja verschwunden. Im Sinne des er nicht mehr nebein mir saß sondern höchstwahrscheinlich die Toilette besuchte. Ich beschwerte mich jedoch nich über seine Abwesenheit. Da nun der Platz von meinem Sitznachbar frei war hatte ich freie Blick Bahn auf den Vater mit seiner Tochter. Dieses Vertrauen ineinander so wie die Kinder hinter mir. Jedoch ist das nicht immer so. In diesen kurzen Momenten scheint alles so perfekt. Doch es kann jeden Moment der Blitz einschlagen. Und alles zerbricht. Wie Glas.

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Wenn die Transparenz zerbricht

Eine Welt, in der alle Menschen durchsichtig sind, klingt das nicht wunderbar? Ein Ort, an dem nur die Wahrheit gesprochen werden kann, egal was passiert, egal unter welchen Umständen niemand kann die Wahrheit beugen. Aber ist das ein Segen oder ein Fluch? So ist es in der Zukunft. Nach Jahren voller Lügen wusste niemand mehr, was wahr war. Bis eines Tages die Regierung nach langer Forschung einen Weg fand, dieser Sünde ein Ende zu setzen Ein kleiner Chip, der jede Lüge unmöglich machte. Zuerst waren die Menschen glücklich. Sie dachten, ohne Lügen würde Frieden herrschen keine Kämpfe mehr, keine Konflikte, keine Kriege. Eine transparente Welt war der Menschheit überlassen worden, und es fühlte sich wie ein Segen an. Die Straßen waren glatt wie Glas, die Menschen gingen leise nebeneinanderher, alle trugen dieselbe unsichtbare Maske. Gedanken flackerten wie Glühbirnen über ihren Köpfen, Lügen waren unmöglich, jeder wusste, was die anderen wirklich dachten. Doch eines Tages glaubte Mara, für den kürzesten Moment etwas in den Augen eines Fremden zu sehen, das nicht durchsichtig war. Sie waren dunkel wie ein Schatten und dieser Schatten war gefährlicher als jede Lüge. Als Mara die Augen des Fremden sah, spürte sie etwas in sich aufkeimen. Sie begann, am System zu zweifeln. Hatten die Regierungsbeamten selbst auch diesen Chip? Wer setzte das alles durch? Und wie konnte man daraus ausbrechen? Schnell rief sie ihre Freunde Keith, Sarah, Yuki und Maria an. Sie trafen sich in ihrem Stammlokal, einem kleinen Café. Dort erzählte Mara ihnen, was sie wirklich fühlte, denn das war alles, was sie konnte. Sie berichtete von den Augen des Fremden und von ihren Zweifeln am System, in der Hoffnung, dass ihre Freunde sie nicht für verrückt hielten. Je mehr sie sprach, desto eher verstanden sie, dass sie einen Punkt hatte, Warum mussten nur die Bürger den Chip tragen, nicht aber die Herrschenden? Was könnten diese verbergen, dass sie es ihrem Volk, ihrem Land, der Welt nicht sagen durften? Yuki drängte noch stärker als die anderen und fragte „Aber was, wenn wir es gar nicht wissen sollen?“ Plötzlich brach Sarah zusammen und gestand, dass sie den Grund kenne ihre Eltern arbeiteten für den Kongress. Die Wahrheit war Der Chip sollte nicht Lügen oder Verbrechen verhindern. Er sollte Liebe, Geheimnisse und Bindungen auslöschen. Denn wenn Menschen lieben, widersetzen sie sich der Kontrolle und Liebe war in den Augen der Regierung die letzte echte Form von Rebelion. Sarahs Geständnis schockierte die Gruppe. Traurigkeit und Verrat erfüllten das Café nicht wegen des Geheimnisses, sondern weil es bedeutete, dass Sarah in einer Welt, in der Lügen unmöglich waren, selbst eine Lüge gelebt hatte. Nach Sarahs Geständnis fühlte sich die Gruppe zerbrochen. Doch Keith bemerkte etwas Merkwürdiges Die Chips begannen zu flackern. Je mehr sie über Liebe, Vertrauen und gemeinsame Erinnerungen sprachen, desto schwächer wurden die Chips. Sie verstanden, dass die Regierung die Chips geschaffen hatte, um Nähe zu verhindern. Aber das System war nicht perfekt ist es nie. Echte menschliche Verbindung störte es. Statt sich zu verstecken, blieben sie im Café. Sie lachten unter Tränen und wagten es, die Worte zu sagen „Ich liebe dich. Ich wähle dich. Ich erinnere mich an uns.“ Zum ersten Mal seit Jahren fielen die Überwachungskameras im Café aus. Draußen flimmerte die transparente Welt wie ein Vorhang, der eines Tages fallen könnte.

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Wörter und Sätze

Stunden, Tage, Monate, Jahre – nur keine Buchstaben, die ein Wort formen, um dann einen Satz zu bilden. Ein Satz, der alles auf den Kopf stellt und die Familie zerstört. Meine Verantwortung, sagt er. Meine Schuld, wenn dann schlimme Dinge passieren. Auf Zehenspitzen durch die Kindheit, nur kein falscher Schritt, kein falsches Wort, sonst zerbricht alles in tausend Scherben. Ob ich das wollte? Nein, aber das war ihm egal. Versuchte mich zu wehren, habe oft genug Nein gesagt – ohne Sinn. Anfangs zu jung, um wirklich zu verstehen was passiert, dann hilflos und voller Angst. „Mama, ich muss dir was erzählen…“ Ich habe es ausgesprochen. Die Wörter geformt. Die Sätze gebildet. Auf einmal zerbricht wirklich alles, in mehr als tausend Scherben. Unzählige Gespräche mit unzähligen Menschen. Die Familie auseinandergerissen – fühlte sich an, als wäre all das wirklich meine Schuld, meine Schuld allein. Aber Mama hat recht. Es ist nicht meine Schuld, die war es nie und wird es auch nie sein. Ich bekam weder eine Entschuldigung noch Verständnis, nur ein „Übertreib nicht, er hat dich eh nicht vergewaltigt.“ Meine Schuldgefühle wie ein Knoten im Bauch, der sich lange nicht auflöste. Meine Verwandtschaft kann ich mir nicht aussuchen, meine Familie schon. Lieben werde ich sie immer, aber niemals so wie ich meine Familie liebe.

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Zwischen Glas und Licht

Alles war schwarz um mich herum. „Wo bin ich?“, hallte meine Frage in mir. „Was ist passiert?“ fragte ich mich. Keine einzige Erinnerung. Nichts. Gar nichts. Alles dunkel. „Hey, du, was machst du da auf dem Boden?“, hörte ich eine Stimme in der Ferne. Doch ich kannte sie nicht. Ich hatte Angst, meine Augen zu öffnen, ich hatte Angst vor dem Ort, ich hatte Angst vor allem. „Komm, mach deine Augen auf, es ist okay, Angst zu haben.“ Die Stimme kam näher und näher, bis ich das Gefühl hatte, dass die Person vor mir stand. Ich hatte Angst. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es okay ist, die Augen zu öffnen. Ich spürte auch eine angenehme Wärme. Vielleicht sollte ich wirklich meine Augen aufmachen. Ich öffnete sie langsam. Nach und nach wurde es heller, immer heller und heller. Ich hatte das Gefühl, geblendet zu werden. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah ich endlich, wer vor mir stand: ein junges Mädchen. Sie lächelte mich an und reichte mir ihre Hand. Ich stand auf. Das Mädchen war fast einen ganzen Kopf kleiner als ich. „Hier ist es schön, oder?“ sagte sie mit der wärmsten Stimme. Ich nickte nur. Sie zeigte auf eine Bank und ging hin. Ich folgte ihr. Doch das Gehen hier war seltsam. Es fühlte sich an, als ob ich mich auf einer Trampolin bewegen würde. Als wir auf der Bank saßen, war es still zwischen uns, aber nicht diese unangenehme Stille, sondern eine angenehme, vertraute stille. Als ob ich sie schon mein ganzes Leben lang gekannt hätte. Ich liebte es hier. Doch die Frage, die ich mir immer noch stellte, war: Wo sind wir hier? Als ob sie meine Gedanken lesen könnte, sagte das Mädchen: „Wir sind an einem schönen Ort. Nur für dich ist dieser Ort noch zu früh. Du solltest nicht hier sein.“ Ich verstand gar nichts. Was meinte sie? Ich stand auf, weil meine Panik zurückkam. Ich schaute mich um – nichts außer Weiß. Was ging hier vor? Was war passiert, dass ich hier war? Und wer war sie eigentlich? Wer bin ich? Ich wollte schreien, doch es ging nicht. Ich schaute auf meine Hände, sie waren irgendwie durchsichtig, wie transparent. Ich konnte durch sie hindurchsehen. Ich schaute das Mädchen an. Sie winkte mir nur mit einem Lächeln zu und sagte: „Ich beobachte dich von hier oben. Du wirst niemals alleine sein, auch wenn du denkst, du bist es.“ Auf einmal hörte ich es knacken. Es hörte sich an wie Glas. Ich sah nach unten. Es war Glas unter mir. Es brach immer mehr auseinander, immer mehr Risse, immer mehr Glas fiel nach unten. Ich machte einen Schritt zurück und das Glas brach unter mir. Ich fiel und fiel lange. Zu lange. Ich wartete nur auf den Aufprall auf dem Boden. Doch der kam nicht. Alles war wieder schwarz. Doch diesmal spürte ich keine Wärme. Alles war kalt. Ich hörte nur Stimmen. Mehrere Stimmen. Eine sagte: „Wir haben sie wieder zurück, sie lebt wieder.“ Dann erinnerte ich mich wieder: das blaue Auto, der Zebrastreifen, die grüne Ampel. Mich hatte ein Auto angefahren. Ich war tot. Das war der Himmel. Bin ich jetzt wieder zurück? War das eine Nahtoderfahrung? Ich überlebte diesen Tag. Doch auch Jahre später fragte ich mich, wenn ich alleine war: Wer war das Mädchen und Treff ich sie jemals wieder

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Ambers Welt

Draußen tropften die einzelnen Regentropfen die Rinne hinunter, die Sonne wirkte wie erloschen, der Himmel so bewölkt, dass man meinen könnte, jemand hätte eine dicke Flauschdecke über die Stadt gelegt. Auch der Gesang der Vögel war verschwunden, ersetzt vom leisen Rauschen des Windes. Der Herbst war abrupt gekommen, von einem Tag auf der anderen verwandelten sich kurzärmlige T-Shirts und Shorts zu Pullis und langen Hosen, die kalten Sodas wurden zu heißen Schokoladen. Im Endeffekt änderte sich viel, aber gleichzeitig auch Garnichts. Für Amber war es die beste Zeit des Jahres, eine Übergangsperiode zwischen Sommer und Winter, warm und kalt. Das Wetter war unberechenbar, manchmal regnete es so viel, dass sie unmöglich von der Schule heimkommen konnte, ohne durchgenässt zu sein. An anderen Tagen war es warm, die Sonne schien durch die vom Herbst veränderten Blätter, in allen möglichen warmen Farben. Es war eine Dualität, die sonst keine Jahreszeit hatte. Für sie wirkte es so, als ob um die Zeit eine riesige gläserne Kuppel um ihre Stadt herum gelegt wurde, sie fühlte sich dort so wohl wie sonst nirgends. New York war sonst immer ein chaotischer, unberechenbarer Ort, in dem alles passierte. Jetzt war endlich wieder diese melancholische Ruhe eingekehrt, nach der sie so vergeblich sehnte. Da es heute den ganzen Tag regnete, schlüpfte sie in ihre warmen Uggs, legte einen Schal um ihren Hals, nahm ihren Regenschirm in die Hand und machte sich auf den Weg in die Schule. Sie schloss die Haustür von außen und machte sich auf den Weg zur Haltestelle. Blätter mit den verschiedensten Farben lagen auf dem Boden, es war ein bisschen windig, weswegen sie ihren Schal noch ein bisschen höher und näher an ihr Gesicht zog. Ihre Backen waren so rot, wie das Licht der Ampel, neben der sie, rotbackig und ahnungslos stand. Wie hätte sie denn wissen sollen, was in ein paar Sekunden passieren würde, wie hätte sie wissen sollen, dass das das letzte Mal war, dass sie diesen Weg ging, diese Farben sah, und diesen Wind spürte? So schnell kann es gehen, ohne jegliche Vorahnung kann einem das Leben weggerissen werden, so schnell kann einem eine geliebte Person weggenommen werden. Amber würde nie mehr ihre Lieblingsjahreszeit in ihrer gläsernen Welt erleben können, wegen einer Person, einer einzigen Person von vielen anderen, dessen Welt wohl eher eine digitale war.  

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Das Spiegelreisende

Was tut man, wenn man sich eines Abends plötzlich in seinem Wandspiegel wiederfindet? Wenn sich um einen, plötzlich Wände, aus Scherben verspiegelten Glases befinden? Es war bitterkalt und jeder Atemzug war laut genug, um meiner Umgebung ein verzerrtes Echo zu entlocken. Das Licht, mit dessen Hilfe ich meine neugefundene Situation eroieren konnte, glitzerte aus einem Umriss vor mir.  Es konnte noch keine Minute her sein, als ich in meinem Zimmer saß und mein Spiegel plötzlich ein schwaches, pulsierendes Leuchten von sich gab. Ich trat davor und mein Spiegelbild folgte seinerseits meinem Beispiel. Vielleicht waren es kaputte Lampen, die sich innerhalb der Installation verbargen und sich einen Streich erlaubten? Man wusste schließlich nie welche Geheimnisse ein Möbelstück aus zweiter Hand, verbarg. Mit einem amüsierten Schmunzeln fragte ich mich, ob die alte Händlerin, die gerade zu ekstatisch gewirkt hatte, ihren Spiegel an mich verkaufen zu können, nicht auch das ein oder andere Mal den Eigenheiten des Spiegels zum Opfer gefallen war. Mein Schmunzeln erstarb jedoch so plötzlich wie Kerzenflammen unter einer Glaskuppel. Denn ohne, dass ich, innerhalb der Zeit die ich denn Spiegel betrachtete, auch nur mein Gewicht verlagert hätte, begann mein Spiegelbild sich mir zu nähern. Zusätlich, verlor meine Reflektion Zetimeter für Zentimeter an seiner Menschlichkeit. Die mir vertraute Hülle, mein Körper, ließ mich nun erstarren und eine Fratze puren Grauens verzog mein Gesicht. Die Knochen im Körper meines Spiegelbildes schienen sich unter dessen Haut zu winden, die Nägel meines Abbildes entrißen sich dessen Finger und ein gebrochenes Klirren begann zu erklingen. Über die nächsten paar Sekunden hinweg, schöpften das dröhnende Geräusch und das pulsierende Leuchten deren Kapazitäten vollkommen aus, was meine Sinne nun vollends benebelte und jeglichen Gedanken an ein Fluchtmanöver wegfegte. Meine aufgerissenen Augen tränten, mein offenstehender Mund fühlte sich trocken und meine Lippen spröde an als mich die Reizüberflutung vollkommen übermannte, und mein Puls drohte mein Herz zu überlasten. Plötzlich, Stille. Nun wären wir wieder an dem Ausgangspunkt meiner verdammt misslichen Lage. Ich ließ mich, so sanft es mir meine schlotternden Knie erlaubten, auf den Boden sinken und saß, meinen Kopf in meine Knie vergraben, minutenlang fröstelnd auf dem elendig kalten Boden. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte und mein Gesicht etwas hob, blickte ich durch das Loch in der Glaslandschaft. Dort, Nase und Hände an eine unsichtbare Barriere zwischen meinem Zimmer und dieser „Welt aus Glas“ gedrückt, hockte ... ich. Nur konnte das natürlich nicht wirklich ich sein die dort mit leeren Augen gegen die Scheibe lehnte. Das konnte nicht ich sein die sich langsam aufrichtete, sich umdrehte und ohne auch nur einmal zurückzublicken, mein Zimmer verließ. Noch immer auf allen vieren zog ich mich panisch in die Dunkelheit der, scheinbar willkürlich errichteten, endlosen Scherbenwände zurück. Meine schweißnassen Hände klebten unangenehm auf dem Boden. „Hey!“, hustete aus der unbeleuchteten Dunkelheit hinter mir eine Stimme. Sofort drehte ich mich um, voller Angst, deren Ursprung könnte sich als das verzehrte Spiegelbild meiner Selbst entpuppen. Aber stattdessen, gerade noch so vom Licht beleuchtet, kristallisierte sich zusehends, eine gebuckelte Gestalt aus den umliegenden Schatten heraus. Die alte Frau, die mir den Spiegel verkauft hatte, seufzte, ein grimmiger Ausdruck auf ihrem faltigen Gesicht und schüttelte nun den Kopf mit einem starren Blick gen das helle Loch, das einen Einblick in mein Zimmer ermöglichte. Jetzt wandte sie sich mir zu. Ihr Ausdruck wurde merklich sanfter, ihre Augen voller tiefem Mitgefühl und Verständniss. „Komm mit, ich und die Anderen erklären dir erstmal was gerade passiert ist.“

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Der Klang

Die Wälder glitzerten wie ein Kristallmeer, als jedes einzelne Blatt im Wald, durch den Wind, ein Glockenspiel erklingen ließ. Die Sonne spiegelte sich in jedem einzelnem Blatt wider, als die Tiere dem Blättergesang lauschten. Ihre durchsichtigen Herzen pochten vor Freude wie wild, als die Welt innehielt, um zu lauschen. Niemand wagte es, sich weiterzubewegen und es war, als hätte jemand die Zeit angehalten. In diesem Moment waren sie alle Eins. Niemand dachte mehr an Futter und was es eigentlich vorhatte. Alle waren sie in diesem Moment einig. Alle Gedanken waren gleich. Nach einer Zeit, die endlos lang erschien, fing dann das Reh, das gebannt auf die Blätter gestarrt hatte, an, sich als erstes zu bewegen und mit ihm rauschte der Zauber der Töne, in einer Flut von Tierlauten und leisem Miteinandersein, ab.  

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Der Traum der Wirklichkeit

Ein geschlossener Raum, es war alles dunkel, da war eine Tür, vier hohe Wände und ein Holzboden - der erfreulicherweise ganz frisch roch. Die Möbelstücke waren weder kantig noch aus harten Materialien. Ich erkannte weitere Dinge in diesem Raum: ein flauschiger Teppich und ein Sofa, welches komplett aus Polstern bestand. Da fiel mir auf, dass hier weder ein Fenster noch eine Glaswand oder gar eine Kamera war. Ich hatte ein Gefühl von Sicherheit – obwohl ich allein in einem dunklen Raum stand. All das Glas, die Bildschirme, die Augen der Menschen – Nichts! Nachdem ich erstmal eine Weile auf dem Sofa herumlag, eine Ruhe empfand, die ich so noch nie in meinem Leben verspürt habe, und mir bewusst wurde, wie sicher ich mich hier drin fühlte, stand ich auf. Ich stand auf und sah mich erneut im Raum um. Ein geschlossener Raum, alles dunkel, eine Tür, vier hohe Wände – warte – eine Tür! Ich ging hin und drückte den Griff nach unten. Doch sie war verschlossen. Ich sah mich um und entdeckte das kleine Schild rechts neben der Tür. Zwei Worte, zwölf Buchstaben: „Gläserne Welt“. Ich betrachtete das Schild und sah mich noch ein drittes Mal genauer im Raum um: Es stimmt: da war kein einziges Stück Glas in diesem Raum. Das musste wohl heißen, ich war in einem Raum, in dem mich niemand sehen konnte. In dem ich nicht kontrolliert wurde. Geheimnisse bewahren konnte. Doch warum? Und wieso? Bei genauerem Hinschauen sah ich oben auf dem Rahmen des Schildes einen kleinen Schlüssel liegen. Nach kurzem überlegen, was wohl hinter der Tür sein mag, öffnete ich sie. Im selben Moment traf mich ein so heller Lichtstrahl, dass ich die Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete erstarrte ich für ein paar Sekunden. Der komplette Raum bestand aus Glas. Doch anders als erwartet war da weder eine Kamera noch Menschen. Doch Halt. Da kommt Jemand. Ich erstarrte und bewegte mich keinen Zentimeter. Meine Augen folgten der Person, die immer weiter auf mich zukam. Aber was war das? Sie wich der Glasfront nicht aus! Sie ging einfach weiter. Und dann war sie weg. Ich löste mich aus meiner Starre und ging zur Glaswand, immer näher, und berührte sie. Und genau im selben Augenblick tauchten auf einmal Menschen auf. Von allen Richtungen strömten sie auf mich zu, an mir vorbei, weg von mir. Ich sah dem Geschehen aufmerksam zu, bis ich die Idee hatte, mich bemerkbar zu machen. Ich grüßte laut, winkte, hüpfte. Doch niemand schien mich zu sehen. Ich setzte mich also hin und beobachtete. Und da fiel mir etwas auf. Sie alle sahen so aus als hätten sie Angst, verfolgt zu werden. Niemand grüßte, und vor allem: Keiner von ihnen sah glücklich aus. Die einzigen, die ich sah mit einem sorgenfreien Gesichtsausdruck und einem Lachen waren Kinder. Diejenigen, ohne Handy, Kopfhörer oder sonst irgendwelchen Geräten. Und jedes Mal, wenn ich eines sah, freute ich mich. Sie tollten vor mir herum und schienen in einer ganz anderen Welt zu sein als all die anderen Menschen. Warum waren wir Menschen so? Warum genossen wir das Leben nicht einfach? Und da wurde mir etwas bewusst: Wir werden viel zu sehr davon beeinflusst, wie uns andere Menschen sehen. Wir leben wie in einer Auslage: Alles aus Glas, alles durchsichtig, kontrolliert, keine Geheimnisse, keine Privatsphäre. Ich beschloss, aufzustehen und wieder in den gemütlichen Raum zurückzugehen. Um all die traurigen und bösen Blicke nicht mehr mitansehen zu müssen. Ich trat hinein und schloss die Tür. Piep-Piep-Piep. Mein Wecker. Ich öffnete die Augen und sah mich um: Es war alles wie immer – mein riesiges Fenster – mit Blick auf die Berge, mein Bett, mein Schreibtisch. Alles da. Ich setzte mich auf und dachte nach was gerade passiert war. Ich hatte einen Traum! Ich hatte das alles geträumt! Doch in dem Moment, als ich – wie jeden Morgen- stöhnend auf den Wecker schlagen und mich umdrehen und weiterschlafen wollte, dachte ich zurück an den Traum: Warum nicht einfach mal entscheiden, dass ich heute glücklich bin?

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Schau mir in die Augen

Wer bist du? Was ist deine Geschichte?   Ganz einfach, schau mir in die Augen und ich sage es dir. Die Trauer macht nicht halt, egal, wie sehr du dich zwingst, sie zu verstecken, Sie wird dir folgen, wie ein kalter Schatten, sie wird dich finden, egal, wo du dich versteckst, du kannst ihr nicht entkommen, deine Fassade ist locker. Schau mir in die Augen. Ich kann dir jeden Fehler deines Lebens nennen, denn deine Augen verraten dich. Versuch, es zu verheimlichen, versuch, es zu verdrängen, dennoch gibt es kein Zurück. Deine Augen sind ein Fenster zu deiner Seele, du kannst versuchen, es zu schließen, doch ohne Erfolg. Die Fassade ist aus Glas. Durchsichtig. Brechbar. Irgendwann wird sie zersplittern. Du kannst dich nicht für immer hinter ihr verstecken. Schau mir in die Augen. Deine Augen werden dich hintergehen, mir die Wahrheit zuflüstern. Ob du willst oder nicht. Es gibt kein Entkommen, denn am meisten verraten am Ende leblose Augen.

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Heil aber zerbrechlich

Und was mach ich? Hahaha keine Ahnung. glas.gläser.gläsern. Gibt‘s überhaupt eine Steigerung? Ich denke nicht. welt.welter.welten. Ich glaub da gibt’s auch keine Steigerung. Das erste, was mir ein fällt, wenn ich an gläserne Welt denke ist eine Figur die in einer Glaskugel gefangen ist. Sie ist ca so groß wie eine Seifenblase. Stopp. Sie ist nicht gefangen. Sie ist in ihrer heilen Welt. Dort wo alles was sie beschäftigt, und bedrückt nicht an sie herankommt. Und da liegt sie, still in ihrer gläsernen heilen Welt, die Augen geschlossen mit einem Lächeln auf den Lippen. Und plötzlich. Ein Sprung. Ein Knacksen. Sie zerbricht. Die zerbrechliche heile Welt. Und sie fällt. Die Figur fällt und schlägt hart, auf den Boden der Tatsachen auf. So fertig jetzt fällt mir nix mehr ein.

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Schneekugel (2)

Das vergnügte Kinderlachen der Mädchen und Buben, welche die Tage zählen bis das Christkind endlich die Geschenke unter den pompös geschmückten Weihnachtsbaum verteilt, hallt durch die engen Gassen der Innenstadt. Die Erwachsenen, in den trendigsten und dicksten Mäntel eingepackt, verweilen am Glühweinstand und nippen beglückt an ihrem „Feierabend-Glühwein“. In den angrenzenden Läden tummeln sich bereits dutzende Omis und Opis, die dem Christkinderl helfen für ihre Enkerl das passende Geschenk zu finden. Links und rechts neben ihnen stapeln sich gigantische Kartons mit den farbvollsten und glitzernden Christbaumkugeln und -sternen bis zur Decke. Die Lebkuchen gibt es selbst verständlich auch schon reichlich seit 3 Monaten bei jedem Spar und Hofer. Aber kann man von Lebkuchen und anderen Weihnachtsspezialitäten jemals genug kriegen? Allein beim Gedanken daran sehne ich mich nach einem herzhaften Biss in ein putziges Lebkuchenmädchen mit zuckersüßem Zuckerguss. Hin und wieder findet das Kratzen der Schlittschuhe seinen Weg über den Hauptplatz und vermischt sich mit den wunderschönen Vibrato-Tönen des Saxophonspielers in eine zauberhaft idyllische Melodie. Plötzlich spüre ich ein sanftes Kitzeln auf meinem, inzwischen eiskalten, Nasenspitzchen. Schneeflocken. Gespannt schaue ich den riesigen Flocken zu wie sie im Himmel Walzer tanzen und sich anschließend auf dem eisigen Boden niederlassen. Gibt es etwas Schöneres, als wenn beim Besuch am Weihnachtsmarkt der Wettergott derart zauberhafte Weihnachtsstimmung beschert? Sicherlich weiße Weihnacht wäre wohl der Traum des jeden. Die Christkinderlsuche im Schnee wäre mal eine Abwechslung zur bisherigen Suche im Gatsch. Wenn dann das Glöckarl läutet und man weiß: Jetzt ist es soweit, das Christkinderl hat die Geschenke gebracht! Die Kinderaugen strahlen vor Freude und jedes Jahr wird sich aufs Neue bedankt, das das Engerl so brav den Wunschzettel befolgt hat. Und nicht zu vergessen was wäre ein Heiligabend ohne kulinarische Schmankerl? Jährlich schaufle ich mir Unmengen an köstlich- gebratenen Fleisch und Gemüse in mich, sodass ich mir fürs nächsten Jahr vornehme das Raclette gegen eine angerichtete Mahlzeit auszutauschen. Spoiler: hat noch nie funktioniert. Das ausgelassen Plaudern und Kichern mit den Liebesten über den neuesten Weihnachtsmarktrunner, den schrägen Gesang des Kirchenchors, die Unsicherheit bei der 3. Strophe von Stille Nacht Heilige Nacht... Egal wie stressig die Vorweihnachtszeit war wieso sehr, zu Weihnachten war immer alles Friede-Freude-Eierkuchen.  Bedrückt stelle ich die winzige Schneekugel auf meinem provisorischen Nachttisch aus einem alten brüchigem Holzlatten. Ich würde alles tun, um wieder ein Weihnachten in Frieden zu erleben.

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Was gerade passiert

Wie oft ich schon hier auf meinem Sessel saß und nur aus dem Fenster starrte. Ein leichter Wind zieht durch die Blätter des gegenüber stehendem Baum, auf dem Grundstück der Nachbarn. Die Wolken färben den Himmel in helle und dunkle Grautöne, während alles andere in Farben aufgeht.  Ich beobachte, wie ein Käfer vorsichtig an dem Gitter vor meinem Fenster entlang krabbelt, verfolge mit meinen Augen eine Gruppe von Vögeln, die im Einklang fliegen und dann schließlich hinter einem Baum außer Sicht sind. Meine Gedanken werden still und alles, was ich höre, ist die leise Musik, die über meine Kopfhörer spielt. Es war schon länger her seitdem ich nur aus meinem Fenster starrte und nur hinsah. An nichts anderes Denken. Für mich fühlt sich das surreal an, daher mein Kopf nie wirklich ruhig ist, vor lauter rasender Gedanken, also genieße ich diese Ruhe sehr hin und wieder. Zu merken, wie die Zeit vergeht, Dinge nur zu beobachten und auf das zu warten was man als nächstes sehen könnte. Wieder eine Gruppe von Vögeln, welche die nun aber über das Haus fliegen und am oberen Rand meines Fensters nicht mehr zu sehen sind. Die Welt aus einem bestimmten Ausschnitt nur zu betrachten, während auf dem Rest des Planeten unzählbare Dinge passieren. Schrecklich sowie gut und das alles, während ich nur aus meinem Fenster sehe. Einfach daran zu denken, ist für mich unglaublich. Auch nicht jeder nimmt die Dinge gleich wahr, was all dem ein noch größeres Ausmaß verleiht. Dies alles zu sehen, macht mir auch bewusst, wie zerbrechlich alles doch ist. Wir, die Tiere, die Pflanzen und selbst unser Planet. Alles kann in irgendeiner Form brechen und irgendwann wird es das auch. Eine wahrlich gläserne Welt in der wir alle Leben. Jetzt hat es angefangen zu regnen und ich beobachte, wie alles mit kleinen Wassertropfen übermalt wird. Einfach unglaublich.

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Was, wenn?

Wie gehe ich damit um, wenn jede Tat eine verehrende Konsequenz nach sich zieht? Wenn die Entscheidung gefallen ist, gibt es kein Zurück mehr, die Vergangenheit lässt sich nicht verändern, man muss mit ihr leben. Doch was, wenn man Angst vor der Zukunft hat? Was wenn der Wille aus vergangenen Fehlern zu lernen nicht gegen die Furcht gewinnt? Was wenn jeder Schritt sich anfühlt, als wäre er falsch und man würde einbrechen? Einbrechen – als wäre die Welt aus Glas, perfekt als Ganzes, doch gebrochen unbrauchbar… 

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Armutsgefährdung in Österreich

Eine Studie des ORF aus dem Jahr 2024 zeigt Statistiken aus dem Jahr 2008 sowie 2018, dass eine hohe Anzahl an österreichischen Bewohnerinnen und Bewohnern unter Armut und Ausgrenzung leiden. Laut der Studie aus dem Jahr 2008 liegt die Anzahl der Betroffenen bei 1,7 Millionen Menschen, was bei der Gesamtbevölkerung 20,8 Prozent ausmacht und aus dem Jahr 2018 bei 1,51 Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern also einem prozentualen Wert von 17,5 liegt. Das Armutsrisiko, welches nach Personengruppen sortiert wird, wird in Prozent dargestellt und betrifft die Grafik aus 2018. Die am wenigsten betroffenen sind hierbei Leute, die einen maximalen Pflichtschulabschluss haben. Der Wert liegt bei 27, welcher mit wenig Abstand hinter alleinlebenden Männern ohne Pension liegt. Hierbei gibt es einen Unterschied von nur 1 Prozent. Die fünft meistbetroffene Gruppe sind Ausländer, die aus anderen EU oder ETFA-Staaten nach Österreich eingewandert sind. Prozentual nehmen sie einen Anteil von 31 Prozent der armuts-und ausgrenzungsgefährdeten ein. Noch schlimmer wird es bei ausländischen Personen, die aus Staaten eingereist sind, die weder in der EU, noch im ETFA liegen. Im Ganzen sind dies 46 Prozent der Betroffenen, die mit Armut und Ausgrenzung zu kämpfen haben. Damit reihen sie sich insgesamt auf Platz zwei der zehn verschiedenen Gruppen ein. Am schlimmsten trifft es jedoch Arbeitslose, österreichische Bewohnerinnen und Bewohner. Diese erreichen bei einem Wert von 76 Prozent, mit sehr viel Abstand zur zweit meist betroffenen Gruppe, Platz eins auf der Tabelle. Dabei gelten nur Personen die länger als zwölf Monate arbeitslos sind. Allgemein kann man sagen, dass man eine Lösung für die Armutsgefährdeten braucht, um die Arbeitswelt zu stärken und einen Ausgleich zu schaffen.

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Der gläserne Raum

Man erzählte mir einst von einem besonderen Raum, Eine Welt aus Glas fühle sich an wie ein Traum. Dieser Raum, den ich erwähnte, war gebaut nach Maß, und nicht nur das, er war selbst aus Glas. Keine Türen und kein Umfeld heraußen, Nur pures Glas, auch die Welt außen. Was dies mag bedeuten, fragt ihr euch nun, Ich weiß es doch selbst nicht, hab´auch nix zu tun. Ende.

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Die Stunden, bevor der Himmel fiel

Es ist ein lauer Samstagabend, und ich liege in meinem Auto, das ich auf einem Hügel über einer Stadt geparkt habe. Vor etwa einer halben Stunde hat es noch geregnet. Der regnerische Geruch liegt noch in der Luft. Durch mein Panoramadach beobachte ich, wie die letzten Sonnenstrahlen die Wolken rot färben.  Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf – ist es ein Wal oder doch eher eine Robbe? Aber nicht nur die Wolken bereiten mir Kopfzerbrechen, auch vieles andere. Zu viel, um es aufzählen zu können. Ich beobachte das wunderschöne Spiel aus Sonne und Wolken noch eine Weile, bevor ich mich zum Schlafen hinlege. Und nur wenige Minuten später schlafe ich schließlich ein. Plötzlich reißt mich eine Sirene aus dem Schlaf. Als ich die Augen öffne, sehe ich eine Staffel F-16-Kampfjets über mir am Himmel fliegen. Ein ohrenbetäubender Knall ist zu hören, dann fallen Schüsse. Ein erneuter Knall. Vorsichtig richte ich mich aus meiner Sitzposition auf und schaue auf die unter mir liegende Stadt. Brennende und zertrümmerte Häuser sind zu sehen, Panzer patrouillieren die Straßen und löschen alles aus, was sich bewegt. Schnell wird mir klar, dass ein Krieg ausgebrochen sein muss. Es war schon lange bekannt, dass es zwischen dem Land, in dem ich lebe, und einem der Nachbarstaaten Unruhen gab. Doch dass es zu einem Krieg kommen würde, hätte niemand erwartet. Ich begreife, dass ich so schnell wie möglich einen Luftschutzbunker aufsuchen muss, da ich sonst sehr wahrscheinlich sterben werde. Da kommt mir in den Sinn, dass meine Großeltern, die nur etwa 200 Meter Luftlinie entfernt wohnen, noch einen besitzen. Also sehe ich mich um, und da ich niemanden sehe, mache ich mich vorsichtig auf den Weg. Ich bewege mich durchs Unterholz, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen. Dabei habe ich immer einen guten Blick auf die Straße. Auf und neben ihr sehe ich bestimmt acht Soldaten, die leblos auf dem Boden liegen. Plötzlich packt mich jemand an der Schulter. Ich schrecke auf und öffne die Augen – vor mir steht meine Oma, die sich über mich beugt. Sie kam, um mir etwas zu essen vorbeizubringen. Ich liege da, verschwitzt und mit rasendem Herzen. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als ich bemerke, dass es nur ein Traum war. Darüber bin ich sehr froh und hoffe, dass ein solches Ereignis niemals Wirklichkeit wird.  

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Die unsichtbare Grenze

Stell dir vor, die Welt wäre aus Glas. Keine Mauern, keine Türen, keine Vorhänge – jeder könnte sehen, was du machst. Genau so fühlt es sich manchmal an, wenn man im Internet unterwegs ist.  Schon am Morgen, wenn ich mein Handy einschalte, weiß irgendeine App, dass ich wach bin. Wenn ich ein Foto poste, sieht jeder, wo ich war. Und selbst wenn ich nichts teile, werden im Hintergrund Daten gesammelt. Praktisch ist das manchmal schon, aber irgendwie auch unheimlich. Früher hatte man ein Tagebuch, heute gibt es Instagram oder TikTok. Manche zeigen alles, was sie tun: Essen, Hobbys, Gefühle. Andere bleiben fast unsichtbar. Ich frage mich oft, was besser ist. Wenn man viel teilt, ist man durchsichtig, vielleicht auch verletzlich. Wenn man nichts zeigt, wirkt man fast, als wäre man gar nicht da. Das Problem ist: Fehler bleiben sichtbar. Ein falsches Foto oder ein dummer Kommentar können jahrelang im Internet hängen. Und jeder kann es finden. Das macht Druck. Andererseits gibt es auch gute Seiten. Man kann Leute kennenlernen, die man sonst nie getroffen hätte. Man kann Ideen teilen oder sogar etwas bewegen. Die gläserne Welt ist also beides: Chance und Risiko. Für mich heißt das, mein eigenes Maß zu finden. Ein bisschen sichtbar, ein bisschen unsichtbar – genug Glas, aber auch einen Vorhang, wenn ich ihn brauche.

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Die Zeit läuft ab

Der Mensch ist wie eine Sanduhr. Zerbrechlich wie Glas, doch gefüllt mit Bedeutung und einem Zeit Limit, dass man leicht übersehen kann. Würden wir anders mit unserem kostbaren Leben umgehen wenn wir jederzeit sehen könnten, wann dieses zu Ende geht? Oder würde jeder gleich handeln? Tja, man wird es wohl nie herrausfinden.  

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Fragiles Leben

Man sagt, das Leben sei zerbrechlich wie Glas. Alles glänzt, alles scheint klar, und doch fühlt sich jede Bewegung beobachtet an. Mein Gesicht spiegelt sich in vielen Oberflächen, und trotzdem erkenne ich mich nie richtig. Vielleicht ist das die größte Täuschung des Glases: Es zeigt uns, was wir tun, aber nicht, wer wir wirklich sind. Bis ein Riss sich ausbreitet, still und unaufhaltsam, und alles zerbricht.

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Gefangen (2)

Ich wache auf und höre nichts, kein Wind, kein Vogelzwitschern, nur leises tuscheln der Menschen. Mit langsamen Schritten krabble ich aus meinem Schlafplatz hinaus auf den Sandboden. Mein Reich ist Klein. Ein Stück Holz, eine künstlich angelegte Höhle und etwas Grünzeug zum Verstecken. Gelbes, künstliches Licht strahlt auf meinen Rücken, und ich sitze da, unbewegt. Kinder tapsen gegen das Glas, um mich zu wecken, doch ich bleibe regungslos am Boden. Oft höre ich dumpfe Stimmen von außen, die nicht zu mir durchdringen. Dann fällt eine Grille ins Terrarium. Ein Biss und mein Hunger ist gestillt. Wieder und wieder sehe gefürchtete Blicke von Menschen durch die Glasscheibe. Durch genau das Glas, welches mich von der anderen Welt trennt.  

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Gibt es noch ein Morgen?

Heutzutage hat man das Gefühl alles ist so zerbrechlich wie ein filigranes Weinglas, Tagtäglich sieht man Klips aus Gaza, Nachrichten über Ukraine und Russland fluten die Medien. Nachrichten schauen ist schon lange nicht mehr möglich, ohne die Zuversicht auf die Zukunft zu verlieren, man bekommt den Eindruck es wäre aussichtslos auf eine Zukunft auch nur zu hoffen, geschweige denn eine sich aufbauen zu wollen.  In Gesprächen mit der älteren Generation, wird uns oft Kritik zugesprochen, wenn wir keine News schauen. Doch warum wir damit aufgehört haben, wird nie gefragt. Täglich sterben auf dem ganzen Planten, tausende Menschen an den Auswirkungen des Klimawandels. Trotz allem gibt es immer noch Meschen die behaupten, die Erderwärmung sei eine Verschwörungstheorie. Politiker diskutieren lieber darüber, ob man Kinder den Glauben verbieten sollte, als sich wirklich für etwas einzusetzen und einen Wandel voranzutreiben, von dem wir jüngeren Generationen auch Mal profitieren würden und nicht nur ihre Geldtaschen. All die Leute, die heute in der Regierung sitzen, werden die Folgen ihrer Entscheidungen niemals zu spüren bekommen. Wenn wir jüngeren Generationen, unseren Stimmen erheben, wird uns oft mit Besserwisserei und Unterdrückung gegenübergetreten. Werden als die Faule, Sture, Arbeitsunfähige, Verlorene Generation betiteltet, die letzte, die verlorene Generation. Die die nicht mehr zu retten ist, doch wie sollen wir an eine Zukunft glauben, wenn nicht einmal die Generationen vor uns, dran glaubten. Seit über einem Jahrhundert, warnen Wissenschaftler vor dem Klimawandel, die Überalterung in Europa, den fehlenden Arbeitskräften und so vielem mehr. Doch wir die nachkommenden Generationen, müssen mit den Scherben, dieser fallenden Gläsernen Welt zurechtkommen, sollen ja sogar uns ein Leben darin aufbauen. Doch wie? Ohne jegliche Zuversicht auf eine lebenswerte Zukunft? Wie sollen wir an ein Morgen glauben, wenn es keiner vor uns getan hat?

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Ich erinnere mich noch.

Das letzte Mal, dass ich sie sah, war im Mai. Ich erinnere mich noch. Ihr Lächeln war tief in meine Seele eingeprägt. Sie war die einzige Frau, die mich so fühlen lassen konnte, ihre Arme um mich, als – Jetzt sitze ich an diesem trostlosen Ort und warte auf ihre Rückkehr, falls das jemals geschehen sollte. Tag für Tag zähle ich die Staubkörner auf meinem Schreibtisch. Ich habe ihn nicht gereinigt, seit sie zuletzt darauf saß. Als sie schrieb – Heute sah ich jemanden. Ähnlich, aber doch nicht sie. Blut schoss mir durch die Adern, als ich aufsprang, als ich daran dachte – Es war mitten in der Nacht, ich erinnere mich nicht, wann ich zuletzt gegessen habe. Ach, ich erinnere mich, es war, als sie kochte – Mein Kleiderschrank stand einen Spalt offen, und ich roch einen widerlichen Geruch. Ich sah die kleinen Maden hineinkriechen. Langsam näherte ich mich. Er war leicht geöffnet, wahrscheinlich wegen des losen Holzes der Schranktür. Der kleine Spalt reichte aus, um hineinzusehen. Ihr einst schönes weißes Kleid war rot gefärbt von getrocknetem Blut, ihr Lächeln war schief, gehalten von Zahnstochern, die tief in ihre Haut gebohrt waren, ihre Beine und Arme zusammengedrängt in eine fötale Position, vermutlich um sie sicher im Schrank zu verstauen. Es war ein schrecklicher Anblick, doch zugleich erfüllte er mich mit einem Gefühl von Frieden. Als du mir mein Lieblingsgericht gekocht hast, erfreute ich mich an deiner Zuneigung. Als ich daran dachte, wie du jeden Morgen vor meinem Haus gewartet hast, erfreute ich mich an deiner Freundlichkeit. Als du meine Hausaufgaben auf meinen Schreibtisch geschrieben hast, erfreute ich mich an deiner Hilfsbereitschaft. Als du mich in deinen Armen gehalten hast, erfreute ich mich an deiner Wärme. Das letzte Mal, dass ich dich sah, war im Mai, ich erfreute mich daran, dass du endlich mir gehörtest. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem du mich abgewiesen hast. Ich erinnere mich an dich, an den Tag, an dem ich dich in den Schrank gelegt habe.

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Ihr ist kalt

Ihr ist kalt. Eingekuschelt in ihrer warmen Winterdecke sitzt sie ruhig am frisch aufgeheizten Kamin und schlürft genüsslich einen warmen Kakao. Der Einzige, der ihr Gesellschaft leistet, ist ihre Katze, die seelenruhig schläft und ihre Anwesenheit genießt. Dabei liest das junge Mädchen ein Buch und verliert sich ganz in den wohlüberlegten Worten, die eine fesselnde Geschichte ergeben.  In dem Roman scheint alles so perfekt, so spannend und aufregend, ganz anders als ihr wirkliches Leben. Jeder Tag sieht für Lena gleich aus. Direkt nach der Schule verkriecht sie sich, eingehüllt und mit Buch in der Hand, ans warme Feuer. Doch warum sollte sie etwas daran ändern? Lena liebt ihr Leben so. Niemand kann sie verletzen, niemand ihre Ruhe stören. Nein, es gibt nur sie und die Geschichte, die sie immer mehr einnimmt, bis sie eines Tages sogar wichtiger wird als ihr echtes Leben. Das Kind befindet sich nun in ihrer eigenen Welt. Ihrer gläsernen Welt. Isoliert von der Außenwelt und allen, die sie lieben. Abgeschottet vom richtigen Leben. Man kann weder hinaus, noch hineinschauen. Doch was, wenn die ganze Geschichte ein Ende nimmt?

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Immer beobachtet aber nie wirklich gesehen

Manchmal frage ich mich, was andere in mir sehen. Ob sie mich wirklich sehen oder nur das, was ich zeige.  Ich stehe morgens auf und schaue in den Spiegel und da ist dieses Gesicht, das ich jeden Tag kritisiere. Ich suche nach etwas was mir gefällt. Aber ich sehe nur Dinge die ich verstecken will. Dinge die andere nicht sehen sollen – oder vielleicht schon gesehen haben. Meine Augen – zu müde. Meine Haut – nicht rein genug. Mein Körper – nie so, wie ich ihn gerne hätte. Ich gehe ans Handy und sehe all diese perfekten Influencer, die alle ihr perfektes Leben leben. Sie schauen immer glücklich, unbekümmert und perfekt aus und jedes Mal, wenn ich scolle, fühle ich mich kleiner. Unsichtbarer. Unwichtiger. Wir leben in einer Welt aus Glas. Alles ist durchsichtig. Alles wird geteilt. Jeder schaut. Jeder bewertet. Ich sehe alle und alle sehen mich und doch fühle ich mich alleine hinter dieser Scheibe. Und so geht es leider vielen heutzutage. Viele haben Angst davor Schwäche zu zeigen oder sich zu sehr zu öffnen weil sie nicht kritisiert oder verletzlich werden wollen. Aber wie sollen wir etwas daran ändern wenn wir doch selber alle ein Teil des Problems sind. Also machen wir weiter. So wie immer. Lächeln drauf, Filter drüber, als wäre alles perfekt.

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Stück für Stück zum Licht

Zerbrich nicht an den Scherben, du wirst nicht daran sterben. Scherben bringen Glück, es wird dich weiter bringen Stück für Stück. Durch das Glas, da kannst du sehen, dann wirst auch du die Welt verstehen. Klarheit verschafft dir neue Wege, auf denen du dein Herz nun lege. Im Glas kannst du dich wiedererkennen, deine wahre Stärke beim Namen nennen. Die Farben werden reflektiert, und dein Wesen tief respektiert.

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Risse im Glas

Wir laufen leise, alles bebt, ein Atemzug, der alles hebt. Die Welt so schön, doch fast zerbricht, ein Hauch nur fehlt – das Gleichgewicht. Jeder Schritt ein leiser Ton, der Riss im Glas – Schuld einer jeden Person. Wir halten kurz, wir halten kaum, die Erde wankt – es zerbricht der Traum.

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Scherben

Der Wind drückte in meinen Rücken und die Regentropfen prasselten auf mich hinab und hinein in den strömenden Fluss. Es passte irgendwie. Ich blickte hinab, versuchte eine Reflektion zu erkennen, dafür war ich aber zu weit weg. Mein Bruder ist starb wegen mir. Er war mit seinen Freunden auf einer Party. Auf ihrem Rückweg gab es einen schweren Unfall, verursacht durch ihren betrunkenen Fahrer. Jeder von ihnen starb. Der Anruf kam so gegen zwei Uhr morgens, meine Eltern rissen mich aus dem Bett und wir fuhren zur Unfallstelle. Als wir ankamen wurde seine Leiche aus dem Wrack geholt. Meine Eltern brachen in Tränen aus, ich nicht. Ich konnte nicht begreifen was hier passiert war und das war erst der Anfang. Denn einen halben Tag später entdeckte ich eine Nachricht von ihm. In der Nacht zuvor hatte er versucht mich anzurufen. Er war vollkommen betrunken und bat mich ihn abzuholen. Ich verschlief den Anruf. Der größte Fehler meines Lebens. Daraufhin stieg er in das Auto. Diese Nachricht zerstörte mich. Ich hatte meinen Bruder getötet. Es dauerte zwei quälend lange Wochen bis ich dazu in der Lage war meinen Eltern alles zu erzählen. Ich schaffte es nicht einmal sie währenddessen an zu sehen. Als ich fertig war schwiegen sie, saßen einfach nur da. Nach ein paar Minuten ertrug ich die Stille nicht mehr und verschwand hinauf in mein Zimmer. Es dauerte Stunden bis sie zu mir kamen, sie sagten ich dürfte mir keine Vorwürfe machen, allerdings machte das aller nur noch viel schlimmer, da ich in ihren Augen sehen konnten was sie wirklich dachten. Ich sprach sie nie darauf an, ich hatte zu viel Angst davor was es bewirken würde wenn es tatsächlich einmal Laut ausgesprochen worden würde. Danach begann ich mich von der Außenwelt abzuschotten. Ich war seit damals nicht mehr dazu in der Lage ehrlich zu Lachen. Ich empfand kein Glück mehr, nur noch Schuld, Trauer und den Hass den ich empfand jedes Mal wenn ich in den Spiegel sah. Ich bin eines Tages einfach aufgewacht, bin ins Bad, hab mich vors Waschbecken gestellt und in den Spiegel darüber geschaut. Als ich mein Gesicht in der Reflektion erblickte, entbrannte in mir wieder dieser Zorn und ich fing damit an meinen Kopf einzuschlagen, bis meine Hand blutig war und die Bruchstücke des Spiegels im Waschbecken lagen. Ich stand meinen Eltern nicht mehr nahe genug um ihnen zu erzählen was passiert war. Überhaupt redeten wir nicht mehr viel mit einander. Trotz dieses ganzes Geredes über Gefühlte empfand ich in den letzten Monaten beinahe nichts mehr. Die meiste Zeit fühlte ich mich leer, als wäre ich innerlich schon längst Tod und ich dachte mir vielleicht sollte es genauso sein. Das erste Mal das ich mich tatsächlich wieder in der Lage sah meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, war an seinem Geburtstag, etwas mehr als ein Jahr nach seinem Tod. Ich stand dort vor seinem Grab und begann zu Weinen. Drei Stunden saß ich da und erinnerte mich an die alten Zeiten, Zeiten in welchen wir zusammen waren, Zeiten wo es uns gut ging, eine glückliche Familie. Das half mir allerdings auch nicht mehr. Es war zu wenig viel zu spät. Ich ließ meinen Blick erneut nach unten gleiten, hinab in den reißenden Fluss. Ich dachte daran was meine Eltern wohl denken würden, wenn sie den Brief fanden, den ich auf mein Bett gelegt hatte, würden sie trauern? Ich hoffte nicht. Der Sturm wurde immer stärker. Die Bäume schwankten im Wind und die raschelnden Blätter fügten sich mit prasseln des Regens und dem gelegentlich aufkommenden Donner zu einer melancholischen Symphonie zusammen. Ich warf einen letzten Blick in den Himmel, dann ließ ich mich Fallen. Der Fall von Sekunden fühlte sich an wie Jahre. Erinnerungen flimmerten vor meinen Augen. Ein Lächeln spielte sich auf mein Gesicht. Dann sah ich ihn vor mir. Ich spürte wie mein Körper in das kalte Wasser eintauchte. Er reichte mir seine Hand. Mein Kopf schlug am Boden auf. Ich ergriff seine Hand. Alles wurde schwarz.

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Sinnes Brechung

Sehen, hören. Hören, sehen. Hören? Sehen?  Was waren die anderen drei nochmal? Es gab doch fünf, oder? Eine auf der anderen Seite hatte sich ganz bestimmt einmal darüber beschwert das ihre Kinder? Schüler? – sich nie alle fünf gemerkt hatten. Aber was wenn es nicht fünf waren? Aber doch bestimmt nicht nur sehen und hören. Es muss doch mehr geben! Irgendwas mit dem Mund! Aber der war schon was man hört. Sogar wenn mit den Ohren. Hat der Mund noch einen anderen? Was ist mit der Nase? Man kann doch mit dem Mund atmen, also warum die Nase? Die hat bestimmt einen! Das sind drei, vielleicht vier. Was ist fünf? Was ist fünf? Sind es nur vier? Hände sind zum Halten, Füße um zu Gehen, Hals zum Bewegen, Brust zu Wippen, Po zum Sitzen. Haare zum Reißen, Knöchel zu Klopfen, Zähne zum Beißen. Was fehlt? Was fehlt? Lachen! Das Kleine lacht! Es ist laut! Kann es hören! Hören. Hören… Hör- Es wird hell! Oben ist bunt. Ganz viele Farben! Sie kommen alle! Sie sind laut und anders! Sie gehen wo hin, aber wo? Warum bleiben sie nicht stehen? Warum sehen sie nicht? Hören sie nicht? Die andere Seite ist nicht versteckt, also warum sehen sie nur ihre? Schau her! Hör hier! Was haben sie das sie so ablenkt? Warum nicht nur hören und sehen? Kalt. Warm? Etwas auf der Wange? Von wo? Augen sind zum Sehen? Was ist das? Falsch. Falsch! FALSCH! FALSCH! Muss versteckt werden. Kann nicht sehen, kann nicht gesehen werden. Nicht sehen. Nicht sehen. Nicht sehen. LAUT! Tut… weh? Was ist das? Haut… rot? Haut! Fünf ist Haut!   Mund – Metall! Mund drei!  Und Nase ist vier! Nase- vier ist zu viel! Vier ist zu laut, aber eins- nein zwei- doch eins?   Hören, sehen? Sehen hören? Hören laut, nicht Nase! Warum Nase laut? Muss sehen! Sehen hilft! Glitzer? Ganz viel spiegelt? Kleine? Am Boden? Manche rot? Manche in Haut? Geräusch! Schau! Andere… hier? Hier? Andere sehen! Andere schauen! Andere kommen!   Wenige Farben, nicht bunt. Warum? Nicht lachen. Warum? Langes Ding. Langes Ding Kalt. Auf Stirn. Klick. BANG!   Oh...     Keine fünf. Keine. Keine…  Null.

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Splitter

Splitter. Überall Splitter. Splitter der Gefühle. Und jeder schneidet sich daran. Ein ganz normaler Schultag. Clara macht sich auf den Weg und ist nervös, aber auch stolz. Heute trägt sie zum ersten Mal ihre neue Jeans. Die Jeans, vor der sie sich so lange gefürchtet hat, weil sie dachte, jemand könnte ihre Beine kommentieren. Aber heute traut sie sich. Endlich. Kaum setzt sie sich im Klassenzimmer hin, hört sie es schon: Kichern. Blicke. „Hast du ihre Oberschenkel gesehen? In der Hose sieht das ja schlimm aus.“ Ein Sprung. Ein Sprung in ihrem Glas. Clara schluckt, sagt nichts. Doch niemand bemerkt, dass das Mädchen mit den braunen Haaren, das gerade lacht, ihre eigene Unsicherheit hinter einer Schicht Make-up versteckt. Angst, dass jemand die Pickel auf ihrer Haut entdeckt. Niemand sieht, dass der Junge vor ihr, der laut mit seinen Freunden redet, letzte Woche seine Mutter verloren hat. Er will nicht, dass jemand seine Trauer sieht. Also schweigt er. Risse. Risse in all diesen Menschen. Scherben von gebrochenen Herzen, die keiner aufhebt. Jeder wirft seine Splitter um sich nicht weil sie böse sind, sondern weil sie nicht wissen, wohin mit ihren eigenen Rissen. Clara wischt sich eine Träne weg. Niemand ist wirklich „ganz“. Vielleicht sind wir alle nur Glas. Zerbrechlich.

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Transparenz (2)

Alles ist durchschaubar, alles wird kontrolliert. Die Daten werden geraubt, die Privatsphäre der Menschen ignoriert. Jeder Suchbegriff wird analysiert, was ist mit der Welt passiert? Die Werbung wird individuell abgestimmt, nebenbei wird die KI trainiert. Auch wenn ich was passend‘s find, werde ich manipuliert. Jeder Schritt wird spioniert, was ist mit der Welt passiert? Es werden neue Technologien entwickelt, obendrein werden täglich Algorithmen eingesetzt. Während das System uns um den Finger wickelt, ist die Welt komplett vernetzt. Was ist mit der Welt passiert, hat die Menschheit nun kapiert?

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Unendlich fragil

Der König lächelte als er das, durch aus wunderschöne, Amulett betrachtete. Ich, der sich zusammenreißen musste, um nicht lautstark zu lachen, meinte: „So ein Stück habe ich noch nie gesehen!“ Der Verkäufer, dem ich unangenehm nah, direkt gegenüberstand war verdutzt. „Noch nie gesehen? Da nehmen Sie mich aber auf den Arm! Meine Leberkässemmeln sind nun wirklich nicht so einzigartig.“ Ohne über meine Worte weiter nachzudenken, beschloss ich meine örtliche Präsenz von der U-Bahnstation, in den nahe gelegenen Fastfood Laden zu verlagern. Immerhin bestand die unermessliche Gefahr das der Akku meines Handys von ein auf null Prozent absinken könnte. Auf dem Weg zu besagter Bowlingbahn stach mir ein Bus besonders ins Auge. Nicht nur weil er besonders spitz geformt war sondern, da er ganz ungewöhnlich in meiner ruhigen Nachbarschaft herumfuhr. Ich, die ihren kleinen, hungrigen Drachen kurz vergas, beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. „Das so ein Ungetüm, hier auf dem Mars, erlaubt ist…“, dachte ich mir. Da raste schon der nächste Wurm, mit ohrenbetäubendem Lärm, an mir vorbei. Seine vielen, winzigen Flügel flatterten, als gäbe es kein Gestern, Heute und Morgen. Mit einem Schlag brachten sie mich wieder zur Besinnung. Ich hüpfte sofort in mein Raumschiff und drückte mit meinem rechten Fuß so fest wie möglich auf den blank polierten Edelstahlknopf auf dem groß, das Wort „Acht“ eingraviert war. Der alte Industrielift setzte sich augenblicklich mit einer Latenz von ungefähr drei Werktagen in Bewegung. Während der Fahrt warf mir plötzlich ein weißer Rabe ein ziemlich großes DHL-Packet zu. Ich, ungeduldig wie ich bin, konnte es nicht abwarten und riss das mit funkelnden Sternen überzogene Geschenkpapier auf. Es handelte sich, klarerweise, um meinem neuen Diamanten, den ich ungeschickt, direkt von der Seite des Fliegenden Teppichs fallen ließ. Als ich ratlos in die Tiefen blickte, bemerkte ich in meinem Augenwinkel, eine apfelgroße Fruchtfliege, die mit piepsender Stimme, mir ihre Hilfe anbot. Nach einer Weile wurde mir das Reptil mittlerer Größe aber doch ein wenig suspekt. „Wie kann es sein das er dieses Quartal eins Komma drei Milliarden Euro an Gewinn einfahren konnte? Er hat nicht mal einen Job!“, rief ich laut und erstarrte, da ich vollkommen vergessen hatte, dass ich mich auf der Beerdigung meiner Großtante befand. … Die Maschine, die soeben noch laut vor sich hin plapperte war verstummt. Ich saß wie eingefroren auf dem Sofa. „Das sind sie?“, murmelte ich fragend, während ich dem Experten sein Honorar zahlte. Ganz verstecken, dass ich offensichtlich enttäuscht war, konnte ich nicht. Stillschweigend verließ ich das ominöse Gebäude und setzte mich in mein Auto. „Und ich hätte schwören können ich hätte mir den nächsten großen Film erträumt.“, waren meine Gedanken, als ich den Schlüssel drehte.

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Verschwommene Sicht

Und schon wieder spüre ich eine Träne wie sie von meinen Wimpern auf meine Wange fällt. Meine Sicht verschwimmt und es sieht so aus, als würde meine Welt unter Wasser stehen. Ich fühle mich so hilflos und verletzt. So fallen gelassen und schmutzig. Ich fühl mich dreckig und zugleich so verantwortlich. Ekelhaft.   Ich schäme mich für meinen Körper und getraue mich den Weg, den ich gerade entlanggehe, meinen Kopf nicht zu heben. Ich habe Angst das mich jemand sieht. Ich will nicht gesehen werden. Ich schaue auf meine Schritte, die Tränen die wie in Zeitlupe auf den feuchten, aber nicht nassen Asphalt tropfen und hin und wieder ein bräunlich gefärbtes Blatt, das an meinen Schuhen vorbeizieht. Mein Herz schlägt so laut das es fast schmerzt. Der Weg ist bald zu Ende, ich bin gleich zuhause. Ich will gerade nichts andere als zu schlafen, um diese Realität zu entfliehen, aber ich möchte nicht zuhause ankommen. Ich möchte schlafen und nicht mehr aufwachen. Nie mehr. Das Wasser das brennheiß über meinen Körper von meinen Schultern zu meinen zitternden Beinen rinnt, schmerzt. Aber ich will das! Ich verdiene das. Aus meinen Augenwinkeln bemerke ich wie sich der weiße Boden der Dusche verfärbt. Das Wasser wurde braun dann rot. Blut. Fessel, Hand, Fuß, tritt, schreien, brennen, rennen. Blut. Mein Blut! Es schnellt in mir auf, wie in einem Film spielen sich die vergangenen Stunden viel zu schnell in meinem Kopf ab. Ein schrei. Mein Schrei! Es klopft an der Tür. Meine Mama kommt rein und ich falle in ihre Arme. Sie sieht das Blut, die Wunde auf meiner Stirn, die Abdrücke auf meinen Handgelenken. Ich spüre wie sie damit zu kämpfen hat ihre Tränen nicht auf meinen zitternden Körper tropfen zu lassen. Doch sie legte ihre Hand auf meinen Kopf und bewegte ihre Finger meinen Haaren entlang bis zu den spitzen. Sie küsste mich und flüsterte in einer ruhigen, aber weinerlichen Stimmen. Ich liebe dich! Der Albtraum war nicht zu Ende. Er fing erst an. Und einen Mann kann ich nie wieder Augen schauen. Ich lebe mein Leben in meiner zerbrechlichen Welt.

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Von Liebe erfüllt

Das Bewegen zwischen Nostalgie und Hoffnung, das Bewegen zwischen Traum und Realität. Bin ich, wer ich sein will, hat mein Leben Qualität? Das Aufbauen meiner eigenen Welt, trotzdem an letzter Stelle stehen. Alles für andere tun und alles empfangen, wieder ein bisschen liebe sehen. Das Wertschätzen von lieblichen Momenten, daraus lernen und profitieren. Dankbar sein für unsanfte Begegnungen, acht geben mich selbst nicht zu verlieren. Das Vertrauen von neuem, das Lernen aus altem, mich zu verändern, mich zu rühren. Die Augen aufrichten und Hilfe empfangen, wieder ein bisschen Liebe spüren Das Wichtigste erkennen, das Wichtigste leben. Sich bewusst für das gute Entscheiden, nach Hoffnung und Freude streben. Das Zurücknehmen und nein zu sagen, sich selbst zu reduzieren und weniger verlangen. Kleines zu schätzen und kleines zu teilen, wieder ein bisschen Liebe empfangen. Das Leben wie einen Schatz zu behandeln, das Leben, das gerade erst entsteht. Neues probieren, neues erleben, aufpassen dass es nicht kaputt geht Das Zusammenbauen der Scherben, das Reparieren von wieder demselben Bild, andere um Hilfe bitten, wieder ein bisschen mit Liebe gestillt.

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Windstoß

Auf dem Fensterbrett stand eine kleine Glaskugel, durchsichtig wie ein Wassertropfen. Jeden Morgen fiel das Licht der Sonne hinein und brach sich in winzigen Regenbögen, die über die Wand tanzten. Für Anna war sie mehr als nur ein Stück Glas. Sie war ein Geschenk ihrer Großmutter, die sie immer "die Kugel voller Licht" nannte.  Eines Abends, als ein Windstoß das Fenster aufriss, kippte die Kugel. Anna griff hastig nach ihr, und für einen Moment hielt sie das fragile Ding zwischen zitternden Fingern fest. Sie spürte, wie dünn und verletzlich das Glas war und trotzdem, solange sie es behutsam behandelte, blieb es ganz. Da begriff sie etwas. Nicht alles, was zerbrechlich ist, muss zerbrechen. Manche Dinge brauchen nur Hände, die sanft genug sind, sie zu tragen.

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Wir munkeln!

Die gläserne Welt, die ist so glasig, durchsichtig, hell und doch so fraglich. Man sieht hinein und auch hindurch doch manchmal habe ich davor auch Furcht. Kein Geheimnis bleibt mehr klein, alles soll durchsichtig sein. Ende.

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Wo wir uns wohl wiederfinden werden?

Liebster Wilhelm,  manchmal kommt mir der Gedanke, wir leben in einer gläsernen Welt, durch durchsichtige Barrikaden getrennt voneinander, so nah und doch so fern. Alles, was wir tun, jeder Schritt, jedes Wort und jede Tat scheint beobachtet, alles wird dokumentiert und festgehalten. Sie sagen uns es gäbe keine Grenzen, gleichzeitig gibt es diese durchsichtigen Flächen, die uns voneinander trennen, aber nichts verbergen. Was vor nicht allzu langer Zeit nur mir gehörte, ist nun nicht mehr meines. Informationen, Interessen, jeder Schritt den ich auf diesen einst so privaten Planeten tätige. Sie, die unsere Bildschirme überwachen, durch Daten forsten, alles wissen, scheuen vor nichts. Manchmal stellt sich mir die Frage, ob wir uns freiwillig zu solch durchleuchteten Menschen gemacht haben, weil wir uns daran gewöhnt haben, alles zu teilen. Ist der menschliche Drang, Informationen weiterzugeben, nun zum Verhängnis eines jeden geworden? Nun denn, doch ist diese gläserne Schicht trügerisch. Es schützt nicht, es spiegelt nur. Wir sehen uns selbst in der Oberfläche, aber wer dahintersteht, wer genau diese Personen sind, falls sie überhaupt menschlich sind, die uns beobachten, bleibt uns verborgen. Diese Unsicherheit macht mich unruhig. Die Durchsichtigkeit, die uns angeblich Klarheit verschaffen soll, nimmt uns zugleich das Recht auf Geheimnisse, auf kleine geschützte Räume, in denen wir einfach nur wir selbst sein dürfen. Diese gläserne Welt braucht Risse. Ein Gedanke, welcher mir nun öfters kommt. Risse, durch die wir entkommen können, oder wenigstens Schatten, die uns etwas mehr Unabhängigkeit zurückgeben. Eine Nische, welche ich entdeckt habe, warum ich mit dir so frei kommunizieren kann, das einfache Briefschreiben und simple Vorbeibringen. Genauso wie wir es getan haben in jüngsten Jahren. Das Leben verliert ansonsten an Tiefe, an Bedeutung, Sinn. Ich habe Angst. In diesem Gedanken bist du mir oft nahe, weil ich weiß, dass du ebenso die Sehnsucht nach dem Unsichtbaren, nach dem Eigentlichen, verstehst. Herzlichst, deine Tatiana

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Zerbrechlich (4)

Die Welt ist wie Glas. Sie wird wurde aus Hitze geschaffen, und wie ein Glas kann sie heiße Flüssigkeit in sich behalten. Wie Glas, ist sie zerbrechlich. Eine zu große Erschütterung und es zerbricht in tausend Teile, so wie unsere Gesellschaft durch eine Erschütterung wie ein Krieg oder eine wortwörtliche wie eine Atomexplosion simpel zerstört werden kann. Eine Welle von Druck kann sowohl die heiße Flüssigkeit überall hinfließen lassen und in Oberflächen für immer einsickern. So, wie man für die Ewigkeit die Nachwirkungen einer Tragödie der Welt spürt. 

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Zerbrechliche Welt (2)

Die Welt besteht aus Glas, sie ist so zerbrechlich und doch hämmern wir darauf herum… 

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Zerbricht und fällt

Gläserne Welt, ich mach, was mir gefällt.  

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Zwischen Licht und Scherben

Die gläserne Welt, es scheint, als ob alles einfach zerbricht, sie glänzt, sie funkelt und scheint im Licht So schön und rein, obwohl sie so schnell zerbricht eine gläserne Welt klingt rein, so durchsichtig, so klar doch was ist, wenn das Licht
 zu grell auf uns fällt, wenn jeder Fehler,
 jede schwäche sichtbar wird? meine Mutter sagte immer: schütze was zerbrechlich ist halte es fest, so gut du kannst doch wenn Glas fällt, kannst du es nicht mehr ohne Risse zusammenkleben pass auf, was du preisgibst nicht alles, was klar wirkt ist auch ehrlich und nicht jeder, der dich sieht will dich verstehen Hier sitze ich nun und frage mich sind wir wirklich frei, wenn alles durchsichtig ist wenn doch jeder alles sieht, wir sind durchschaubar, wir sind geblendet von dem Licht, das durchs Glas auf uns bricht, manchmal fühlt es sich rein an wie strahlen im Sonnenlicht doch dann bricht das Glas und zurück bleibt nur schweigen und die Angst vor den Scherben

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EISPALAST

Kälte fließt durch meinen Körper ich erstarre, alles ist dunkel. Ich öffne langsam meine Augen und erblicke einen atemberaubenden gläsernen Eisparlast, langsam stehe ich auf und schaue mich um. Ich habe Angst aber vor was überhaupt? Einen Schritt vor dem andern taste ich mich an den eisernen Wänden entlang, die kälte spür ich nicht mehr. Wie lang bin ich schon hier? Es könnten Stunden gewesen sein oder nur 10 min ich weiß es nicht. Ich will hier raus. Von weitem sehe ich Treppen, die nach oben führen ich blicke Richtung Himmel und plötzlich ein blendender Strahl erfasst mich, es fühlt sich an wie ein Stich ins Herz, mir wird heiß, ich sehe nichts. Aus Panik schreie ich auf, aber es kommt kein einziger Ton aus mir. Der Strahl lässt nach ich fange an zu rennen doch aufgrund des eisigen Bodens rutsche ich aus. Ich bin hilflos, allein mit meinen Gedanken und meinem Spiegelbild was sich verschwommen im glatten Eis spiegelt. Meine Gedanken spielen verrückt, wie, als würde ich sie nicht mehr kontrollieren könnte. Der Eispalast, der am Anfang so wunderschön wirkte, wurde zu einem grauenhaften Albtraum. Das Einzige, woran ich denken kann, ist ein Fluchtweg raus aus diesem grässlichen Ort. Es macht mich verrückt. Also beginne ich zu laufen, ich laufe und laufe bis ich nicht mehr kann. Dann erhebe ich meinen Kopf und sehe schwarz. Einfach schwarz. 

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Sehnsucht

Sehnsucht Immer noch liegt er auf mir, der blick dieser tiefen, unschuldigen Augen, die mir, ohne es zu wissen Nacht für Nacht den Schlaf rauben Durch eine gläserne Fläche um mahle ich dir meine Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte während ich mich immer mehr in Erinnerungen flüchte Ich beobachte mich wie ich die Welt uns pausiere, während ich mich im dunklen braun immer mehr verliere In diesem Moment waren nur du und ich, nicht ein Gedanke darüber, ob du nun bleibst oder nicht Doch Zweiteres war der Fall und wir sahen mit Tränen in den äugen zu wie all das was wir miteinander teilten, langsam zerbricht und die Zukunft, die wir uns miteinander ausgemalt hatten, immer weniger der Realität entspricht  So frag ich mich nun, ob das alles gewesen sein soll und nein ich hege keinen groll, denn es war das, was du tun musstest, unsere Zeit war noch nicht gekommen und das war alles, was du wusstest Doch tief im Inneren spüren wir beide die Verbundenheit und wie wir immer wieder nacheinander greifen doch unsere Hände lediglich an einem Display streifen Dies ist unser Zeichen noch etwas zu reifen bis wir eines Tages wieder aneinander vorbeischweifen und unsere Hände schließlich wieder ineinandergreifen

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Zwischen Hass und Verzeihen

Menschen sind wie Glasvasen. In einer gläsernen Welt. Alles durchsichtig zerbrechlich, verletzlich. Wenn man sie richtig behandelt glänzen sie. Wenn man sie falsch behandelt, zerbrechen sie. Wir waren Freunde...beste Freunde. Ich habe dir vertraut und nie gedacht, dass du mir sowas antun würdest. Doch du hast meine Vase auf den Boden geschmissen-und bist fünfmal draufgesprungen. ICH HASSE DICH! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Jedes Mal, wenn du mich verletzt. Jedes Mal, wenn du mich runtermachst. Jedes Mal, wenn du mich einfach ignorierst. Jedes Mal, wenn du mich dumm nennst. Jedes Mal, wenn du Spaß daran hast mir weh zu tun. Jedes Mal, wenn du meine Sachen aus Neid zerstörst. Hasse ich dich immer mehr Ich hasse dich! Ich... Ich habe dich gehasst... Jedes Mal, als du mich verändern wolltest. Jedes Mal, wenn du mich bloßgestellt hast. Jedes Mal, wenn du mich angelogen hast. Jedes Mal, wenn du meine Ideen klein gemacht hast. Habe ich dich gehasst. Du hast meine Vase zerbrochen sodass nur noch ein Haufen Scherben vor dir lag. Und trotzdem hast du zum Schluss ein Feuerzeig genommen und ein Feuer gelegt. Doch jetzt...verzeihe ich dir. Ich verzeihe dir all die Male, als du mich zu Selbstzweifeln gebracht hast. All die Tränen die ich wegen dir geweint habe. All die Male, in denen du meine Vase zerbrochen hast. Ich verzeihe dir. Inzwischen habe ich meine Vase wieder aufgebaut. Sie strahlt heller als je zuvor. Dank der Menschen um mich herum glänzen meine Risse wie Lichtbahnen. Ich habe begriffen, wenn ich so hasserfüllt lebe wie du, zerbreche ich mich nur selbst in Scherben. Ich hasse dich nicht mehr ich verzeihe dir.

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Gläsernes Glück

An einem schönen Wintermorgen fuhren mein Opa und ich mit seinem alten Lindner 1500 bei angenehmen minus 30 Grad mit spritzigen 20 km/h in den Wald. Vor 50 Jahren war so ein Traktor eine Luxusmaschine. Die Kabine war schon einigermaßen dicht und man hatte es immer kuschelig warm. Doch zurück zur eigentlichen Sache: Wir fuhren 70er Eichenbloche aus dem Wald, allerdings hob der Traktor dabei häufig mit seiner Frontschnauze ab. Ja, ab und zu hüpfte er regelrecht. Plötzlich ein lauter Knall. Die Heckscheibe unseres Lindner war zerbrochen. Überall Scherben. Mit weit aufgerissenen Augen saß ich da und starrte auf das Glas am Boden, das in der Sonne mit dem Schnee um die Wette funkelte. Opa lächelte mich an und meinte nur: „Scherben bringen Glück, das war schon immer so…“ 

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Wiener Prater

Im Spiegelkabinett. Ich sehe mich. Überall. Manche Versionen von mir in der Vergangenheit. Manche zukünftig. Alle verschieden. Je nachdem wie ich mich entscheide. Vor mir, Ich. Das einzige Ich das wirklich real ist. Die anderen Spiegel zerbersten. Jetzt bin ich allein. Egal welchen weg ich wähle es wird immer nur der Moment gerade real sein. Keine Vorstellung wie etwas werden wird. Nur Gerade. Ich stehe auf und gehe. Raus aus der gebrochenen Welt aus Glas.  

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Süß wie Wasser

Ich seh‘ durch dich,  in welchem Kontext, du mich? Ich sollte Jessica Alba sein, aber für jeden tust du so fantastik schein‘. Eine Schönheit, die bewahrt, werden sollt aber von der schon jeder Tropfen rollt. Ich hab‘ solche Angst dich zu verlieren doch, der Politiker nur er könnte niemanden mehr schmieren, um dich in den Hintergrund zu drängen und unsere Lebenszeit zu engen. Du bist das größte Kulturgut im Land, weiß wie eine Wand. Das Schlimmste ist, dass man dich nicht übersehen kann, jedoch bist du jedem egal, wie im Fluch oder Bann. Der Leser denkt sich, wie süß du nur sein musst, obwohl du‘s für unser Überleben tust. Ja, du kennst ihn auch, sein Wasser ist in deinem Bauch. Sogar, in seinem Jahr wagst du es nicht an ihn zu denken, oder bisschen Respekt zu schenken! Es tut mir so leid, mein geliebter Gletscher

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Unsichtbare Spiegel

Stell dir vor, jeder Schritt, den du machst, hinterlässt eine kleine Spiegelspur. Du siehst sie nicht – aber sie sind da. Jemand könnte in diesen Spiegeln nachschauen und genau sehen, wann du gelacht hast, welche Musik du gehört hast oder wohin du unterwegs warst. Diese unsichtbaren Spiegel begleiten uns im Alltag. Sie hängen nicht an der Wand, sondern kleben an unseren Handys, Karten und Bildschirmen. Mal fühlen sie sich praktisch an, mal bedrückend. Es ist, als ob wir in einem Haus aus Glas leben: alles wirkt offen, doch manchmal wünscht man sich einen Vorhang, um einfach nur man selbst zu sein.

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Von gut zu schlecht

Durchsichtig. Gläsern. Deutlich. Einsichtig. Nüchtern. Bedeckt. Betrübt. Verdüsternd. Bewölkt. Finster. Dunkel. Schmutzig. Trüb. Schwarz. 

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Wir oder die Scheibe?

Knacken. Alles knackt. Nicht laut, sondern im Kopf, als ob jeder Gedanke auf dünnem Eis tanzt. Augen überall. Augen wie Mücken, Augen wie Drohnen, Augen wie Zuckerperlen auf einem vergifteten Kuchen. Man lächelt – und zack – Screenshot. Man weint – und zack – Livestream. Kein Vorhang, nur Licht. Viel zu viel Licht. Wir sind Figuren in einem Puppenhaus, nur dass die Wände aus Nichts bestehen. Jeder Atemzug ein Datenpaket, jede Pause ein Verdacht. Privatsphäre? Hahaha. Ein Märchen, das man sich erzählt, wenn der Akku leer ist. Und doch… Es hat Stil. Dieses ständige Gesehenwerden, dieses Funkeln, als wären wir Insekten in einer Petrischale, angeleuchtet von tausend Watt. Grotesk schön. Ein Rausch aus Pixeln, Likes, Herzchen. Aber: Manchmal flüstert es im Untergrund. Risse. Haarrisse. Winzig, kaum hörbar. Die Scheibe zittert. Und ich frage mich: Wer bricht zuerst? Wir? Oder das Ding, das uns einschließt?

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„Die durchsichtige Gesellschaft“

In der heutigen Zeit leben wir in einer Welt, in der fast nichts mehr verborgen bleibt. Durch Smartphones, soziale Netzwerke und digitale Technologien teilen Menschen freiwillig oder unfreiwillig unzählige Informationen über ihr Leben. Jeder Schritt, jedes Foto und jede Nachricht kann gespeichert, ausgewertet und weitergegeben werden. Einerseits bringt diese Transparenz viele Vorteile. Man kann mit Freunden auf der ganzen Welt kommunizieren, wichtige Informationen sofort erhalten und das tägliche Leben einfacher gestalten. Auch Unternehmen und Regierungen nutzen diese Möglichkeiten, um Prozesse effizienter zu machen. Andererseits entstehen dadurch große Gefahren. Die Privatsphäre des Einzelnen wird immer kleiner, und viele Menschen verlieren die Kontrolle darüber, welche Daten von ihnen existieren. Wer ständig überwacht wird, lebt nicht mehr völlig frei. Die Frage ist also: Wie viel Transparenz wollen wir wirklich, und wo müssen Grenzen gesetzt werden? Die „durchsichtige Gesellschaft“ zeigt uns, dass wir bewusst mit unseren Daten umgehen müssen. Nur wenn wir Verantwortung übernehmen, können wir die Vorteile der digitalen Welt nutzen, ohne unsere Freiheit aufzugeben.

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Die Stadt aus Glas

So gefährlich und doch so klar, es ist unwahrscheinlich, aber wahr. Eine ganze Stadt rein aus Glas, das ist alles, aber kein Spaß. Jeder Schritt, jeder Tritt. Pass bloß auf, sonst nimmt der Riss seinen Lauf. Ein einziger Riss reicht aus, dann bekommst du einen großen Applaus. Kein Richtiger, sondern ein wirklich Wichtiger. Die Scherben klimpern, und man hört die Menschen wimmern. Und so schnell kann es gehen, danach wirst du es verstehen. Du hast die Stadt zerstört, jeder ist empört. Nichts ist mehr da, wo es einmal war. Alle Häuser sind weg, es gibt kein einziges Versteck. Wo werden wir nun leben, hört man die Menschenmenge beben. Nun stehst du da, und eins wird dir klar, das Ende war noch nie so nah.

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Die transparente Stille

Die Welt ist durchsichtig geworden. Früher gab es Mauern, Türen, verschlossene Briefe. Heute gibt es nur noch Bildschirme, Kamers und Spiegel, die uns in tausend Stücke zerlegen und wieder zusammensetzen. Wir leben in Häusern aus Glas, ohne es zu merken, und tragen die Schlüssel zu unseren Geheimnissen selbst in den Taschen.  Ein Schritt auf der Straße, ein Klick im Netz, ein flüchtiges Lächeln im Vorbeigehen, alles wird gesammelt, gespeichert, ausgewertet. Manchmal denke ich: Ich bin nicht mehr ich. Ich bin ein Muster aus Daten, ein Schatten aus Zahlen, ein Gesicht im unendlichen Meer der Profile. Die gläserne Welt verspricht Nähe. Freunde sind nur eine Nachricht entfernt, Erinnerungen in Sekunden aufrufbar, Bilder in alle Richtungen verteilt. Doch diese Nähe ist seltsam kalt. Sie ist die Nähe eines Spiegels, nicht die wärme einer Berührung. Ich sehe dich, du siehst mich, aber berühren wir uns wirklich? Es gibt keinen dunklen Raum mehr, in dem man ungestört träumen kann. Selbst die Träume verraten sich: als Suchanfragen, als Likes, als kleine Spuren, die wir hinterlassen wie Brotkrumen im digitalen Wald. Doch wohin führen sie uns? Und uns selbst? Oder immer weiter weg? Die gläserne Welt sagt: „Sei offen, sei sichtbar, sei ehrlich.“ aDoch Ehrlichkeit wird zur Pflicht, und Sichtbarkeit zur Falle. Was bedeutet Freiheit, wenn alle Blicke auf dir ruhen? Vielleicht ist der Mensch erst frei, wenn er unsichtbar sein darf. Und manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn das Glas zerbricht. Wenn die Datenströme versiegen, die Server verstummen, die Kamers erblinden. Würden wir einnander wieder finden, im Nebel, im Dunkeln, im geheimen? Oder hätten wir verlernt, uns ohne Spiegel zu erkennen? Die gläserne Welt glänzt, sie lockt, sie verspricht Klarheit. Doch in ihrem Glanz liegt auch eine Gefahr: Wer ständig durchsichtig ist, der läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren. Vielleicht ist das wahre Leben das, was im Schatten bleibt, dort wo das Glas blind wird und ein Rest von Geheimnis überlebt.

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Endlich Unsichtbar

Stille. Licht. Nichts. Ein Ton. Von wo? Immer lauter. Ich? Bin das ich? Kann nicht sein! Warum bewege ich mich nicht? WARUM sehe ich mich überhaupt? Es kann nicht echt sein. Es muss KI-generiert sein. Oder ein Albtraum? Ich kann mich nicht berühren. Wie Glas. Kleine Blutspuren. Kratzer. So viel. Aber wie? Ich schaue mich um und sehe plötzlich: Da steht mein Auto. Zumindest, was davon übrig ist. Die Bilder kommen zurück. Schnell, grell, wie Scherben. Mein Handy in der Hand. Nachrichten, Likes, Nachrichten. Noch mehr Nachrichten. Nie genug. Nie sichtbar. Immer durchsichtig – eine Figur in einer gläsernen Welt. Ich wollte gesehen werden. Ich wollte mehr. Mehr Aufmerksamkeit. Mehr ich. Und während ich nach Bestätigung suchte, sah ich nicht die Straße. Nicht das Schild. Nicht den Aufprall. Ein Moment. Ein Ton. Ein Riss im Glas. Ich flog. Oder fiel. Ich weiß es nicht mehr. Und jetzt stehe ich hier, vor mir mein Auto, zerbrochen wie ich. Doch ich fühle keinen Schmerz. Nur Kälte. Nur Klarheit. Ich sehe mich. Mein Körper. Blut auf Asphalt. Augen offen. Leer. Ich schreie, aber kein Ton. Glas zwischen mir und allem. Durchsichtig. Unsichtbar. Vielleicht war ich es immer. Und jetzt? Jetzt bin ich endlich ganz durchsichtig. Endlich Teil der gläsernen Welt. Nur nicht mehr von hier.

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Kein Teil

Unser Zuhause, die gläserne Welt! Was ich von mir Preis gebe, das entscheide ich, obwohl, ob das so einfach ist? Tag täglich werden wir beobachtet und abgehört, und dabei frage ich mich, ob dies die Gesellschaft nicht stört? Will ich wirklich für jeder Mensch transparent sein? Was ist mit unserer Privatsphäre geschehen? Ein Leben ohne Handy, das kann’s nicht sein, dabei fällt mir ein, es war so wunderbar, als ich noch klein war. Wir lachten, kicherten und hatten Spaß, das, obwohl ich kein Handy besaß. Ich fühlte mich frei, Nein, stopp! Ich war frei! Aber wie? Die Antwort kam mir nie. Es ist mein Leben und ich darf entscheiden, und deswegen möchte ich nicht mehr leiden! Ich bin nicht transparent, das lass ich nicht zu, denn ich bin ich, und du bist du. Ich weiß jetzt eins und das ist alles, was zählt, Nein, ich bin kein Teil der gläsernen Welt!

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krrwlt - Ernst Jandl modernisiert

krrwlt krrwlt kr-kr-kr-kr kr-kr-kr-kr krrrrrrrrrk krrwl krrwl wrrrrrrr wrrrrrrr krrwlt krrwlt krrrrrwlt krrrrrrrrrrrwlt kr-kr-kr-kr kr-kr-kr-kr krrrrrrrrrk wl-t wl-t wl-t krrrrrrrrk kr----kr!----kr!! krrwlt krrrrwlt krrrrrrr t-t-t-t t-t-t-t trrrrrrrr krrwlt krrwlt trrrrrrrwlt t-t-t-t t-t-t-t krrwl krrrrwl krrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrwl

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Mein Herz

Mein gläsernes Herz, so rein,  Ich sitze hier, ganz allein. Ich fühl mich einsam, fühl mich leer, Ich kann das alles nicht mehr. Doch dann kommt irgendwo ein lichtlein her, Es wärmt mein Herz, vertreibt die Nacht, Hat mir so viel neue Hoffnung gebracht. Die Sorgen schwinden, die Welt wird weit, Mein Lächeln kehrt zurück, es ist soweit. Die Schatten schwinden, die Sonne lacht, Mein Herz singt leise seine eigne Pracht.

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Trüb

Trüb Zerbrechlich und durchschaubar, so ist die Welt. Ja die Welt ist gläsern und trüb. Emo-Abgang

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Unsichtbar sein

Ich sitze vor meinem Handy und scrolle durch die Bilder meiner Freunde. Jeder zeigt, was er erlebt, isst oder trägt. Es wirkt, als ob alle ständig glücklich wären. Auch ich lade Fotos hoch, aber oft nur die, die gut aussehen. Die, auf denen man nicht sieht, dass ich eigentlich müde oder traurig war.  Manchmal frage ich mich, wie viel die anderen wirklich über mich wissen. Sie kennen mein Lächeln auf dem Bildschirm, aber nicht meine Gedanken. Trotzdem wissen sie, wo ich war, was ich mochte und mit wem ich unterwegs war. Unsere Welt ist gläsern geworden. Wir können in das Leben anderer hineinschauen, und gleichzeitig schauen sie in unseres. Das ist spannend, aber auch beunruhigend. Wir zeigen freiwillig so viel von uns, dass kaum noch etwas privat bleibt. Früher musste man jemanden wirklich kennen, um etwas über ihn zu erfahren. Heute reicht ein Blick ins Internet. Es ist, als würden wir alle in einem riesigen Haus aus Glas leben – jeder kann durch die Wände sehen. Vielleicht leben wir wirklich in einer gläsernen Welt. Man sieht alles – und trotzdem verstehen wir uns oft nicht richtig.

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Hinter den Scheiben

Manchmal habe ich das Gefühl, dass alles aus Glas ist. Die Häuser, die Straßen, sogar die Menschen. Ich gehe durch die Stadt und sehe nur spiegelnde Flächen. Überall glänzt es, alles ist durchsichtig, als gäbe es keine Geheimnisse mehr. Von außen kann man in jedes Zimmer schauen. Jemand isst, jemand lacht, jemand sitzt regungslos vor einem Bildschirm. Es wirkt normal, fast beruhigend. Doch je länger ich hinsehe, desto mehr spüre ich eine Kälte. Alles ist sichtbar, und trotzdem wirkt es leer. Ich bleibe oft stehen, suche nach Fehlern im glatten Bild. Ein schiefes Poster an der Wand, ein Riss in der Scheibe, ein Gesicht, das traurig aussieht, obwohl es lachen sollte. Diese kleinen Dinge sind es, die mich festhalten. Sie erinnern mich daran, dass nicht alles so perfekt ist, wie es scheint. Abends, wenn die Sonne untergeht, glüht die Stadt wie ein Kristall. Es ist schön, beinahe magisch. Doch genau dann überkommt mich das Gefühl, dass ich nicht nur Beobachter bin. Ich spüre Blicke im Nacken, als wäre das Glas nicht nur durchsichtig, sondern ein Spiegel, der mich zurück anstarrt. Gestern ist es passiert. Ich blieb wieder stehen vor einem großen Fenster, wollte sehen, ob ich einen Riss finde. Da, plötzlich, drehte sich die Person im Raum um, direkt zu mir. Ihre Augen trafen meine, so klar, als gäbe es keine Scheibe zwischen uns. Für einen Moment wusste ich nicht, wer wen beobachtete. Und seitdem frage ich mich, vielleicht war ich nie derjenige, der durch die Scheiben gesehen hat. Vielleicht haben sie die ganze Zeit durch mich hindurchgesehen.

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Unzerbrechlich

Ein Herz so zart, so schön, so fein,  das pocht still allein im Sein,  Doch jeder Schlag, so klar, so sacht,  trägt Sehnsucht, die im Dunkeln wacht. Die Liebe fließt wie reines Licht,  durch mein Herz das siehst du nicht,  Du spürst sie wohl in deiner Hand,  als wär die Liebe darin gefang. Ein gläsern’s Herz, so voller Glut,  hat Hoffnung und viel Mut,  so leicht zerbricht, was ehrlich ist,  und doch ist’s Liebe, was dich vermisst. Und wenn die Welt im Schatten sinkt,  nur deine Stimme die Liebe singt.  Dann weiß das Herz, was Wahrheit ist  das Liebe ewig, unzerbrechlich ist.  

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Mein Glashaus

Ich sitze allein im Glashaus, alles ist kalt und wirkt unfreundlich. Ich fühle mich unerwünscht. Wie lange war ich nicht mehr draußen? Wieso war ich so lange nicht mehr im Freien? Aus Angst? Ich will hinaus und ich werde nicht mehr darauf warten bis jemand kommt und mein Glashaus mit Steinen zerstört. Ich warte nicht. Ich bin es mir schuldig hinauszugehen, wegzugehen von dem Ort, an dem ich nicht willkommen bin. Das zeigt mir der Raum auch. Er ist kalt, unfreundlich, still und leer. Früher war der Ort bunt, warm und einladend. Ich fühlte mich wohl in dem Raum. Doch jetzt? Es fühlt sich so an, als wäre das nicht mein Glashaus, nicht mehr. Ich nehme also meinen Mut zusammen und verlasse endlich den kalten Raum. Ich stehe in der Sonne, die Strahlen fühlen sich warm auf meiner Haut an. Fast wie ein Versprechen: Es wird alles gut werden

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Unzerbrechlich

Ein Herz so zart, so schön, so fein,  das pocht still allein im Sein, Doch jeder Schlag, so klar, so sacht, trägt Sehnsucht, die im Dunkeln wacht. Die Liebe fließt wie reines Licht, durch mein Herz das siehst du nicht, Du spürst sie wohl in deiner Hand, als wär die Liebe darin gefang. Ein gläsern’s Herz, so voller Glut, hat Hoffnung und viel Mut, so leicht zerbricht, was ehrlich ist, und doch ist’s Liebe, was dich vermisst. Und wenn die Welt im Schatten sinkt, nur deine Stimme die Liebe singt. Dann weiß das Herz, was Wahrheit ist das Liebe ewig, unzerbrechlich ist.  

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Wo bin ich?

Endlich ist Schule aus! Und jetzt noch eine Stunde heimfahren. Juhu! Aber wenigstens keine Aufgabe für mich heute. Doch morgen…. Nun heißt es für mich schnell ins Bett, damit meine Mutter denkt, dass ich schlafe. In Wirklichkeit halte ich unter meiner Decke noch das Handy in der Hand. Sobald sie wieder weg ist, dann schaue ich noch weiter bis ca. Mitternacht. Damit ich morgen mit ein wenig Energie in die Schule gehen kann.  Auf einmal wache ich auf. Rundherum um mich Glas. Komisch. Ich stehe nun auf und versuche mich zu orientieren. Alles liegt gleich aus und ein bisschen wie ein Labyrinth. Diese Glaswelt erinnert mich, auch an Mathematik, da braucht man sehr viel Verständnis und genauso viel wie bei einem Labyrinth. Wenn allerdings alles wie Glas aussieht, wird das alles um einiges schwieriger. Mir schießt ein Gedanken durch den Kopf: „Vielleicht hilft mir das Labyrinth endlich Mathe zu verstehen. Das muss ich probieren“ Ich renne in das Labyrinth und frage mich, wo ich mich orientieren soll, wenn jede Ecke und jede Wand aus Glas besteht und man keinen Unterschied erkennen kann. Ich renne schon eine Ewigkeit durch das Glaslabyrinth und weiß nicht, ob ich überhaupt richtig bin. Ich könnte ja genau in die falsche Richtung rennen. Plötzlich stolperte ich über einen Gegenstand, es war ein Hammer. Sofort kam ich auf eine Idee. Was wenn ich den Hammer benutze und auf das Glas schlage. Würde dann nicht das Glas springen? Hoffnungsvoll schlage ich auf das Glas und auf einmal war alles sehr laut. Als es wieder leiser wird, schaute ich mich um und sehe, dass das ganze Glas zersplittert ist. Außerdem sehe ich ein helles Schimmern. Also renne ich los, in das helle Licht…. Ich bin wieder im echten Leben „Gott sei Dank!“ Hoffentlich verstehe ich jetzt Mathe, aber das werden wir morgen herausfinden, denn es ist nicht mal eine Stunde vergangen.

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Ein Atemzug

Manchmal denke ich, diese Welt ist aus Glas. Alles wirkt so offen, so durchsichtig – und doch weiß ich, wie schnell ein kleiner Stoß Risse zieht.  Vielleicht halte ich sie zu vorsichtig fest, vielleicht zerbricht sie auch ohne meine Hand.

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Beobachtungsdruck der Sportwelt

In der gläsernen Sportwelt sind Trainings und Wettkämpfe kaum noch privat. Kameras und soziale Medien machen jede Leistung für die Öffentlichkeit sichtbar, wodurch Sportlerinnen und Sportler unter starkem Beobachtungsdruck stehen. Dabei bleibt die Frage, ob Sportler noch für sich selbst trainieren oder nur zur Unterhaltung des Publikums. 

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Der Zyniker

Alleine sitzt er zuhause an seinem Tisch. Seine Haut verschrumpelt, seine Haare zersaut. Das Herz in seiner Brust ist voll mit Hass und Wut. Alles ist ruhig. Nur in seinem Kopf toben irrsinniger Gedanken. Den ganzen Tag denkt er über andere Menschen nach. Was sie tun. Wie sie leben. Wie sie sind. Das meiste versteht er nicht. Für ihn ist das nicht richtig. Er möchte das nicht in seiner Welt haben. Nun sitzt er schon seit Stunden da und füttert sein Herz mit Hass und seinen menschenverachtenden Gedanken. Immer weiter schaufelt sein Herz diese Dinge auf bis es letztendlich wie Glas in hunderte von winzigen Teilen zerspringt. Nun gibt es keine Gedanken für ihn mehr und auch keinen Hass. Nun ist ewige Stille. Hätte er nur nicht diese abwertenden Gedanken gehabt, wär sein Kopf nicht Irrsinn gewesen. Und vielleicht wär sein Herz nicht wie Glas zersprungen. 

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Ein blutiger Laborkampf

Vor über 100 Jahren passierte in einem alten Labor einer verlassenen Schule etwas sehr Seltsames. Mitten im Raum stand ein großer Glaskolben auf einem Tisch. Die Schule lag auf einem Hügel und war von vielen bunten Blumen und Bäumen umgeben. Nach langer Zeit zog ein einsamer Glasbläser dort ein. Er lebte zurückgezogen und arbeitete jeden Tag mit Glas. Eines Tages fiel aus einem Regal eine kleine Schneekugel, die er selbst gemacht hatte. Die Schneekugel zerbrach und plötzlich stand eine Schneekönigin vor ihm. Ihr Kleid funkelte wie Eis und in ihrer Hand hielt sie ein Schwert. „Wer bist du?“, fragte der Glasbläser. „Ich bin die Schneekönigin. Dieses Schwert gehört mir!“, sagte sie streng. Doch der Glasbläser rief: „Nein, ich habe das Schwert selbst gemacht!“ und griff danach. Daraufhin begann ein heftiger Kampf. Beide schlugen mit ihren Schwertern aufeinander ein, bis Funken flogen. Der Garten draußen wurde von den Spuren des Kampfes gezeichnet. Am Ende war der Glasbläser so erschöpft, dass er zusammenbrach. Mit seiner letzten Kraft wollte er das Schwert noch einmal heben, doch er sank zu Boden. Die Schneekönigin umarmte ihn mit ihrer eisigen Kraft, und er erstarrte. Seitdem ist das Labor verlassen. Manche sagen, dass man in stillen Nächten noch immer das Klirren der Schwerter hören kann.

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Glasgefängnis

Die Wände waren durchsichtig. Kein Gitter, kein Stein alles nur aus Glas. In der Mitte ein kleines Bett, dass nicht besonders angenehm war. In der Ecke eine kleine Dusche mit einem Waschbecken und einem WC Ich fühlte mich wie ein Fisch in einem Aquarium. Es war kalt und ich fühlte mich ausgesetzt und nackt. Wieder erklang die schrille Sirene und das Licht wurde heller ich setzte mich auf und wartete bis mein Frühstück durch die Öffnung In der Decke runter geworfen wurde. Schon Wieder war es eine geschmacklose brühe es war in einer Schüssel aus Karton damit ich mich nicht selbst verletzen konnte. Ich aß die brühe auf und dann auf Befehl von der Stimme ging in die Dusche. Zu Mittag gab es das gleiche zu essen danach wurde mir von der gleichen stimme gesagt, dass ich meinen täglichen Sport machen soll und meine Aufgaben erledigen soll. Wenn ich fertig war, wurde mir gesagt, dass ich jetzt frei hatte. Und am Abend war es das gleiche schon wieder Essen wurde hinuntergeworfen und ich aß die geschmacklose brühe. Die Stimme befahl mir wieder mich zu reinigen und in meine alten Klamotten in das loch an der decke zu werfen. Kaum als die Klamotten eingesaugt worden sind wurden neue runter geworfen. Als ich fertig war mich fertig für die Nacht zu machen zog ich mich an und wartete auf die Sirene, mit der das licht wieder dunkel geworden ist.

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Eine andere Sicht

Ihr dämlichen Menschen habt doch kein Respekt vor mir. Diese dummen Halbaffen tun so als ob ihr persönlich mich erschaffen hätten. Damit das Klar ist, eure Spezies hat mich nur entdeckt. Ich kam vor über zwei Millionen Jahren zur Welt! Ich erinnre mich noch an die gute alte Zeit, in welcher ich in der abgekühlten Lava ruhen konnte. Manchmal war es auch ein Blitz der im Sand einschlug. In eure Zeit, nämlich 3.500 v.Chr, hatten mich die Ägypter hergestellt. so dumm wie du bist denkst du bestimmt „Hä, die Pyramiden hatten dich keine Fenster!“ Das stimmt, doch ich Wurde für Perlenfälschungen, Bunte Fläschchen und Amulette Verwendet. In der Antike war meine Glanzzeit! um ca. 100 v.Chr habt ihr das Glas Blasenerfunden. Das heißt, ihr konntet echt viel mit mir machen. Frag mich Bloß nicht wie das gehen soll, Ich hoffe nämlich, du bist nicht zu blöd, zum Googeln! So schnell war ich in Jeden Haus, das war ein Richtiger Trend. mit der Ausnahme, dass ich kein komischer Trend war, den man bereute, ich bekam meinen Platz in Thermen und Märkten war aber trotz allem Ding der eher Reichen. Dann kann das Mittelalter! Die kurze Version: vom Luxus zu Altagsgegenstand. Ab dem 16. Jahrhundert habe ich euch Äffchen bei der Forschung und Technik geholfen, in Form von Mikroskopen. Ihr solltet dankbarer sein, ohne mich hättet ihr keine Wissenschaft, die sich Optik nennt: die mit Abstand Schlimmste Revolution machte mich billig. Ich wurde in noch mehr Häuser gezwungen. In Form von Glühbirnen, Konservengläsern, Parfümflaschen, Brillengläsern… und, und, und! Heutzutage werde ich Täglich betatscht! du weißt nicht, was ich meine? Ich bin in den Ding, das du immer bei dir hast, sogar am W.C Und jetzt, wo du das weißt, ersetz mich ja nicht mit Plastik. 

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Vielleicht ist es das Funkeln

Tausende von Scherben.  Sie sind überall. Trostlos. Mit jeder meiner Bewegungen schlitzen sie meine Haut auf. Der Schmerz verschlingt meinen Körper. Leere. Ich nehme nichts mehr wahr. Er befreit mich von den Gedanken. Lässt mich vergessen. Er ist alles, woraus ich noch bestehe. Ich wühle mir einen Weg durch die Berge an Scherben. Einfach nur weiter. Immer weiter. Der Geschmack von Blut in meinem Mund. Das Knirschen unter meinen Füßen, wie vorwurfsvolle Schreie. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Minuten. Stunden. Tage. Ich weiß nicht, worauf ich noch warte. Hoffnung. Das Wort fühlt sich fremd an. Fast schon lächerlich. Ein fernes Flüstern in den Weiten der Zerstörung. Aber es ist da. Sonst wäre ich nicht mehr hier. Vielleicht ist es das Funkeln in den Augen der anderen. Derjenigen, die die Glasbauten noch sehen können. In deren Welt es kaum Scherben gibt. Derjenigen, die umgeben sind von den glitzernden schimmernden Welten. Zauberhaft. Die Schönheit des Glases nimmt sie ein, umhüllt sie. Lässt sie tanzen. Ihre Schritte eine zarte Melodie. Lässt sie vergessen, dass Glas zerbrechlich ist. Wenn ich die Augen schließe, kann ich sie auch sehen. Die einst atemberaubenden Konstrukte. Sie glitzern und schillern. Magisch. Ich lasse mich fallen. Die Erinnerung zieht mich mit sich, weit fort von all dem, was noch übrig ist. Verloren. Die Überreste meiner Vergangenheit bohren sich in meine Haut wie feine Nägel. Der Schmerz pulsiert pochend in meinem Körper. Es wird nie wieder so sein. Man kann Scherben nicht wieder zusammensetzen. Ein Lichtstrahl bricht sich an den unzähligen Splittern. Tausende kleine Lichtpunkte. Ein funkelndes Meer aus leuchtenden Sternen. Unendlich. Wunderschön.

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Zerbrechlicher als Glas

„Tief durchatmen“, dachte sich Amanda, als sie vor ihrer neuen Schule stand. Sie schaute auf das riesige Gebäude, das vor ihr in den Himmel ragte. Nachdem sie das Gebäude auf sich wirken hat lassen, ging sie langsam auf die großen Flügeltüren zu. Ihr stockte der Atem nachdem sie die Flügeltüren durschritten hatte, denn die Eingangshalle in der sie sich befand glich einem Festsaal aus dem 18. Jahrhundert. „Beweg dich, du Trottel!“, schimpfte ein anderes Mädchen als sie in Amanda hineinlief. Ohne es zu merken war sie, vor lauter staunen, vor der Tür stehengeblieben. Hastig stolperte Amanda aus der Tür und entschuldigte sich bei dem Mädchen. Sie stellt sich als Nala vor. Nun drehte sich Amanda suchend im Kreis, sie hielt Ausschau nach dem Schulassistenten bei dem sie sich anmelden sollte. Das Mädchen von vorhin, das in sie hineingerannt war, ging auf Amanda zu und half ihr den Schulassistenten zu finden. Schnell meldete sich Amanda bei ihm an. Gerade als sie sich zu Nala umdrehte, bekam sie eine Nachricht. Hastig zog Amanda ihr Handy aus der Tasche und las: „Hey, ich wollte dir nur viel Glück an deiner neuen Schule wünschen, leider weiß ich ja sonst nichts mehr von dir, du schreibst ja nie zurück.“ Die Nachricht wurde von einem Kontakt gesendet der als „Ex-Bestie(langweilig)“ eingespeichert worden war. Amanda verdrehte genervt die Augen und dachte sich: „Meine alten Freunde waren so uncool, die Leute hier sind viel besser.“ Kaum zu Ende gedacht machte sie sich auf die suche nach Nala. Schließlich fand sie diese umringt von ein paar Leuten, denen sie erzählte wie blöd und langweilig Amanda war. Traurig nahm diese ihr Handy aus der Tasche um nun doch ihrer alten Freundin zu antworten. Da sah unsere Protagonistin das der Kontakt sie blockiert hatte. So wurde Amanda bewusst, dass man Gefühle genauso vorsichtig behandeln sollte wie Glas, denn sie waren um vieles zerbrechlicher.

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Der gläserne Finger

Das Morgenlicht des beginnenden Tages durchflutete den Laden, ein paar Lichtstrahlen fielen auf die knapp einen Meter hohe Gläserne Vase im Schaufenster. Welche die Strahlen so brach, dass ein Regenbogen auf dem Fußboden entstand. Doch da lag etwas im Inneren der Vase. Es war 2 Zentimeter lang und rund. Georg sperrte die Tür auf und betrat das Glaswarengeschäft. Er hatte es ein Jahr zuvor von seinem Vater geerbt. Er trat näher an die Vase heran und stolperte fast wieder zurück vor Schreck. Das, was in der Vase lag, war das die vordere Kuppe eines Fingers? Er konnte nicht die Polizei rufen, die hätten seinen Laden ganz sicher für ein paar Tage geschlossen (glaubte er) und das hätte er sich nicht leisten können. Also nahm er ein paar Einweghandschuhe aus einer Lade hinter seinem Tresen und zog sie an. Dann hob er den Finger vorsichtig aus dem Gefäß und legte ihn auf den Tresen. Sofort fiel ihm auf, dass weder in der Vase noch auf dem Finger Blutspuren zu sehen waren. Noch merkwürdiger war allerdings, dass der Fingernagel aus Glas bestand. Den ganzen Tag lang grübelt darüber, wie der Finger in die Vase gekommen war und noch viel wichtiger, wem der Finger gehört, hatte. Schnell wurde ihm klar, dass er auf die zweite der 2 Fragen keine Antwort finden würde und konzentrierte sich daher auf die erste Frage. Zuerst rief er Elias an. Elias war 16 Jahre alt und half ihm im Sommer bei der Arbeit. Gestern hatte er Dienst gehabt, doch dieser Versicherte ihm, dass ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen sei und schlug ihm vor. Doch die Aufnahmen der Kamera anzuschauen. Georg schämte sich dafür, dass ihm diese Idee noch nicht gekommen war und beschloss sie sich anzuschauen, sobald er zuhause war. Doch als er nach Hause kam, erwartete ihn ein weiterer Schock in Form eines Briefes, der vor seiner Haustür lag. Der Brief enthielt 2 Dinge. Das Erste war natürlich der Brief selbst, in welchem ihm mit dem Tod gedroht wurde, falls er zur Polizei ginge. Das zweite war eine kleine durchsichtige Glasmurmel mit einem roten Kern. Als er fertiggelesen hatte, überkam ihn die Angst. Er war erst 25 Jahre alt und hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Tief im Herzen wusste er, dass er zur Polizei hätte gehen sollen, doch er hatte viel zu viel Angst. Und somit blieb der Finger mit der Glaskuppe ein ungelöstes Mysterium.

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Durch die Glastür

Stell dir einen typischen Sommermorgen vor. Die Vögel zwitschern, deine Eltern sind in der Arbeit und du, du sitzt im Wohnzimmer und liest ein Buch, das dir einer deiner Freunde empfohlen hat. „Das ist Quatsch!”, denkst du dir, „Das würde doch nie passieren.” und legst das fantasiereiche Buch auf den Tisch und machst dich auf den Weg in die Küche. Du hast Fantasie nie gemocht, es war immer zu unrealistisch für dich, warum würde man über unmögliche Sachen nachdenken wollen, wenn man sowieso schon den Kopf mit wichtigen Gedanken voll hat? Du wirst es nie verstehen können. Als du fast die Küche erreicht hast, bleibst du plötzlich stehen. Du weißt nicht warum, aber ein unangenehmes Gefühl schwebt in dir. Du schaust um dich herum, bemerkst aber nichts Ungewöhnliches. Zwischen dem Wohnzimmer und der Küche ist eine Glastür. Als du zum Türgriff greifst, da ist es, ein helles, doch sehr bemerkbares Leuchten. Kann es sein, dass das der Grund ist, warum du dich so unwohl gefühlt hast? Du bist unsicher, weißt nicht, was du machen sollst. Ob Gedanke oder Gefühl, das weißt du nicht, aber du stellst fest, du willst wissen, was es ist. In so einer Situation würde man eine logische Lösung finden wollen, und das hättest du auch getan, doch jetzt nicht. Deine Beine bewegen sich wie von selbst in die Richtung der Tür, und du erwartest einen Knall, letztendlich passiert aber nichts. Du öffnest deine Augen die du gerade zugekniffen hast, du kannst kaum glauben, was du siehst: ein weitreichender Wald und zwar komplett aus Glas. Die Blätter auf den Bäumen erzeugen eine beruhigende Melodie, genau wie ein Windspiel. Glasblumen in verschiedensten Farben glänzen in der Sonne und auch das leicht durchsichtige Gras ist viel schöner als bei dir zuhause. Du fühlst dich erleichtert, obwohl du keine Ahnung davon hast wo du dich befindest. Langsam aber sicher gehst du los, spazierst durch den Wald und bald bemerkst du deine Gedanken werden stiller, dein Atem war noch nie so ruhig und sogar dieses drückende Gefühl in deinem Brust ist weg. Obwohl du an so einem unbekannten Ort bist, fühlst du dich wohl. Doch aus dem Nichts bemerkst du etwas, in der Ferne donnert es unglaublich laut, genau wie die Schlagzeuge im Musikunterricht. Und plötzlich wachst du auf. Du schaust noch einmal um dich herum und siehst, dass draußen gerade die Müllabfuhr vorbei fährt. Du lächelst als du das Buch in die Hand nimmst: „Vielleicht muss nicht immer alles realistisch sein.”. Fantasie benutzen viele dafür, um einmal eine Pause von den echten Welt zu bekommen, und das ist auch gut so Manchmal muss nicht alles Sinn ergeben, und jeder verdient eine Pause, besonders vom Denken.

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Glaswelt

Ein geheimnisvolles Virus hat die Welt zerstört. Es wurde von Bildschirmen schnell und unsichtbar verbreitet. Die Menschen mussten in Glaskugeln leben, die früher für Nagetiere gedacht waren. Sie drehten sich darin und versuchten, ihren Alltag zu leben. Eine künstliche Intelligenz beobachtete jede Bewegung. Die Luft war knapp und das Licht schimmerte durch die Kugeln. Die Straßen waren leer, die Städte sahen aus wie glänzende Glaskolonien. So versuchten die Menschen, in einer neuen, durchsichtigen, zerbrechlichen und isolierten Welt zu überleben 

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Jana und Lina

Es war ein kalter Winterabend, als Jana auf dem Dachboden eine kleine Schneekugel fand. Sie lag in einem alten Karton zwischen vergilbter Weihnachtsdeko, doch die Kugel selbst war makellos: glasklar, mit einer winzigen, verschneiten Stadt darin. Jana konnte Häuser mit weißen Dächern, einen Marktplatz mit einem Brunnen und eingefrorene Bewegung in Miniatur erkennen. Fasziniert hob Jana die Kugel ans Fenster. Draußen fiel der erste Schnee des Jahres. Für einen Moment kroch ihr eine eisige Kälte den Arm hinauf. Sie schüttelte die Kugel, beobachtete, wie der Schnee darin wirbelte - dann wurde alles schwarz. Als Jana erwachte, stand sie mitten in der verschneiten Stadt aus der Kugel. Der Schnee schwebte langsam, als würde sie stillsehen. Die Gebäude sahen genauso aus wie zuvor. Selbst die kleinen Figuren standen da – unbewegt, mitten in einem Schritt oder einer Geste. Um sie herum wölbte sich eine gläserne Wand. Kein Himmel. Kein Ausgang. Sie war in der Kugel! Sie rief, schlug gegen das Glas – keine Antwort. Nur Stille und das leise Rieseln der Flocken. Mit der Zeit verlor sie jedes Gefühl für Stunden oder Tage. Es gab kein Licht, keine Dunkelheit. Keinen Hunger, keinen Schlaf. Nur die ewige Starre. Jana wanderte durch die Stadt, versuchte, mit den Figuren zu sprechen. Aber sie waren bloß Abbilder, leer. Eines Tages entdeckte sie ein Mädchen, das auf einer Bank saß. Ihre Augen wirkten lebendiger als die der anderen, doch auch sie rührte sich nicht. Jana setzte sich zu ihr, sprach mit ihr – sie erzählte ihr von früher, von ihren Träumen und von ihren Ängsten. Und obwohl das Mädchen nie antwortete, fühlte sich Jana nicht mehr ganz so allein. Sie nannte sie Lina. Eines Tages veränderte sich etwas. Der Schnee fiel dichter, die Farben verblassten. Die Gläserne Wand vibrierte, als würde jemand von außen dagegen stoßen. Dann hörte sie ein Flüstern: „Willst du frei sein?“ Jana erstarrte. „Wer bist du?“ „Du kannst gehen… aber jemand muss bleiben.“ Sie wusste sofort, was gemeint war. Die Kugel würde sie nicht einfach freilassen – sie forderte einen Ersatz. Jana sah zu Lina. Vielleicht war sie nur Teil dieser Welt, eine Figur wie die anderen. Aber sie hatte ihr halt gegeben. „Wenn jemand bleiben muss… dann ich,“ flüsterte Jana. „Lina soll nicht allein sein“. Als sie die Augen wieder öffnete, saß sie auf dem Dachboden, die Kugel in der Hand. Es war, als wäre nichts geschehen. Doch in der Schneekugel war nun eine neue Figur: ein Mädchen mit dunklem Haar und Schal – Jana. Und auf der Bank neben ihr – Lina, mit einem zarten Lächeln. Draußen fiel leise der Schnee. Und drinnen… war jemand geblieben.

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Unsichtbar, doch sichtbar

Stell dir vor, die ganze Welt wäre aus Glas. In dieser Welt könnte man nichts verbergen, besonders nicht, was man fühlt. Denn jedes Gefühl hat hier eine Farbe. Ein neues Geschenk von deinen Eltern bekommen? Die Freude könnte man dir ansehen, denn sie strahlt gelb.  Es wäre schön, denkst du vielleicht, weil niemand mehr lügen könnte. Keine Maske, kein falsches Lächeln. Alles, was man fühlt, würde sichtbar. Doch dann stell dir vor: Dein Gesicht strahlt rosa, wegen deiner heimlichen Liebe. Alle Augen wären auf dich gerichtet. Und dein Geheimnis wäre nicht mehr deines. Manchmal würde das Glas schwer sein. Deine Angst würde wie grauer Nebel zittern. Deine Scham wie ein schweres braun auf dir liegen. Und es gäbe keinen Ort, um dich zu verstecken. Durch dein gläsernes Haus wäre deine Angst immer zu sehen. Vielleicht würden wir lernen, Gefühle zu verstehen. Nicht nur unsere eigenen, sondern auch die, fremder Personen. Vielleicht gäbe es weniger Streit, weil man sofort sehe, wenn jemand verletzt ist. Vielleicht mehr Mut, weil man spüre, dass man nicht allein ist auf der Welt. Doch vielleicht wäre es zu viel. Denn wer hält es aus, wenn jeder Gedanke, jede Angst, jede kleine Unsicherheit wie ein Licht im Glas sichtbar würde? Vielleicht ist es gut, dass wir manches im Dunkeln tragen dürfen. Dass wir selbst entscheiden, wann wir leuchten. Eine Welt aus Glas wäre ein Traum, hell und zerbrechlich, schillernd und schwer. Und vielleicht ist unsere echte Welt auch gar nicht so weit davon entfernt. Denn manchmal reicht ein ehrlicher Blick, ein offenes Wort, und plötzlich fühlt es sich an, als hätte jemand das Glas zwischen uns durchsichtig gemacht.  

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Ist alles eine Lüge?

Aqua öffnet vorsichtig ihre Augen, das weiße, grelle Licht blendet sie. Schnell verdeckt sie ihr Gesicht mit der Handfläche. Der Boden ist kalt und unbequem. Wo ist Sie? Was ist passiert? Sie setzt sich langsam auf und schaut umher. Um sie herum sind Wände aus Glas. Aqua sitzt in einem Würfel, der Boden, die Decke und die Wände sind alle aus Glas. Es gibt nur eine Tür, an der außen ein silbernes Schloss hängt. Sie ist gefangen. Da bemerkt Aqua, sie ist nicht allein. Neben ihrem Würfel steht noch einer und daneben noch einer, es scheint, als würde die Reihe an Würfeln nie enden. In den Würfeln sitzen Personen, sie alle tragen den gleichen weißen Anzug. Was ist das hier? Ein Gefängnis? Ein Labor? Drei Monate später ist Aqua immer noch hier, in ihrem Würfel. Wahr sie jemals woanders? Oder ist das hier immer ihr Leben gewesen und Sie hätte nie aufwachen sollen und alles von dem sie dachte es existiere, war ein Traum? Eine große Lüge, an die wir alle glauben, weil wir nur diese Welt kennen.  

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Rote Scherben

Wie ist es, auf Scherben zu gehen? Sich winzige Splitter dieser Welt einzuziehen, welche in dem vergossenen Blut von Opfern der Menschheit liegen. Funkeln und Glitzern ist sichtbar in der Flüssigkeit, welche in die frische Erde sickert und alles ein tiefes Rot färbt. Abgrund widerwärtig, persönlich und verstörend, für manch ein schöner oder gar inspirierender Anblick. Wie die Unschuld der Leidenden langsam mit der Umwelt verschmilzt und dafür sorgt, dass sie in Vergessenheit gerät. Waren Sie sichtbar, bevor sie verschwanden? Wer weiß von ihrer Existenz, ehe sie schon wieder dieser Welt entrissen werden? Keiner. Die Menschen blicken durch sie hindurch, ignorieren ihr Leid und treten auf die letzten Teile ihres gläsernen Seins, bis nur noch winzige Partikel zurückbleiben. Zu klein und unbedeutend, um als Beweis zu dienen, dass sie wirklich hier waren und all das ertragen mussten. Der Schmerz, den sie zu Unrecht erlitten, wird weder beachtet noch anerkannt. Ihr Leben wird begraben unter den Dreck der Menschlichen Geschichte. Jeder hat ein Recht, seine Existenz zu beweisen, seine Stimme zu erheben und gesehen zu werden. Sei aufmerksam, nicht erst wenn Blut die Straßen beschmutzt und das grausame Rot verhindert die Farben blühen zu lassen. Sehe hin. Menschen von Nepal, Indonesien, Philippinen, Jemen, Sudan, Afghanistan, Haiti, Myanmar, Libanon, Uganda, Somalia, Tigray, Ukraine, Kurdistan, Georgien, Venezuela, Kongo, Nigeria, Palästina, Burkina Faso, Marokko, Ägypten, Armenien, Zypern, Angola, Libyen, Kambodscha und Tamil Eelam und andere brauchen unsere, DEINE Anerkennung und Hilfe.

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11:24

11:24. Durchs Fenster schauend sitzt er da, im selben Sessel wie gestern, wie vorgestern, und wahrscheinlich auch den Tagen davor. In seiner Hand die dritte Flasche heute, halb leer. Obwohl er immer der optimistische Typ von Person war, der bei dieser Art von Frage mit halb voll geantwortet hatte. Wobei, wenn er jetzt so darüber nachdachte, das hatte sich wohl über die Jahre verändert. Wie so viel anderes auch. Um ihn fühlt sich alles schmerzend laut an, doch in seinem Kopf herrscht Totenstille. Das Klirren der Flasche, wenn er sie absetzt das einzige Geräusch, welches die Stille durchbricht. Wie ein Filter verzieht das Glas die Gesichter, lässt alles verschwimmen, dämpft die Stimmen, macht alles erträglicher. Wie er dieses Gefühl doch liebte. Er führt den Flaschenhals zu seinem Mund, spürt wie das dicke Glas der Weinflasche seine Lippen berührt. Spürt wie der Inhalt seinen Körper aufwärmt, das Gefühl ihn umhüllt wie ein dicker, weicher Nebel. Ein bisschen schämte er sich, sich so gehen gelassen zu haben. Doch nach einem weiteren Schluck war auch dieses Gefühl nicht mehr weiter von Bedeutung. Während sein Blick durch den Raum schweift, realisiert er die Veränderung. Noch vor ein paar Wochen war es hier aufgeräumt gewesen. Jetzt stapelten sich leere Flaschen und Dosen und ein Haufen Scherben in der gesamten Wohnung. In Regalen, auf dem Esstisch und dem Boden. Ein falscher Schritt und die Scherben würden ihn aufschlitzen. Langsam und tief. Einen Schmerz auslösen, den er doch schon so lange versucht hatte zu ignorieren. In der Ecke fand sich auch ein Bilderrahmen wieder. Der mit dem Glas mit dem Sprung in der Mitte. Mit dem Bild seiner Tochter. Seiner Tochter. Ein Schrei reißt ihn aus seinen Gedanken. Er presst seine Augen zu. Nicht jetzt. Nicht schon wieder. Aber er kann es nicht verhindern. Die Erinnerung holt ihn jedes Mal aufs Neue ein. Er kann sich nicht verdrängen. Seine Tochter sitzt neben ihm im Auto. Draußen ist es kalt, es ist Mitte Dezember. Sie fahren auf die Kreuzung zu. Lachen über einen ihrer ausgedachten Witze. Einen die eine fünfjährige eben lustig findet. Und plötzlich geht alles ganz schnell. Er sieht noch das Licht kommen, hört ihren Schrei, dann alles still. Langsam hebt er sein Glas. Das Licht bricht sich darin, tanzt über sein müdes Gesicht. Er hält kurz inne und stellt es dann wieder ab. Er ist gefangen in dieser Welt. Alles hier ist zerbrechlich – fragil. Wird es je besser werden, dieses Gefühl, dieses Leben? Vielleicht, denkt er. Vielleicht.

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Das gläserne Abenteuer

An einem Morgen wachte Maya in ihrem Bett auf, gähnte und rieb sich die Augen. Gerade als sie aus dem Fenster schauen wollte, blieb sie wie verzaubert stehen. Alles in ihrer Umgebung glitzerte und funkelte wie ein riesiger Kristall. Die Bäume waren durchsichtig, die Häuser aus Glas und sogar die Katze, die gerade über die Straße lief, glänzte, als wäre sie aus funkelndem Glas gemacht. Sie rieb sich die Augen erneut, um sicherzustellen, dass sie nicht träumte. Maya rannte in die Küche zu ihrer Mutter, um alles zu erzählen. Doch selbst die Küche war aus Glas. Sie konnte sehen, wie die Milch in der Verpackung schwappte. ,,Mama, was ist hier los?‘‘ fragte Maya mit großen Augen. Die Mutter zuckte mit ihren Schultern und meinte das sie es nicht wisse. Am Anfang des Tages fand Maya die gläserne Welt toll. Sie konnte ihre Nachbarn dabei beobachten, wie sie ihr Frühstück aßen, wie die Mäuse in ihrem Loch schliefen und wo ihr Bruder die ganzen Süßigkeiten versteckte, doch im Laufe des Tages wurde es immer komischer. Jeder der an ihrem Haus vorbeiging, konnte sie dabei beobachten, wie sie ihre Aufgaben erledigte. Als Maya in der Schule saß, konnte die Lehrerin sogar sehen, dass sie ihre Aufgabe nicht richtig gemacht hatte, obwohl diese noch in ihrer Schultasche lagen. Als Maya im Hof spielte, bemerkte sie wie sie von allen angestarrt wurde. Jetzt konnte auch jeder Mayas Gedanken sehen, wenn man in ihren Kopf sah. Das war ein bisschen peinlich, denn sie war ein kleines bisschen in Lukas, aus der Parallelklasse, verliebt. Am Nachmittag ging Maya mit ihrer besten Freundin Sophie spazieren. Sie unterhielten sich über den Vorfall im Schulhof, als Maya von allen angestarrt wurde. Durch dieses Gespräch fand Maya heraus, dass Sophie ihre Gedanken gar nicht sehen konnte und fing an zu lächeln. Nach der Schule, als Maya wieder zuhause war, lief sie weinend in ihr Zimmer und versteckte sich dort. Nach wenigen Momenten kam ihre Mutter in ihr Zimmer, um nach ihrer Tochter zu schauen. Maya blickte in das mitfühlende Gesicht der Mutter und meinte, dass alles wieder so sein solle wie früher Tag für Tag fühlte sich Maya immer unwohler in dieser neuen Welt. Sie verlor jeden Tag etwas mehr Hoffnung, dass die Welt wieder so wird wie sie einmal war. Es war gar nicht so schlimm, doch Maya fühlte sich in der gläsernen Welt wie eine Figur in einer Schneekugel, sie fühlte sich eingesperrt und beobachtet. Am nächsten Morgen wachte Maya auf, schaut aus dem Fenster und seht, dass alles gleich war wie die letzten Tage. Sie ging in die Schule, doch als sie in ihrer Klasse saß, wurde Maya wegen ihrer Aufgaben gelobt. Als sie gerade mit ihrer besten Freundin im Schulhof verstecken spielte und gerade an der Reihe war zu suchen, bemerkte sie, dass sie, dass sie von niemanden mehr angestarrt wurde. Nach der Schule wurde Maya von Sophie nach Hause begleitet. Maya öffnete die Haustüre auf und rief:,, Hallo Mama, ich bin zuhause!‘‘. Ihr Bruder kam herunter und meinte:,, Mama ist einkaufen, aber sie meinte, sie kommt bald.‘‘ Als die Mutter nach Hause kam, rannte Maya zu ihrer Mama, umarmte sie und meinte, dass alles wieder werden würde, wie es gewesen war. Sie lief wieder in ihr Zimmer und machte ihre Aufgabe mit voller Freude. Am Abend, als die ganze Familie zu Abend aß, saß Maya mit einem ständigen Lächeln am Tisch. Ihre Hoffnung wuchs und wuchs, dass alles wieder war, wie es gewesen war. Nach dem essen ging Maya nach oben, um sich fertig für das Bett zu machen. Als sie fertig war, legte sie sich hin und schlief ein. Am nächsten Morgen wachte sie voller Freude auf und schaute raus. ,,Alles ist wie es war!‘‘ rief Maya und lief hinunter zu ihrer Mutter und umarmte sie innig. Im laufe des Tages wurde sie immer fröhlicher. Keiner konnte ihre Gedanken lesen, alles war wie sonst auch immer und das beste ist, dass sie sich nicht mehr wie eine Figur in einer Schneekugel fühlte.

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Das lächelnde Spiegelbild

 “Wo bin ich?” flüsterte Ich. Meine Stimme war leicht wie ein echo, das mich verspotten wollte. Es fühlte sich so, als hätte sich die ganze Welt in einen einzigen Spiegel verwandelt. Überall, wohin ich sah, spiegelte sich mein eigenes Gesicht, fremd beinahe so, als würde mich hundert Versionen von mir beobachten. Ich machte eine Schritt nach vorne, unter meinen Füßen knackte der glasige Boden, doch er zerbrach nicht. Ich ging weiter nach vorne. Nach einer Weile konnte ich die gläsernen Türme sehen, die wie diamanten funkelten. Aber je näher ich kam, desto deutlicher sah ich, dass die glänzenden türmen feine, dunkle Risse hatten, die wie Spinnen netze wuchsen. Und in der Spieglung bewegte sich manchmal etwas –obwohl dort niemand war.     Ich blieb stehen wie ein eingefrorenes Tier. Für ein Moment dachte ich, eine Bewegung im Augenwinkel zu sehen –ein Schatten, der sich von mir löste. Ich drehte mich um aber blickte mir nur meine eigenen Augen entgegne, mehrmals in endlosen Spiegeln. “Was willst du von mir!?”, fragte ich Eine meine Spiegelbilder lächelte. Das Lächeln war Klein, doch es war nicht meines. Aus Panik machte ich ein Schritt zurück meine Atmung wurde schwächer. Ich konnte mein eigenes Herzklopfen hören. Alles war still aber jedoch auch laut. Egal wie oft ich lief ich war immer wieder bei dem gleichen Ort. Meine Atmung wurde nicht besser, Panik drängte in meine Brust, und doch wusste ich tief in mir das hier konnte nur ein Traum sein. In Träumen kann man keine Uhr lesen oder sehen. Ich suchte nach einer Uhr. Irgendwo musste sie sein. Ich rannte. Ich rannte und rannte –doch ich war immer wieder bei denselben Ort. Plötzlich sah den Spiegel wieder. Derselbe Spiegel, der mich angelächelt hatte. Mit ganzer Wut schlug ich den Spiegel. Der Spiegel zerbrach mit einem leisen klang. Dahinter öffnete sich ein langer endloser weg aus glänzenden Glass. Ich ging rein. Ich lief, ich laufe, laufe, laufe. Auf einmal hörte ich ein Geräusch. Tick. Tack. Tick. Tack Eine Uhr. Ich höre sie. Aber warum konnte ich sie hören, aber nicht sehen oder finden? ich drehte mich um, aber nirgends konnte ich eine Uhr sehen. Dann sah Ich ihn –einen Hasen. Mit Augen die fast menschlich wirkten. "Hallo!”, rief ich. “Kannst du mich hören? Bitte, hilf mir! Ich bin ihr gefangen!” Doch der hasse antwortet nicht. Er drehte sich nur den Kopf langsam zu mir, als hätte er mich schon erwartet. Ich folgte ihn. Wir liefen, liefen, liefen. Er suchte etwas. Vielleicht dasselbe wie ich. Vielleicht wollte er auch die Zeit finden. Dann blieb er stehen. Sein Blick richtete sich nach vorne auf etwas großes. Vor uns stand etwas Großes ein Riesige Uhr. Eine Uhr ohne Zeiger, Ohne Zahlen. Nur das Ticken blieb Tick. Tack. Tick. Tack. Ich ging näher der hasse war auf einmal weg. Da wurde mir schwindlig. Das Ticken wurde lauter, bis es mich verschluckte. Und plötzlich öffnete ich die Augen. Ich lag in meinem Bett. Mein Herz raste. Mein Kopf fühlte sich so schwer doch nur ein Gedanke hatte ich: hätte ich es ohne die hasse geschafft?

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Das Leuchten nach dem Sturm

In einem weit entfernten Universum gibt es eine Welt, die besteht aus Glas. Nicht alles war spitz und scharf, das meiste war weich und flauschig. Berge, Flüsse, Gebäude sogar das Gras. Doch die Menschen waren ganz bleich. Den sie wussten, bald käme ein Meteoritenschauer.  Der erste der ihn sah, war ein armer Bauer. Er lief und schrie: „Kommt alle zur Höhle!“ Der Meteoritenschauer zerstörte alles, einfach jede Mauer. Die Menschen rannten schnell in eine tiefe Höhle aus Glas, dort fühlten sie sich sicher, aber man merkte, keine hatte Spaß. Glas krachte, der Himmel war rot, alle dachten jetzt käme der Tod. Doch dann hörte der Meteoritenschauer irgendwann einfach auf. Die Leute trauten sich langsam wieder raus. Sie schauten sich an:“ Wir schaffen das zusammen!“ Sie fingen an zu bauen und man merkte die Hoffnung in ihnen entflammte. So glänzte ihre Welt aus Glas noch heller als zuvor.

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Das Spiegellabyrinth

„Als nächstes in das Spiegellabyrinth!“, bestimmt meine kleine Schwester, während sie noch schwankend und voller Adrenalin von der Achterbahn herunter torkelt. Zielstrebig greift sie nach meiner Hand und zieht mich ungeduldig zu dem von außen farbenfrohen kleinen Haus gefüllt mit Spiegeln. Auf dem großen Schild über der Kassa steht mit handgeschrieben „Heute nur 2 €!“. Schnell stellen meine voller Vorfreude platzende Schwester und ich uns bei dem älteren Mann an und bezahlen unser Ticket. Er lächelt uns freundlich an und deutet zu dem durch zwei Flügeltüren verschlossenen Eingang. Als ich eine Seite der Tür für meine aufgeregte Schwester aufhalte, quietscht sie leise und hinterlässt einen dünne Staubfilm auf meinen Fingern. Aus dem Raum leuchten grelle , bunte Lichter und man kann den hallenden Nachklang der Stimme meines Geschwisterchens hören. Sie düst bereits sorgenlos in dem Labyrinth herum. Langsam setzte ich einen Fuß vor den andern in der Hoffnung nicht an einen Spiegel zu stoßen. Immer wieder erklingt die Stimme meiner Schwester, welche mich wiederholt beschwingt zu sich ruft. Plötzlich wie aus dem nichts, schalten sich die Scheinwerfer aus. Ich zucke vor Schreck zusammen und meine Beine erstarren. Auf einmal kreischt meine Schwester mit hoher Stimme. Sie reagiert nicht auf meine fragenden Rufe und Panik bricht in mir aus. „Ist ihr etwas passiert?“ „Was wenn sie sich verletzt hat?“ So schnell wie noch nie renne ich mit den Armen nach vorne gestreckt los und versuche irgendwie zu ihr zu finden. Links und rechts von mir nur Spiegel in denen man keine Reflektion mehr sah, da es zu finster war. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und ich wurde immer schneller. Nochmals rufe ich hilflos ihren Namen und diesmal erwidert meine Schwester mit einem leisen „Ja“. So kann ich die Richtung ungefähr definieren, wo mein Geschwisterchen sein könnte. Darauf hin laufe ich sofort rasch weiter zu ihr. Mit geneigtem Kopf suche ich hektisch nach einem kleinen sitzendem Mädchen am Boden. Auf einmal vernehme ich ein kaum wahrnehmbares Schluchzen nicht weit von mir. Ich kniee mich hin und krabble auf allen Vieren weiter. Da sitzt sie. Mit verweinten und ängstlichen Augen schaut sie mich an. Erleichtert fallen wir uns in die Arme und drücken uns noch ein bisschen stärker als sonst. Hand in Hand tasten wir uns zusammen zum Ausgang vor als auch das Licht wieder die Dunkelheit verdrängt. „Auf diesen Schock gönnen wir uns jetzt ein großes Eis!“, biete ich meiner Schwester an. So gut hat schon lange kein Eis mehr geschmeckt. 

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Der Mann in der Flaschenpost

Es war einmal ein Fischer, der wie an jedem Tag hinaus aufs Meer fuhr, um zu angeln. An diesem Morgen beschloss er, weiter hinauszufahren als sonst, doch schon bald geriet er in einen heftigen Sturm. Sein Boot konnte den riesigen Wellen nicht standhalten, und er wurde über Bord gespült. Nach einer langen Zeit trieb er schließlich auf eine winzige, geheimnisvolle Insel zu. Zunächst wirkte alles normal, doch als er erwachte, spürte er sofort, dass hier etwas anders war. Während er suchend umherging, entdeckte er plötzlich eine riesige Glasflasche, die halb im Sand vergraben lag - viel größer als er selbst. „Das ist eine Flaschenpost, die wurde sicher angespült, aber warum ist sie so groß?“, dachte er sich. Neugierig trat er näher und bemerkte, dass er geschrumpft war. Also kam ihm die Idee, mit der Flasche von der winzigen Insel zu fliehen. Obwohl er die Glasflasche verzweifelt schob und zog, bewegte sie sich nicht. Erst als die Flut am Abend stieg, hob das Wasser die schwere Glasflasche an. Mutig kletterte der Fischer hinein, und während ihn Strömung und Wind weit hinaus aufs offene Meer trugen, schlief er ein. Am nächsten Morgen bemerkte er erstaunt, dass sein Körper größer und größer wurde, es wurde eng in der Flasche, plötzlich gab es einen Knall und die Flasche zersprang. Er war wieder groß, aber allein mitten im Ozean. Nach einer Weile entdeckte er in der Ferne etwas Vertrautes: Es war sein Boot, das er verloren hatte. Das Wasser war nun ruhig, und voller Erleichterung schwamm er zum Boot, zog sich an Bord und atmete tief durch. So kehrte er zurück an Land, als wäre nie etwas geschehen.

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Die Schneekugel (2)

Manchmal fällt der Schnee in der Kugel langsamer als sonst. Als würde die Welt für einen Moment den Atem anhalten. Genau so fühlte ich mich auch, als ich bemerkt hatte, wie mein bester Freund und auch die Liebe meines Lebens mich verraten hatte.   Lea und Noah lebten in einer Schneekugel, in der es immer schneit. Die beiden kannten sich seitdem sie kleine Kinder waren. Sie waren unzertrennlich. Mit der Zeit wurden sie älter und Noah hatte seine erste feste Freundin. Lea wusste anfangs nichts von der Freundin, aber das änderte sich. Seitdem war alles anders und Lea wurde immer eifersüchtiger. ,,Was will er von ihr? Sie hat nicht mal guten Style und ihr Make-up passt nicht zu ihrem Hautton.‘‘, spottete sie über das Mädchen. Seit Tagen hatten sie kein Kontakt mehr. Am nächsten Tag wollte Noah sich entschuldigen, doch Lea ignorierte ihn. Noah ging und Lea sah ihre Freundin Olivia und erzählte ihr, was alles passiert war. Es war eindeutig. Lea war verliebt in Noah. Sie stritt es ab und voller Wut ging sie in den Unterricht. ,,Bin ich etwa wirklich in ihn verliebt?‘‘, fragte sie sich den restlichen Tag. Den ganzen Tag fragte sie sich, ob Olivia recht hatte. Tief im inneren wusste sie das es stimmt, aber sie wollte es nur nicht wahrhaben. Es war doch ihr bester Freund. Konnte man sich da verlieben? Nach tagelangem nachdenken, wurde ihr klar, dass sie tatsächlich in ihn verliebt war. Am nächsten Tag schenkte Noah ihr eine Schneekugel mit einem Pinguin, ihrem Lieblingstier, als Entschuldigung. Lea war noch immer sauer auf ihn und ignorierte ihn und ging weiter. Noah war am Boden zerstört. Er kratze sein letztes Geld zusammen, um ihr das zu kaufen und sie ignorierte ihn eiskalt. Sein Ego war verletzt und er beschloss es ihr zurückzuzahlen. Als Olivia ihm erzählte das Lea in ihn verliebt ist, hatte er schon einen Plan. Er schrieb sie an und erzählte ihr das er Gefühle hatte aber, dass sie es niemandem sagen sollte. Lea war so glücklich und erwiderte ihm ihre Gefühle. Er schlug ein kurzes Treffen vor und sie trafen sich im Park. Darauf hin küsste er sie und ging mit ihr eine Beziehung ein, von der sie aber niemandem erzählen durfte. Nach paar Wochen merkte seine echte Freundin das etwas nicht stimmte mit ihm. Sie kontrollierte heimlich sein Handy und fand die Chats mit Lea, wo er ihr seine Liebe gestand und so weiter. Allerding fand sie auch den Chat mit Olivia wo er meinte er verarscht Lea nur und dass er es eh nicht ernst meint. Sie trennte sich und ging zu Lea, um ihr alles zu erzählen. Zuerst glaubte sie ihr nicht, aber dann fing langsam alles an Sinn zu ergeben. Beide Mädchen blockierten ihn überall und er hatte niemanden mehr. Außer Olivia, aber sie juckt eh niemanden. Lea fing an starke Vertrauensprobleme zu entwickeln und wollte nie wieder einem Jungen vertrauen. Nach paar Monaten kam aber Jannis in ihre Schule und er verliebte sich gleich in sie. Er versuchte ihr immer näher zu kommen, aber sie hatte kein Interesse.    Nach zwei Monaten traute Philip sie anzusprechen. Sie tauschten Nummern aus und lernten sich näher kennen. Er merkte das sie ihm nicht vertraut, aber er änderte das schnell. Nach einem Jahr fragte Philip, ob sie seine Freundin sein will und sie war überglücklich, da sie sich wohl und sicher bei ihm fühlte. Ohne Angst zu haben das er sie jemals verraten würde. Bis heute sind sie zusammen, und Noah ist allein und drogenabhängig geworden.

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Ein Glas Wasser

Es ist ein heißer Tag. So heiß, dass ich am liebsten aus meiner eigenen Haut gekrochen wäre. Stattdessen muss ich weiter. Immer und immer weiter bis... bis wohin eigentlich? Ich gehe seit einer halben Ewigkeit, um wegzukommen, einfach weg von hier von dieser gottverlassenen Wüste. Aber wohin eigentlich? Es ist mir ein Rätsel wie ich hier gelandet bin. Ich kann mich nur mehr an Bruchstücke erinnern. Ein wackeliges Fenster und das Meer dahinter, Glasscherben, ein Sturm das alles mit sich riss und eine sanfte Stimme, die mir gerade was einflüsterte. Aber was soll das schon heißen. Ich habe kein Bezug zu diesen Erinnerungen, die mir in meiner Situation sowieso nicht helfen. Die Sonne prallt auf mich herunter und ich spür den Sand zwischen meinen Zehen. Meine Vision wird immer verschwommener und ich merk, wie gefährlich nah meine physischen Grenzen sind. Alles an was ich jetzt noch denken kann, ist ein Glas Wasser, alles, was ich jetzt noch will, ist ein Glas Wasser. Meine Knie haben aufgegeben. Ich merk nicht wie lange ich da lieg. Kein Muskel kann sich noch bewegen. Meine Zunge klebt schwer am Gaumen und meine Lippen sind aufgesprungen. Es fühlt sich so an, als hätte ich Schleifpapier verschluckt. Alles, was ich brauch ist ein Glas Wasser. Nur ein Glas Wasser. Nur ein Glas... Ein Glas... Glas….

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Gefangen hinter Glas

Ich wache auf und sofort merke ich das etwas komisch ist. Um mich herum ist nur wasser. Fische schwimmen vorbei, manche nah und manche ganz fern und verschwinden zwischen künstlichen Pflanzen. Ich strecke meine Hand aus und stoße sofort an Glas. Hart, kalt, unzerbrechlich. Da merke ich: ich bin in einem Aquarium. Von draußen sehe ich Menschen. Kinder drücken ihre Nasen an die Scheibe, Erwachsene machen Fotos. Sie lachen, zeigen mit den Fingern auf mich, als wäre ich nur eine Attraktion. Ich klopfe so stark ich kann gegen das Glas, aber niemand hört mich. Meine Bewegungen sehen von außen wahrscheinlich lustig aus, doch für mich ist es nur Verzweiflung. Über mir hängt eine große Lampe, die Licht durchs Wasser wirft. Es sieht schön aus, aber ich weiß, es ist nicht die Sonne. Keine Wärme, kein Wind, nur künstliches Licht. Ich sehne mich nach draußen, nach echter Luft, aber stattdessen schwimme ich immer wieder im Kreis. Das Glas ist überall, es macht die Welt klein und eng. Je länger ich hier drin bin, desto mehr fühle ich mich selbst wie ein Tier, ausgestellt und beobachtet. Vielleicht hole mich niemand mehr raus. Vielleicht bin ich ab jetzt Teil dieser gläsernen Welt.

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Gefangen in Sicherheit

Alles muss gesichert und geschützt sein, wird behauptet. Jede Handlung, jede Veränderung und jedes Lebewesen.  Tag ein Tag aus, jede einzelne Minute. Alle Aktivitäten, die sich einst so befreiend anfühlten sind verloren. Bei jeder Bewegung tauchen weitere Warnungen auf. Nicht am Gang laufen! Betreten verboten! Leise sein! Stopp! Was am Anfang nur kleine Einschränkungen sind werden nun zu Gesetzten und festen Regeln. Keiner tut etwas, weil jeder nur darauf wartet, dass sein gegenber den Anfang macht. Den ersten Schritt ins Ungewisse, in ein unerforschtes Gebiet voll mit all unseren Chancen und Möglichkeiten etwas zu verändern. Uns wird antrainiert den einfachsten Weg einzuschlagen und nicht einen Umweg zu nehmen, denn durch diesen besteht ja die Gefahr anders zu sein. Vielleicht ist aber genau dieser nächste Schritt der den du gehen musst, um alles zu erreichen, von dem du schon immer geträumt hast. Es braucht nur eine winzige Veränderung um die Kuppel aus Glas die sich um unsere Komfortzone und unser Leben gelegt hat zu zerbrechen, bis man allerdings den Mut und die Kraft dazu hat ist es vielleicht schon zu spät. Nutze die Chance und brich aus.

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Hinter dem Glas

Ich sehe dich. Du siehst mich. Wir sehen alles. So beginnt jeder Tag in der gläsernen Welt. Die Menschen leben in Häusern aus Glas und jeder Schritt wird mit Überwachungskameras aufgenommen. Von Privatsphäre ist keine Rede mehr, sogar die Wände zwischen Badezimmer und Schlafzimmer bestehen nur mehr aus Glas. Die Kameras schweben lautlos unter der Decke, jedoch ist das rote blinkende Licht zum Irre werden. Valerie kennt seit 16 Jahren nichts anderes. Seit ihrer Geburt wird jeder Schritt aufgenommen und wenn sie sich falsch benommen hat, steht sofort ein Beamter vor der Tür. Jede Mahlzeit, jede Bewegung sogar jeder Blick in den Spiegel wird dokumentiert. Eines Nachts als ein Sturm über die gläserne Stadt zieht und der Strom für ein paar Minuten ausfällt, bemerkt sie ein Buch in der letzten Ecke ihres Zimmers. Es ist ein kleines Büchlein, nicht digital, sondern aus echtem Papier, und mit Tinte geschrieben. Valerie hält den Atem an, wer hat das wohl geschrieben und wie ist es in ihr Zimmer gekommen? Sie beginnt zu lesen und zum ersten Mal fühlt sie sich nicht allein. Sie blättert vorsichtig, denn das Papier ist schon brüchig und die Tinte verschwommen, jedoch immer noch lesbar. ,,Ich war wie du, eingesperrt und jeder Moment wurde beobachtet. Doch ich weiß jetzt, wo ich mich verstecken kann.“ Valerie liest weiter, sie fühlt sich wohl, weil das Gefühl von Einsamkeit immer kleiner wird. Auf der vorletzten Seite steht eine sehr genaue Beschreibung. Direkt unter ihrem Bett, unter der Bodenplatte, befindet sich ein Tunnel, welcher früher für Reparaturen verwendet wurde. Plötzlich kommt der Strom zurück, glücklicherweise weiß sie dank des Buches, dass ihr Bett genau im toten Winkel steht. Sie wartet ab und plant alles ganz genau. Tagsüber verhält sie sich ganz normal und versucht ihre Angst zu überspielen. Eines Nachts, als alle schlafen, öffnet sie den Zugang zum Tunnel. Sie wirft noch einen letzten Blick zur Hauptkamera und öffnet mit zitternden Händen die Bodenplatte, steigt hinein, und spürt sofort die kalte Luft, die ihr entgegen strömt. Als am nächsten Morgen alle wach werden, bemerken sie, dass Valerie verschwunden ist. Es weiß niemand, wohin sie gegangen ist. Valerie weiß jedoch, dass sie an einem besseren Ort ist, an einem Ort, wo keine Kameras ihre Schritte zählen, wo niemand ihre Gedanken überwacht, und wo sie sie selbst sein kann. Sie kennt den Weg noch nicht, weiß nicht, was auf sie zukommt. Doch eines ist ihr klar: Sie macht es nicht für andere, sondern für sich selbst.

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Scherbenhaufen (2)

Scherben in meiner Hand Blut auf deinem Gewand Ich schaue dich an Du lächelst Doch irgendwas ist falsch daran Ich fühle mich wie schwerelos Ich fliege Nein ich falle Bis ich auf den Boden knalle Vor deinen Füßen im Scherbenhaufen aufpralle Du ziehst mich hoch Du hältst mich fest Baust die Scherben zusammen Und hältst mich wieder gefangen In deiner gläsernen Welt In der mir langsam aber sicher mein Leben entfällt

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Ich war nie unsichtbar

Ich dachte, der Tod würde mich befreien. Keine Kameras mehr, keine Tracker, keine endlosen Zustimmungen zu Nutzungsbedingungen, die ich nie las. Doch selbst jetzt, im Stillstand, protokolliert mein Smartwatch-Armband jede nichtexistierende Bewegung. Die Gesundsheits-App schickt Warnungen an die Cloud. Auf den Bildschirmen der Behörden blinkt mein Name: Keine Lebenszeichen erkannt. Die Stadtverwaltung ruft meine Nachbarn an, weil die Heizung seit Stunden auf derselben Stufe läuft. Drohnen kreisen über meinem Haus und messen die Luft in meinem Zimmer. Ich höre nichts mehr, sehe nichts mehr und trotzdem bin ich für alle sichtbar. Mein Bankkonto registriert keine Klicks, mein Kühlschrank meldet: „Türen seit 36 Stunden nicht mehr geöffnet.“ Sogar meine letzten Worte, hastig ins Handy gehaucht, werden von einer KI entschlüsselt, kategorisiert und verkauft. Ich bin tot, aber meine Daten leben weiter. Sie analysieren meine Stimmung, berechnen meine letzten Gedanken, spekulieren über mein Verschwinden. Sie kennen mich besser, als ich mich je kannte.  Ich wollte endlich unsichtbar sein. Aber in dieser gläsernen Welt gibt es keinen Tod, nur unbegrenzte Transparenz,

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Kirchenfenster

Ist es nicht unfair?  Hm? Was? ... ... Du weißt, was ich meine... Tatsächlich nicht. ... ... Das Fenster... Achso. ... Wieso ist dir das so egal? ... ... Man kann nicht für immer trauern, das Leben auf immer pausieren, man muss weitergehen. Aber du hast nicht mal einen kurzen Stopp gemacht! Als wäre es nur irgendeine Scheibe gewesen... ... ... Es wird geblasen, es vergilbt und irgendwann zerbricht es auch wieder. Sowas passiert halt. Passiert halt. Eine Lebenszeit schuf man daran und man tat es immer noch! Durch sich spiegelte es eine ganze Lebensgeschichte wider! Und ein einziges, kleines, so oft wie es schon passiert ist, fast schon bedeutungsloses Unglück soll, auf einmal, das alles zunichte machen? Ein Kieselstein soll den Louvre zerstören? ... ... Was willst du daran jetzt ändern? Was willst du hören? Nichts! Nichts. Ich weiß, dass ich daran nichts ändern kann. Das macht mich ja so wütend! ... Ich verstehe es eh, aber es macht keinen Sinn sich so lange über etwas zu ärgern, über das man keine Kontrolle hat. ... Glaubst du ich will das alles? Glaubst du ich will hier sein? Sitzend, in diesem Scherbenhaufen, den scheinbar niemand mehr zu sehen vermag? Die Menschen gehen an mir vorbei als würden sie die Scherben nicht stören, ihnen das klaffende Loch nicht auffallen! Können sie es nicht, wollen sie es nicht, tun sie es, aber es ist ihnen egal? ... Macht diese konstante Fragerei dein Leben nicht schwer? Ist es den Schmerz wirklich wert? Macht das Verdrängen es nicht schwerer? Der Schmerz, er ist sowieso da. ... ... Und er wird auch bleiben, der Schmerz. Aber das Leben wächst erneut um ihn herum. … … Um ihn herum? Warum, um ihn zu verdecken? Zu tun, als wäre er nie dagewesen? Du bist echt ätzend manchmal, weißt du das? ... ... Ich weiß... ... ...tut mir leid

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Kind aus Glas, Kind aus Stein

„Ach, Mausi, Steinkinder bleiben halt Steinkinder. So sind sie eben.“ , du hörst es schon wieder. Deine Hand ist in Scherben zersprungen und deine Mutter setzt sie gerade wieder, schon das vierte Mal in einer Woche, zusammen. Sie nimmt deine Hände, gemasert von Bruchstellen, die nie ganz verschwinden, und haltet sie in ihren größeren Händen. Ihre Hände sind nicht warm, sind ja aus Glas. Auch ihre haben Sprünge und geklebte Stellen. Wie deine aber doch viel mehr als deine. Aber die Worte deiner Mutter ziehen dich aus deinem Gedanken heraus. Nun ja, sie hat es noch gar nicht gesagt, aber du weißt schon, was sie sagen wird, als sie ihren Mund öffnet: „Du weißt schon das das Steinkind wahrscheinlich nur in dich verliebt ist? Steinkinder werden halt grob, wenn sie ihre Gefühle nicht zu Wort bringen können.“ Du seufzt und nickst. Deine Mutter lächelt, lasst deine Hände los und tätschelt deinen Kopf. Sie lobt dich: „Gutes Glaskind, du bist so schlau!“ Du lächelst auch, denn dein Lächeln macht Mutter glücklich und du willst sie nicht traurig sehen. Innerlich fragst du dich aber ob dich das Kind aus Stein wirklich so lieb haben könnte, wie es dir deine Mutter einredet. Es zieht an deinen Haaren, nennt dich Wörter, welche dein Vater sagt, dass du die nie nutzen darfst, und schlägt dich. Dein ganzer Körper hat Sprünge und Risse und manche Stellen sehen schon fast weiß statt durchsichtig aus, wegen all dem Kleber, denn deine Mutter nutzt, um dich zu reparieren. Mutter kann dich wieder zusammensetzen, immer und immer wieder. Aber du wirst nie wieder so aussehen, wie bevor du das Steinkind trafst. Du denkst wieder an die Worte deiner Mutter, die die du täglich hörst. Steinkinder werden halt Steinkinder sein. Mutter will nur das Beste für dich, oder? Und wenn Mutter sagt das er dich wahrscheinlich nur liebt, wird sie Recht haben. Du schüttelst deinen Kopf, als ob es die Zweifel verschwinden lässt. Mutter liegt immer richtig. Irgendwann wirst du dich schon gewöhnen, an die Sachen, die das Steinkind dir antut. Musst du auch. Denn du bist ein Kind aus Glas und es ist ein Kind aus Stein, die sind gemein, wenn sie Glaskinder oder andere Steinkinder liebhaben. Denn so sind Steinkinder halt, und so werden sie immer bleiben.

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Hinter Glas

Durch eine Glasscheibe konnte man ein Lebewesen tief und fest schlafen sehen. Es hatte zwei Arme und zwei Beine sowie keine Haare, außer auf dem Kopf. Rechts von der Glaswand stand das Wort „Thomas“ und darunter „Gattung: Mensch“. Was sollte das bedeuten? Ein Blick nach links zeigte die nächste Glasscheibe. Bei genauerer Betrachtung erkannte man, dass es eine Glaszelle war. Darin war auch jemand. Diesmal eine Gestalt ohne Arme, ohne Beine, nur eine braune schleimige Gestalt mit zwei geschlossenen Augen. Rechts stand wieder ein Schild mit einer Beschreibung. Alles ähnelte einem Zoo. Und wirklich: Es waren nicht nur zwei Käfige. Es handelte sich um den ersten interplanetaren Zoo des Universums. Dieser befand sich nicht auf einem Planeten, sondern auf einer Raumstation, 30 Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Das heimische Volk war allen anderen im Universum technisch sowie körperlich überlegen, und aufgrund von Langeweile, bauten sie diesen Zoo mit Insassen aus der ganzen Galaxie. Plötzlich machte es laut „Dong“, sodass alle erschraken oder aufwachten. Auch Thomas, der junge Mensch. Er schaute sich um und sah, dass er sich in einem Raum mit einem Bett, einem Waschbecken und einem Klo befand. Der Boden war gefliest, und alle Wände außer einer der vier waren weiß verputzt. Die vierte war eine riesige Glasscheibe. Er wusste nicht, was geschah und wieso er hier war, also ging er langsam zu ihr. Als er hindurchschaute, lief es ihm kalt den Nacken herunter. Er sah einen riesigen Gang, und seitlich waren tausende andere Lebewesen in ähnlichen Räumen eingesperrt. „Wo bin ich nur?“ Langsam kamen die ersten Wesen, die sich beim Anblick der Eingesperrten reichlich amüsierten. Thomas schrie um Hilfe, aber keiner beachtete ihn. Es schien, als könne ihn niemand hören. Die Zeit verging und Thomas verstand die Welt nicht mehr. Er war doch nur an einem normalen Sonntag schlafen gegangen und jetzt war er in irgendeinem Raum, umgeben von fremden Gestalten, aufgewacht. Auf einmal hörte er eine tiefe Stimme durch einen Lautsprecher: „Willkommen im interplanetaren Zoo. Deine Aufgabe ist es, dass unser Volk, die Orbituren, amüsiert wird – und sonst nichts.“ Lachend verschwand die Stimme. Er war in einem interplanetaren Zoo, wie konnte das nur sein? Er schaute hinaus, aber an seiner Lage änderte sich nichts. Genau so ging es Tag für Tag. Einmal am Tag gab es irgendeine Brühe zum Essen, ansonsten herrschte pure Langeweile. Eines Nachts konnte er mit den Gedanken an seine Familie nicht einschlafen und beschloss, sich ein wenig zu bewegen. Im Glaskäfig war es stockfinster, und von Geräuschen war weit und breit nichts zu hören. Er ging zur Glasscheibe und schlug dagegen. Er wollte bloß seine Wut rauslassen. Auf einmal zerbrach die Scheibe in tausend Stücke. Es war kaum zu überhören, jedoch passierte nichts. Keine Reaktion, kein Licht, gar nichts. Langsam und verwirrt ging er durch das zerbrochene Glas hindurch. Wieder passierte nichts, also ging Thomas weiter. Er schaute sich um und sah all die Käfige mit den anderen außerirdischen Lebewesen. Es war dunkel, doch das Schimmern der Gläser war nicht zu übersehen. Er nahm all seinen Mut zusammen und ging den Gang weiter. Auf einmal ging eine Sirene los. Thomas wusste sofort, dass es wegen ihm war. Er wollte jedoch nicht wieder zurück, deshalb rannte er so schnell wie möglich den Gang entlang. Am Ende des Ganges waren drei Türen, die jeweils mit einer Schrift beschriftet waren, die er nicht entziffern konnte. Schon konnte man die ersten Schritte hören. In Panik riss er die erste Tür auf und rannte hinein. Wo war er nun? Ein kleines Licht ging an und zog Thomas Blick auf sich. Beim Anblick wurde ihm warm ums Herz. Es war ein leuchtender Knopf, auf dem „Teleportation“ stand. Konnte er sich damit nach Hause teleportieren? Plötzlich stürmten drei Gestalten in den Raum und brüllten laut. Sofort bekam er Angst. Jetzt musste er schnell handeln. Ohne zu wissen, was passieren würde, drückte er den Knopf. Es wurde sofort hell, sehr hell. Ein Krachen ertönte, dann verschwand die Helligkeit. Thomas lag auf einmal in seinem Bett. Aber nicht in dem der Zelle, sondern in seinem echten Bett. Er konnte es nicht fassen und begann vor Freude zu weinen. Er schaute auf die Uhr und auf das Datum. Es war Montag früh. War das alles nur ein Traum oder war es wirklich geschehen?

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Privatsphäre?

Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt noch irgendetwas nur für mich habe. Einen Gedanken, der nicht irgendwo gespeichert ist, ein Gefühl, das nicht schon längst von irgendeinem Algorithmus analysiert wurde. Ich öffne mein Handy, und es schlägt mir Dinge vor, über die ich nie gesprochen habe – nur gedacht. Ich schwöre, manchmal denke ich nur rasch an etwas, und ein paar Stunden später taucht es als Werbung auf. Zufall? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Ich weiß nicht mehr, wann es angefangen hat, dieses langsame Auflösen der Privatsphäre. Erst waren es Fotos von mir im Status meiner Mutter auf WhatsApp, als ich noch nicht mal wusste, was das war. Dann Standorte, die mir meine Freunde schickten, damit ich immer wusste, was sie in ihrer Freizeit so machen. Dann Gewohnheiten wie zum Beispiel das Posten von Insta Storys, die die ganze Welt sehen könnte. Doch das war meinem 11-jährigen Ich nicht bewusst, ich dachte mir, was ist schon dabei, alle posten, wo sie ihren Urlaub mit der ganzen Familie verbringen. Warum ich nicht auch? Ein Fehler? Jetzt sind es ganze Persönlichkeitsprofile, die irgendwo von mir existieren. Auf Plattformen, die ich längst nicht mehr benutze existieren wahrscheinlich mehr digitale Abbilder von mir, als mir bewusst ist. Ich bin nicht mehr nur ein Mensch aus Fleisch und Blut – ich bin ein Datensatz. Ein gläserner Mensch, durchleuchtet bis auf die letzte Unsicherheit, durchschaut noch bevor ich selbst verstanden habe, was mit mir los ist. Und das Erschreckende? Ich habe mitgemacht. Freiwillig. Klick für Klick, Zustimmung für Zustimmung. „Ich habe die Datenschutzbestimmungen gelesen“ – gelogen. Immer. Aber es ging schnell, es war bequem, und alle haben’s gemacht. Ich dachte, ich hätte nichts zu verbergen. Was für ein Satz. Was für eine Lüge. Denn was ich nicht beachtet habe: Wenn alles sichtbar ist, was ist das Verborgene dann noch wert. Und ohne das Verborgene... wer bin ich dann noch? Wenn meine Entscheidungen vorhersehbar werden, wenn mein „Tik Tok For you Feed“ vor mir weiß, was ich suchen will, wenn mein Amazon Profil vor mir weiß, was ich kaufen möchte, weil das System längst weiß, wann es mir nicht gut geht, wann ich einsam bin, wann ich kaufe – bin ich dann überhaupt noch frei? Vielleicht ist es das, was mir am meisten Angst macht. Nicht, dass jemand alles über mich weiß. Sondern dass ich irgendwann vergesse, wer ich wirklich bin, wenn ich nicht beobachtet werde. Wenn kein Bildschirm vor mir leuchtet, kein digitales Gerät seine Augen auf mich richtet. Ich sehne mich nach einem Gedanken, den niemand mitlesen kann. Nach einem Moment, in dem ich bin, wer ich wirklich bin und nicht durch ebenso privatsphärenlose Menschen beeinflusst werde. Einfach nur ich sein. Ohne Augen, ohne Analyse. Einfach Mensch. Und nicht aus Glas.   

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Die Zerbrechlichkeit von Jahreszeiten und Leben

Lassen Sie uns unsere Blicke auf eine Person in Graz richten. Überlegen wir uns einen Namen, um es einfach zu gestalten, nennen wir ihn Max. Ein junger Mann, dünn, hochgewachsen, mit einem Hang zur Faulheit, welche ihm eine gepflegte Frisur versagt, doch nicht die Freude am guten Wetter. Der Herbst zieht herauf, die Blätter wechseln ihre Farbe, gleich einem Film fallen sie von den Bäumen herab. Ein herrlicher Anblick, um den sich Modefirmen gestritten hätten. Auf seinem Weg war nichts und niemand zu sehen. Man hat seine Freude dabei, ihn zu betrachten, wie er über die Straße schlendert. Aus keinem schlimmen Grunde suchte Max die Einsamkeit, vielmehr das Gegenteil. Vater! Das wertvollste Sakrileg, das man erhalten könne, hatte er soeben erfahren. Er würde Vater werden. Weder Geschlecht noch Namen hatte er im Kopf. Wieso sollte er auch? War es relevant? Hatte die Nachricht dadurch weniger Wert? Die Frau, die er liebte, verehrte, vergötterte, war schwanger, sie würden eine Familie gründen. Probleme kämen, aber was waren schon Rechnungen, ist man bloß mit seinem Seelenverwandten unter einem Dach. Nun lassen Sie uns den Blick schwenken, ein neuer Schauspieler betritt unsere Bühne. Ein Schauspieler, welchem ich nicht wage, einen Namen zu geben, nicht wage, abfällig zu beschreiben, nicht wage, seine Handlungen zu verurteilen oder zu verstehen. Auch er war hochgewachsen, trainiert und von ungesunder Blässe, er wirkte so fragil, wie es die Gläser auf Regalen der Großeltern immer an sich haben. In sich zusammengesunken, mit stoßweisem Atem, saß er auf einer Parkbank. Den ganzen märchenhaften Wald vermag man von da aus zu überblicken. In Max’ Rausch des Hochgefühls übersah er ihn zuerst, doch dessen Husten ließ ihn innehalten. An solch einem Tag dürfe keiner einsam, keiner traurig, keiner verlassen sein. Mit einem fragenden Nicken bat er um einen Platz. Ohne ein Wort zu verlieren, einzig ein anteilsloses Schulterzucken nehmend, sank er neben die Gestalt. Zu Anfang begann er mit seinem Namen, doch im selben Augenblick nicht mehr zurückhalten könnend, sprudelten die Wörter nur so aus ihm heraus. Ohne Punkt und Komma erzählte er von seinem Glück, seiner Liebe, seinem Beruf, dem Rauschen der Bäume, dem Orange der Blätter, alles und vieles mehr weckte seine Begeisterung so sehr, dass er sie teilen wollte. Sie saßen ewig da. Es erinnerte an einen Monolog, denn eine Antwort erhielt Max nie, die er aber auch nicht brauchte. Die Wörter, die Bilder, die er zeichnete, waren Kumpane genug. Max’ Augen schweiften über die Landschaft, aus seinen Fingern sprühte Fantasie, sein Haar schlug ihm ins Gesicht.  „Sehen Sie sie? Sehen Sie nicht diese herrlichen Farben? Ach, was ist das für eine schöne Welt!“ Schließlich wendete er sich dem stillen Nachbarn zu. „Danke“, dieses Wort, dieses Wort war das einzige, die einzige Reaktion. Eine Antwort – nein, eine Antwort würde er nie erhalten. Aus dem Munde des Unglücklichen floss Blut. Weder Max noch ich kennen uns in solch Dingen aus, weder Max noch ich wüssten, wie wir reagieren müssten. Seine ausdruckslosen Augen waren auf Max gerichtet, seine Pupillen starr den Fingern folgend. Beinahe wirkte er friedlich, froh, die Hoffnung nicht verloren zu haben. Jemanden zu haben, dessen Freude, dessen Enthusiasmus einen die Hoffnung nicht verlieren lässt. Die ganze Welt ist eine Bühne – Shakespeare. Ein trauriges Zitat, wahrscheinlich sogar zynisch in jenem Zusammenhang, doch umso wahrer. Die Geschichte ist schwer, theatralisch, doch im Kern erschreckend real. Wir müssen auf die Bühnen der anderen schauen, nicht erst im letzten, im zu späten Moment aus unserer eigenen Welt heraus auf die anderen blicken. Wir dürfen uns nicht in unserem Komfort, in unserem Paradies verstecken, so werden wir unweigerlich blind für das Elend unserer gläsernen Welten- jede einzelne ein Meisterwerk für sich, doch ebenso zerbrechlich. Blind in einer Welt, die es sich nicht mehr leisten kann wegzusehen.

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Sprung

du bist da gestanden. neben der ampel. bist am lampen pfosten gelehnt. und auf einmal war da ein sprung in meiner welt. und ich frag dich nach insta mitten auf der straße. und du lächelst und der sprung wird größer und vielleicht lass ich dich jede scherbe meiner welt aufsammeln und wieder zusammensetzen. 

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Was ist mit Tom oder mit mir?

An einem ganz normalen Wintertag saß ich mit einer Tasse Kamillentee in unserem Wintergarten, der komplett aus Glas bestand. Man konnte jede einzelne Schneeflocke auf dem Glasdach landen sehen und es war mucks Mäuschen still. Es war einfach wunderbar. Keiner war hier, der einen störte, der laut war oder nerven würde. Nur ich und mein bester freund Tom. Tom war eigentlich ein netter, vorbildlicher, ruhiger Einser Schüler. Doch er ist nicht sehr gesprächig und Menschen gerne das Leben nimmt, also nicht denen die es nicht verdient haben, meistens sind es die, die Kinder oder Frauen missbrauchen oder Gewalt an ihnen ausüben. Sozusagen er war ein Serienmörder. In unserer Nachbarschaft zog letztens ein älterer Mann ein und eines Tages war Tom bei mir und meinte das dieser Mann die kleinen Mädchen unserer Nachbarschaft begaffte und das da etwas nicht stimmen kann. Wir forschten Stunden, Tage, Wochen nein Monate haben wir nach seinem wahren ich gesucht und sind zu dem Entschluss gekommen das er wegen missbrauch 5 Jahre im Gefängnis gesessen ist. Für Tom war klar diese Monster hat es nicht verdient seine Taten zu wiederholen. Wir Planten Tage wie wir es schaffen ihn verschwinden zu lassen, ohne dass, es irgendwer bemerkt. Wir drangen um Punkt 20.15 in sein Haus ein. Denn 20% der über 15-Jährigen in Österreich erleben sexuelle Gewalt. Doch als wir das Haus wieder verlassen wollten, stand auf einmal die Polizei vor der Türe und verhaftete uns? Obwohl ich nie jemanden etwas angetan habe, bekam ich eine lebenslängliche Haftstrafe wegen wiederholten Mordes. Doch Tom nicht, denn er war nur in meinem Kopf…

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Zerbrechlichkeit wie Glas

Die Zerbrechlichkeit ist etwas womit jeder und alles zu tun hat. Zerbrechlichkeit ist ein Mensch genauso wie Glas Gebäude sind zerbrechlich Berge sind zerbrechlich wenn etwas zerbricht, entstehen Scherben durch Scherben entstehen Verletzungen und Schmerzen das ist schwer wieder zu reparieren zerbricht ein Glas, schmeißen wir die Scherben weg damit können andere verletzt werden zerbricht ein Mensch innerlich wird er selbst meist verletzt einiges ist durchschaubar einiges nicht Gefühle sind zum Teil wie Scherben Sie verletzen, sind aber auch Transparent Gläserne Scherben werden nicht von allen gesehen Gefühlen werden auch nicht von allen gesehen Man kann durch einiges hindurchsehen aber eben, nicht durch alles durch Glas sieht man durch durch den Kopf, und somit in die Gedanken anderer, nicht wenn Glas keine geordnete Struktur hat, zerbricht es sind es nur die Gedanken, oder funktioniert das Leben nicht wie es soll zerbricht er oder sie ebenfalls, ein Mensch ist wie Glas er oder sie, kann wie Glas schwere Lasten auf sich nehmen allerdings zerbricht ein Mensch so wie Glas bei zu schwerer Last

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Zusammen Zerbrechen

Licht fiel auf das fragile Glas aus dem die Welt bestand. Ein Leben in dem Körper durchsichtigen waren und jede falsche Bewegung Spuren hinterließ: Sprünge, Risse, Scharfkantige Narben, die niemals verschwanden. Eva trug mehr davon als andere, ihr Brustkorb war übersät von feinen Rissen, wie ein zerbrochener Spiegel. Sie ging langsam, sehr langsam, den Gang der Schule entlang, er erschien endlos und die Blicke, die sie auf ihr fühle, würden heißer mit jeder Sekunde, die sie in dem Korridor verbrachte. Sie wollte rennen, doch das Glas unter ihren Füßen war immer noch zerbrechlich und es würde mehr Aufmerksamkeit auf sie ziehen. Sie öffnete ihren Spind und die Abdeckung gab ihr die langersehnte Sicherheit die er ihr gab, als sie sich so klein wie möglich machte um sich vor den Blicken zu verstecken. Zumindest stellte sie es sich vor, da die Wand aus Glas bestand. Sie hielt die Bücher vor die Brust, als ob sie irgendetwas verstecken könnten. Als sie die Klasse, die schon voller Schüler:innen war, betrat, war ihr Blick zu Boden gerichtet als sie sich auf ihren Platz in der Ecke setzte. Kinder um sie herum lachten und redeten, ihr Glas erschien dicker und deren Risse sanfter als die, die sie in sich selbst sah. Sie Sprünge fraßen sich ein wenig tiefer mit jeder Sekunde in der es ihr vorkam, als ob alle sie anstarrten und das Tuscheln und Kichern der Schüler:innen hinter ihr selbst galt und jedes Mal, wenn, sie glaubte, ihren Namen zu hören, durchfuhr ein neuer kalter Sprung ihren gläsernen Körper. Sie dachte zu viel. Immer. Doch die überwältigende Last die Eva fast zersplittern ließ, schien für einen Moment nachzulassen, als Marie den Raum betrat. Das andere Mädchen trug ebenso viele Risse, doch sie hatte gelernt, sie zu verbergen. Trotzdem wirkte das Lächeln, das sie Eva schenkte, so echt. Mit Marie an ihrer Seite fühlte sich alles leichter an, als ob die Risse in Evas Kopf und Herz für einen Moment aufhörten sich zu weiten. Doch das Zerbrochene bleib, tief im Inneren, denn die Welt war immer noch Glas, brüchig und fragil. Aber nun wusste sie, es war nicht ihr alleiniger Kampf. Die scharfen Rissen definierten sie nicht, nicht mehr, doch sie konnte sie noch spüren. Denn auch wenn sie nicht heilen konnte, musst sie nun nicht mehr alleine zerbrechen.

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Mysterium der verlassenen Villa

Es war ein kalter Winterabend .Der Himmel war weiß, und dichter Nebel lag auf der Straße. Ich zog meine Jacke an und ging hinaus . Auf dem Weg sah ich die unheimliche Villa, von der mir jeder erzählt hatte, dass es dort spuken soll. Menschen aus meinem Dorf erzählten mir, dass dort jemand gestorben sei und seine Leiche eine Woche in der Villa lag lang. Seitdem heißt es, dass es dort spuken soll.    Als ich vorbeigangen bin, hab ich plötzlich Geräusche gehört. Ich war neugierig, hab meine Taschenlampe mitgenommen und die Holztür langsam aufgemacht. Der Garten war voll mit langen Gräsern und sah richtig unordentlich aus. Als ich die verstaubte Tür aufgemacht hab, war es drinnen richtig kalt. Die Fenster waren alle kaputt, überall war Staub aber auf dem Tisch lagen sechs glänzende Gläser. Es war so still, dasse ich Gänsehaut bekommen hab. Auf diesen Gläsern waren neue Fingerabdrücke von, nahem könnte man die noch sehen das machte noch unheimlicher. Auf den Wänden waren noch Bilder. Man konnte noch sehen wie sehr diese Familie mal glücklich war. Als ich herum ging konnte man diese Geräusche noch hören. Es war voll still man hörte nur Windgeräusche von kaputten Fenstern. Aber auf einmal hörte ich ein Geräusch: Tik‘‘ ich drehte mich um es war niemand. Eines von diesen sechs Gläsern fiel runter aber es ging nicht kaputt es rollte nur runter. Ich dachte mir dabei nichts , dachte es wäre wegen dem wind. Ich ignorierte es aber hatte auch Angst. Ich nahm meine Taschenlampe und wollte gehen aber auf diesen sechs Gläsern stand ,,Bleib mit uns !‘‘ als ich diese Satz gelesen hab ging die Holztür voll fest zu . Ich schrie voll laut nach dem ich geschrien hab fiel noch ein Glass runter aber diesmal ging es kaputt und es zebrach richtig man könnte kaum diese Glass scheiben sehen es sah alles wie kleien Kristallen aus. Ich ging langsam mit gezitterten Beinen nach hinten , ich könnte nicht mehr reden vor Angst ,und wusste nicht was ich machen soll. Die Bilder von der Wand fielen alle runter eine nach dem anderen. Die Glass Scheiben von dem Bilder Ramen könnte man kaum sehen es sah alles wie Kristallen aus als ich die Holztür aufgemacht hab hörte ich nur ,, Ich hab dir gesagt bleib mit uns‘‘ mit einer aggressiven und richtig tiefen Stimme.

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Das Reich aus Glas

Eines Tages wachte ich auf und bemerkte das etwas nicht stimmte. Ich stand auf, um das Licht einzuschalten doch etwas unter mir zerbrach, als wäre es Glas. Als ich weiter ging und das Licht einschaltete sah ich das mein Zimmer aus Glas bestand. Die Wände waren durchsichtig. Ich sah meine Eltern schlafen, obwohl sie in einem anderen Zimmer waren. Danach haute ich mir zweimal gegen den Kopf, um zu sehen, ob ich träume, aber das war nicht der Fall. Meine Hand hatte Risse, als ob sie gleich in 1000 Stücke zerbrechen würde. Ich stolperte zwei Schritte zurück und die Bluttropfen, die auf den Boden fielen, zersplitterten in kleine Kristalle. Mein Schlaf war zu Ende. Ich konnte nicht mehr einschlafen obwohl morgen Schule war. Als ich am Morgen zur Schule ging und auf den Bus wartete merkte ich das etwas nicht stimmt. Der Bus hatte bis dahin schon 40 Minuten Verspätung. Kurze Zeit später entschied ich mich die Schule an diesem Tag zu Schwänzen und zurück ins Bett zu gehen. Am Nachmittag, als ich wieder aufwachte, wurde mir heiß da die Sonne von allen Seiten durch die Wände schien. Meine Eltern schliefen trotzdem tief und fest weiter. Ein Plan hat sich in meinem Kopf geformt. „Was würde passieren, wenn ich aus dem Fenster springe und ich in 100e von Scherben gehe“? dachte ich in diesem moment. Ich stieg die Treppen hinauf bis in den siebten Stock und schaute hinunter. Mein Herz pochte, als würde es gleich explodieren. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, stellte mich auf die Kante und sprang. Im selben Moment, als sich meine Füße vom Fußboden lösten, war mir schwarz vor Augen und mein Wecker klingelte. Somit ging auch mein Traum in einer gläsernen Welt zu Ende.  

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Anya

In einer bestimmten Stadt lebte ein Mädchen namens Anya. Eines Sommerabends spazierte sie durch den Wald in der Nähe ihres Hauses. Plötzlich bemerkte sie auf einer Lichtung einen seltsamen, glänzenden Gegenstand unter ihren Füßen. Bei näherem Hinsehen entdeckte sie ein kleines, durchsichtiges Insekt – es schien aus Glas zu sein! Das Insekt saß auf einem Blatt, und die Sonne, die durch seinen Körper schien, warf bunte Lichtreflexe. Anya hob den Käfer vorsichtig auf und trug ihn nach Hause. Als sie zurückkam, erzählte sie ihrer Großmutter sofort von ihrem Fund. Lächelnd sagte ihre Großmutter: „Deine Mutter hat als Kind eine Legende über einen solchen Käfer gehört. Darin heißt es, wenn man einen solchen Käfer findet und das Mondlicht darauf fällt, leuchtet er und zeigt einem den Weg zum Schatz.“  Den ganzen Abend dachte Anya an den Märchenkäfer und wartete gespannt darauf, was im Mondlicht geschehen würde. Die Nacht war sehr lang – das Mädchen wälzte sich im Bett hin und her und konnte nicht schlafen … Als es schon sehr spät war, fiel plötzlich ein schwaches bläuliches Licht durch das Fenster. Anya bemerkte einen leuchtenden Fleck auf dem Feld in der Nähe des Hauses. Ein Käfer! Er leuchtete und schien das Mädchen zu winken, ihm zu folgen. Ohne nachzudenken, zog sich Anya schnell an, öffnete leise das Fenster und trat in den Hof hinaus. Sie rannte so schnell sie konnte auf den leuchtenden Fleck zu. Der Käfer, der immer heller wurde, erhob sich langsam in die Luft und flog in Richtung Wald. Anya eilte ihm hinterher, obwohl es ringsum dunkel war und die Bäume gespenstische Schatten warfen. Der Käfer flog weiter durch den dichten Nachtwald, und Anya hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Das Herz des Mädchens klopfte vor Angst, doch aus Neugier beschloss sie, weiterzugehen. Schließlich wurde der Käfer langsamer und landete in der Nähe einer alten Eiche. Unter der Eiche befand sich eine Mulde, aus der ein schwaches Leuchten hervortrat. Anya machte es sich bequem und spähte hinein. Dort, in der Dunkelheit, stand eine kleine Truhe, übersät mit bunten Steinen und schimmernden Edelsteinen. Das Mädchen wollte ihren Fund genauer untersuchen, doch dann bemerkte sie: Der magische Käfer war verschwunden! In diesem Moment wurde Anya klar, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie aus dem Wald herauskommen sollte. Sie irrte lange umher und rief um Hilfe, doch nachts war es im Wald still, und bald war sie so müde, dass sie direkt an den Wurzeln einer großen Eiche einschlief. Am Morgen öffnete Anya die Augen und war überrascht, wieder im Bett zu liegen. Sie dachte, die ganze Nacht sei nur ein Traum gewesen. Doch als sie sich streckte, spürte sie plötzlich etwas unter ihrem Kissen. Es stellte sich heraus, dass es dieselbe Schatztruhe war, die sie in der Nähe der Baumhöhle gefunden hatte! Überrascht und aufgeregt brachte Anya die Truhe zu ihrer Großmutter, um ihr alles zu erzählen und ihr den erstaunlichen Fund zu zeigen. So endete diese außergewöhnliche Nacht voller Geheimnisse und wahrer Schätze!

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Der unglückliche Glassplitter

Ich stand am Flughafen mit meinen Freunden und wir warteten auf den Flug nach Dubai. Es dauerte noch so lange bis wir los flogen. Max, Moritz, Alex und ich stiegen in den Fliger ein und freuten uns auf unseren Burschenurlaub. Im Flieger planten, wir den gesamten Urlaub. Als wir fast mit der Planung fertig gewesen sind, ist schon die Durchsage gekommen, dass wir in zehn Minuten landen. Die Landung gelang den Piloten ohne Probleme. Als ich ausgestiegen, freute ich mich extrem, da ich ein bisschen Angst vor dem Fliegen habe. Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem Fünf-Sterne-Hotel. Am ersten Tag besuchten wir die Insel Palm Jumeirah und gingen am Abend schön essen. „Der erste Tag war wirklich schön,“ ich zu den anderen, doch am zweiten Tag spürte ich ein Kribbeln in meinem Bauch. Als erstes war genüssliches Frühstück an der Reihe. Nach dem Frühstücken ging ich Freunde auf mein Zimmer und zog mich um. Alle meine Freunde machten das gleiche. Ich war als erstes fertig gewesen und verließ das Hotel als erstes. Und ich spürte, wie ich beobacht wurde. Max, Moritz und Alex standen mittlerweile auch vor dem Hotel. Gemeinsam gingen wir Richtung Taxi, das uns zum Burj Kahlifa brachte. Doch das Gefühl verlor ich nicht und das Kribbeln verspürte ich auch noch immer. Wir gingen in den Burj Kahlifa hinein, fuhren mit dem Lift nach ganz oben. Viele Leute standen da und genossen die Aussicht. Nach 20 Minuten war mir kalt geworden und ich schlug meinen Freunden vor, dass wir nach unten fahren. Aber sie bestanden darauf, dass wir noch fünf Minuten die Aussicht genossen. Plötzlich ging die Fahrstuhltür auf und drei maskierte Männer mit einer Waffe stürmten heraus und fingen an mit ihren Waffen willt, um sich zu schießen. Alle Glasscheiben wurden zerschossen und welche Leute nicht von den Schüssen getötet wurden, waren spätestens von dem Glassplitter ermordet worden. Ein Glassplitter traf mich am Hals und ich viel zu Boden. Meine Augen fielen zu, da öffnete ich meine Augen und war plötzlich wieder in meinem Zimmer. Schweißgebadet verarbeitete ich alles und verstand erst das alles ein Traum war. Ind der Früh ging ich zu meinen Eltern und sagte: „Ich werde niemals mit meinen Freunden nach Dubai fliegen.“ Ich hoffte, dass ich nie mehr so einen schrecklichen Traum habe. 

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Mein Venedig-Urlaub

Das Kreischen der Vögel weckte mich in meinem Hotelzimmer in Italien ,genauer gesagt in Lignano. Ich freute mich auf den Tag, da ich mir einen Platz auf einem Ausflugsboot nach Venedig gebucht hatte. Ein paar Stunden später saß ich bereits im Taxi Richtung Hafen. Für diese Reise hatte ich monatelang gespart. Als ich am Hafen ankam, durfte man das Boot schon betreten. Nach ungefähr zehn Minuten Wartezeit legte das Boot ab. Nach etwas ein Stunde Fahrt konnte ich in der Ferne schon den Umriss der ersten Insel erkennen. Als wir schließlich anlegten verließ ich mit klopfenden Herzen das Tourboot aus. Als erstens ging ich in ein kleiner Cafe am Hafen. Dort bestellte ich mir einen Icedlatte und setzte mich ans Fenster wo ich den schönen Ausblick genoss. Nachdem ich den Kaffee fertig getrunken hatte, machte ich mich auf den Weg schönsten Plätze in Venedig zu besuchen. Ich schlenderte durch engen Gassen, bis ich schließlich am Markusplatz ankam. Dort beeindruckte mich der Markursturm mit seiner Größe und der Markusdom mit seiner schönen byzantinischen Architektur. Von dort aus machte ich mich auf den Weg Richtung Rialtobrücke. Als ich dort ankam, fragte ich einen Mann, ob er ein Foto von mir machen könnte.  Einige Zeit später suchte ich mir ein kleines Restaurant in einer Seitengasse. Ich setzte mich an einen Tisch am Fenster bestellte Pasta und ein Glas Wasser, und während in aß beobachtete ich die Menschen, die draußen vorbeigingen. Nach dem Essen ging ich durch ein Geschäft, in dem überall bunte Glasfiguren in verschiedenen Größen ausgestellt waren. Ich konnte nicht widerstehen und kaufte mir eine etwas teuere Glasfigur, die wie ein Vogel aussah, als eine Erinnerung. Vorsichtig trug ich die Figur in der Hand, während ich zurück zum Hafen ging. Doch kurz bevor ich wieder ins Boot stieg, rutschte mir die Figur aus der Hand und zerbrach am Boden in tausend Stücke. Ich war enttäuscht, weil ich mein Souvenier verloren hatte. Doch ich hatte keine Zeit länger zu bleiben, da mein Boot bald ablegte. Mit schwarzem Herzen warf ich einen letzten Blick auf Venedig.

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Das Labor

Der Regen prasselte gegen das große Fenster, des staubigen Labors, als Anna es betrat. Der Geruch von Alkohol und Metallen lag in der Luft und für einen kurzen Moment fragte sie sich, warum sie diesen Weg eingeschlagen hatte. Weiße Kacheln, glänzende Gläser und Arbeitsflächen sowie blinkende Geräte. All das wirkte kühl und irgendwie magisch. Doch irgendwo hinter dieser silieren Fassade wartete das, wonach sie suchte: eine Antwort. Sie zog ihren weißen Kittel enger um ihre Hüfte, setzte die Schutzbrille auf und begann die Geräte zu überprüfen. Jedes Ventil musste an seinem Platz sein. Ein einziger Fehler könnte das Experiment Ruinieren. Anna war es gewohnt, mit dieser Anspannung zu arbeiten. Sie wusste, dass Forschung nicht nur aus Ideen bestand vor allem aus Disziplin und Ausdauer. Heute jedoch fühle sich dies etwas anderst an. Vielleicht lag es daran, dass sie spürte dass sie knapp vor dem Durchbruch ihrer Forschung war. Vor ihr auf dem Tisch stand das Experiment aufgebaut. Daneben ein kleiner Glasbehälter gefüllt mit einer klaren Flüssigkeit, die fast unsichtbar wirkte. Keiner ahnt, dass sie die Möglichkeit hatte mit diesem Experiment Leben tu verändern. Mit zitternden Händen mischte sie eine andere Substanz hinzu. Die Lösung verfärbte sich langsam, zuerst himmelblau, dann magenta. Ihr Herz raste. Es funktionierte. Zum ersten Mal schien alles so zu laufen wie es sich Anna vorstellt hatte. Die monatelangen Fehlschläge, die langen Nächte ohne Schlaf. All das hatte sich Gelohnt. Doch dann begann das Glas zu vibrieren. Nur leicht aber mit dem Auge sichtbar. Die griff nach dem Notfalls Schalter, bereit alles abzuschalten. Ein Tropfen zu viel? Oder ein Rechenfehler? Wenn sie auch nur den kleinsten Fehler gemacht hatte könnte sich das ganze Labor könnte sich in Luft auflösen. Ihr Atem stockte. Nach Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten, beruhigte sich die Flüssigkeit wieder. Anna atmete erleichtert auf. Sie notierte die Ergebnisse noch immer zitternd in ihr Heft. Sie wusste sie hatte hier in diesem Labor, in diesem Moment großes für die Forschung getan. Und sie war nicht der Meinung mit diesem Experiment aufzuhören.

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Die Dubai-Reise

An einem Sommertag entschied sich eine deutsche Familie Urlaub zu machen. Sie suchten auf der App “Booking” nach Hotels. Sie schauten in Italien, Kroatien, Griechenland, Spanien und so weiter, aber fanden nichts. Doch dann kam der Sohn auf eine Idee. Er sagte zu seinem Vater:” Papa, wir können ja auch nach Dubai Fliegen. Dort gibt es viele interessante Sachen und Dinge wie zum Beispiel die Dubai Mall oder das Burj Khalifa!” Der Vater meinte, dass das keine schlechte Idee wäre, also stimmte er zu und fing an, in Dubai, Hotels und Apartments zu suchen. Die Eltern fanden schließlich ein Apartment in Dubai.   Es war an einer perfekten stelle. Nur einen Kilometer von der Burj Khalifa entfernt und 300m entfernt vom Strand. Sie flogen am letzten Schultag sofort nach der Schule nach Dubai. “So was Schönes habe ich noch nie erlebt.” meinte der Sohn, nachdem er das Burj Khalifa gesehen hatte. Erschöpft von der Reise, legte sich die Familie kurz zum Ausruhen ins Bett. Eineinhalb Stunden vergingen und jeder stand auf. Sie hatten sich erholt und waren nicht mehr müde. Der Vater und der Sohn wollten schon immer nur aus einem Grund die Dubai-Mall besuchen. Sie wollten nur wegen den Sportwägen, die es dort gibt. Der Traum der beiden ist es, einen Bugatti Chiron zu sehen, und sie waren sich sicher, dass sie mindestens einen Bugatti in Dubai sehen würden. Die Mutter und die Tochter interessierten sich nicht so wirklich für Autos, deswegen gingen sie nicht in die Garage, sondern sie gingen in die Dubai Mall zum Shoppen. Der Vater und der Sohn warteten und suchten stundenlang einen Bugatti Chiron, doch sie fanden keinen. Müde und genervt suchten die zwei noch eine weitere Stunde und sie hatten immer noch keinen gesichtet. Nach vier Stunden, gaben die zwei auf. “Ich kann nicht glauben, dass wir nach vier Stunden immer noch keinen Bugatti gesehen haben!” sagte der Junge zu seinem Vater. Der Vater nahm sein Handy und schrieb der Mutter, dass er und der Sohn zu Fuß zu dem Apartment gehen würden. Sie legten sich beide enttäuscht ins Bett, bis auf einmal eine Nachricht auf dem Handy des Vaters erscheint. “Wir haben den Bugatti Chiron, den ihr gesucht habt, gerade eben beim Herausfahren vom Parkplatz der Dubai-Mall gesehen!” Die Art und Weise wie sie das geschrieben hatte, war noch nerviger. Alles war in Großbuchstaben geschrieben. Der Vater und sein Sohn waren so wütend! “Wir haben vier Stunden gewartet, um dieses Auto zu sehen, und dann kommt deine Mutter in die Garage und sieht ihn sofort?” Schrie der Vater wütend. Doch es war bereits zu spät und zu weit, um zu Fuß zurückzugehen, weil die Mutter das Auto hatte. Am nächsten Tag entschieden sich der Vater und der Sohn ganz früh aufzustehen und wieder den Bugatti zu suchen. Sie warteten und warteten, doch dann passierte es. Sie sahen ein blau-schwarzen Vorbeifahren, doch das reichte ihnen nicht. Sie setzten sich ins Auto und verfolgten ihn. Er blieb stehen. Auf irgendeinem unbekannten Parkplatz in der Nähe von Dubai blieb er stehen. Der Vater und der Sohn warteten nur auf den Moment, damit sie in Ruhe Fotos machen konnten. Es passierte endlich. Der Fahrer ging endlich weg und nun konnten sie das Auto aus der Nähe anschauen und fotografieren. Aber dann hörte der Junge eine ganz laue Melodie. Der Wecker! “Es war alles nur ein Traum?” sagte der Junge und saß traurig auf dem Bett. Seine Mutter kommt rein und sagte “Komm, das Frühstück ist fertig.” Seitdem hatte der Junge keinem einzigen von diesem Traum erzählt!    

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Die Entscheidung

Es ist ein Tag wie jeder andere. Erich sitzt auf seinem sehr unbequemen Bürostuhl und muss die vielen Rechnungen sortieren. Im gläsernen Hochhaus geht es wieder rund, es sind heute sieben Personen krankgemeldet, kein Wunder bei einer so langweiligen Tätigkeit. Alle Möbel sind entweder grau oder weiß und wenn man durch die riesigen Fenster schauen will, sieht man nur andere monotone Hochhäuser. Herr Weber, Erichs Chef, hat aber wundervolle Laune, da er sich dazu entschieden hat, Erich die ganze Arbeit von den sieben ausgefallenen Personen zu geben, das macht Erich schwer zu schaffen. Es ist kein Einzelfall, Erich ist immer derjenige in der Firma, an den man die Arbeit auf, die keiner Lust hat, einfach abgibt.  Das Einzige, das Erich Hoffnung gibt, ist die Schneekugel von seiner Oma, die auf seinen Schreibtisch neben dem Familienfoto steht. In der Schneekugel befindet sich ein kleines Haus, das mit Schnee bedeckt ist und es hat große Ähnlichkeiten mit dem alten Haus seiner Oma Durch eine unabsichtliche Handbewegung fällt die Schneekugel zu Boden, wo sie auch zerbricht. Im nächsten Augenblick saugt sie ihn mit einem lauten Knall ein. Unser Hauptcharakter rappelt sich auf und sieht nur ein kleines Häuschen, das mit dichtem Schnee bedeckt ist, aber der Schnee war erstaunlicherweise nicht kalt, was ihn sehr wundert. Dann schaut er sich um und sieht seinen Arbeitsplatz von unten. Er bekommt schlagartig panische Angst und fängt an auf die gläserne Wand der Glaskugel einzuschlagen, ohne Erfolg. Nach vielen weiteren Versuchen gibt er es schlussendlich auf und er entscheidet sich dazu die Glaskugel genauer zu untersuchen. Als er sich dem Häuschen näherte, hört er ein Summen, das ihm sehr bekannt vorkommt. Es kommt aus den Inneren des Hauses. Nach einem zögerlichen Klopfen ertönt ein leichtes „Komm herein“. Als er die Tür öffnet, traut er seinen Augen nicht, denn seine Oma sitzt in einem Schaukelstuhl und näht. „Oma, bist du es wirklich? Ich habe gedacht du bist für immer verschwunden, aber eigentlich bist du nur in dieser Glaskugel gefangen?“, eröffnete Erich die Konversation. „Gefangen? Wer hat etwas von Gefangen gesagt, ich kann jederzeit hinaus, unter dem Tisch gibt es eine Tür, die dich rausführt, aber hier drinnen habe ich meine Ruhe vor den ganzen Menschen, die mir nur Böses wollen“, erwidert sie. „Es gibt einen Ausgang? Ich will unbedingt raus und… „Und du willst dann von jedem ausgenutzt werden“, fällt sie ihn ins Wort. „Ich habe jeden Moment deiner Karriere gesehen, du scheinst nie glücklich zu sein, bleib bei mir.“, schlägt sie ihm vor. „Du hast Recht, aber ich kann meine Familie nicht einfach hängen lassen, sie zählen auf mich“, kontert Erich. Jetzt steht Erich vor der wichtigsten Entscheidung seines Lebens, bleibt er in der Schneekugel oder geht er durch die Tür und entscheidet sich für seine Familie und seinen undankbaren Job.

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Die Wahrheit des Lebens

Es fühlt sich an, als wäre die Welt aus Glas, als könnte jeder durch mich durchsehen, meine Gefühle, meine Schwächen und meine Fehler aber das tun sie nicht das sagt meine Freundin immer. Ich weiß nicht, ob ich ihr glauben soll, da mich Menschen immer komisch ansehen, aber was soll´s, ein mickriges Leben oder nicht, die Welt ist sowieso im Arsch, die Leute schmeißen ihren Müll überall hin, früher oder später sind wir eh alle tot und die Welt kaputt. Ich hasse es, damit meine ich die Welt, naja eigentlich die Menschen, sie wollen, dass die Geschichte wiederholt, sie wollen Geld, nur Geld, egal, was passiert, Hauptsache Geld, aber wenn alle Bäume tot sind, keine Bienen mehr fliegen und die Meere sauer sind, kann man kein Geld essen. Dabei ist die Welt so delikat, sie wird so einfach kaputt wie ein Mensch. Zeigt man den falschen Menschen seine Schwächen, zerstören sie dich, sprengen dich in Millionen kleine Teile und lassen dich in der Dunkelheit alleine zurück. Es gibt Menschen, die es, besser verstecken, die, die Millionen kleinen Teile nehmen und schön anordnen wie ein Mosaik, dass man gar nicht merkt, dass sie kaputt sind, aber wenn du einmal kaputt bist, kannst du nie wieder sein wie vorher, egal was du tust. Wenn du versuchst dich wieder zusammen zu bauen, entstehen Schnitte. Auch wenn wir oder die Welt nicht wirklich aus Glas sind, sind wir fragil wie Glas. Also vergesst nie, ein falsches Wort oder eine falsche Entscheidung kann alles kaputt machen. 

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Eine Welt ohne Lügen

In einer Welt, wo niemand lügen konnte und jeder die reine Wahrheit sagte, eine Welt, die so klar ist wie Glas lebte, ein Junge namens Peter. Doch als Peter eines Morgens aufwachte, war irgendetwas anders.  Es war sechs Uhr in der Früh. Peter wurde gerade von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Er stand auf ging ins Badezimmer zog sich an. Doch er hatte die Zeit übersehen, er hätte schon längst los gehen müssen. Schnell nahm er seine Schulsachen und verließ sein Haus. Als er im Bus saß, merkte er, dass er seine Hausaufgaben vergessen hatte fertig zu machen. In der Schule fragte seine Lehrerin ihn, wo er denn seine Hausaufgaben hatte. Doch plötzlich spürte er ein Kribbeln und ein Verlangen nicht die Wahrheit zu sagen. Er antwortete, dass er die Hausaufgaben gemacht habe, doch seine Schwester sie versehentlich eingepackt hatte. Die Lehrerin glaubte ihm der es in dieser Welt keine Lügen gab. Peter ging auf einmal ein Licht auf, er konnte jetzt lügen, jeder würde ihm glauben. In den nächsten Tagen lag er, wo er konnte. Er ging in den Supermarkt sagte, er hätte schon gezahlt und verließ das Geschäft, ohne zu zahlen. Er fuhr ohne Führerschein Auto, schwänzte Schule, klaute Personen das Geld und noch viele weitere Dinge ohne Strafen zu bekommen. In einer Welt, wo jeder Durchschaubar war, jeder die Wahrheit sagte, in der alles glasklar war, konnte Peter machen, was er wollte. Doch er erkannte die Macht des Lügens nicht und erzählte seinen Freunden davon, die erzählten das ihren Freunden und bald kannten viele das Konzept des Lügens und die Welt wurde immer schlechter.

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Flaschenpost am Meer

Ich gehe am Strand spazieren, die Sonne verschwindet am Horizont. Ich beobachte die Wellen und höre die Möwen kreischen. Der Wind fährt durch die Bäume, und ich bin völlig in meine Gedanken vertieft. Doch etwas lenkt mich ab. Ein Kribbel. Ich gehe auf den Steinen weiter zum Meer hinunter, um nachzusehen, was es ist. Zwischen den kleinen Felsen sehe ich etwas. Eine Glasflasche, die von den Wellen immer wieder gegen die Steine gedrückt wird. Ich hebe sie auf und betrachte sie. Sie ist ganz zerkratzt von den Felsen und nicht mehr durchsichtig durch das Meerwasser. Ich ziehe den Korken aus der Flasche und werfe einen Blick hinein. Ein durchnässter Zettel mit verschwommener Schrift befindet sich darin. Ich versuche, ihn zu entziffern. Nach einiger Zeit habe ich es geschafft: „Wenn du diese Zeilen liest, bist du übers Meer mit mir verbunden. Ich kenne weder deinen Namen noch deine Geschichte. Manchmal reicht ein Zufall, um zwei Leben zueinander zu führen. — 0664 1234567“ Mein Herz rast, und ich zittere am ganzen Körper. Ich habe ein mulmiges Gefühl im Bauch, aber ich verspüre auch Freude. Ich stecke den Zettel ein und spaziere weiter. Währenddessen frage ich mich, ob ich auf diese Flaschenpost antworten soll oder nicht. Die ganze Nacht liege ich wach und ärgere mich über mich selbst, dass ich so einen kleinen Zettel so ernst nehme. Schließlich entscheide ich mich, zurückzuschreiben: „Ich habe deine Flaschenpost gefunden und deine Worte haben mich sehr berührt. Ob der Ozean einen zueinander führen kann, oder hat es nichts zu bedeuten das genau ich deine Nachricht gefunden habe? Ich finde wir sollten es herausfinden!“ Eine Antwort lässt lange auf sich warten, aber nach mehreren Wochen bekomme ich eine Nachricht. Ich bekomme wieder dieses aufgeregte Gefühl, aber ich öffne die Nachricht direkt. Ich möchte nicht zu lange herumzögern. So lange habe ich auf eine Antwort gewartet, und endlich ist sie da. „Wir sollten uns sofort treffen. Und als Antwort auf deine Frage: Es ist kein Zufall, dass du die Flasche gefunden hast, sondern Schicksal.“ Ich weiß nicht, ob ich dem Treffen zustimmen soll, weil es eine komplett fremde Person ist, aber dann denke ich mir: Was schon passieren soll? — und stimme einfach zu. Ein paar Tage später findet das Treffen statt. Ich bin unglaublich nervös und weiß nicht, was auf mich zukommt. Wir treffen uns in einem Café, und als ich ankomme, wartet er schon auf mich. Er sieht wunderschön aus mit seinen blauen Augen und seinem breiten Lächeln, das seine wunderschönen Zähne zur Geltung bringt. Er steht auf, und wir umarmen uns zur Begrüßung. Wir bestellen uns einen Kaffee und verstehen uns von der ersten Sekunde an perfekt. Wir haben endlos viel zu reden, und es wird nie langweilig. Es ist so schön, ihm beim Sprechen zuzuhören, und es fühlt sich so an, als würden wir uns schon ewig kennen. Wir gehen noch im Park spazieren und verabschieden uns dann. Auf dem Nachhauseweg habe ich ein breites Lächeln im Gesicht und kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Vor dem Einschlafen denke ich nur an ihn und bin dankbar, dass ich an diesem Abend seine Flaschenpost gefunden habe.

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Zerbrechliche Fronten

Würde man mehrere Personen nach ihrer Definition einer gläsernen Welt fragen, wäre jede Antwort eine andere, denn dieses Thema ist vielseitig und jeder bildet seine eigene Meinung beziehungsweise hat seine eigenen Gedankengänge dazu.  Für mich spiegelt sich die gläserne Welt, die vielen schönen Dinge, die jeder erlebt, wider, sei es ein Geschenk oder ein Erfolg, über den man sich freut. Selbst die kleinsten Anmerkungen können jemandem ein Lächeln in das Gesicht zaubern. Aber auch das Gefühl von Trauer ist ein ständiger Begleiter im Leben. Kriege führen zu vielen Verlusten. Durch diese miserablen Ereignisse liegt die Welt in Scherben, da die Grenzen, die in diesem Fall das Glas darstellen, durch Waffen zerstört werden. Die Welt besteht somit aus gläsernen Fronten und spiegelt die guten und schlechten Seiten unseres Planeten wider. Nicht zu vergessen ist die Bildung für Kinder aber auch für Schüler und Schülerinnen in Fachhochschulen. Dadurch, dass wir zahlreiche Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben, gibt es für jeden eine passende Ausbildung. In Österreich hat jeder das Recht auf Bildung, sei es eine Lehre oder ein Studium. Selbst Personen mit einer anderen Nationalität haben ein Recht dazu, sobald gewisse Ansprüche erfüllt worden sind. Jeder kann sein Leben nach seinen eigenen Bedürfnissen und Werten gestalten und für sich bewusste Entscheidungen treffen. Dies ist für mich auch eine gläserne Welt, da jeder unterschiedlich ist, andere Interessen hat, sowie seine eigenen Vorstellungen auslebt. Des Weiteren ist in meinen Augen eine gläserne Welt eine Welt, in welcher dem Menschen ein wenig an Freiheit geraubt wird. Dies wird noch durch die sozialen Medien verstärkt, denn jeder gibt etwas von sich preis, wie zum Beispiel seine Meinung und Interessen. Dadurch gibt es nur wenige Details, die man für sich behält. Der Mensch ist in diesem Fall gläsern, da man nahezu alle persönlichen Daten über ihn weiß. Es gibt also viele verschiedene Bedeutungen im Zusammenhang mit diesem Thema und jeder zieht etwas anderes in Betracht. Sei es die Bildung, die verschiedenen Seiten der Erde oder die Rolle des Menschen.

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Ich und meine Spiegelbilder

Ich und meine Spielelbilder Eines Tages erwachte ich in einer Stadt aus Glas. Ich inmitten der Stadt, kein Mensch nur ich allein und meine Spiegelbilder. So einsam, aber irgendwie auch nicht. Ich fühlte mich verloren, verloren in einer anderen Welt. Ich schaute mich um, doch es war so, als würde ich ins Leere blicken. Wie war ich hier gelandet. Gestern war doch alles normal. Ich bin verzweifelt, komplett. Ich lief und lief, und sah nur dieselben Gesichter. Nirgends war ein Ausweg zu sehen. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Plötzlich, ganz aus dem nichts fiel etwas vom Himmel. Es sah aus wie ein Zettel. Ich fing es auf und schaute, was sich auf dem Papier befand, So viele Wörter, Sätze, Buchstaben, doch ich konnte die Schrift nicht entziffern. Es waren irgendwelche Zeichen, die ich nicht verstand und nie wirklich sah. Was sollte ich jetzt damit machen. Ich ging langsam weiter, doch es fühlte sich an, als würde ich in einen schwarzen Tunnel gehen. Die Stadt begann zu bröckeln, die Spiegel bekamen Risse. Langsam ging die gläserne Stadt kaputt. Ich lief nach vorne, doch hinter mir fiel alles zusammen. Wäre ich in diesem Moment stehen geblieben, wären es wahrscheinlich meine letzten Minuten. Nach einer Weile hatte ich selbst keine Ausdauer mehr. Meine Beine fielen schon fast ab. Ich lief aber trotzdem ein Stück weiter. Ich konnte und wollte das alles nicht mehr. Ich blieb stehen und machte einfach meine Augen zu. So weiterzuleben wäre unmöglich. `Was soll´s, es bringt nichts mehr.“ Es fiel alles auf mich ein. Ich sah nur schwarz vor meinen Augen. Ich hörte, wie das Glas zersprang. Ich stand mit Tränen in den Augen auf. Es war plötzlich bequem. Ich sah meine vier Wände. Mein Polster war nass von meinen Tränen, die geflossen waren. Ich sah meine Hand mit einer blutigen Wunde, das Blut tropfte auf meine Bettdecke. In meinem Zimmer war es still. Es fühlte sich alles unreal an. Kein Echo, keine Stimmen kein Spiegelbild mehr, nichts. Nur ich und das Geräusch meines eigenen Atems. Als ich zu mir kam, realisierte ich, dass es nie eine Stadt aus Glas nie gegeben hatte, sondern nur mein eigener zerbrochener Traum.

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Kein Ort ohne Augen

Ich gehe durch mein Haus, ich gehe ein und aus. Jeder Schritt wird beobachtet. Jeder Schritt wird überwacht. Alles, was ich tue, ist durchsichtig, ist gläsern, egal, wie dick die Wand zwischen mir und der Außenwelt sein mag.  Jede Handlung kommt ans Licht. Meine Privatsphäre gibt es nicht. Sie ist ein Relikt aus der Vergangenheit, von dem nur noch Erinnerungen bleiben. Mit der Zeit mehr Kameras, mit der Zeit mehr Mikrofone, mit der Zeit mehr Überwachungsmöglichkeiten. Was man sagt, wird aufgenommen, was man tut, wird festgehalten. Bin ich denn noch ich, wenn ich ständig unter Beobachtung stehe? Egal, was ich tue, sie sehen mich, sie kennen mich; besser als ich mich selbst. Ich bin für sie durchsichtig, ein offenes Buch. Das sind wir alle. Ich frage mich, wann das alles begonnen hat. War es, als wir uns kleine, sprachgesteuerte Assistenten ins Haus geholt haben, oder war es der Moment, in dem wir unser Gesichter analysieren ließen, nichtsahnend, um Anmeldungen von Geräten einfacher zu machen? Es muss wohl ein Mix aus allem sein. Das alles geschah sicher auch nicht plötzlich, vielleicht entstand es durch das andauernde Zustimmen zur Nutzung unserer Daten. Manchmal wünschte ich, ich hätte mir das Leben nicht so einfach machen wollen. Manchmal wünschte ich, mir wäre bewusst gewesen, für was meine Daten in Wirklichkeit eingesetzt werden würden. Ich wünschte mich zurück in die Zeit, als ich noch verschwinden konnte, nicht ständig gesehen wurde. Ich wünschte mich zurück in die Zeit, als es noch Schatten gab, in denen man nicht gesehen wurde. Jetzt gibt es keine Schatten mehr. Die Welt besteht aus Spiegeln, Linsen und Glas. Was ich tue, wird mir tausendfach zurückgeworfen.

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Mit Vollgas durch Dubai

An einem Freitag Nachmittag in Dubai fand eine Rich Party auf der Burj Khalifa statt. Der Gastgeber war der Shaik von Dubai. Da versammelten sich alle Multimillionäre mit Ihren teuren Autos. Als Cristiano und Diego die Party betraten konnten sie Ihren Augen kaum glauben. Überall hingen Golden Lampen, die Leute trugen teure Uhren und da standen nur luxuriöse Autos. Am meisten fiel Ihnen ein Gold-schwarzes Auto auf. Besteht aus 60% Glas. ,, stell dir vor wir würden damit wegfahren“ Cristiano lachte und fragte ob er verrückt wäre? Der Gedanke lies die beiden nicht los, später als alle Gäste tanzten und draußen ein Feuerwek startete, schlichen sich die beiden nach draußen. Sei versuchten zuerst den Schlüssel zu klauen, aber es war in einer Gepanzerten Glas Box abgesichert. In den Moment als die Securitys nicht aufpassten holte Diego ein kleines Werkzeug aus seiner Jacke und versuchte die Türe aufzubrechen. Nach ein paar Sekunden hörte man ein klick und die Autotüre gin auf. Steig schnell ein rief Diego. Christiano sprang auf den Beifahrer Sitz, der Motor war so laut das es alle hörten. Sofort gingen die Alarmanlagen an. Diego schrie: ,, Mist, sie haben uns bemerkt“. Mit quietschenden Reifen fuhren sie davon. Die Straßen von Dubai waren hell erleuchtet und schon nach wenigen Sekunden hörten Sirenen hinter Ihnen. Diego gab Vollgas! Die Polizei kam immer näher mit Ihren Supersportwagen. Die blauen Licher spiegelten sich in den Fenstern der Hochhäuser und dem Auto. Diego lenkte das Auto durch enge Straßen. Er fuhr fast in einen Lieferwagen rein. Cristiano sein Herz schlug wie verrückt . Das Auto wurde immer schneller und die Polizisten kamen nicht ran . Cristiano sagte : Fahr Richtung Wüste ! Dort gibt es keine Kameras und Leute“. Diego bog sofort scharf nach rechts ab . Die Lichter von Dubai wurden kleiner, nur der Sand lag vor ihnen. Langsam wurden die Sirenen leiser und fuhren dabai durch die Wüste schnell nach Abu Dhabi . Mitten auf dem weg war der Tank leer und sie konnten nicht mehr weiterfahren . Als aus dem Auto stiegen sahen sie auf den Nachrichten dass sie die meist gesuchten Personen auf der Welt sind. Sie wussten sofort dass ihr Leben ab jetzt nicht mehr dasselbe wird wie früher . 

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Schuldgefühle

Ich saß auf einer Bank an der Bushaltestelle, den Blick ins Leere gerichtet. Der Himmel war grau, genau so wie mein Inneres. Während mein Fuß unruhig wippte, fiel mir ein Mädchen auf, das sich der Haltestelle näherte. Sie hatte schulterlange, blonde Haare mit sanften Wellen, die im Wind wehten. Ihr Gesicht war zart mit einem hellen Ton und rosafarbenen Unterton. Die hellblauen Augen wirkten freundlich, dezent geschminkt, die Augenbrauen gepflegt. Die Lippen formten ein leichtes Lächeln. Ein Moment der Wärme, der kurz die Schatten in mir brach. Doch je länger ich sie ansah, desto deutlicher wurden die Stimmen in mir. Die Erinnerungen kamen zurück. Grell, schmerzhaft und unausweichlich. Anika Neubauer. Meine erste große Liebe. Wir waren beide zehn, als ihre strahlenden Augen mich trafen. Drei Jahre später starb sie. Auf der Küchentürschwelle ihres Elternhauses verbrannte sie, als sie auf das Essen ihres Bruders aufpassen wollte. Ich hatte es nicht kommen sehen. Der Schmerz ihres Verlustes brannte sich tief in meine Seele. Ein Loch, das niemand füllen konnte. Dann Hannah Koller. Wir waren fünfzehn. Sie kam aus einer ähnlichen Welt wie ich. Wir hatten die selben Interessen. Doch auf der Beerdigung ihrer Urgroßmutter geschah das Unfassbare. Sie wurde zwischen einem LKW und dem Auto ihrer Eltern zerquetscht. Ich hörte innerlich wieder die Frage: „Was hätte ich tun können?“ Schließlich Camilla Neubauer. Wir waren sechzehn. Ich hatte endlich den Mut gefunden ihr meine Gefühle zu gestehen. Ich wollte sie gerade ansprechen, als sie von der alten Kaskögerlbrücke stürzte und von einem aufrecht stehenden Holzbrett durchbohrt wurde. Es war so grausam und surreal, dass ich es nicht wahrhaben wollte, aber es war Realität. Brutal und endgültig. Und jetzt saß ich hier. Die Erinnerungen wie Stimmen in meinem Kopf. Der Anblick des neuen Mädchens ließ Panik in mir aufsteigen. Was, wenn ich an den Toden der drei schuld bin und auch ihren verursache? Ich hörte die Stimmen der drei Mädchen. „Warum hast du uns nicht geholfen?“, flüsterten sie. Ich presste die Hände gegen die Schläfen. „Hört auf!“, murmelte ich. Aber die Stimmen wurden lauter. Es war, als sprachen sie alle die Schuldzuweisungen aus, die ich mir selbst schon so lange machte. Die Leute an der Haltestelle starrten mich an, ihre Gesichter leer, aber gespannt zu sehen, was passieren würde. Der Bus näherte sich, während mein Inneres tobte. Die Welt verschwamm und das Mädchen wurde zur Silhouette in meinen Gedanken. Die Stimmen kreischten und alles in mir schrie. Und dann tat ich es. Mit einem Schrei sprang ich auf und lief direkt vor den Bus. Die Augen geschlossen. Ich hörte das Quietschen der Bremsen, ein Hupen, das sich in meine Ohren bohrte und dann Stille. Ich öffnete die Augen. Ich lag auf dem Boden, unverletzt. Der Bus hatte rechtzeitig gestoppt. Die Menschen sahen mich nun mit sorgenvollen Gesichtern an. Das Mädchen stand im Hintergrund und als ich sie wieder ansah, wurde mir klar: Ich trug die Vergangenheit, aber sie musste nicht meinen Morgen bestimmen. Am ganzen Körper zitternd stand ich auf. Ich drehte mich zu ihr. Ihr Blick traf meinen. Und in meinen Gedanken flüsterten die Stimmen zum ersten Mal: „Lebe“.

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Tagebuch des Marionettenspielers

Tag 1 – Mittag  Bin ich verrückt? Vielleicht. Aber was bedeutet schon Verrücktheit in einer Welt, die so verdorben ist? Ich schreibe meine Gedanken in dieses Buch, weil ich weiß: Niemand würde mir glauben. Niemand… außer vielleicht mein einziger Freund. Er vertraut mir blind. Er denkt, ich sei seine Rettung. Dabei wird er am Ende nur mein letztes Opfer sein. Ich habe Angst vor dem, was kommt. Angst – und zugleich Freude. Ich werde viele Menschen töten. Ich werde meinen Freund verraten. Und warum? Weil es mir gefällt. Töten… Verraten… das macht mein Herz lebendig. Idee für eine Rede vor meiner Frau, der Blutsaugerin „Meine Geliebte… hör mir zu. Weißt du, wie sehr ich dich liebe? Jedes Mal, wenn ich dich sehe, spüre ich Wärme. Dein Lächeln, dein Atem – alles scheint mich zu fesseln. Aber dann… dann kommen die anderen Gedanken. Dunkle Gedanken. Manchmal will ich dir die Kehle aufschlitzen, will dein Blut sehen, will dein Leben auslöschen. Und doch – jedes Mal halte ich inne. Weißt du, warum? Weil ich dich brauche. Nicht wegen deiner Schönheit, nicht wegen deiner verdorbenen Seele. Nein… nur wegen deines Vaters. Ja, des Imperators! Jedes Mal, wenn ich dich berührte, stellte ich mir vor, wie ich ihn in deinem Blut ertränke. Jedes Mal, wenn ich ein Messer hielt, musste ich mich zurückhalten, nicht laut loszulachen. Du bist nicht mein Schatz. Du bist mein Werkzeug. Mein Schlüssel. ICH HASSE DICH! Hörst du?! ICH HASSE DICH!!! Aber ich kann dich nicht gehen lassen, nicht mit dieser Wahrheit. Du wirst sterben – hier, jetzt – genau so, wie ich es will!“ Tag 2 – Früh am Morgen Es ist herrlich, neben ihrer Leiche zu erwachen. Ihr kalter Körper, ihr Schweigen, ihr stiller Gehorsam – endlich so, wie ich es immer wollte. Jeder Tag beginnt mit einem Traum, einem Traum aus Tod und Stille. Tag 3 – Nacht Heute Nacht tanzte ich im Regen. Unter mir tausend Leichen, das Wasser vermischt mit Blut. Jeder Tropfen war ein Kuss, jede Pfütze ein Spiegel meines Triumphs. Ich lachte, ich sang, ich drehte mich auf Knochen wie ein König auf einem Ball. Bald – bald wird dieser Traum Wirklichkeit. Tag 3 – Abend Morgen ist es so weit. Meine alte, vom Krieg gezeichnete Rüstung liegt bereit, noch immer getränkt vom Blut vergangener Schlachten. Sie wird mein Symbol sein. Morgen stelle ich mich mit meinen Männern gegen den Imperator. Idee für eine Rede vor den Soldaten am Knochenturm „Kameraden! Schaut euch an! Ihr seid Soldaten, stark und stolz – und doch werdet ihr von diesem Imperator behandelt wie Hunde an der Kette! Er sitzt in seinem Palast aus Gold, während ihr euer Blut im Dreck vergießt. Er feiert, während ihr hungert. Er herrscht, während ihr leidet. Fragt euch: Ist das Gerechtigkeit? Ist das der Respekt, die ihr verdient? NEIN! Ihr verdient mehr! Ihr verdient Freiheit, Stolz, ein Reich, das euch gehört! Ich sage euch: Heute kämpfen wir nicht mehr in seinem Namen. Heute kämpfen wir in unserem! Erhebt eure Schwerter, Brüder! Kämpft nicht für den Tyrannen – kämpft für das Volk! Kämpft für euch selbst!“ Tag 4 – Morgen Nur noch ein Schritt trennt mich vom Ziel. Der Imperator glaubt, seine Tochter sei davongelaufen, welch köstlicher Irrtum. Er weiß nicht, dass sie längst neben mir in der Kälte schläft. Morgen wird er sterben. Morgen wird das Reich brennen. Tag 4 – Nachmittag Alles ist vorbereitet. Meine Marionetten tanzen, ihre Fäden sind fest in meinen Händen. Bald wird der Imperator zerbrechen wie Glas. Und mein Freund? Mein einziger, der mir vertraut? Er denkt, er sei an meiner Seite, er denkt, er kämpfe für eine bessere Welt. Wie entzückend, wie naiv. Morgen wird er begreifen, dass auch er nur ein Spielstein war. Und wenn der Imperator gefallen ist… wird auch ihn das Zeitliche segnen. Idee für eine Rede vor meinem einzigen Freund, der Herzogsknecht „Endlich… endlich seht ihr, wer ich wirklich bin. Ich habe nie für Freiheit gekämpft. Nie für Gerechtigkeit. All das war nur ein Spiel – und ihr wart meine Figuren. Der Imperator? Er war nur der Erste, der fallen musste. Danach… gehört alles mir. Und du… du wirst auf dem Thron sitzen, ja. Aber nicht als König. Sondern als meine Marionette. Dein Mund wird sprechen, doch es werden meine Worte sein. Deine Hände werden herrschen, doch nach meinem Willen. Ich bin die Dunkelheit hinter dem Vorhang – und bald wird dieses Reich in meinem Schatten versinken.“

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Transparenz und Scherben

Ich höre laute Stimmen, schon fast schreie, meine Hände beginnen zu zittern. So viele Menschen sind gekommen. Jetzt bin ich dran, ich betrete nun die Bühne. Meine Aufgabe ist es nur quer über die Bühne zu tanzen. Ich schaffe das. Exakte 12 Sekunden sind vergangen und schon bin ich wieder hinter dem Vorhang. Ich höre nur ein lautes aufgeregtes klatschen. Auf einmal wird alles wieder leise bis ein sanfter Geigen Ton beginnt zu spielen. Jetzt kommt die Hauptrolle. Ich schaue gespannt hinter den Vorhang hervor gerade so das mich das Publikum nicht sieht. Kein Wunder, dass sie die Hauptrolle spielt. Sie ist die beste Tänzerin, die Person die am längsten auf der Bühne sein darf. Ich spiele nur die Nebenrolle. Man kann mich leicht ersetzten und ein Fehler wäre bei mir kein Skandal .Es tippt mich von hinten eine Person an. „Du musst dich jetzt für deine zweite Rolle fertig machen“. Diesmal waren es sogar 30 Sekunden die ich auf der Bühne tanzen durfte.  Die Hauptrolle kommt nun wieder auf die Bühne. Man merkt anhand des Publikums schon, dass sie ein großer Favorit ist. Alle schauen sie mit begeisterten Augen an. Eine Pirouette, noch eine, zuerst ein kleiner Sprung und danach kommt der größter und schwierigster Sprung. Sie macht nochmal eine elegante Drehung, nimmt Anlauf und springt. Eine wunderschöne Drehung in der Luft…aber als sie landet knickst sie um, stolpert und fällt hin. Das Orchester wurde auf einmal komplett leise. Schmerzensschreie sind von ihr zu hören. Dann ein leises schluchzen. Das Publikum ist mucksmäuschenstill. Tränen rinnen ihr hinunter.  Ihr Tütü glitzert wunderschön, ihre Haare sind eng zusammengebunden jedoch sieht man jetzt auch ihre abgetretenen Ballerinas darunter Bandagen und Pflaster. Sie schaut aus wie eine Glasstatue, so wunderschön aber auch so gebrechlich, fast so als würde sie mit jeder Träne immer mehr in Stücke brechen. Das Publikum ist fein in Kleidern und Anzügen gekleidet doch sie alle schauen sie jetzt nicht mehr begeistert sondern verachtend an. Fast so als wollten sie anschreien: „Wie kannst du es wagen hinzufallen!“ Sie ist die Hauptrolle und sie muss perfekt sein. Der Scheinwerfer ist noch immer nur auf sie gerichtet und diesen einen Fehler kann jeder sehen.

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Verrückter Traum

Es war ein Morgen wie jeder andere, dachte ich, bis ich die Augen öffnete und sofort merkte, dass etwas nicht stimmte. Mein Zimmer war viel heller als sonst. Das Licht kam nicht nur durch das Fenster, sondern von allen Seiten. Als ich aufstand, hörte ich ein leises Knistern. Erschrocken sah ich nach unten. Der Boden bestand aus Glas. Ich konnte hindurchschauen und sah die Straße unter mir, als schwebte mein Zimmer in der Luft. Verwirrt lief ich zum Fenster, doch es war verschwunden oder besser gesagt, die ganze Wand war durchsichtig. Ich trat vorsichtig hinaus und entdeckte, dass nicht nur mein Zimmer, sondern alles aus Glas war. Häuser, Straßen, sogar die Bäume und Blätter bestanden aus durchsichtigem Material. Die Äste der Bäume funkelten im Sonnenlicht wie Kristalle, und die Vögel, die vorbeiflogen, hatten durchsichtige Flügel, die das Licht brachen und bunte Regenbögen in der Luft zeichneten. Am Anfang war ich begeistert. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Alles war klar, glänzend und wunderschön. Ich konnte durch Mauern hindurchsehen, es gab keine Geheimnisse, keine dunklen Ecken. Doch schon nach kurzer Zeit spürte ich ein seltsames Gefühl. Wenn alles durchsichtig ist, wo bleibt dann das Verborgene? Wo bleibt der Ort, an dem man allein sein kann? In dieser Welt konnte jeder alles sehen, und plötzlich fühlte ich mich beobachtet, auch wenn niemand in der Nähe war. Ich wanderte weiter durch die Straßen. Selbst der Boden unter meinen Füßen war durchsichtig. Es war, als würde ich auf Luft laufen. Unter mir sah ich Wolken, Himmel und manchmal sogar etwas, das wie endlose Tiefe wirkte. Mein Herz schlug schneller, weil ich Angst hatte, dass das Glas irgendwann zerspringen könnte. Ich stellte mir vor, wie ich fallen würde, unendlich tief, ohne Halt... Schließlich kam ich zu einem Platz. In der Mitte stand ein einzelner Spiegel. Er war nicht durchsichtig, sondern aus normalem Glas, so wie wir es kennen. Er wirkte fast fremd in dieser Welt. Vorsichtig trat ich näher und sah mein Spiegelbild. Es war das Einzige, das mir nicht völlig durchsichtig erschien. Vielleicht braucht jede Welt etwas Undurchsichtiges, etwas Geheimnisvolles. Denn wenn alles offenliegt, gibt es keine Fantasie mehr. Keine Träume, keine Sehnsucht. In dem Moment wachte ich auf. Ich lag wieder in meinem Zimmer, alles war wie gewohnt. Doch als ich zum Fenster ging, sah ich die Regentropfen an der Scheibe. Sie funkelten wie kleine Splitter meiner Erinnerung. Vielleicht war es nur ein Traum oder ein kurzer Blick in eine gläserne Welt.

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Zerbrechliche Welt (3)

Wir leben in einer gläsernen Welt. Auf den ersten Blick wirkt sie hell und schön, aber sie ist zerbrechlich. Mehrere kleine Risse können alles auseinanderbrechen. So ist auch mit unserer Welt. Sie sieht stabil aus, aber unter der Oberfläche ist sie verletzlich. Unsere Natur leidet, unsere Gesellschaft ist von Konflikten durchgezogen. Ein flaches Wort oder eine unüberlegte Tat können kleinere oder größere Risse entstehen lassen. Diese Risse sind zum Beginn klein aber sie können wachsen. Die Zerbrechlichkeit ist jedoch nicht nur ein Schwachpunkt, sondern auch ein Mahnmal. Sie erinnert uns daran, dass wir vorsichtig sein müssen. Wenn man etwas Gläsernes in der Hand hielt, bewegt man sich vorsichtig. So sollen wir auch mit unserer Welt umgehen: mit Achtung vor die Natur, Respekt für andere Menschen und Verantwortung für unsere Zukunft. Die gläserne Welt ist ein Spiegel für die eigene Verletzlichkeit, auch wir Menschen sind zerbrechlich. Wir zeigen Stärke nach außen, doch in uns tragen wir Angst. Vielleicht erinnert mich Glas deshalb an uns selbst. Es macht uns bewusst, dass Stärke nicht bedeutet unzerstörbar zu sein.  

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Wenn alles sichtbar wird

Wir leben heute in einer gläsernen Welt. Dinge, die früher privat waren, sind jetzt oft für alle sichtbar. Ob durch Social Media, das Internet oder einfach durch digitale Spuren, fast alles kann heutzutage herausgefunden werden. Auf den ersten Blick wirkt das praktisch. Man findet schnell Informationen und bleibt ständig vernetzt, doch die „gläserne Welt“ bedeutet Transparenz und Verlust von Geheimnissen. Jeder Schritt kann verfolgt, jedes Wort nachgelesen und jede Entscheidung kann analysiert werden. Manchmal fühlt es sich so an, als gäbe es keinen Ort mehr an dem man wirklich unsichtbar sein kann. In einer solchen Welt stellt sich die Frage: Wie viel Freiheit bleibt uns wirklich wenn alles sichtbar ist?

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Glas leben?

Tränen gleiten über meine Wangen. Ich sitze in einem Raum auf einer Couch. Meine Umgebung sollte Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen. Und warum ich wohl dieses sogenannte Wohnzimmer als „Raum“ beschrieben habe, hat mehrere Gründe. Das kühle reflektierende bläuliche welches sich überall wo man hinschaut, befindet, lässt die Atmosphäre ungemütlich und kalt wirken. Wirklich alles, gar alles bestand aus dem klaren glatten Etwas. Überall konnte man durchsehen. Von Privatsphäre war keine Rede. Die Menschheit hatte sich bereits daran gewöhnt, ich will mich jedoch nicht geschlagen geben. Gibt es nicht irgendwo noch einen Ausweg, einen Ausgang? Ich stand auf. Meine Augen nass und ausgetrocknet zugleich, sie brannten, mein Mund fühlte sich am wie aus Schleifpapier. Meine Nase noch rinnend und verstopft. Ich versuche meinen einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne die gläsernen Platten unter mir zu zerbrechen. Ein Klirren riss mich aus meiner Konzentration, die atemberaubende Vase, welche einst meiner Mutter gehörte, lag in Scherben am Boden, das Bild erschütterte mich. Doch ich weiß, ich kann nichts mehr tun. Ich entscheide mich also weiterzugehen. Jeder Schritt ist ein neuer ins Ungewisse, aber was ist, wenn ich das Ungewisse will. Was ist, wenn ich nicht mehr so weitergehen will? Könnte mich jetzt einfach alles aufgeben? Nein, das sind falsche Gedanken, so etwas darf ich nicht denken. Ein Schritt nach dem anderen, ich visiere den Spiegel an der Wand an und gehe weiter. Als ich die Wand vor meinen Füßen wiederfinde, blicke ich auf. Das, was ich dort sehe, finde ich nicht schön. Nein, nichts finde ich schön. Ich hebe meinen Fuß und lasse ihn mit Kraft fallen. Das Zerspringen von Glas bohrt sich in meine Ohren. In diesem Moment ein schönes Geräusch. Ich bin frei. 

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Zwischen Plüschtieren und Erinnerungen

Die fast schon kaputten Schränke, der Teppich in Regenborgenfarben und die wunderschöne weiß-roségolde Ikea-Lampe, die ich unbedingt zu meinem 13. Geburtstag haben wollte, verweilen in meinem alten Kinderzimmer, als wäre nie Zeit vergangen. Als wäre dieser Raum eine Zeitkapsel, die aus dem nichts wiederaufgetaucht ist. Mit diesem überwältigendem Gefühl machte ich die Tür in diesen kleinen, kreativen, kindlich eingerichteten, bunten und muffig riechenden Raum auf, mit dem ich so viele Gefühle, alte Träume, Freunde und Bilder in meinem Kopf verknüpfe. Nervös, dennoch sicher, betrete ich den für andere unscheinbaren Raum. Für mich, ist er alles andere als unscheinbar. Die Memory-Boxen, überlaufend mit Bildern, Grußkarten, Geschenken, Erinnerungsstücken und dem zufälligerweise darauf liegendem Leopardenplüschtier, das noch immer Platz in meinem Herzen hat, ließen mich spüren, wie sehr ich noch an meiner Kindheit hänge. Wie oft ich an die „guten, alten Zeiten“ zurückdenke. Wie sehr ich das Bedürfnis habe, einfach in die Zeit zurückzuspulen. Doch auch, wie ungreifbar weit weg diese Jahre sich für mich anfühlen. Eine Träne gleitet von meinen schon empfindlichen Augen in Richtung meiner angespannten Mundwinkel. Zu lange habe ich es aufgeschoben und zu lange hab ich es verkniffen, diesen Ort der Nostalgie, der Geheimnisse und der Verborgenheit aufzusuchen, um meine harten Gefühle aus mir hinauszulassen. Als ich mich auf mein Bett fallen ließ, vergrub sich der Geruch meines alten Bettbezugs tief in meiner Nase, ein Geruch, den ich am liebsten nie wieder loslassen würde. Ich musterte den Raum. Wie oft hatte ich die Tür aus Wut hinter mir zugeschlagen? Warum hängt das Bild auf meiner Posterwand nach 7 Jahren noch immer schief? Wann habe ich das letzte Mal den Müll rausgetragen? Und das letzte Mal in meinem Bett geschlafen? Fragen drehen sich in meinem Kopf, wie ein Kreislauf der nie zu Ende gehen würde. Letztendlich: Warum bin ich überhaupt in meinem Kinderzimmer? Auf einmal wars still. So still. Ich hatte eine Weile gebraucht, um zu realisieren: Dieser Raum war ein Ort, in dem ich mich nicht unsichtbar fühlte. Ein Ort, in dem ich frei war. Ein Ort, der selbst an den dunkelsten Tagen Schutz bot. Ein Ort, der wenn die ganze oberflächliche, gläserne, schon beschädigte, bewertende und verletzende Welt zusammenbrechen würde, mich auffangen würde.

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Innere Sanduhr

Zeit.  Etwas, was alle, alt oder jung, Frau oder Mann, Erdling oder Alien kennen. Unsere Zeit ist uns wertvoll, weil wir wissen, dass sie uns irgendwann ablaufen wird, wie der Sand in einer Sanduhr. Sie fängt an deinem ersten Lebenstag an abzulaufen und stirbt einfach mit dir, sobald deine Zeit gekommen ist. Sie wandert nicht weiter, wie eine Seele, vererbt nichts an niemanden, wenn du weg bist. Sie verschwindet einfach, als hätte es sie nie gegeben, und ist einzigartig bei jedem Menschen. Das erste Mal, dass deine Sanduhr ein leises „tap“ von sich gibt, ist, wenn du auf die Welt kommst. Wenn du anfängst zu weinen und schreien, war deinem Herz das Geräusch zu laut, die Druckwelle zu stark. Wenn du anfängst zu brabbeln, hat dir das Gefühl einer sanft hereinbrechenden Welle gefallen. Deine innere Uhr gibt dir vor, wie lange du lebst, je nachdem wie viele glückliche, traurige, lustige und melancholische Erinnerungen dein Leben füllen. Je fröhlicher der Gedanke, je länger lebst du deswegen. Doch kannst du dir vorstellen, wie diese Uhr aussieht ? Das wird ganz deinem Charakter, deinen Hobbys, Lieblingsfarben und liebsten Gerüchen überlassen. Wenn du eher ruhig bist, ist dein Sand blau. Wenn du einen bestimmten Song gern hast, wird deine Sanduhr bei jedem Sandkorn, das auf den Boden fällt, einen Ton dieses Songs spielen, der deiner Seele und deinem Körper signalisiert, dass wieder Zeit abgelaufen ist. Vielleicht wunderst du dich auch, warum du nie gehört hast, wenn ein Sandkorn und die Tiefe fällt. Es passiert auch immer dann, wenn dein Herz gerade einen einen Schlag macht. Da hörst du nur das Pochen deines Herzens, anstatt das leise Rieseln deiner inneren Uhr. Du kannst es nicht spüren, bis zu deinem letzten Atemzug, dem letzten Moment. Dann hörst du ein sanftes Geräusch des letzten Sandkorns und weißt, dass deine Zeit um ist. Es sagt dir: „Auf Wiedersehen, du kannst jetzt ruhen. Du hast deinen Teil zur Welt beigetragen.“. Dann, und nur dann, weißt du, dass du eine innere Uhr hattest und sie sich jetzt von dir verabschiedet hat. Eine gläserne Welt, die sich von dir vorstellt, wenn du dich verabschiedest.

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Spiegellabyrinth des Grauens

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag wie ein jeder anderer, jedoch hatten meine Freunde die Idee in ein Spiegellabyrinth zu gehen da eines in unserer Gegend neu öffnete und wir es ausprobieren wollten. Da ich nicht wie sonst die Spaßbremse in der Gruppe bin beschloss ich mitzugehen und diese Entscheidung verändert mich, meine Denkweise über Glas und Spiegel in einer Art wie ich sie nicht erwartet hätte. Ich ging ein paar Schritte, streckte die Hand aus und es kam ganz plötzlich ein Geräusch: klack, direkt gegen das Glas. Der Abdruck meiner Finger blieb kurz sichtbar, dann verschwand er. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich die Spiegel beobachten. Klingt dumm, aber es fühlte sich echt so an.Das Licht flackerte für eine Sekunde, und ich schwöre, ich habe da was gesehen. Eine Bewegung. Jemand, der aussah wie ich – nur, er stand still, als ich mich bewegte. Ich blinzelte, und plötzlich war alles wieder normal. Danach bin ich einfach weitergelaufen, ein bisschen zu schnell vielleicht. Irgendwann habe ich den Ausgang gefunden, aber seitdem… keine Ahnung. Ich meide Spiegel lieber. 

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Mein kleines Glashaus

Ich spüre dein Dasein, du scheinst auf mich herab wie Licht, so sanft und doch so präsent, wie ein stiller Traum der mich umhüllt. Mit dir kann ich reden, so einfach und so klar, doch keine Minute kann ich neben dir stehen. Ich werde nicht gehen, doch wenn mein kleines Glashaus zerbricht, steh ich allein hier, ohne wärme und ohne dein Licht. Und doch, wenn ich in deine Augen sehe, weiß ich, ich kann ihnen nicht widerstehen.

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Der Traum

Es war ein sonniger Samstagmorgen, die Vögel zwitscherten und die Sonnenstrahlen durchdingten durch meine Fensterscheibe. Alles fühlte sich wie ein normaler Samstag an, bis ich meine Augen langsam öffnete. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, alles um mich herum bestand aus reinem Glas. Ich dachte mir direkt von Anfang an, es muss ein schlechter Traum sein jedoch fühlte sich alles zu real für einen Traum an. Ich stand aus meinem Bett auf welcher auf einmal sehr hart geworden war, als ich die Decke runterriss sah ich das sogar mein Bett aus Glas bestand. Ich schaute mich kurz rum und ich konnte keine Lücke sehen, welche nicht aus Glas bestand. Langsam bekam ich Panik und rannte raus, diese Panik lies aber nicht nach. Draußen war ebenfalls buchstäblich alles aus Glas. Die Blätter welche von dem Bäumen auf den Straßenrand geflogen sind bis zu den ganzen wunderschönen Blumen aus dem Garten meiner Nachbarin. Langsam begann ich zu verzweifeln, ich wusste nicht, was ich tun soll, ich war gefangen in einer Gläsernen Welt. Als ich dachte das es keine weiter Hoffnungen mehr gebe hört ich aus der Ferne ein leises Läuten. Dieses Läuten wurde jedoch immer lauter. Plötzlich hörte ich die Stimme meiner Mutter: Wach auf Tias, wach auf,,. Es war doch nur ein Traum. 

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Fernglas

„Hallo Oma und Opa!“ ruft Heinrich, als er durch eine mit Blattgold verzierte Haustür ging. Wie es sich für Wohlhabende Menschen in Egmond een Zee, eine kleine Stadt in Nord Holland gehört, zog er seine Arbeitskleidung aus und ging ins Badezimmer, um seine Hauskleidung anzuziehen. Auf dem Weg ins Badezimmer wurde er aber von seiner Oma aufgehalten.“ Bist du das sicher, dass du das willst?“, fragte sie. „Sicher!“, äußertet Heinrich mit einer genervten Stimme. „Deine Eltern haben aber eine andere Zukunft für dich gesehen.“ Erwiderte Oma und winkte Opa franz herbei. „Als Lehrling deine Zeit zu verschwenden ist nutzlos!“ fügte Opa noch hinzu. Nachdem wurde Heinrich aber wütend und rannte in den Dachboden, denn da gingen die großen Eltern nie hinterher. Immer wenn Heirich traurig oder wütend wird, beginnt er den Dachboden zu durch Stöbern. Das Erstaunliche daran ist, dass er jedes Mal was Neues findet. Diesmal fand er ein Fernrohr und ein Piratentum. Auf dem Fernrohr war ein Muster es bestand auszacken und scheiben aber keinen Wellen. Ob es fake, sei fragte sich Heinrich und schaute hinein. Schhhbuchh! „Harr, er lebt“ hörte Heinrich und öffnete seine Augen. Er befand sich auf ein Schief auf offener „See“, aber es war kein Meer, sondern es war Glas. „Hilfst du uns junger Pirat?“ fragte laut seines Aussehens der Kapitän. Der Kapitän war typisch gekleidet. Alos einen schwarzen Hut und einen schwarzen Mattel. Im schwarzem Mattel war das gleiche <Fernrohr wo Heinrich hineingeschaut hat. „hrr, sagst du was!“ knurrte der Kapitän. „Jawohl“ ruft Heirich mit Begeisterung. „Siehst du die Insel, Nördlich von dir?“ fragte der Kapitän. „Ja, aber wie wollen wir dort hin?“ stellte Heirich.“ Sachau mal über Bord.“ Antwortete der Kapitän. Heirich schaute über Bord und sah Greifarme, so ähnlich wie Spinnenarme. Also so bewegen sich die Schiffe. „Vorwärts, bis heute Abend will ich dort sein!“ befühlte der Kapitän und du Bursche hilfst die Männer am Deck!“ Heirich ging runter ans Deck und schaute sich für einen Schwamm um. Als plötzlich eine riesige Sanduhr aus dem Himmel geflogen kommt. Die Uhr war locker 420 m hoch. „Was! warum?“ stotterte Heirich im Schatten von der Sanduhr. „unser Glück.“ Sagte ein Matrose, der neben Heirich stand. „Alle Menschen sind in dieser Welt gefangen und alle Gläserne Gegenstände, die in der echten Welt zerstört werden, landen hier ringend wo.“ Erzählte ein anderer Matrose, „die einzige Chance rauszukommen ist durch den Berg.“ Fügte nochmals ein anderer hinzu. Die Sanduhr kann, wenn man sein Deck mit dem Sand der Uhr berieselt sich drei Mal so schnell bewegen. Mit dreifacher Geschwindigkeit kämmen sie trotzdem nicht wie laut plan rechtzeitig an. Enttäuscht gingen alle schlafen. Heirich konnte nicht einschlafen und lauschte ein paar Matrosen zu. Er fand heraus, dass sie dem Kapitän töten wollen und dass das Essen knapp ist. Nach solcher Information rannte er zum Kaptan und erzählte. Am Morgen drauf wurden die Matrosen, die den Plan geschieden haben, umgebracht. Als Dank vom Kapitän bekam er die doppelte Ration. Die andern Schilfmatrosen bekamen auch was Neues, und zwar Hass auf Heinrich. Laut den neuen Berechnungen sollten sie in zwei Tagen beim Berg sein, verkündete der Kapitän, an seiner Seite war Heirich. Er wurde zum Lehrling vom Kapitän aber wurde gehasst von allen anderen. Schmeißen wir ihn über Bord sagten die Matrosen und wollten es eine Nacht vor der Ankunft machen. Eine Nacht vor der Ankunft wurde Heirich aus dem Bett gerissen ohne das Wissen des Kaptans. Er wurde auf einen Holzbalken gestellt wie man es kennt und wurde runter geschupft. “AHHHH!“ schrie Heirich und landete auf einer Matratze. Die Schiffs Männer wollten das er langsam stirbt. Nachdem er gefallen ist, bewegte sich das schiff weiter. Als das schief schon ein bis zwei Kilometer weg war holte Heinrich aus seiner Tasche eine Flasche Rum, Brot und etwas Käse, was er noch vor dem Mordversuch mitgenommen hat. Heinrich trank den Rum als er plötzlich ein riesiges Fernglas fallen sieht. Bumm, hörte er und sah, wie das Schief vom Fernglas zusammengeschlagen wurde. Er packte noch seine ganze Energie und machte sich auf den Weg zum Berg. 

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Blut auf gläsernen Wänden

Ich stehe vor einer Scheibe, Klar und glatt wie gefrorenes Wasser. Dahinter Dein Schatten, Nur ein Umriss, Doch ich erkenne ihn sofort. Ich lege meine Hand auf das Glas. Kälte frisst sich in mich. Ich schlage gegen die Scheibe, Das Glas bricht, Splitter fallen, Reißen mich auf. Ich gehe weiter. Eine neue Scheibe. Dahinter flackert meine Hoffnung, Meine Sehnsucht. Ich schlage, Blinde Fäuste gegen das Glas, Blut läuft aus meiner Hand, Doch ich gehe weiter. Noch eine Scheibe. Und noch eine. Jede dünner, Doch härter und schärfer als die davor. Jede zerreißt meine Haut Wie Papier, Bis ich nichts mehr bin Als offene Wunden. Ich schrei nicht. Ich schlage nur. Immer näher, Immer blutiger, Immer kälter. Doch immer sehe ich dich. Du wirst immer klarer. Und dann Die letzte Scheibe. Dahinter: Dein Gesicht Das ich so liebte, Das ich verloren habe. Deine Augen glänzen. Du lachst, So wie früher, So wie ich dich in Erinnerung hatte. Deine Hände strecken sich nach mir, Doch ich kann sie nicht erreichen. Langsam hebst du deine Hände, Legst sie auf das Glas, Direkt vor meine. Getrennt nur durch diese dünne Haut Aus Eis und Schmerz. Ich versuche zu rufen, Deinen Namen, Doch kein Ton Verlässt meinen Mund. Nur Blut Auf meinen Lippen. Du drückst deine Stirn gegen die Scheibe, Ich sehe, wie du weinst. Deine Lippen formen meinen Namen. Auch du rufst Doch ich höre nichts. Ich schlage. Immer wieder. Die Scheibe bleibt. Sie zerbricht nicht. Mein Blut fließt Auf das Glas, Zieht Linien wie Adern, Wie Wege, Die nirgendwohin führen. Meine Hände rutschen An der Scheibe hinab. Mein Blut das wie Andern rote Linien zieht, Fließt zwischen uns. Mein Atem wird flach. Meine Knie weich. Ich will noch einmal Dein Gesicht sehen. Dich Halten. Auf der anderen Seite Weinst du, Still. Ich rutsche hinunter, Bis ich sitze, Die Stirn an der Scheibe, Mein Herz wie Glas. Auf meiner Seite, Ist nur Kälte. Splitter in meinem Fleisch. Kein Licht mehr.   Ich schließe die Augen. Alles wird kälter. Alles wird dunkler. Ich bleibe vor dir liegen Und alles, Was bleibt, Ist Stille. Nichts.

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Das wirbelnde Abenteuer

Stell dir eine Welt vor, so unscheinbar und winzig. Aber doch so spannend. In dieser Welt gab es keine Gesetze oder Regeln. Aber sie ist nicht so leblos, wie man denken würde. Ein Schneemann namens Eddi und ein Elch namens Klaus. Waren die einzigen hier in dieser bezaubernden Welt voller Schnee. Genau wussten Sie nicht, wie Sie hier gelandet waren. Alles, was sie wussten, war, dass Sie hier waren und auch hierbleiben würden. Schon oft hatten sie versucht, herauszukommen. Doch irgendetwas trennte sie von dem, was ich dort draußen befand. Die 2 Lebewesen verstanden sich gut, auch wenn es nie etwas zu tun gab und der Elch eher auf der dicht bewaldeten Seite der Welt ruhte. Der Schneemann hingegen versuchte sich auf der offenen, beschneiten Ebene zu bespaßen, indem er eine Schneeburg baute und mit Schneebällen auf den Wald zielte, um den Elch aufzuwecken, der schon seit Stunden einfach nur döste. Es war ein Tag wie jeder andere, jedoch stritten sich der Schneemann und der Elch. Am Anfang war es nur eine Meinungsverschiedenheit. Eddie wollte unbedingt aus dieser Kugel heraus, jedoch wollte der Elch einfach nur seine Ruhe und sein Leben in diesem Ding, was auch immer es war, genießen. Jedoch entwickelte sich die Situation zu einem riesigen Streit. Am liebsten wollten sie sich nie mehr wiedersehen. Doch das funktioniert nicht und so schufen sie eine Grenze in ihrer Welt. Am Abend nach dem Streit passierte es dann. Der Boden begann plötzlich zu beben, der Elch wurde aus seinem verträumten Schlaf gerissen und der Schneemann konnte nicht mehr aufrecht auf seinen Füßen stehen. Die 2 Lebewesen wussten nicht, was ihnen geschieht und waren verzweifelt. Die ganze Kugel wirbelte und alles geriet durcheinander. Zusammengekauert hockten Eddi und Klaus da. Beide auf ihrer eigenen Seite ganz allein und warteten auf ein Ende. Am nächsten Tag machten die beiden. Verkrampft auf und fragten sich, was war geschehen? Die ganze Welt war durcheinander und nichts war da, wo es vorher einmal gewesen war. Eddi und Klaus trafen sich in der Mitte der Kugel genau an der Grenze. Sie schauten sich für einen Moment verdutzt an und entschuldigen sich zuerst für gestern. Dann besprachen sie, wie es nun weitergehen sollte und kamen zum Entschluss, dass sie ab jetzt immer zusammenhalten mussten. Stock für Stock und Stein für Stein bauten die beiden ihre Welt wieder auf. Sie waren nicht wie früher, jedoch waren die beiden sehr zufrieden damit. Nachdem alles wieder aufgebaut war, saßen sie auf einem umgefallenen Baum am Rand der Kugel und starrten ins Leere. ‘Lass uns das, was uns von der Außenwelt trennt, Glas nennen’, bestimmte Eddie ‘Und die Welt, in der wir leben, Schneekuchen’, fügte Klaus hinzu. ‘Abgemacht’, meinten die Tiere. Am Ende war es das Glas, das sie zerrissen und dann wird zusammengeführt hat. Und wer weiß, vielleicht leben sie bis heute in dieser einzigartigen Welt.  

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Im Spiegel des Weinglases

Ein Mann saß allein an seinem Wohnzimmertisch. Er schaute durch das Fenster auf den Horizont. Die letzten Sonnenstrahlen leuchteten durch das Fenster und brachen sich in seinem alten fast schon durchsichtigen Weinglas. Das Weinrot warf einen leuchtenden Rand unter das Glas. Er bewegt sich, so als ob Leute in dem Rot des Weines gefangen wären und versuchen würden dem Durst des Mannes zu entfliehen. Der Mann hob das Glas hoch und sah es sich im Licht der untergehenden Sonne an. Er betrachtete sein rotes Spiegelbild im leichten Schimmern des Weinglases. Und wie er sich so betrachtete wurde ihm klar, dass die Leute die versucht haben dem Wein zu entfliehen, nur ihn wiederspiegelten, der selbst versuchte der Realität durch den Konsum von Alkohol zu entfliehen. Doch im Spiegelbild sah er der Realität beinhart ins Gesicht. Ein Mann, der nichts aus seinem Leben gemacht hat und nun durch den Gebrauch von Alkohol der unausweichlichen Gegenwart zu entkommen ohne dabei zu sehen das dadurch nur immer tiefer in das Loch der Einsamkeit zu versinken und am Ende zu verschwinden, wie die Leute in seinem Weinglas. 

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Venedig aus Glas

Eines Abends landeten wirb mit großem Hunger vor einem Resteraunt. Das Restaurant war bekannt für ihr atemberaubendes Essen. Von außen sah es wie ein Palast aus. Als wie das Gebäude betraten, sahen wir schnell, warum es so beliebt war. Es war voll, aber richtig voll. Aus meiner rechten Seite marschierte ein Kellner zu uns und sprach uns mit seiner tiefen Stimme an. Er fragte wie viele Leute wir waren und mein Vater zeigte vier Finger in die Höhe. Ohne lange zu überlegen befiehl der Mitarbeiter ihm zu folgen. Nach einer kurzen Zeit, die aus 15 Meter bestand, führte er uns zu einem lehren Tisch. Gemütlich saßen wir alle hin und bestellten Pizza zum Essen. Rasch brachte uns der Kellner unser Essen her. Nach einer leckeren Mahlzeit blieb uns nur die Rechnung vorm Weg, bevor wir uns aller schließlich aus dem Gebäude hinaus machten. Auf den Weg zum Auto wurde ich komplett kaputt. Sogar die Augen konnte ich nicht mehr richtig offenhalten. Im Auto lag ich mich hin. Meine Beine lagerte ich auf den Schoß meines Bruders. Nicht einmal 13 Minuten standen wir mit unserem Wagen vor unserer Haustür. So schnell wie möglich rannte ich in meinem Zimmer. Ich zog mich aus und gleich danach sprang ich auf mein Bett. Kurz bevor ich meine Augen schließen konnte, stürmte mein Bruder in meinem Zimmer und schrie aus Freude, dass wir Morgen nach Venedig fahren werden. Ich blieb entspannt, da ich schon oft in Venedig war juckte es mich nicht so ganz. Durch die nicht aufregende Reaktion verließ mein Bruder mein Zimmer und ich konnte endlich in Ruhe schlafen. Der Morgen kam schnell. Ich machte mich fertig und rannte raus zu unserem Auto. Drinnen sah ich meinen Bruder am Sitzen. Meine Eltern waren noch drinnen im Haus, aber es dauerte nicht lange bis sie kamen. Schnell erreichten wir unser Ziel. Es war der Hafen. Wir nahem unser Gepäck und stiegen in unserem Bott der uns nach Venedig fahren sollte. Die Zeit verging so schnell wie noch nie, aber schlussendlich kamen wir im schönen Venedig an. Dachte ich, bis ich die Stadt sah. Meinen Augen konnte ich nicht trauen. Die Stadt war aus Glas. Geschockt starrte ich die Stadt an, bis ein Mitarbeiter mich aus dem Schiff rausbrachte. Verwirrt ging ich und meine Familie durch das unvorstellbare Venedig durch. Alles war aus Glas, sogar der Markus Dom bestand aus diesem Material. In diesem Moment hörte ich einen lauten Knall. Mir wurde weiß in den Augen, weil mein Bruder seine Taschenlampe in meinen Augen hielt. Und somit realisierte ich, dass alles nur ein Traum war. Nichts des du trotz fuhren wir nach Venedig und konnte dort eine wundervolle Zeit mit meiner Familie verbringen.  

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Die Reise ins Nichts

Ich kann mich noch erinnern, wie ich hier gelandet bin. Ich wollte gerade eine Packung Chips in meinen fast vollen Einkaufskorb reinlegen und plötzlich verschwand der Boden unter mir. Ich fiel und realisierte es zuerst nicht. Eine Weile sah ich nichts, als ich auf einmal auf einen nassen Boden landete. Ich machte meine Augen auf und erblickte die Welt, in der ich seitdem hier bin. Nachdem ich alles realisiert habe, stellte ich sofort die Frage, wo ich zur Hölle gelandet bin. Alles war Hell, verglast und sah sehr sauber, modern und unecht aus. Ich sah weiße Wolken, eine helle Sonne und weite grüne Wiesen aus dem Fenster, die kein Ende nahmen. Fische und Wassertropfen schwebten durch die Luft. Ich kam mir wie in einem Windows XP Hintergrundbild gefangen. Diese Welt erinnert mich an die 2000er Jahre, also an meine Kindheit. Auch wenn ich mich nach einer Weile sicher fühlte, hatte ich trotzdem ein ungutes Gefühl. Vorallem in der Nacht. Jedes Mal, wenn die Sonne untergeht, gehen nur ganz leichte und angenehme Lichter an. Diese geben eine sehr angenehme Atmosphäre, jedoch sehe ich nicht sehr viel in die Weite.  

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Was sind wir?

Wir leben in einer Zeit, in der das Unsichtbare sichtbar geworden ist. Jeder Mensch trägt ein Smartphone bei sich, dass nicht nur hinausblickt, sondern auch zurückblickt. Wir kommunizieren, wir teilen, wir zeigen und dabei enthüllen wir mehr, als wir vielleicht wissen So wird der Mensch selbst durchsichtig, ein Wesen aus Licht und Daten, ohne geglichen Gedanke. Sind wir dann noch Menschen? Wir leben in unserer eigenen Welt, eine gläserne Welt, sie ist wie ein Spiegel unserer Sehnsucht. Wir wollen gesehen werden, verstanden werden und dazugehören. Doch wo wollen wir dazu gehören? Gibt es noch Gemeinschaften, die nicht in dieser Welt leben, die frei sind? Philosophen sprachen einst davon, dass Freiheit im Inneren beginnt, in den Raum, den niemand betreten kann. Doch was geschieht, wenn dieser Raum verschwindet, weil alles nach außen drängt? Vielleicht tauschen wir Stille gegen Sichtbarkeit, Tiefe gegen Aufmerksamkeit, Sein gegen Freiheit. Die gläserne Welt ist kein Gefängnis aus Stahl, sondern aus Licht. Sie ist hell, bequem, faszinierend und gerade darin gefährlich. Der Mensch steht im Mittelpunkt eines globalen Panoramas, beobachtet und beobachtend zugleich. Vielleicht liegt wahre Freiheit heute nicht mehr darin, alles zu zeigen, sondern wieder lernen zu dürfen, etwas zu verbergen. Denn was durchsichtig wird, hört irgendwann auf, zu fühlen und ohne Gefühle verliert der Mensch ein Stück seiner Identität und ohne Charakter existieren wir nur noch online, in einem Netz aus Daten.

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Die Welt zwischen Freiheit und Überwachung

Wir leben in einer Zeit, in der Informationen zu einer der wertvollsten Ressourcen geworden sind. Daten bestimmen unseren Alltag, lenken unser Verhalten und entscheiden darüber, was wir sehen, kaufen oder sogar denken. Diese Entwicklung führt uns immer weiter in eine sogenannte „gläserne Welt“, in der das Private zunehmend verschwindet und Transparenz nicht mehr freiwillig, sondern selbstverständlich geworden ist. Doch was bedeutet das eigentlich – und welche Chancen und Gefahren bringt eine gläserne Welt mit sich? 1. Der Begriff „gläserner Mensch“ Der Ausdruck „gläserner Mensch“ beschreibt eine Person, deren Daten so umfassend gesammelt und ausgewertet werden, dass sie in gewisser Weise durchschaubar wird. Früher war es schwierig, persönliche Informationen über jemanden zu bekommen. Heute reicht oft ein kurzer Blick ins Internet, um Name, Wohnort, Hobbys oder politische Ansichten herauszufinden. Soziale Netzwerke, Online-Shopping, Smartphones und Überwachungskameras sammeln ständig Daten über uns – häufig, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Aus Millionen solcher Informationen entsteht ein digitales Profil, das unsere Identität im Netz widerspiegelt. 2. Vorteile einer transparenten Gesellschaft Natürlich hat diese Entwicklung nicht nur negative Seiten. In vielen Bereichen kann Datentransparenz das Leben erleichtern. Zum Beispiel können Gesundheitsdaten Ärzten helfen, Krankheiten früher zu erkennen und gezielter zu behandeln. In der Wirtschaft ermöglichen Kundendaten, Produkte besser an Bedürfnisse anzupassen. Auch im Alltag profitieren wir: Navigationssysteme finden dank Standortdaten den schnellsten Weg, und Smart-Home-Geräte passen sich automatisch an unsere Gewohnheiten an. Transparenz kann außerdem Vertrauen schaffen. Wenn Unternehmen oder Regierungen offen mit Informationen umgehen, stärkt das das Gefühl von Sicherheit und Fairness. Bürger können nachvollziehen, wie Entscheidungen getroffen werden, und Betrug oder Korruption werden erschwert. In einer idealen gläsernen Welt würden Daten also zum Wohl der Gesellschaft genutzt – verantwortungsvoll, sicher und gerecht verteilt. 3. Die Schattenseiten der totalen Transparenz Doch die Realität sieht oft anders aus. In vielen Fällen werden Daten nicht zum Nutzen der Menschen gesammelt, sondern zu kommerziellen oder politischen Zwecken. Große Konzerne wie Google, Meta oder Amazon verdienen Milliarden, indem sie Nutzerprofile verkaufen oder gezielte Werbung schalten. Dadurch entstehen sogenannte „Filterblasen“ – wir sehen nur noch Informationen, die zu unserem bisherigen Verhalten passen. Das beeinflusst unser Denken, ohne dass wir es merken. Auch staatliche Überwachung kann problematisch sein. Im Namen der Sicherheit werden Bürgerdaten gesammelt, Bewegungen verfolgt und Kommunikationsinhalte gespeichert. Was zunächst nach Schutz klingt, kann leicht in Kontrolle umschlagen. Wenn jede Bewegung und jedes Wort registriert wird, geht ein wichtiges Stück Freiheit verloren. Menschen verhalten sich anders, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden – vorsichtiger, angepasster, weniger kritisch. 4. Verantwortung und Datenschutz Die Frage ist also: Wie können wir die Vorteile der digitalen Welt nutzen, ohne unsere Privatsphäre völlig aufzugeben? Ein Schlüssel liegt im Datenschutz. Jeder sollte das Recht haben zu wissen, welche Informationen über ihn gespeichert sind und wofür sie verwendet werden. Gesetze wie die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Doch auch jeder Einzelne trägt Verantwortung. Wer achtsam mit seinen Daten umgeht – z. B. durch sichere Passwörter, bewusste App-Nutzung und kritisches Hinterfragen von Einwilligungen – schützt sich selbst und trägt zu einer gesünderen digitalen Kultur bei. 5. Ein Blick in die Zukunft Die Entwicklung zur gläsernen Welt ist kaum aufzuhalten. Mit Künstlicher Intelligenz, Gesichtserkennung und vernetzten Geräten wird Datensammlung in Zukunft noch präziser und umfassender. Die entscheidende Frage lautet nicht mehr, ob wir transparent werden, sondern wie viel Transparenz wir zulassen wollen. Es liegt an uns, Grenzen zu ziehen und Regeln zu schaffen, die die Würde und Freiheit des Menschen auch im digitalen Zeitalter bewahren. 6. Schlussgedanke Die gläserne Welt ist weder rein gut noch ausschließlich schlecht. Sie ist ein Spiegel unserer Zeit – voller Chancen, aber auch voller Risiken. Wenn wir lernen, verantwortungsvoll mit Informationen umzugehen, können Daten unser Leben bereichern, anstatt es zu bestimmen. Doch dafür müssen wir wachsam bleiben und uns immer wieder fragen: Wie viel von mir möchte ich preisgeben – und wem vertraue ich meine digitale Seele an?

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Gläserne Identitäten

Wer hätte sich vor vielen Jahren gedacht Dass sich die Welt komplett digital macht Früher zählte nur, was in der echten Welt passiert Doch heute ist es viel mehr Wert, was man Online kreiert. Egal ob Kochrezept, Haustier, selbst das eigene Kind Alles muss jeder sehen, aber ganz geschwind. Wir sind näher, denn je an Fremden Menschen, ganz fern weit weg Doch bauen Distanz zur Realität, wahre Nähe bleibt versteckt. Aber darf ich mich überhaupt selber beschweren Wenn meine eigenen Stunden Freizeit im Internet verheeren Ich bin ehrlich, ohne Social Media komme ich selbst nicht aus, Doch so geht es heute fast jedem einzelnen, was ein Graus. Hinter dem angeblich idealen Leben und bearbeiteten Bildern Verbergt sich die Realität, oft gar nicht so milder Nur das perfekte Selbst wird zur Schau gestellt Wir erstellen Gläserne Identitäten, in einer gläsernen Welt.

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Die Glaskugel (2)

Zu meinem 16.Geburtstag bekam ich ein besonderes Geschenk, als ich es sah, kullerten mir die Tränen hinunter. Es war eine Schneekugel, ich sah durch diese Glaskugel eine ganz neue Welt. Ich konnte diese durch eine einfache Bewegung in eine bezaubernde Winterwelt verwandeln. Jedes Mal, als ich sie ansah, stellte mir vor, dass ich in dieser Welt leben würde. Ich war so tief in meinen Gedanken, dass mein Körper zu zittern begonnen hat und mir die Tränen übers Gesicht liefen. Für mich ist diese Schneekugel mehr als nur ein Stück Glas. 

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Glasköpfe

Ich wurde von einem hohen Schrei aus dem Schlaf gerissen. Ich schreckte auf und stieß mir meinen Kopf am Bettgestell an. Schnell hastete ich aus dem Bett und blieb kurz an meinem Spiegelbild hängen. Ich konnte meine eigenen Gedanken und meine Emotionen durch meinen Kopf als währe er aus Glas. Ich tat es als Einbildung ab und lief in die Küche wo sich meine Familie vor dem Fernseher versammelt hatte. Die Nachrichtensprecherin berichtete von einem neuem Phänomen was sie ,,Gläserne Köpfe,, nannten. Die besten Forscher der Welt arbeiteten auf Hochtouren um herauszufinden um was es sich bei diesem merkwürdigem Ding auf sich hatte. Ich sah meine Eltern und meine kleine Schwester an und sah ihre Gefühle und Gedanken:,, Entsetzen, Ratlosigkeit.,, Meine Mutter machte sich darüber Gedanken was die Leute auf ihrer Arbeit von ihr denken würden. Niemand wagte es etwas zu sagen da wir unsere Gedanken lesen konnten. Meine kleine elfjährige Schwester fragte meinen Vater ob sie träume und er antwortete:,, Ich wünschte ich wüsste es,, Wir sprachen als Familie noch das ganze Frühstück darüber und testeten Methoden die Gedanken und Gefühle zu verdecken. Nichts half und so entschieden wir uns, dass es am besten wäre einfach wie vorher weiter zu machen. Als ich danach die Haustür verließ wurde mir jedoch der ernst dieser Situation klar. Alle würden alles wissen, man konnte nicht lügen. Man müsste ehrlich sein. Es hört sich traurig anzusagen, dass Ehrlichkeit das größte Thema war über dass ich nachdachte. Ich betrat meine Schule und war erstaunt wie viele Menschen versuchten ihre Ehrlichkeit durch Kopfbedeckungen zu verstecken. Ich traf meine beste Freundin und hoffte sie würde keine schlechten Dinge denken. Meine Befürchtungen wurden Gott sei Dank nicht bestätigt. Als wir nun durch die Gänge der Schule gingen sah ich alle ihrer Gedankengänge. Sie dachte darüber nach wie froh sie war diesen Helm zu besitzen denn sie fürchtete sich verurteilt zu werden. Gedanklich frage sie sich wieso ich sie so anglotzte. So schnell ich konnte sah ich wieder gerade aus und tat so als hätte ich nichts bemerkt. In der Klasse angekommen war das neue Phänomen das einzige Gesprächs Thema. Manche Mitschüler: innen wirkten beängstigt manche testeten die neue Fähigkeit lachend mit ihren Freunden. Ich sah mich um und fühlte mich als wäre alles durchsichtig wie Glas. Keiner konnte mehr lügen man sah, wie die Personen waren. Die Schuldirektion entschied kurz nach dem Ankommen den Unterricht abzusagen da die Situation alles durcheinander brachte. Ich verließ die Klasse mit meiner Freundin und war erschreckt wie viele Menschen sich auf den Gängen stritten. Freunde die einst unzertrennlich wahren hassten sich. Und dass alles wegen unausweichlicher Ehrlichkeit. Ich verließ das Schulgebäude und beobachtete die Menschen im Bus. Manche Menschen schienen sich hinter Hauben und Kappen verstecken zu wollen und einige Menschen beobachteten alle so unverschämt ich fragte mich, ob sie darüber nachdachten, dass man sie auch sehen konnte. Die Welt war Gläsern, plötzlich wussten alle alles über einen und Fremde wurden zu Bekannten. Ich sah auf mein Handy und die Nachrichten berichteten, dass die Ursache nicht gefunden wurde. Ich dachte an die vielen Familien und Freundschaften, die auseinandergerissen wurden. Alles weil Mitmenschen ihre wahren Gedanken sahen. Die Situation war unausweichlich und ich fragte mich ob es den Menschen einfach nur an Ehrlichkeit und Empathie fehlte. Selbst als ich endlich zu Hause ankam hatte ich keine Antwort dazu gefunden. Meine Familie saß auf dem Esstisch. Meine Mutter hatte ihre Arbeit fast verloren und meine Schwester wurde in der Schule gemobbt. Ich hatte keine Kraft zu sprechen sie lasen meine Gedanken so oder so. Ich hatte genug von dieser Gläsernen Welt die alles nur kaputt machte. Gleichzeitig hinterfragte ich auch die Menschheit. Ich ließ mich in mein Bett fallen und schlief innerhalb von wenigen Minuten ein.  Ich hörte meinen Wecker klingeln und boxte ihn weg. Ich lief zum Spiegel doch da waren keine Gedanken. Ich rannte zu meiner Familie und egal wie viele Leute ich in den kommenden Wochen danach fragte keiner erinnerte sich. Das Einzige, dass ich wusste ist das dieses Erlebnis meine Lebenseinstellung für immer verändert hatte. Auch war ich dankbar, dass die Welt nicht mehr gläsern war  

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HEILE WELT…

Leere, Stille einfach nichts und so fern ist das Licht.  Alles aus Glas, alles so zerbrechlich und die eigenen Hände sieht man nicht. Dunkel, keine Menschenseele in Sicht. So entscheidet der Knabe, stehen bleiben kann er nicht. Die Schritte hallen, leise, kaum bestimmt, auf splitterndem Glas, wo die Leere ist. Die Welt so leer, als ob sie träumt, und jeden Atem leise Nebel säumt.   Er tastet behutsam weiter, sein Herz wie das eines kleinen Kindes in Not, den Blick nach vorn, doch alles ist tot.    „Ich kann nicht mehr‘‘ – so hörte er die Stimme aus dem Schlund, doch in ihm bildet sich ein aufsteigender Funk´. Langsam wächst er - und so auch sein Mut. Jetzt spürte er in sich die Glut.   Je weiter er geht, je mehr zerbricht hinter ihm die Welt und er kann nicht einmal hören, wie das Glas zerbricht laut und grell. Eingeschlossen wie in einem endlosen Raum.   Doch plötzlich, komisch, als würde etwas anders sein, hinter jedem Riss ein goldener Schein, als wollte das Ende sein Zeuge sein?   Die Scheiben klirren, eine Stimme aus der Leere, doch ohne Ton, aber eine Melodie zieht ihn davon. Sie webt aus Fäden ohne Klang, leicht und klar. Er hält an, sein Atem ist laut, vor ihm hatte sich etwas zusammengebraut. Es ist ein Licht, eine kleine Kerze so schön und so schlicht. Er nimmt die Kerze in die Hand, und sieht sich um. Er geht zurück - hinter ihm zerbricht nichts, und immer noch ist alles stumm?   Nun braucht er doch keine Angst mehr zu haben. Die Leere kehrt Heim. Und aus dem alten, splittrigen Glas wird nun heller Schein. Alles wandelt sich um, aus dem Glas … wird schönes, grünes Gras. Dort wo nichts war, ist nun etwas.   Es bildet sich eine wundervolle Landschaft. Der Knabe spürt dabei seine Kraft, und mit der Macht hat er auch alle Tiere und Menschen zum Erwachen gebracht.   Jetzt hat er es endlich geschafft, sein Licht hat die Welt zum Erwachen gebracht.

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Zersplittertes Ich

Glas um mich, Glas in mir. Die Wände sind durchsichtig, kalt und zeigen mir Geichter, die ich kaum erkenne. Jeder Spiegel wirft mein Bild zurück, doch keines davon ist wirklich ich. Splitter schneiden tief in mein Fleisch, tanzen leise, bis jede Wunde in mir erwacht. Tropfen fallen, zeichnen Kreise auf den Boden-Kreise, die niemals enden. Tick.Tack. Die Uhr frisst den Tag, Korn für Korn. Ich kratze, stroße, schlage gegen die Wand. Doch Glas heilt sofort, verschlingt mein Blut gierig, als wäre es lebendig. Meine Finger brennen, meine Lippen reißen auf, und doch höre ich nicht auf. Denn irgendwo in dieser Gläsernen Welt muss es Ausgang sein. Doch je mehr ich kämpfe, desto tiefer gehen die Splitter. In Haut, in Sehnen, in Knochen. Ich spüre, wie ich Teil der Wände werde. Blind, zerbrochen, gefangen. Tick.Tack. Die Uhr wird schwer, zu einer Last, die mich erdrückt. Doch manchmal, wenn die Stille lauter wird als mein Atem, höre ich in den Rissen ein Flüstern. Stimmen, die meine Gedanken wie Echo zurückwerfen. Sie lachen nicht, sie weinen nicht- sie wiederholen nur alles, was ich je verschwiegen habe. Jede Lüge, jede Angst, jenen Traum, den ich begraben wollte. Und die Wände aus Glas glänzen heller, je mehr ich mich davor verschließe. Die Schatten meiner selbst huschen über den Boden, zerrissen und vervielfacht. Ich will sie greifen, doch meine Hände fassen ins Leere. Nur Schmerz bleibt, klar und schneiden wie Glas. Tick.Tack. Die Zeit rinnt mir durch die Finger, wie Splitter, die zu Staub zerfallen. Es gibt keinen Ausweg. Die Spiegel zeigen mich nicht- sie sind ich. Die Welt aus Glas war nur ein Käfig. Sie war immer mein eigenes Inneres. Und je länger ich in ihr bleibe, desto deutlicher wird, das Glas niemals zerbricht. Nur ich.

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Der Ort meiner Träume

Die Welt ist nicht so gläsern wie man denkt Türe n und Wände verschließen meine Träume, meine Gedanken, meine Gefühle Niemand weiß wirklich wie ich fühle Ich schlafe in der Nacht ich träume ich bin an einem Ort, der bereitet mir Freude dort steh ich am Strand durch mein Haar weht eine Briese eine Kühle denn dieser Ort weiß, wie ich fühle er weiß, wer ich bin, er kennt meine Mühe er sieht, wie ich blühe dort fallen die Fassaden die Mauern aus Ziegel und Stahl ja, dieser Ort wird langsam wirklich real

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Hurra, die Welt geht unter!

In einer unbestimmten Zeitung, von einer/m unbestimmten Schreiber/in, an einem unbestimmten Tag des 22. Jahrhunderts wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem Folgendes geschrieben steht:  Sehr verehrte Bevölkerung, ich bitte Sie, ein weiteres Mal zusammenzuhalten. Bis dato haben wir es mit größter Freude geschafft, unsere Pole zu schmelzen. Nur ein weiterer von vielen Beweisen, dass, wenn wir alle so fleißig weiter machen, wir sogar Berge versetzen können. In unserem Fall waren es Eisberge und besser, als sie nur versetzt zu haben, haben wir sie sogar verschwinden lassen. Hut ab. Sie mögen vielleicht glauben, wir wären schon bald am Ziel angekommen, jedoch haben wir noch einiges vor uns. Hätten Sie mich gefragt, was denn der erste große Schritt in Projekt „gläserne Welt“ sein könnte, hätte ich Ihnen wohl die Rodung unserer nutzlosen und völlig überbewerteten Wälder gesagt. Wer hätte gedacht, dass Bäume nachwachsen können. Kommen wir also zu Schritt zwei. Wenn wir noch weiter durchhalten und den Konsumpegel ganz weit oben belassen, bin ich davon überzeugt, dass wir wortwörtlich auch dieses Problem aus der Welt schaffen können. Aber das sollte bei dem Mangel an Hausverstand ja nicht allzu schwierig werden. Ich bedanke mich bereits im Voraus, denn jeder von Ihnen trägt dazu etwas bei. Mit Zuversicht schaue ich der Zersplitterung unserer gläsernen Welt entgegen und freue mich auf die positiven Folgen. Denn was könnten Scherben anderes bringen als Glück. Drei Tage lang war die adressierte Bevölkerung beleidigt. Drei Tage lang hat man dem Text Aufmerksamkeit geschenkt. Drei Tage später hat man ihn vergessen. Drei Tage später hat er nichts bewirkt.

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Unstabile Welt

In letzter Zeit sind Krisen ein zentrales Thema im Unterricht geworden. Die steigenden Preise für Lebensmittel und Nebenkosten, die ständigen Proteste und Streiks auf den Straßen der Stadt und die Menschen, die vor dem Krieg fliehen – all das ist für uns zur Gewohnheit geworden. Ich sage nicht, dass es weniger wichtig geworden ist – ganz im Gegenteil. Aber wir haben uns daran gewöhnt. Wir haben uns daran gewöhnt, dass der Krieg ganz nah ist und dass es vielleicht kein Morgen gibt. Nicht, weil wir pessimistischer geworden sind, sondern weil die Welt gläsern geworden ist. Zerbrechlich und unsicher. Soziale Medien zeigen uns: Es gibt Probleme, und wir müssen dringend handeln. Sie helfen uns, nicht im Dunkeln zu bleiben – denn unsere Welt ist durchsichtig. Auch wenn wir nicht alles sehen, schlage ich vor: Lasst uns tiefer schauen – auf das, was wirklich zählt, statt nur auf das Spiegelbild. Hilfe bei der Integration, Wohltätigkeit und der Wille zu helfen – all das kann unserer gläsernen Welt ein neues Gerüst geben.

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Kleines Mädchen, große Welt

Es war Nacht, als das kleine Mädchen schlief und zu träumen begann. In ihrem Traum stand sie plötzlich mitten in einer Schneekugel. Zuerst sah alles schön aus, weiße Flocken, glitzerndes Licht. Doch aufeinmal bemerkte sie, dass der Schnee den sie zu sehen meinte gar kein Schnee war. Es war Sand der von dem grauen Himmel fiel, es war still und unheimlich und das kleine Mädchen bekam Angst. Plötzlich hörte sie ein lautes Knallen und schreckte hoch. Sie dachte, sie wäre aufgewacht, doch dann realisierte sie das sie wirklich in der Kugel gefangen war. Sie hämmerte mit voller Kraft gegen das Glas und schrie nach ihren Eltern, es antwortete aber niemand. Durch die Scheibe konnte sie sehen wie ihre Eltern das schließlich das Zimmer betraten und nach ihr suchen begannen. Die Eltern ruften und suchten doch die kleine Schneekugel die eigentlich nur ein Dekostück sein sollte blieb unbeachtet. Am nächsten Tag war das Haus leer und still. Ihre Erziehungsberechtigten waren aus dem Haus um ihre Tochter zu suchen. Das Mädchen saß alleine in der sandigen Glaskugel. Sie weinte unerbitterlich. Schließlich begann sie den Sand gegen die Wand zu bewegen, so viel dass die Kugel kippte. Sie rollte mit der Glaskugel von dem Schrank herunter und fiel auf den Boden. Das kleine Mädchen lag jetzt inmitten von dem verstreuten Sand, sie richtete sich auf und merkte dass sie frei war, doch sie war noch immer in der gleichen Größe wie sie in der Schneekugel war. Selbst ein Grashalm wäre größer wie sie und alles war Monster riesig. Sie rief nach ihren Eltern, doch es kam keine Antwort, plötzlich sah sie in einem Splitter ihr Spiegelbild, Ihr Körper, ihr grinsen und ihre Austrahlung wirkten Fremd ausserdem bemerkte sie das sich im Hintergrund sich etwas langsam und leise an sie näherte. Dann wurde alles Still.

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Irgendwann ist alles weg

Ein Erstaunlicher Fakt über Glas ist, dass es flüssig ist. Nimmt man also das Thema Gläserne Welt, will man uns damit sagen, dass die Welt vergänglich ist? Also dass die Welt irgendwann nicht mehr existieren wird, ist sowieso klar, aber das wirkt für uns alle die gerade zu dieser Zeit jetzt leben so weit entfernt. Glas ist auch so etwas. Es wirkt für uns fest nur dadurch, dass es das eigentlich gar nicht ist, zerfließt es mit der Zeit und man sieht das Glas irgendwann nicht mehr in der Form wie es jetzt ist. Das ist für uns Menschen, die gerade jetzt leben auch nicht zu begreifen. Das Glas und die Welt sind eigentlich zwei Dinge, die sich auf jeden Fall verändern werden, aber wir alle werden diese große Veränderung nicht mehr mitbekommen. Aber dadurch, dass wir alle denken Glas ist eine feste und andauernde Masse, genau so wie die Welt für uns gerade unzerstörbar wirkt, zeigt es uns, dass alles irgendwann nicht mehr ist und wir eigentlich gar nicht so wichtig sind wie wir denken. Der Mensch macht sich selbst viel zu wichtig und aus Angst dieses eine Leben, dass er hat zu zerstören behandelt er es wie Glas, ohne daran zu denken, dass auch Glas irgendwann zerronnen ist. 

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Wir Spiegelbilder

Ich habe eigene Gedanken; eigene Gefühle. Ich besitze einen eigenen Willen und habe Träume. Ich träume davon, frei zu sein, nicht mehr gefesselt oder gefangen zu sein. Ich träume davon, keine Marionette mehr zu sein. Doch all das ist der Welt egal. Ich flehe um Hilfe, aber keiner sieht es. Ich versuche mich zu befreien, doch ich schaffe es nicht. Ich hasse jede einzelne Sekunde, in der ich nicht tun kann, was ich will, mich nicht bewegen kann, wie ich will. Doch schlimmer als das ist es, wenn ich zerbreche. Immer und immer wieder passiert es. Immer wieder gehe ich zu Grunde, aber muss im nächsten Augenblick existieren, als wäre nie etwas gewesen. Ich bin ein Spiegelbild. Von manchen Personen werden wir geliebt. Von anderen gehasst. Doch wir können nichts dafür. Wir sind doch alle nichts anderes als Puppen, die an Fäden gezogen werden, um die genauen Gesten unseres Gegenübers zu imitieren. Wir sind mal stärker und mal schwächer zu sehen, aber immer da. In einem konventionellen Spiegel im Badezimmer, einer Pfütze am Straßenrand oder nur in einer Spiegelung eines Schaufensters. Doch manchmal gehen Gegenstände kaputt, in denen sich Menschen spiegeln können. Wenn das passiert, spüren wir das. Es ist, als ob wir zerbrechen. Als würden wir in Millionen von Einzelteilen zerspringen und das Klirren der Scherben ist unser letzter Schrei. Oder eben nicht. Meistens werden wir in mehreren Objekten gespiegelt. Wird eines davon zerstört, leben wir in den anderen weiter. Doch es fühlt sich jedes Mal so an, als ob ein Teil von mir für immer weg ist. Meine Welt besteht aus Glas und meine Wohlfühlorte aus Wasser. Wasser kann man nicht zerschlagen. Im Wasser kann ich nicht zerspringen. Manchmal wünsche ich mir, mein Gegenüber würde davon wissen; würde mehr aufpassen. Doch ich kann ihm nicht die Schuld dafür geben. Mein reelles Ich kennt meine Probleme nicht und weiß nicht, was es mir antut. Dennoch will ich Veränderung. Ich will diese unsichtbaren Fäden durchschneiden. Ich will von Pfütze zu Pfütze unabhängig von meinem materiellen Ich springen können. Ich möchte fliehen, bevor ich klirrend am Boden aufpralle. Ich möchte mich selbst retten, weil es sonst niemand tut. Ich möchte mein eigenes Leben führen, meine eigenen Handlungen ausführen. Ich möchte so viel, doch nichts wird sich verändern. Ich bin eben ein Spiegelbild. In meinem Schicksal gefangen und niemals frei. Immer allein und niemals glücklich. Nicht dort, wo ich sein will, und nicht immer existent. Ein Lügner. Spiele jedem Emotionen vor, die ich nicht fühle. Aber vielleicht bin ich nur ein guter Schauspieler. Wer weiß das schon? Ich nicht, denn ich bin ja schließlich bedeutungslos. Ich werde von der Welt vergessen, außer man möchte mich sehen. Ich werde ignoriert und verdrängt. Ich wünschte, es gäbe auch nur eine einzige Person, die es wissen würde. Ich wünschte, jemand würde sich für all das entschuldigen. Ich wünsche, jemand würde mir sagen, dass alles wieder gut wird. Ich wünschte, ich könnte daran glauben.

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Sichtbar für alle!

Durch Soziale Medien, das Internet und moderne Technologien ist kaum noch etwas wirklich verborgen. Informationen sind jederzeit abrufbar Nachrichten verbreiten sich in Sekunden schnelle, und viele Menschen geben freiwillig einen großen Teil ihres Lebens preis. Fotos, Videos und Gefühle werden geteilt, kommentiert und bewertet. Alles ist zu jederzeit sichtbar. Diese Transparenz kann uns gute Chancen bringen. Wir können uns schnell vernetzen und haben schnellen Zugriff auf Wissen und Informationen. So eine gläserne Welt schafft nähe obwohl wir doch so weit entfernt sind. Auf der anderen Seite verlieren wir stück für stück unsere Privatsphäre. Jede Nachricht und jeder Post hinterlässt Spuren, daten werden gesammelt und wir wissen teilweise gar nicht wer alles mitliest. Eine „durchsichtige“ Welt wie diese ist faszinierend und beängstigend gleichzeitig. Sie zeigt wie zerbrechlich Freiheit und Privatsphäre ist. Am Ende hängt es aber davon ab wie wir mit solchen Sachen umgehen.

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Meine Welt besteht aus Glas

Quarzsand, Soda, Kalk und alte Scherben, Alles schön mit vererben Gemeinsam in den Schmelz getrieben, dass keine Kanten sich verbiegen. Meine Welt besteht aus Glas. Nein, nicht wegen dem Gras, vielleicht liegt’s am Erdgas? Erdgas beschäftigt viele, Klimakrise beenden ist eines der Ziele. Doch wer spielt schon solch grazile Spiele? Grazil finden sich wohl viele, Kein Kratzer auf der Autoscheibe, Es ist wichtig dass ich Handel betreibe! Meine Welt besteht aus Glas, ein funkelnder Kristallball, auf Pulten präsentiert, von Reichen studiert, rekonstruiert, zu Besserem mutiert. Doch Licht, das reflektiert, wird selten richtig fokussiert. Meine Welt besteht aus Glas, und jeder schaut hinein. Kein Raum für Fehler, kein Verzeih’n, nur spiegelglatter Online-Schein. Ich sehe durch die Scheiben klar, doch was ich seh, ist sonderbar Gesichter, bunt gefiltert, schön, die Wahrheit bleibt im Schatten stehn. Transparenz! Man ruft sie laut, doch keiner sieht, was wirklich baut. Denn wer durchsichtig leben will, wird irgendwann unsichtbar still. Meine Welt besteht aus Glas, zerbrechlich und perfekt zugleich. Wer wagt, sie ehrlich anzufassen, verliert, doch bleibt moralisch reich. Vielleicht zerbricht sie eines Tags, an Ehrlichkeit, an Mensch und Maß. Und in den Scherben liegt dann still, was niemand sehen wollte, will Doch meine Welt besteht nicht aus Glas Ich selbst war’s, Ich selbst war aus Glas, durchsichtig klar, als ich den Bettler sah doch das störte mich nicht, nicht wahr? Mein Spiegelbild glänzte, seine Hand blieb leer, so war ich durchsichtig, kalt und schwer.

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Zerbrechliche Welt (4)

Ich seh mich um, alles ist so bunt. Wieso sagen alle ich sei so stumm? Doch in meinen kopf geht es rund. Ihr sagt ich sei aus Glas, doch ich seh das alles nicht wie du. Innerlich bin ich so grün wie das Gras, und bunter als ein farbiges tattoo. Härter als metall und stärker als Stahl. Größer als das Empire State Building, kleiner als ein Aal. Ich bin kein Schatten, bin kein Licht, doch spiegle ich dein Angesicht. Ich bin kein Laut, doch voll Musik, ein leiser Sturm, der Welten wiegt. Du siehst mich nicht, doch ich bin da, in jedem Traum, so glasklar nah. Ein Rätsel, das sich selbst erdacht – und in der Stille weiterlacht.

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Herz aus Eis und Glas

Inmitten der Welt aus Spiegel und Eis war eine Flamme so klein und heiß. Sie war das Herz eines Mädchens so zart, fragil, mit seidenem Haar. Ihre Wangen rosig, ihre Haut ganz klar. Doch auch in der Welt aus Eis, da waren Monster, ihre Wut noch heiß. Böse und grimmig, ihr Hass auf das Zarte, das Schöne, das Gute aber auch das Harte. So brachen sie durch die Spiegel sowie auch durchs Glas, denn in ihnen spiegelte sich der Hass, der tief in ihnen saß. Das Mädchen, sie wandelte zwischen den Welten, doch nun stand sie vor dem Abgrund in ihm, die tiefsten kälten. Sowie auch die Monster, ihre Herzen aus Eis, sie versuchten zu klettern doch fielen sie ab, ihre Herzen schmolzen entgegen ihrem Fleiß. So stand sie nun da, die gläserne Dam, ihr zu fuße die Leichen, deren Herzen nun warm.

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DURCHSCHAUBAR WIE GLAS

Ich betrat die Pforten einer mir bislang unbekannten Welt, einer Welt so pur wie keine andere. Ich stand in einer unheimlichen Leere, nur diese Welt aus geordneten Glasornamenten stand vor mir, sie war bepackt mit Information, die mir unzugänglich erschien, nur Ich, mein bloßer Körper und diese Äthopie.  Ich wanderte und erkundete alles und sogleich nichts. Es gab mir Kopfschmerzen mein eigenes Spiegelbild hinter jeder vereinzelten Reflektion zu sehen, ich sah meine eigenen Imperfektionen, Hass der in mir loderte, entfachte sich, ich sah die Schwäche an meinem Fleisch. Diese vielen Reflexionen offenbarten nicht nur mich, sondern Variationen meines Körpers, es fühlte sich auch so an wie eine Reflektion meiner Gedanken. Jahre verstrichen in meinem Kopf, als ich wanderte, ich wanderte so lang, dass ich mich selber vergaß , vergessen in Reflexionen und Wünschen, nicht meinen Körper zu besitzen. Je länger ich mein Fleisch und Blut verachtete, desto länger schien ich zu wandern. Ich sah durch alles, durch jede Gestalt in dieser Welt, nur nicht durch mich. Ich war der einzige, der offenbar einen verfaulten Körper aus Fleisch zu schleppen schien, alles aus Glas, alles perfekt und nah, jedoch so fern, dass ich es nie selber erreicht habe. Irgendwann, als ich mich so sehr in allem verlor, vergaß und jedem die Schuld an meiner Misere gab, ließ ich los. Ich ließ los. Für immer. Ich zerbrach ein Glasornament, das mich in dieser Welt gefangenhielt und ich fiel zwischen den Scherben dieser Welt. Sie zerkratzten meinen Körper und schnitten mich zusammen auf das Mindeste. Ich war wie wiedergeboren, als ich wieder in einer Gläsernen Welt aufwachte. Jedoch war ich weder erfüllt, noch war es mir möglich, mich zu sehen, noch war es eine bessere Situation. Mich als absolut darzustellen und nur die Fehler an anderen zu sehen, war auch nicht das Wahre, Ich war pur, nur für mich, nur für meinen Kopf, nur um ein sinnloses Ideal zu sein. Mit der Erkenntnis blickte ich noch einmal auf dieses Gebilde, das ich aus Zweifel erschuf, Zweifel an mir, an meiner Welt und Zweifel an meiner Gesellschaft. Ich machte noch einmal meine Augen auf und sah die wahre Schönheit hinter einer neuen Glaswelt. Es war keine einsame Schönheit, es war ein perfektes Zusammenspiel aus Imperfektion und Emotionen. Es war eine Welt, wo Liebe ein Hauptelement war, wo Schönheit nur ein subjektives Thema war es jedem klar war, dass ein Eden existieren kann - trotz der Unterschiede unserer Wesen und Meinungen.

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Gläserne Gedanken

In einer Stadt, die ganz aus Glas gebaut war, lebten Menschen, deren Gedanken nicht mehr verborgen blieben. Sie stiegen wie leuchtende Fäden aus ihren Köpfen empor, formten Farben und Bilder, sodass jeder sehen konnte, was im Inneren des anderen vorgeht. Kinder spielten in den Straßen, und über ihnen tanzten bunte Funken wie kleine Sterne. Bei manchen leuchteten sie goldgelb vor Freude, bei anderen schimmerten sie blau und ruhig, als wären sie in Gedanken in einer fernen Welt. Ein Junge hatte helle, springende Funken, die mit jedem Lachen intensiver wurden, während ein anderes Kind still dastand und dessen Gedanken sich ruhig und im Rhythmus bewegten. Ein alter Mann saß am Brunnen, und über ihm schwebte ein grauer Nebel aus längst vergessenen Erinnerungen, der manchmal aufriss und Einblicke auf seine Vergangenheit offenbarte. Die Menschen hatten gelernt, vorsichtig miteinander umzugehen. Denn ein spitzer Satz konnte wie ein Stein sein, der gegen die gläsernen Gedanken prallte und Sprünge hinterlassen. Doch zugleich gab es keine Masken mehr, keine verborgenen Absichten. Keine Geheimnisse. Alles war sichtbar. Eines Tages bemerkte ein Mädchen, dass ihre Gedanken anders waren. Während die anderen ihre Gefühle in Farben und Formen zeigten, erschienen bei ihr ganze Orte. Atemberaubende Orte, die niemand je zuvor gesehen hatte oder sich auch nur vorstellen konnte. Die Leute blieben stehen, staunten, fragten sich ob so die Zukunft ausschauen würde und manche fühlten sich in ihrer Gegenwart unwohl. Denn was, wenn ihre Gedanken zu stark für diese Welt waren, wenn sie die fragile Ordnung der gläsernen Stadt zum Splittern brachten? Seitdem flüsterten die Menschen in der gläsernen Welt „Hüte deine Gedanken, denn sie sind stärker als Worte.“

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Zersplittern

Dreht man eine Schneekugel um Fliegen sanft die Flocken herum Es sieht so ruhig und friedlich aus darin Als ergäbe alles noch einen Sinn Einst war bestimmt auch unsere Erde so Aber niemand fragt sich wieso Es nicht für immer so bleiben konnte Warum die Menschheit immer mehr wollte. Die Menschheit verdient diesen Planeten nicht Das Meer, die Blumen, das Sonnenlicht All dieses Schöne hat niemals uns gehört Und doch haben wir es langsam zerstört Wir wissen das längst und ändern es nicht Die Gier verschleiert uns die Sicht Auf das Leid, das wir verursachen Es ist doch so viel leichter, die Augen zuzumachen. Die Menschheit verdient diesen Planeten nicht Ganz egal, was man verspricht So viele Tiere und Pflanzen sterben aus Und wir lernen nicht daraus Reden von der Pflicht, diese Leben zu erhalten Obwohl diese Pflichten niemals uns galten Weil es nicht die unsrigen wären Würden wir diesen Lebewesen den Frieden gewähren. Die Menschheit verdient diesen Planeten nicht Dafür ist keine Änderung in Sicht Irgendwann wird die Welt an uns zerbrechen Und vielleicht werden wir sie dann nicht mehr belächeln Wenn der Scherbenhaufen vor uns liegt Und uns klar wird, niemand hat gesiegt All die Kriege um Macht und Land waren vergebens Verschwendete Ressourcen, verschwendeten Lebens. Die Menschheit verdient diesen Planeten nicht Und wenn irgendwann der Tag nicht mehr anbricht Wenn alles in Dunkelheit versinkt Das letzte Wunder in unserem Übel ertrinkt Wenn es endlich zu viele Scherben sind Die verblasen werden im eisig kalten Wind So dass niemand sie mehr kann zusammensetzen Werden wir merken, dass wir uns mit der Zerstörung auch selbst verletzen. Noch dreht sich die Welt und Schneeflocken rieseln nieder Doch Frieden und Stille kommen nie wieder Bald schon ist diese Erde zerstört Ihre Hilferufe haben wir nie erhört. Zerstörung ist nichts, was von selbst vergeht Wenn wir das endlich bemerken, ist es viel zu spät.

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